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Sachmängelhaftung ausgeschlossen

BMW 3er E91

Moin Moin liebe Foren-Gemeinschaft. 🙂

Ich wende mich heute als neuer (eine Woche) stolzer Besitzer eines neuen, gebrauchten E91 325d aus dem Jahre 2007 an euch. Ich erlebe derzeit eine Freude am Fahren, wie lange nicht mehr. 🙂

Leider ist diese Freude bereits ein wenig getrübt. Letzten Freitag bin ich zur Feier der Woche, in der ich mein neues Auto abgeholt und am nächsten Tag auf mich zugelassen habe, durch den Drive In einer großen Fastfood-Kette gefahren. An der Bestellsäule senkte ich zum ersten mal die elektrischen Fenster und gab meine Bestellung auf. Bei der Weiterfahrt zum Schalter war es dann auf einmal da: ein schleifendes Geräusch bei jeder Umdrehung meines Hinterrades auf der Fahrerseite. Nachdem die Bestellung abgehandelt war, widmete ich mich also diesem Problem.

Meine Vermutung war, dass sich evtl. ein kleiner Stein oder ähnliches irgendwo festgesetzt hat. Ich bin absoluter Laie, was das Thema angeht. Ein paar Runden auf dem Kopfsteinpflaster lösten das Problem leider nicht. Auch mehrfache Vollbremsungen bei unter-Schrittgeschwindigkeit, bis ich eine Umdrehung voll hatte, brachte keine Besserung. Ebenso wenig das langsame Anziehen der Handbremse bei langsamer Fahrt. Da keine "Hausmittel" oder aus meiner Sicht logischen "Do-It-Yourself"-Maßnahmen half...

Ich bin dann also heute zur Kfz-Werkstatt am Ende der Straße gefahren und habe sie das Problem analysieren lassen. Kurz darauf war klar: Die Bremsscheibe hinten ist hin, auf der Innenseite steht ein Stück Metall vom ... ich nenne es mal Kranz ab und scheuert am Ankerblech. Wohl schon etwas länger, meinte der Meister. Das Ankerblech hätte zwar schon gelitten, würde seiner Funktion aber noch(!) voll nachkommen. Ich solle möglichst wenig fahren, bis das Problem behoben ist. Nebenbei sei auch die Handbremse nicht richtig eingestellt gewesen.

Warum ich die Bremse nicht gleich dort habe reparieren lassen? Nun, trotz großer Bemühungen konnte mir der Meister für Bremsscheiben und Beläge sowie Dienstleistung kein günstigeres Angebot machen als 555 Euro brutto. Da war der Freundliche auf telefonische Anfrage mit 458,28 Euro all inkl. doch deutlich preiswerter, trotz Entlohnung des Meisters mit knapp 75 Euro fürs anschauen meiner Bremse.

Wie auch immer, so eine Nachricht ist eine Woche nach Kauf natürlich nicht schön, kamen und kommen doch gerade neben der Zulassung auch noch 400 Euro verrechnete KFZ-Steuer auf mich zu, die erste Rate der Bank fürs neue Auto etc.

Ich würde mich gerne gütlich mit dem (privaten) Verkäufer einigen, möchte aber vorher meine Verhandlungsposition einschätzen können. Der Verkäufer hat, aus meiner Sicht völlig verständlich, die Sachmängelhaftung vertraglich ausgeschlossen. Damit habe ich in erster Linie ja die A-Karte. Aber: am Tag vor dem Kauf hat der Verkäufer noch den Öl-Wechsel in einer Werkstatt machen lassen. Dieser wurde auch im Serviceheft vermerkt. Und nun der Hammer: laut Serviceheft wurde auch der Fahrzeug-Check gemacht. Dies wurde auch im Bordcomputer so eingetragen. Nächster Fahrzeug-Check in 60.000 km bzw. 2017. Der Verkäufer sagte mir, ich würde mich darüber freuen. Er hätte den Fahrzeug-Check zwar nicht beauftragt, aber aufgrund eines Missverständnisses wäre er mitgemacht worden.

Nun habe ich heute bei der ausführenden Werkstatt angerufen, weil ich wissen wollte, warum die oben geschilderten Probleme mit dem Bremssystem (also Schleifen und nicht eingestellte Handbremse) beim Fahrzeug-Check nicht aufgefallen seien. Laut BMW gehört dies nämlich dazu. Antwort: der Fahrzeug-Check wäre gar nicht gemacht worden! Er sei dem Kunden (dem Verkäufer) aber auch nicht in Rechnung gestellt worden. Das freut mich zwar für den Kunden/Verkäufer, hilft mir aber nicht bei der Erörterung der Sachlage, sprich ob meinem Verkäufer dieser Mangel bekannt gewesen sein muss. Als Ergebnis des Fahrzeug-Checks müsste man damit rechnen. Aber so? Haben er oder ich aufgrund des falschen Eintrags im Serviceheft irgendwelche Handhabe gegen die Werkstatt? Ich meine, ein Kreuz aus versehen an der falschen Stelle zu machen ist eine Sache. Dieses nicht zu korrigieren eine andere. Und dann noch den angeblich ausgeführten Service im Bordcomputer zu vermerken, grenzt meiner Meinung nach schon an Betrug.

Eure Meinung dazu? Sonstige Ideen/Ratschläge? Falls nicht zu dem Thema, evtl. Kaufempfehlungen für preiswerte (nicht billige) Bremsen? Das ATE-Set bekommt man in der Bucht ab 150 Euro, die original BMW-Teile kosten 360 Euro. Pro/Contra? und wie lange dauert der Tausch der Bremsen tatsächlich? Im Angebot steht fast 3 Stunden Dienstleistung!

