Saab muss Produktion einstellen
Saab muss Produktion einstellen
Es hatte sich bereits angedeutet. Der insolvente schwedische Autobauer muss die Produktion vorerst stoppen. Das Geld reicht nicht einmal mehr für behördliche Gebühren.
Der insolvente schwedische Autohersteller Saab muss wegen akuter Zahlungsprobleme die Produktion einstellen. Ein Sprecher des Zollamtes bestätigte am Mittwoch, die Behörden hätten jede Anlieferung oder Auslieferung von Material oder fertigen Autos für das Stammwerk Trollhättan verboten, weil das Unternehmen seine Zollgebühren nicht entrichtet hat. Es handele sich um "eine beträchtliche Summe".
Saab hatte letzte Woche als Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) Insolvenz beantragt, dabei aber auch die Fortsetzung der Produktion mit 4100 Beschäftigten angekündigt. Aus dem Unternehmen verlautete, dass man die Probleme mit dem schwedischen Zoll "alsbald" lösen werde.
Der selbst um sein Überleben kämpfende Mutterkonzern in Detroit will die Fortsetzung der Produktion für die zunächst auf drei Monate befristete Umstrukturierung Saabs zu einem "selbstständigen Unternehmen" finanzieren, verlangt aber auch Regierungszuschüsse aus Stockholm. Die Regierung lehnt alle Hilfen ab.
Mit Saab ist kein Geld zu verdienen: Seit Jahren verbucht der Hersteller keinen Gewinn mehr. 2007 machte das Unternehmen einen operativen Verlust von 2,19 Mrd. schwedischen Kronen (201 Mio. Euro). Weltweit verkaufte Saab im vergangenen Jahr 93.295 Fahrzeuge, 25 Prozent weniger als 2007. Sie machten 1,1 Prozent am Gesamtabsatz der Mutter General Motors aus.
Saab gehört zu den kleinsten Herstellern in Europa. Das Unternehmen wurde 1937 gegründet - ursprünglich zur Herstellung von Militärflugzeugen. Die Skandinavier machten sich mit ihren seit 1947 gebauten Autos allerdings schnell einen Namen - zunächst durch ungewöhnliche aerodynamische Formen und später durch aufwendige Sicherheitstechnik. Vor allem die Cabrios sind in Deutschland noch immer sehr beliebt.
1990 übernahm General Motors 50 Prozent der Anteile sowie die operative Führung. Zehn Jahre später ging auch der Rest der Anteile an den damals größten Autokonzern der Welt. Bis auf eine kurze Phase in den 90er-Jahren brachte Saab dem Mutterunternehmen stets Verluste ein.
FTD.de, 17:21 Uhr
© 2009 Financial Times Deutschland
Beste Antwort im Thema
Laut schwedischen Medien hat der Zoll interveniert, weil mit der Rekonstruktion ein Abrechnungsverfahren umgestellt wurde. Der auf Einfuhren aus Nicht-EU-Ländern fällige Zoll wurde bisher über eine Art Kreditlinie, die Saab beim Zoll hatte, gestundet und dann monatlich bezahlt. Dieser Modus ist nun ausgelaufen. Saab muss jetzt den Zoll mit Anlandung in Göteborg Hafen sofort bezahlen, dazu müssen aber die entsprechenden Cash-out Routinen umgestellt werden. Das soll morgen im Laufe des Tages geschehen.
Der Grund für den Produktionsstopp liegt an der Spedition Schenker (meinem früheren Arbeitgeber 😠). Die haben seit Rekonstruktionsantrag große Mengen Teile als Pfand zurück gehalten (Schenker hat Außenstände bei Saab). Dadurch geriet die Saab Produktion in short supply. GM hat jetzt nochmals und konkret gegenüber Schenker sämtliche Zahlungsverpflichtungen bestätigt (für die nächsten 3 Monate). Schenker wird die zurück gehaltenenen Teile jetzt nach und nach liefern.
