Rutschen/Rucken bei Lenkeinschlag auf nasser Straße
Wer kennt das Problem auch, wenn man auf regennasser oder rutschiger Straße die Lenkung stark einschlägt und langsam vor oder rückwärts fährt, dann gibt es bei mir nach nur 20-30 Zentimetern Fahrweg einen starken Ruck an der Vorderachse. Ich fahre einen V250 lang.
Es fühlt sich an, als hätten sich die Reifen gegeneinander verschränkt und als würde sich die aufgebaute Spannung mit einem Mal ruckartig lösen. Das Ganze wiederholt sich dann bei mir so alle 50-80 cm Fahrtweg bei eingeschlagener Lenkung. Man spürt es im gesamten Fahrzeug und nicht nur am Lenkrad.
Die Situation ist nicht ganz ungefährlich, denn wenn man langsam an ein Hindernis oder ein parkendes Auto heranfährt, kann es sein, dass der Wagen kurz vor dem Hindernis nochmal einen Satz von ca. 5-10 cm macht. Letzten Winter im Schnee bin ich einmal rund 20 cm in einer Parklücke deswegen quer weggerutscht und hätte fast im Nachbarauto gehangen.
Wer weiß da den Grund und Abhilfe?
Beste Antwort im Thema
Dieser Beitrag erscheint jedes Jahr aufs Neue , immer zum selben Zeitpunkt. 🙂 Nämlich genau dann, wenn bei Vielen noch die Sommerreifen montiert sind und es sehr geringe Außentemperaturen gibt. Dann wird der "harte" Sommerreifen noch viel härter, so dass er nicht mehr "radieren" kann bei vollem Lenkeinschlag.
Tritt beim Heckantrieb schlimmer auf als beim Allrad (lässt sich ja weiter einschlagen).
Tritt bei großen, breiten Reifen mehr auf (19"😉, als bei schmalen Reifen mit großem Querschnitt (17"😉.
Tritt bei älteren Reifen mehr auf als bei frischen Reifen (werden härter mit der Zeit).
Tritt bei Sommerreifen stärker auf als bei Winterreifen (Winterreifen sind weicher).
In der Regel tritt das auch nach dem Starten auf, da beim Fahren die Reifen aufheizen und somit auch wieder weicher werden.
Das kann dann in der Tat irre Schläge geben.
Gruß
Befner
37 Antworten
hallo,
habe ich heute beim ausfahren aus einer Einfahrt auch bemerkt, (Vito aus 2017)
hatte erst den Gedanken das es evtl. irgendwas mit der "aktiven Einparkhilfe" zu tun hat, welche ich kurz vorher genutzt hatte...
so ein knacken bzw.rucken habe ich noch nie erlebt, echt Wahnsinn kann mir nicht vorstellen das das normal sein soll,
beim "heutigen Stand der Technik"
da muss sich irgendwo extreme Spannung aufbauen, und sich mit einmal entspannen, bestimmt sehr gut für sämtliche Lenker, Lager und Streben an der VA...
grüsse und lasst es Knacken Jungs...
Der letzte Eintrag ist schon etwas her, dass Problem gibt es aber dennoch. Habe die Technikausführungen durchgelesen und ansatzweise verstanden. Hatte das bei meiner E-Klasse mit Heckantrieb aber nicht. Auch da war das AMG-Paket mit dickeren und größeren Reifen/Felgen verbaut. Mein V250 mit Heckantrieb und 19" AMG-Felgen hat fast die 2T km erreicht, ist 2 Monate alt und hier tritt es auf.
Es liegt demnach nicht an der Jahreszeit, an der nassen Fahrbahn, alten Reifen oder der Reifentemperatur. Das passiert auch nach der Fahrt, zu Hause beim Einparken. Bei quer zur engen Straße verlaufenden Grundstückszufahrt ist das Verzichten auf extremen Lenkeinschlag schwer zu verhindern. Es ist auch egal, ob vorwärts oder rückwärts.
Ist dieses Ruckeln denn nun schädlich oder eine Sache, die physikalische Ursachen hat und halt so ist?
Um es auf den Punkt zu bringen: Zu akzeptieren ist der Sachverhalt gar nicht.