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8 Antworten

Dieses Risiko geht man nun mal ein wenn man von privat kauft, das sollte man besser nicht als Laie.

Es kann auch sein das der Verkäufer selber den Haken im Serviceheft gemacht hat, ebenso den Eintrag im Bordcomputer zurückgesetzt hat. Wenn du Google bemühst wirst auch du eine Anleitung finden.

Lass die Bremsen bei BMW machen wenn der Preis passt, mit Kosten musst du nun rechnen.
Wenn der Verkäufer die entgegen kommt bei den Kosten, dann ist es gut für dich... aber es muss es nicht. Die rechtliche Lage ist schlecht für dich... er ist Laie wie du es auch bist, er hätte verschlissene Bremse genau so wenig erkennen können oder müssen wie du auch.

ATE Teile sind voll ok, fahre derzeit originale Scheiben mit ATE Ceramic Belägen und bin zufrieden, die Felgen werden auch kaum noch schmutzig vom Bremsstaub.

Danke für Dein Feedback. 🙂

Bezüglich des Servicehefts ist es so, dass dort bei jeder Position angekreuzt werden muss, ob es gemacht wurde ("ja"😉 oder nicht ("nein"😉. Der Öl-Wechsel wurde an dem Tag ja bei der Werkstatt gemacht, das haben die mir bestätigt. Daher darf ich davon ausgehen, dass der Stempel der Werkstatt und das Kreuz beim Öl-Wechsel original sind. Wenn es nun bezüglich des Fahrzeug-Checks eine Manipulation gegeben hätte (Tipp-Ex bei "nein", andere Kuli-Farbe bei "ja"😉, dann wäre mir das aufgefallen. Außerdem hätte der Verkäufer gar keinen Vorteil durch eine Fälschung gehabt, da zu dem Zeitpunkt der Serviceheft-Eintragung der Vertrag ja schon unterschrieben und das Geld überwiesen waren.

So, Thema erledigt. Die alten Bremsen hinten sollten laut Bordcomputer noch 9.000 km halten. Ein neuer Satz Bremsen soll laut Werkstatt (je nach Fahrweise) ca. 60.000 km halten. Die alten Bremsen hätten also noch ca. 15% Restlauf haben sollen. Der Verkäufer beteiligt sich mit diesen 15% an den Reparaturkosten von 500 Euro, also mit 75 Euro. Ich bin zufrieden mit der Lösung, er auch. 🙂

Betrug sehe ich hier nicht, es hat ja nach Deinen Ausführungen keiner einen finanziellen Vorteil.
Da wird wohl nichts zu holen sein.

Die 60 € für einen Gebrauchtwagencheck sind bei einem Privatkauf gut
angelegt.

Zitat:

Original geschrieben von Funstar81


So, Thema erledigt. Die alten Bremsen hinten sollten laut Bordcomputer noch 9.000 km halten. Ein neuer Satz Bremsen soll laut Werkstatt (je nach Fahrweise) ca. 60.000 km halten. Die alten Bremsen hätten also noch ca. 15% Restlauf haben sollen. Der Verkäufer beteiligt sich mit diesen 15% an den Reparaturkosten von 500 Euro, also mit 75 Euro. Ich bin zufrieden mit der Lösung, er auch. 🙂

Kannst auch zufrieden sein, mehr war meiner Meinung nach nicht drin.

Danke auch für Dein Feedback. Den Gebrauchtwagencheck wollte ich bei der DEKRA machen lassen. Der DEKRA Mitarbeiter hat mir aber davon abgeraten. Er meinte, die machen da auch nur das, was sie bei der HU auch gemacht haben (vor 6 Monaten bei dieser DEKRA Filiale) plus dass sie nach offensichtlichen Mängeln Ausschau halten, wie Kratzer, üble Gerüche im Innenraum etc. Im Nachhinein hätte eine erneute HU/Gebrauchtwagencheck vielleicht die nicht eingestellte Handbremse entdeckt, man weiß es nicht.

Na ja, in sechs Monaten kann einiges passieren.
Aber stimmt schon, viel mehr als bei der HU wird nicht gemacht.
Das Fahrzeug kommt aber wenigstens auf die Bühne und wird von unten angeschaut.
Man kann ja dann ein bisschen quatschen, dann wird vielleicht genauer hingeschaut.

Ich hätte mich auch mit dem Verkäufer versucht zu einigen, dass er ca. 100,-- Euronen der Bremse übernimmt. Mit Kosten hat man beim Gebrauchten halt immer zu rechnen. Jetzt hast wenigstens ne Zeit Bremsenruhe.
Zu Dekra, ein Bekannter hat einen 330d gekauft und den Gebrauchtwagencheck gemacht. Alles ok gewesen. Ein Jahr später stellte sich in der Werkstatt heraus, das das Fahrzeug einen Unfall hatte, und zwar so krass, dass die eine Seite wo die Domstrebe / Stoßdämpfer zusammenlaufen gerichtet und geschweißt war und offensichtlich zu sehen war.
Er hat schließlich die Dekra verklagt und nach nun 3 Jahren gewonnen und Schadenersatz wegen Wertminderung erhalten. Weiss jetzt nicht wieviel, will nur sagen, so genau schauen die auch nicht immer...

Grüße

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