Man rechnet daher damit, dass die Produktion ab übermorgen oder Freitag wieder "normal" läuft.
12 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von telfast
Saab muss Produktion einstellen....
🙁🙁
das wars dann wohl mit dem bestelltem Cabrio...
Was mich interessiert: die haben doch immer geschrieben, dass dieser, nennen wir es mal hier, Insolvenzantrag, SAAB erstmal von Forderungen Dritter schützen sollte. Oder verstehe ich was nicht? Oder gehört der Staat selbst nicht dazu? 🙁
Zitat:
Original geschrieben von telfast
Saab muss Produktion einstellenEs hatte sich bereits angedeutet. Der insolvente schwedische Autobauer muss die Produktion vorerst stoppen. Das Geld reicht nicht einmal mehr für behördliche Gebühren.
Der insolvente schwedische Autohersteller Saab muss wegen akuter Zahlungsprobleme die Produktion einstellen. Ein Sprecher des Zollamtes bestätigte am Mittwoch, die Behörden hätten jede Anlieferung oder Auslieferung von Material oder fertigen Autos für das Stammwerk Trollhättan verboten, weil das Unternehmen seine Zollgebühren nicht entrichtet hat. Es handele sich um "eine beträchtliche Summe".
Saab hatte letzte Woche als Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) Insolvenz beantragt, dabei aber auch die Fortsetzung der Produktion mit 4100 Beschäftigten angekündigt. Aus dem Unternehmen verlautete, dass man die Probleme mit dem schwedischen Zoll "alsbald" lösen werde.
Der selbst um sein Überleben kämpfende Mutterkonzern in Detroit will die Fortsetzung der Produktion für die zunächst auf drei Monate befristete Umstrukturierung Saabs zu einem "selbstständigen Unternehmen" finanzieren, verlangt aber auch Regierungszuschüsse aus Stockholm. Die Regierung lehnt alle Hilfen ab.
Mit Saab ist kein Geld zu verdienen: Seit Jahren verbucht der Hersteller keinen Gewinn mehr. 2007 machte das Unternehmen einen operativen Verlust von 2,19 Mrd. schwedischen Kronen (201 Mio. Euro). Weltweit verkaufte Saab im vergangenen Jahr 93.295 Fahrzeuge, 25 Prozent weniger als 2007. Sie machten 1,1 Prozent am Gesamtabsatz der Mutter General Motors aus.
Saab gehört zu den kleinsten Herstellern in Europa. Das Unternehmen wurde 1937 gegründet - ursprünglich zur Herstellung von Militärflugzeugen. Die Skandinavier machten sich mit ihren seit 1947 gebauten Autos allerdings schnell einen Namen - zunächst durch ungewöhnliche aerodynamische Formen und später durch aufwendige Sicherheitstechnik. Vor allem die Cabrios sind in Deutschland noch immer sehr beliebt.
1990 übernahm General Motors 50 Prozent der Anteile sowie die operative Führung. Zehn Jahre später ging auch der Rest der Anteile an den damals größten Autokonzern der Welt. Bis auf eine kurze Phase in den 90er-Jahren brachte Saab dem Mutterunternehmen stets Verluste ein.
FTD.de, 17:21 Uhr
© 2009 Financial Times Deutschland
Entschuldigung,
hat mit dem editieren nicht geklappt.
Aus dem Unternehmen verlautete, dass man die Probleme mit dem schwedischen Zoll "alsbald" lösen werde.
Also nicht so schwarz sehen.
Gruß
T
Zitat:
Original geschrieben von telfast
Entschuldigung,
hat mit dem editieren nicht geklappt.Aus dem Unternehmen verlautete, dass man die Probleme mit dem schwedischen Zoll "alsbald" lösen werde.
Also nicht so schwarz sehen.
Gruß
T
Na ja, die Magna Werke sind ja schon länger auf Kurzarbeit... und die Nachrichten von dort (aber auch von den anderen Zulieferer) sind auch nicht viel optimistischer.