Selbst bis zur jetzigen Serie nicht abgestellt, wäre für mich ein Grund, den Wagen wegen Mangel zurück zu geben.
Diesen Punkt abzustellen würde eine neue Kostruktion der Achsschenkel bedeuten! Und das dann natürlich in zwei verschiedenen Versionen, eben eine für den normalen und eine für den langen Radstand.
Es kann natürlich auch bedeuten, dass noch eine ganze Menge mehr an der Vorderachskonstruktion geändert werden muss.
Und wenn dann die Hardware für beide Variaten fertig ist, geht's mit der Software für ESP weiter!
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Oder Lenkwinkel begrenzen. Dann geht aber das Gejammere weiter weil der Wendekreis größer wird.
Die meisten merken es eh nur beim rangieren auf dem engsten Raum.
Das ist leider konstruktiv bedingt und nennt sich Lenktrapez. Das kurveninnere Vorderrad muss stärker einschlagen als das kurvenäussere, da das Rad einen kleineren Radius fährt.
Das ist leider bei einigen MB Fahrzeugen nicht optimal und auf nassem oder rutschigem Untergrund zu merken.
Dass man ein Auto deswegen Rückabwickeln kann ist Quatsch, die Auslegung ist wie sie ist und auch richtig, da kann man kein Gefahrenpotential o.ä. ableiten.
Die Auslegung haben viele andere Fahrzeuge, u.a. Porsche, ebenfalls, da dadurch die Lenkpräzision und das Einlenkverhalten besser wird, zu Lasten des Komforts bei starkem Lenkeinschlag.
Zitat:
@taurus1 schrieb am 7. November 2019 um 11:48:17 Uhr:
Das ist ein generelles Problem von Hecktrieblern bei starkem Einschlag der Vorderraeder. Hatte mein BMW E46 auch und ebenfalls mein aktueller 1er F21. Man sollte sich auch bewusste sein, dass die Raeder weiter eingeschlagen warden koennen als bei einem Fronttriebler.
Bei Allradfahrzeugen ist der Lenkeinschlag vielleicht nicht so gross wie beim Hecktriebler, aber dafuer kommt da noch die Verspannung vom Antriebsstrang dazu.
Das ist leider falsch: habe das selbe Problem und sehr stark ausgeprägt am Mercedes GLE 2024 4matic (Allrad). Hat aber eine krasse Mischbereifung 285/40 R22 vorne, 325/35 R22 hinten.
Das Phänomen ist ganz normal und ein Ergebnis eines Kompromisses aus möglichem Lenkeinschlag und eben diesem Überschieben.
Das Ganze wird beeinflusst durch:
1. Verhältnis von Radstand zur Spurweite, je größer desto schlechter.
2. Der Rad/Reifengeometrie, große Räder mit wenig Querschnitt sind ungünstiger, da sie weniger walken.
3. Den Reibverhältnissen zwischen Reifen und Straße, feuchter und rutschiger Belag lässt den Effekt eher schlagartig auftreten.
4. Der gewählten Geschwindigkeit beim Manövrieren, der Reifen braucht „Zeit“, um die im Lenkeinschlag ungleiche Kurvenbahn besser zu verkraften.
Die Punkte 2 bis 4 kann jeder selbst bestimmen. Wenn man allerdings immer aufs Maximale geht, braucht man sich darüber nicht zu wundern.
So ein großes Fahrzeug schiebt nunmal leider kräftig über die Vorderräder, daher auch immer wieder die Diskussion zu abgefahrenen Seitenflanken bei großen Rädern.
Und nun ein Hinweis zum Wendekreis bei Mercedes: Macht mal einen Quervergleich in gleichen Fahrzeugklassen, da ist Mercedes immer Spitze, was den Wendekreis betrifft.
Ich persönlich würde nie die großen Räder fahren, außer Optik oder mal ein bisschen besseren Fahrverhalten bei Vmax auf der Bahn hat man nichts davon.
Noch ein Tipp gegen den Effekt: Fahrt beim Wenden oder im U-Turn etwas langsamer, geht nicht komplett auf Anschlag oder macht die Lenkung im Manöver mal ein paar Grad auf, haltet zwischendurch mal an und öffnet die Lenkung um die Geometrie zu entspannen, schon wird’s besser.