Sägezähne
Hallo 211 er Freunde,
habe die Winterräder drauf und jetzt an den Sommerrädern am Profil der Pirelli Rosso Zero festgestellt, daß das Profil außen richtge Sägezähne auf beiden Seiten gebildet hat.
Ich hatte auch den Eindruck, dass in letzter Zeit das Abrollgeräusch lauter geworden ist. (singen) ( orign. Sportfahrwerk mit 18 Zoll Doppelspeichenrädern, LL ca.50 tsd. Km )
Hat jemand schon mal deshalb die Spur nachstellen lassen, oder kann das auch an den Reifen liegen ?
Vielen Dank für eure Rückmeldung
Beste Antwort im Thema
Zur Frage der Sägezahnbildung liegt mir ein offizielles Schreiben von Conti vor, aus dem ich einmal zitiere:"...Besonders bei Breitreifen sind ein hoher Negativanteil zur Wasseraufnahme und eine strömungsgünstige Profilierung zur Wasserabführung erforderlich. Dies führt an den Schulterpartien zu "freistehenden Blöcken", die aufgrund des Abrollmechanismus unter bestimmten Betriebsbedingungen "sägezahnförmig" abreiben können. Beim Eintritt in die Bodenaufstandsfläche werden die Klötzchen gestaucht. Beim Verlassen der Fahrbahn "radieren" sie auf der Fahrbahn, um in ihre Ausgangsform zurückzuschnellen; dadurch tritt ein höherer Verschleiß am Stollenauslauf ein. Ist die Sägezahnbildung ausgeprägter, liegen besondere Betriebsbedingungen vor, z.B. falscher Luftdruck,zu große Spurwerte, verschleißarmer Einsätze (z.B. Fahren auf der Autobahn, Langstreckenfahrten). Wir empfehlen, die Reifen über Kreuz nach jeder Saison, spätestens alle 8.000-10.000 km, zu tauschen, damit das Verschleißbild an allen Radpositionen gleich bleibt und dadurch die Lebensdauer des Reifens optimal ausgenutzt wird..."
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von BravoSierra
...allerdings eher theoretisch als praktisch.
Sowohl theoretisch als auch praktisch. Schonmal garnicht ist der Rollwiderstand mit breiteren Reifen höher. Den Spritverbrauch treiben sie natürlich trotzdem in die Höhe - aber halt wegen der deutlich höheren rotierenden Massen von Reifen und Felgen und wegen des höheren Lufwiderstandes.
Grüße
Georg
Anscheinend haben wir zu dem Thema noch nicht den richtigen Spezi gefunden.
Nach meiner Meinung erhöht zu geringer Luftdruck den Verschleiß an den Außenzähnen.
Ist doch irgendwie logisch. Die Außenblöcke koennen weiter eindruecken und die Auflagefläche
ist Außen bei geringem Luftdruck größer belastet.
Ich werde das ganze mal bei den Winterreifen beobachten. Wenn die auch noch Zägezähne bekommen, stimmt etwas mit der Spur nicht.
Zu geringer Luftdruck ist kritischer für die Sägezähne.
Ist der Reifen in sich fest (durch ausreichenden Druck) kippen die Profilblöcke nicht (so stark).
Lass ruhig mal die Spur kontrollieren. Das kostet gar nicht viel ... und Du weißt dann Bescheid.
Bevor Du Dir die Winterreifen versaust ....
Gruß
Hyperbel
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Wir haben die 225/55/16, Michelin Primacy HP, haben nach 40000 Km keine Sägezähne. Luftruck hinten um 0,3 und vorne um 0,4 Bar erhöht (über Mindestangabe Komfort, 3 Personen).
Die Reifen sind sehr sehr leise geblieben und nutzen sich absolut gleichmäßig ab.
Seitdem die Michelin drauf sind, läuft er auch 1a geradeaus, das war bei den vorherigen Conti´s grausam, die hat es in jede kleine Spurrille und Absenkung reingezogen.
Wir tauschen sie ca. alle 10000 - 12000 Km achsweise (vorne/hinten), sollten sich Sägezähne anmelden, so sollte man, laut Michelin, sie auch über Kreuz tauschen. War aber bisher nicht nötig.
Daher, so oft wie möglich, spätestens alle 10000 - 12000 Km die Reifen achsweise tauschen.
Gleich bei der Reifenwahl drauf achten: Von dieser Sägezahnbildung sind nur Reifen betroffen, deren Profilblöcke nahezu rechtwinklig zur Fahrtrichtung verlaufen.
