Runterschalten oder nur bremsen?
Hallo Kollegen,
in einem anderen Motortalk-Bereich habe ich diesen Eintrag gefunden:
"Ist es besser, (gesamt-ökonomisch: weniger Verbrauch/mehr Bremsverschleiß etc.) vor dem Halt (an einer Roten Ampel, Stoppschild, Abbbiegen etc.), nur mit der Bremse zu verzögern oder runter zu schalten und den Motor erst Mal bremsen zu lassen?"
Ich habe 1975, als ich im SCHWARZWALD (Berge, Serpentinen, Gefälle) den Führerschein gemacht habe,
das Runterschalten (manchmal samt Zwischengas) beigebracht bekommen, und benutze es sogar noch heute mit einem Diesel, der beim Zurückschalten weniger runterbremst als ein Benziner.
Außer bei Autorennen höre ich kaum noch, dass jemand runterschaltet, um die Geswchwindigkeit zu reduzieren.
Wie haltet Ihr es, was sind die Vor- und Nachteile?
Ciao,
Botafogo11
S211
Beste Antwort im Thema
Korrekt, sehr gut beschrieben. Wenn man es richtig macht, leidet die Kupplung nicht wesentlich. Was mir als gelegentlichem Beifahrer wehtut ist, wenn man/Frau beim Anfahren und auch beim Schalten in die Folgegänge immer wieder die Kupplung schleifen lässt.
Als ich meinen 290TDT mit 60.000 km gekauft habe, mußte der Händler schon die Kupplung tauschen. Bei mir hält die Kupplung bei jetzt 290.000 km immer noch und arbeitet einwandfrei, und ich bremse immer durch herunterschalten. PS: Die ersten Bremsscheiben habe ich erst bei 280.000 km gewechselt.
Ich meine, es ist seeehr Personenabhängig.
Gruß
heihen
19 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von silverminer
Das sehe ich nicht so. In meinem E46 habe ich eine analoge Anzeige für den Momentanverbrauch. Da sieht man ganz gut, dass bei dem kurzen Zwischen gas die Anzeige vielleicht für ne Sekunde gegen 10-15l/100km wandert und ab dem Einkuppeln jedoch auf 0 geht.Zitat:
general1977
Wenn man beim Runterschalten Zwischengas gibt, um die Kupplung zu schonen, ist die Spritbilanz schon Mist. Einfach im aktuellen Gang bleiben und wenn nötig bremsen. Kurz vor der Leerlaufdrehzahl auskuppeln und gut ist's.
Die Frage ist nur, ob die Spritmenge, die in dieser einen Sekunde eingespritzt wird, nicht höher ist, als wenn man ausgekuppelt im Leerlauf an die Ampel heranrollt, sobald sich die Schubabschaltung mangels Drehzahl deaktiviert. Das handelt sich ja auch nur noch um Sekunden. Wenn ich mit dem Vectra C im 5. Gang an eine Ampel herangerollt bin, blieb die Schubabschaltung bis ca. 30 km/h aktiv. Da nochmal, auch noch mit Zwischengas, in den 2. oder 3. zu schalten, halte ich verbrauchstechnisch für fragwürdig. Mal ganz davon abgesehen, daß die Fahrt unruhiger und aufwendiger wird.
Gruß
Achim
Die Spritmenge kann man zumindesz anhand der Analoganzeige gut abschätzen und da weiß ich, dass es nicht allzu hoch sein kann, wenn sie für ne Sekunde von 8l auf 15l wandert und dann auf 0 geht. Das ist reine Gefühlssache und natürlich nicht ganz objektiv aber bin mir sicher, dass es in Wirklichkeit auch so ist.
