Rückruf Airbag VW

VW Beetle 5C

Habe ich soeben erfahren.

https://www.volkswagen.de/.../airbag-sicherheitsrueckruf.html

74 Antworten

Der Takata-Airbag-Skandal ist absolut gruselig!

Wer sich vor blutigen Bildern nicht scheut, sollte sich auf auf Youtube einmal diese sehenswerte Dokumentation dazu anschauen:

EXCLUSIVE: Exposing the airbag scandal that's put 100-million lives at risk | 60 Minutes Australia

Veröffentlicht 29.10.2018

https://www.youtube.com/watch?v=WkT3YMAcHlo

Hier in Deutschland ist noch erstaunlich wenig Wirbel um die Sache zu beobachten.

Nur der Tod der 37-jährigen Französin aus Reims am 11. Juni 2025 und das daraufhin vom französischen Verkehrsminister verhängte Fahrverbot für Citroen C3 und DS3 hat Schlagzeilen gemacht.Das Fahrzeug war von 2014, also gerade mal 11 Jahre alt, und die 12-jährige Tochter, die mit im Fahrzeug war, wurde auch verletzt.

Im Rückruf des KBA vom 23.01.2025 (KBA-Referenznummer 14593R) sind verschiedene VW-Modelle genannt:

UP, MULTIVAN, XL 1, CC, VIVO, CRAFTER, POLO, PASSAT, SHARAN, GOLF, TIGUAN, FOX, BEETLE, EOS, CALIFORNIA, T5 aus dem Produktionszeitraum: 09.09.2004 - 15.09.2018.

Was den Beetle angeht, ist nur die Baureihe 5C betroffen, also die Jahrgänge 2011-2018 und NICHT die Baureihe 9C (Der „New Beetle“, gebaut bis 2010 wurde mit Airbags der Firma TRW ausgestattet).

Auf der KBA-Rückrufdatenbank —> Marke „VW“ und Modell „Beetle“ eingeben, dann den derzeit obersten Treffer vom 23.01.2025 verfolgen. https://www.kba-online.de/rrdb/buerger/#/ergebnis Er geht ausschließlich um die Airbags auf der Fahrerseite, in denen Takata-Gasgeneratoren eingebaut sind, die bei einer Auslösung explodieren können, so dass Insassen durch Metallteile verletzt bzw. getötet werden können.

Wie ich schon gezeigt habe, sind davon im Prinzip ALLE 5C-Beetle betroffen (vgl. Aufstellung der USA-Rückrufe der NHTSA).

Die Angaben auf der VW-Seite für die Eingabe der FIN sind meiner Meinung nach irreführend. Offenbar will VW das „unter dem Radar“ regeln und eine Rückrufaktion erst mal nur bei den alten Fahrzeugen anfangen. Ich finde es unfassbar, dass ein und dasselbe Fahrzeug in vielen Teilen der Welt sofort zum Airbagaustausch in die Werkstatt muss oder quasi stillgelegt ist, aber in Deutschland mit so einem gefährlichen Teil weiterfahren darf. In Reims herrscht nun wirklich kein heißes und tropisches Klima.

Wie man aus dem Beitrag des SWR-Marktcheck vom 8.7.25 entnehmen konnte, hat VW dem dort vorgestellten Beetle-Cabrio-Fahrer einen Austausch des Airbags in seinem 2014er Beetle vorerst verweigert (, obwohl der prinzipiell zu dem oben genannten Rückruf gehört !?).

Schaut Euch das an auf Youtube oder in der ARD-Mediathek:

„Potenziell lebensgefährliche Takata-Airbags: Viele Betroffene ahnungslos! | Marktcheck SWR“

Veröffentlicht 08.07.2025

https://www.youtube.com/watch?v=wgO1KpUVNOk

https://www.ardmediathek.de/video/marktcheck/marktcheck-sendung-vom-8-juli-2025/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNTIyMjI

Hat irgendjemand hier im Beetle-Forum seinen Takata-Airbag schon im Rahmen des Rückrufs getauscht bekommen, z. B. bei Fahrzeugen, die älter sind als 2014 oder kennt jemanden, bei dem das schon gemacht wurde ??? … oder wenigstens einen Brief von VW oder dem Kraftfahrtbundesamt bekommen hat, in dem das angekündigt wurde?