Zitat:
Original geschrieben von Sternschieber
Sowohl theoretisch als auch praktisch. Schonmal garnicht ist der Rollwiderstand mit breiteren Reifen höher. Den Spritverbrauch treiben sie natürlich trotzdem in die Höhe - aber halt wegen der deutlich höheren rotierenden Massen von Reifen und Felgen und wegen des höheren Lufwiderstandes.Zitat:
Original geschrieben von BravoSierra
...allerdings eher theoretisch als praktisch.Grüße
Georg
Über welchen Prozentbereich reden wir den hier? Was ist bei Kurvenfahrt? Ist die Gummimischung beim Breitreifen evtl. weicher?
Ich lasse mich allerdings gerne belehren, wenn es dazu einen aussagekräftigen Test gibt.
Zitat:
Original geschrieben von Sternschieber
Gleich bei der Reifenwahl drauf achten: Von dieser Sägezahnbildung sind nur Reifen betroffen, deren Profilblöcke nahezu rechtwinklig zur Fahrtrichtung verlaufen.
Nöö, gibt es auch bei schrägen Profilen.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?...Zitat:
Original geschrieben von BravoSierra
Über welchen Prozentbereich reden wir den hier? Was ist bei Kurvenfahrt? Ist die Gummimischung beim Breitreifen evtl. weicher?Ich lasse mich allerdings gerne belehren, wenn es dazu einen aussagekräftigen Test gibt.
Eine weichere Gummimischung einsetzen zu können ist mehr oder weniger Sinn und Zweck eines (über)breiten Reifens. Der haftet dann natürlich meist besser, was aber wenig bis garnichts mit dem Rollwiderstand zu tun hat. Der Rollwiderstand wird im Wesentlichen durch das Walken des Reifens hervorgerufen. Jeder Reifen schiebt eine Wulst vor sich her die überwunden werden muss und Reibung und Wärmeverluste in den Reifenflanken verursacht. Da Kraft das Produkt aus Druck und Fläche ist setzt der breitere Reifen bei gleichem Luftdruck dem Fahrzeuggewicht eine höhere Kraft entgegen und walkt weniger. Selbst wenn man den Luftdruck anpasst (breitere Reifen mit geringerem Luftdruck fahren) ergibt sich zumindest kein Nachteil beim Rollwiderstand für den breiteren Reifen.
Sinn und Zweck ist wie gesagt eine mögliche weichere Mischung dank des geringeren Verschleißes eines breiteren Reifens. Zudem ist er temperaturstabiler, haftet also besser innerhalb eines größeren Bereiches. Auch unabhängig von der Fläche hat der breitere Reifen Haftungsvorteile, selbst bei gleicher Gummimischung. Zwar ist die Reibung zunächst von der Größe der Reibfläche unabhängig (das gilt so uneingeschränkt z.B. für alle Metalle) bei Reibpaarungen mit Gummi spielen jedoch noch Ko- und Adhäsionskräfte eine Rolle. Und die summieren sich mit zunehmender Fläche. Je nach Untergrund spielt auch der Kraftschluss des Profils eine Rolle, z.B. im Gelände oder auf Schnee. Hier kann ein breiterer Reifen mal Vor- und mal Nachteile haben (Flächenpressung).
Die geringere Flächenpressung des Breitreifens hat z.B. auch Nachteile bei der Wasserverdrängung bei Regen. Ausserdem spielen die höheren rotierenden Massen eine negative Rolle beim Beschleunigen. Felgen und Reifen müssen nicht nur nach vorne beschleunigt werden, sondern zusätzlich auf hohe Drehzahlen. Die breitere Fläche ergibt zudem einen höheren Luftwiderstand.
Auch auf den Fahrkomfort und teilweise wiederum auf die Haftung haben breite Reifen negativen Einfluss. Die ungefederten Massen sollen im Interesse eines feinen Ansprechverhaltens und durchgängigen Fahrbahnkontaktes der Reifen so gering wie möglich sein, das Verhältnis gefederter zu ungefederter Massen sollte so groß wie möglich sein. Wenn Fahrwerksabstimmung und Räder nicht miteinander harmonieren kann es beim breiteren Reifen (schwererem Rad) sogar passieren, dass das Fahrzeug auf Strassenunebenheiten früher an Traktion verliert, also das Gegenteil von dem was man eigentlich erreichen wollte.
Ich denke aber, dass die Masse der Autofahrer hauptsächlich wegen der Optik zu breiteren Reifen greift. Jedem halt das Seine. Auch wenn tiefer und breiter nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht, finde ich es völlig in Ordnung, wenn jeder individuell Spaß an seinem Auto hat. Und dazu gehört in großem Maße auch, dass es einem optisch gefällt.