Wenn man bis 30km/h im 5. Gang abbremsen kann lohnt esich ein Zurückschalten in der Tat nicht aber die Frage ist, ob man das überhaupt macht..... Weder in unserem Vectra B noch im 328Ci würde ich bewusst im 5. Gang bis auf 30 km/h runtergehen. Das ist dann wirklich untertourig und das belastet den Motor umso mehr, sodass dann wirklich nicht mehr von einem "Gewinn" gesprochen werden kann. Im Vectra B bin ich mir sicher, dass da die Schubabschaltung schon längst wieder vorbei ist und im BMW sowieso. Es kommt halt drauf an und man macht instiktiv eh das Richtige. Wenn ich von 160km/h auf 0 bremsen muss würde ich z.B. auch nicht zurückschalten und einfach bis 40km/h im 5. bleiben und dann einfach auskuppeln und bremsen.
Zitat:
Original geschrieben von RRJK
Zitat:
Original geschrieben von Turbotobi28
Ob man mit der einen oder anderen Methode besser fährt weiß ich aber net,wenn man die Bremsen schont verschleißt die Kupplung schneller und umgekehrt. Dürfte also ne Nullnummer sein.Gruß Tobias
Das Zwischengasgeben war bei unsynchronisierten Getrieben beim Herunterschalten eine Notwendigkeit. Die Drehzahl der Getriebehauptwelle musste angepasst werden, um einen möglichst geräuschloses Ineinandergreifen der Zahnräder überhaupt erst zu ermöglichen. Heutige Getriebe brauchen das nicht mehr. Einen mit Zwischengas erzielbaren Schoneffekt wage ich zu bezweifeln.
Habe mal einen VW-Käfer Standard (Seilzugbremsen) von München nach Hamburg überführt und kann ein Lied davon singen. Survivaltrip !
Zitat:
Original geschrieben von silverminer
Weder in unserem Vectra B noch im 328Ci würde ich bewusst im 5. Gang bis auf 30 km/h runtergehen. Das ist dann wirklich untertourig und das belastet den Motor umso mehr, sodass dann wirklich nicht mehr von einem "Gewinn" gesprochen werden kann.
Wieso untertourig? Ich gebe dabei ja kein Gas. Folglich keine Belastung für den Motor. Mit dem Z32SE im Vectra C kannst Du aber trotzdem ab Leerlaufdrehzahl voll drauflatschen, ohne daß der meckert. Da ruckelt und brummt nix.
Zitat:
Es kommt halt drauf an und man macht instinktiv eh das Richtige. Wenn ich von 160km/h auf 0 bremsen muss würde ich z.B. auch nicht zurückschalten und einfach bis 40km/h im 5. bleiben und dann einfach auskuppeln und bremsen.
Dann frage ich mich, warum ich den Aufwand betreiben sollte, wenn ich von 50 auf 0 bremsen möchte. Ich denke aber, daß das ganze eine eher akademische Diskussion ist. Solange man nicht notorisch auskuppelt wenn man bremst, wird sich kein messbarer Unterschied im Spritverbrauch einstellen. Es soll halt jeder so machen, wie er es für am Besten hält.
Gruß
Achim
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von achtklässler
Zitat:
...... Einen mit Zwischengas erzielbaren Schoneffekt wage ich zu bezweifeln. ....
Auch beim heutigen, syncronisierten Getriebe werden die entsprechenden Zahnradpaare auf die gleiche Drehzahl gebracht - dafür sind die Syncronringe zuständig. Und dabei entsteht Reibung = Verschleiß. Dem kann man auch heute noch mit Zwischengas vorbeugen.
Akademisch ist das trotzdem, - oder wie oft hört man von manuellen Getrieben bei denen die Syncronringe fertig sind?
Deshalb hatte ich die Sache mit dem Schalten ohne Kupplung mit Zwischengas erklärt. Damit kann man entweder ganz schnell ein Getriebe völlig zur Schnecke machen, oder - wenn man es denn beherrscht, - einen Kupplungs- und resultierenden Bremsenschoneffekt erzielen.
Zum üben empfiehlt sich allerdings eine der Abwrackprämie entgangene Gurke, nicht unbedingt ein W211...
Martin