Bei Audi, Seat und VWN sind die Stückzahlangaben des KBA schon deutlich nach oben gegangen. Sind halt nicht ausreichend Ersatzairbags bzw. Gasgeneratoren lieferbar.

https://www.motor-talk.de/blogs/recallerin/takata-debakel-kehrtwende-beim-vw-konzern-t8333735.html

Das Thema ist wirklich merkwürdig. Wenn ich meine FIN und Deutschland eingebe, bin ich nicht betroffen. Mit meiner FIN und z.b. USA als Land bin ich betroffen und muss sofort in die Werkstatt. Was denn nun? Es sollten doch eigentlich alle getauscht werden.

VW geht davon aus, dass es vom lokalen Klima abhängt, wie schnell der Lebesretter zur lebensgefährlichen Bombe mutiert. Je wärmer und feuchter es ist, desto schneller soll es gehen. Weiter oben steht mehr darüber.

  

Gruß Michael

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Zitat:
@dk_1102 schrieb am 2. August 2025 um 12:38:18 Uhr:
Das Thema ist wirklich merkwürdig. Wenn ich meine FIN und Deutschland eingebe, bin ich nicht betroffen. Mit meiner FIN und z.b. USA als Land bin ich betroffen und muss sofort in die Werkstatt. Was denn nun? Es sollten doch eigentlich alle getauscht werden.

Genau diese Beobachtung haben schon viele VW-Fahrer gemacht und sich ebenso gewundert.

Der Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse besteht auch nicht etwa darin, dass unterschiedliche Gasgeneratoren in die Airbags eingebaut worden wären („Gasgenerator“ ist der Fachbegriff für die „Sprengladung“, die den Airbag aufbläst). Da sind genau die gleichen „Dinger“ drin.

Der wahre Grund für die Unterschiede liegt in den Risikobewertungen durch die jeweiligen Verkehrsaufsichtsbehörden. Und aus Sicht von VW liegt es einfach … am Klima.

Um das zu verstehen, muss man einen kurzen Rückblick in die Vorgeschichte machen: Als die Probleme mit den Ammoniumnitrat-Gasgeneratoren von Takata anfingen (erster Todesfall 2009 in den USA mit einem Honda, hat man sich zunächst darauf konzentriert, die Ursache zu erforschen. Heraus kam, dass Feuchtigkeit und Temperaturwechsel das Treibmittel explosiver macht, so dass das Metallgehäuse wie eine Granate explodiert. Dann versuchte die Firma Takata mit allen Mitteln, im Markt zu bleiben. Erst mit Ausreden, dann mit Fälschung von Prüfprotokollen, dann mit der Behauptung, in neuen Varianten des Treibmittels unter Hinzugabe von Trocknungsmittel usw.., sei die Gefahr so gut wie beseitigt. Die letzte Stufe in der Reihe von Täuschungsmanövern (meine Meinung) war der Rückzug auf statistische Wahrscheinlichkeitsmodelle, von denen man behauptete, das sie den Zeitpunkt, zu dem der Gasgenerator explodieren könnte, ausreichend genau voraussagen könnte (sog. „predictive-aging-Modelle“). - Hierzu erstellt man eine große Datenbank mit ganz vielen Parametern und gibt einer software eine Größenordnung des Explosionsrisikos ein, das man für hinreichend niedrig, also anders gesagt „irgendwie noch vertretbar“ hält (z.B. 1:1000.000). Für die neuesten Varianten der Gasgeneratoren, die man für stabiler und „technisch überlegen“ hält, hat man für die in der Zukunft liegenden Jahre leider erst mal gar keine zuverlässigen Messdaten (z.B. über die tatsächliche altersbedingte Veränderung des Treibmittels), so dass man auf „Extrapolationen“ (Schätz-Annahmen) zurückgreifen muss. Macht nichts, denn je komplizierter das Modell ist, desto weniger wird es von den Aufsichtsbehörden verstanden. Eine Standardversion des „predictive-aging“-Modells für Airbags ist das von Northrop-Grumman, einem U.S.-amerikanischen Rüstungskonzern vom 2019. Quelle: https://www.nhtsa.gov/sites/nhtsa.gov/files/documents/ngis_takata_investigation_final_report_oct_2019.pdf

Lange Rede, kurzer Sinn, es gibt mehrere Kritikpunkte an diesen Modellen.

  1. Sie sind unzuverlässig! Im europäischen Klima sollten solche Explosionen praktisch gar nicht vorkommen oder erst nach mehr als 30 Jahren.
  2. Wahrscheinlichkeiten sind keine Gewissheiten. Sechs Richtige im Lotto sind unwahrscheinlich, trotzdem gibt es bei fast jeder Ziehung einen Glückspilz. Nur, bei den Takata-Airbags ist es leider „bad luck“.
  3. Es kommt nicht darauf an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Schadensereignis eintritt, sondern mit welcher Wahrscheinlichkeit (oder besser Gewissheit) ein Schadenereignis NICHT eintritt (Fliegen ist sicher, weil in der Flugsicherheit alles für die Wahrscheinlichkeit getan wird, dass ein Flugzeug NICHT abstürzt. Wer nicht fliegt, wird gewiss nicht abstürzen). Hinzu kommt, das man das „Takatarisiko“ tatsächlich beseitigen könnte.