Grüße
Georg
Zitat:
Original geschrieben von Sternschieber
... Der Rollwiderstand wird im Wesentlichen durch das Walken des Reifens hervorgerufen. Jeder Reifen schiebt eine Wulst vor sich her die überwunden werden muss und Reibung und Wärmeverluste in den Reifenflanken verursacht. Da Kraft das Produkt aus Druck und Fläche ist setzt der breitere Reifen bei gleichem Luftdruck dem Fahrzeuggewicht eine höhere Kraft entgegen und walkt weniger. Selbst wenn man den Luftdruck anpasst (breitere Reifen mit geringerem Luftdruck fahren) ergibt sich zumindest kein Nachteil beim Rollwiderstand für den breiteren Reifen.
...
Sorry, aber an der Stelle liegst du falsch. Das "Wulst-Modell" ist eine Vereinfachung, die anschaulich ist, aber die Realität nicht beschreibt. Der Reifen wird, auch im Stand, solange nach innen verformt, bis Flächenpressung und Aufstandsfläche der jeweiligen Radlast entspricht. Das ist unabhängig von der Breite des Reifens. Allerdings ist diese Fläche beim Breitreifen breiter und entsprechend weniger ausgedehnt in Umfangsrichtung. Dadurch wird der sogenannte "Hebelarm der rollenden Reibung" kleiner und damit der Rollwiderstand.
Allerding ist die entscheidende Größe die asymmetrische Verteilung der Flächenpressung. Im Bereich der Einlaufzone wird für die Verformung des Reifens mehr Energie benötigt als in der Auslaufzone wieder zurückgewonnen wird (Hysterese). Und dieser Effekt hängt von vielen Faktoren ab, auch von der Härte des Gummis.
Zitat:
Original geschrieben von Hyperbel
Nöö, gibt es auch bei schrägen Profilen.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?...
Ist mir im Leben noch nie begegnet.
Auf dem von Dir verlinkten Foto ist die Richtung der betroffenen Profilblöcke für mich nicht erkennbar. Die im Vordergrund sichtbaren diagonal verlaufenden Blöcke sind deutlich nicht von den Auswaschungen betroffen.
Zitat:
Original geschrieben von BravoSierra
...
Der Reifen wird, auch im Stand, solange nach innen verformt, bis Flächenpressung und Aufstandsfläche der jeweiligen Radlast entspricht. Das ist unabhängig von der Breite des Reifens.
Das hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstanden. Die Flächenpressung ist die Normalkraft pro qm. Da ein Fahrzeug mit breiteren Reifen nicht schwerer wird sinkt die Flächenpressung. Ist ja z.B. auch kein Geheimnis, dass breitere Reifen eher aufschwimmen (Aquaplaning).
Zitat:
Original geschrieben von BravoSierra
Allerding ist die entscheidende Größe die asymmetrische Verteilung der Flächenpressung. Im Bereich der Einlaufzone wird für die Verformung des Reifens mehr Energie benötigt als in der Auslaufzone wieder zurückgewonnen wird (Hysterese). Und dieser Effekt hängt von vielen Faktoren ab, auch von der Härte des Gummis.
Es ist schon klar, dass noch andere Faktoren den Rollwiderstand beeinflussen. Das Gummi, die Profilierung, der Karkassenaufbau etc. Das Thema wurde nur losgetreten weil die Aussage im Raum stand, ein breiterer Reifen hätte einen höheren Rollwiderstand. Das könnte im Einzelfall sogar zutreffen, aber halt nicht wegen seiner Breite.
Grüße Georg
Zitat:
Original geschrieben von Sternschieber
Das hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstanden. Die Flächenpressung ist die Normalkraft pro qm. Da ein Fahrzeug mit breiteren Reifen nicht schwerer wird sinkt die Flächenpressung. Ist ja z.B. auch kein Geheimnis, dass breitere Reifen eher aufschwimmen (Aquaplaning).Zitat:
Original geschrieben von BravoSierra
...
Der Reifen wird, auch im Stand, solange nach innen verformt, bis Flächenpressung und Aufstandsfläche der jeweiligen Radlast entspricht. Das ist unabhängig von der Breite des Reifens.
Du musst es umgekehrt sehen. Im Reifen herrscht ein gewisser Luftdruck, der in beiden Reifentypen gleich sein soll . Etwas vereinfacht entspricht dieser Luftdruck der Flächenpressung zwischen Rad und Fahrbahn (zumindest im Stand und bei ebener Fläche). Also muss doch die Fläche, egal ob breit oder schmal, bei gleicher Radlast auch gleich groß sein.