Aber klar, die Hoffnung stirbt zuletzt... mal schauen wo das Ganze hinführt.
Morgen wird ja wohl auf der OPEL-Demo auch eine Lösung für SAAB gefordert so wie ich das mitbekommen habe,
dann die rescue Seite, evtl. springt ja noch der Bill (Gates) mit ein Paar Millionen ein 😉
Die Nachricht ist jedenfalls... na ja... traurig ist milde ausgedrückt...
LG
mrnoner
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Augen zu und durch und hoffen das wirklich alles gut geht, die Hoffnung stirbt zuletzt...
@Cyberax
Augen zu ist richtig , macht im Moment
gar keinen Spaß ins Forum zu schauen ,
wenn solche News hier eintreffen.
Auf "youtube" gibt es ein kurzes Video mit
einem Gespräch zwischen Saab-Chef und
der Wirtschaftsministerin , also nach erfolg-
reichen Gesprächen sehen Beteiligte
anders aus🙁.
Bleibt der alte Spruch , wonach es nur noch
besser werden kann😉!
Gruß aus Berlin
Laut schwedischen Medien hat der Zoll interveniert, weil mit der Rekonstruktion ein Abrechnungsverfahren umgestellt wurde. Der auf Einfuhren aus Nicht-EU-Ländern fällige Zoll wurde bisher über eine Art Kreditlinie, die Saab beim Zoll hatte, gestundet und dann monatlich bezahlt. Dieser Modus ist nun ausgelaufen. Saab muss jetzt den Zoll mit Anlandung in Göteborg Hafen sofort bezahlen, dazu müssen aber die entsprechenden Cash-out Routinen umgestellt werden. Das soll morgen im Laufe des Tages geschehen.
Der Grund für den Produktionsstopp liegt an der Spedition Schenker (meinem früheren Arbeitgeber 😠). Die haben seit Rekonstruktionsantrag große Mengen Teile als Pfand zurück gehalten (Schenker hat Außenstände bei Saab). Dadurch geriet die Saab Produktion in short supply. GM hat jetzt nochmals und konkret gegenüber Schenker sämtliche Zahlungsverpflichtungen bestätigt (für die nächsten 3 Monate). Schenker wird die zurück gehaltenenen Teile jetzt nach und nach liefern.
Man rechnet daher damit, dass die Produktion ab übermorgen oder Freitag wieder "normal" läuft.
Hallo europäer!
Schön , wenn jemand solche Details
beisteuern kann , die einen wieder
ein wenig optimistischer stimmen.
Obwohl , wenn es negativer wäre ,
müsste es auch ausgesprochen werden😉.
Du tala svenska?
Oder bist Du "branchennah"?
Schönen Abend noch aus Berlin
Soeben auf N-TV, Laufschrift: Saab zahlungsunfähig. Produktion steht still!
Gefällt mir nicht!
Wolf24
Zitat:
Original geschrieben von europäer
Der Grund für den Produktionsstopp liegt an der Spedition Schenker (meinem früheren Arbeitgeber 😠).
Hallöchen....
das ist eh ein Saftladen.....bin mit denen drei mal auf internationaler Ebene umgezogen und jedesmal wurde es schlimmer...
1999 gut
2005 naja
2008 absolute Katastrophe....
nie wieder Schenker.....
The Moose
Und schon gehts wieder weiter:
Es wird wieder gefertigt
Zitat:
Original geschrieben von A-CC9-5SE
Hallo europäer!Schön , wenn jemand solche Details
beisteuern kann , die einen wieder
ein wenig optimistischer stimmen.
Obwohl , wenn es negativer wäre ,
müsste es auch ausgesprochen werden😉.
Du tala svenska?
Oder bist Du "branchennah"?Schönen Abend noch aus Berlin
Ne, branchennah bin ich nicht, men jag har svenska rötter (och sa pratar lite svenska).