Die Verkehrssicherheitsbehörden in den USA (NHTSA), in Australien (ACCC) und auf Französisch-Guayana usw., haben das verstanden. - VW will das nicht verstehen.

Der letzte tödliche Unfall war aber ja in Frankreich. Da ist das Klima zumindest nicht ganz anders als bei uns. Obwohl das z.Z. ja eh verrückt spielt. Habe bei meinem Händler Mal eine Anfrage dazu gemacht. Mal gucken was kommt. Bin kein ängstlicher Mensch aber ein komisches Gefühl hat man irgendwie schon mit dem Airbag.

Zitat:
@dk_1102 schrieb am 2. August 2025 um 17:33:05 Uhr:
Der letzte tödliche Unfall war aber ja in Frankreich. Da ist das Klima zumindest nicht ganz anders als bei uns. Obwohl das z.Z. ja eh verrückt spielt. Habe bei meinem Händler Mal eine Anfrage dazu gemacht. Mal gucken was kommt. Bin kein ängstlicher Mensch aber ein komisches Gefühl hat man irgendwie schon mit dem Airbag.

@dk_1102 , Dein VW-Händler wird in die VW-interne Datenbank schauen, bei der neben den technischen Fahrzeugdaten eine „Länderzuordnung“ abgefragt und geprüft wird. Dort wird Dein Händler vermutlich „Deutschland“ eingeben. Daraufhin spuckt die VW-software aus, dass es zwar einen Rückruf des KBA gibt und sogar einen VW-recall-code (69EJ), aber für Dein Fahrzeug sind „derzeit keine Maßnahmen vorgesehen“.

Dann könntest Du bei der Kundenbetreuung der Volkswagen AG nachfragen, was das bedeutet und wirst in etwa folgende Antwort bekommen (Warnhinweis: Fiktive Antwort nur sinngemäß und verkürzt, außerdem aus rein künstlerischen Gründen mit ironischen Untertönen verziert):

Ja, da gibt es zwar diesen Rückruf beim KBA,… ja, es könnte auch theoretisch lebensgefährliche oder gar tödliche Verletzungen geben, aber wir haben das alles im Blick … und, also unser Klimamodell sagt, momentan ist hier alles sicher und deshalb haben wir für Dein Fahrzeug den Rückruf noch nicht „aktiviert“. Und übrigens … Falls unsere Analysen ergeben sollten, dass es in Deutschland auf Lebenszeit [*] unkritisch ist, wird es auch in Zukunft keinen Rückruf geben. Sollten die Analysen ergeben, dass ein Austausch zu empfehlen ist, wirst Du schriftlich informiert. So stellen wir sicher, dass alle betroffenen Fahrzeuge rechtzeitig einbezogen werden.

[*] Fußnote zur Klarstellung meinerseits: „Lebenszeit“ bezieht sich hier nur auf die Lebenszeit des Kraftfahrzeugs, nicht auf Deine.

Leider ist das kein Scherz … und Volkswagen sagt das auch öffentlich sehr deutlich

(Dankeschön an @recallerin für die schöne Fundstelle):

„Über VW-Pkw, die für den deutschen Markt produziert wurden und hierzulande zugelassen sind, sagte ein Wolfsburger Sprecher explizit, dass sie nicht Bestandteil der Airbag-Rückrufserie seien. Nur aus so genannten „Warmländern“ reimportierte VW-Modelle (intern „Fluktuationsfahrzeuge“ genannt) wurden bislang bei uns berücksichtigt, was zu relativ kleinen Reparaturumfängen führte.

Die klare Aussage zum Heimatmarkt ließ sich der VW-Sprecher nun auf erneute Nachfrage nicht mehr entlocken. Er verwies stattdessen auf ein seit 2016 laufendes Analyseprogramm. Dessen Grundlage seien „international anerkannte Klassifizierungen klimatischer Belastungszonen (…)“

Fundort: https://www.kfz-rueckrufe.de/takata-debakel-kehrtwende-beim-vw-konzern/13553/

Update:

1.Die VW-Kunden in der Schweiz machen die gleichen Erfahrungen:

https://www.reddit.com/r/Switzerland/comments/1md79tu/airbag_issues_at_vw_and_probably_all_other_takata/?tl=de&sort=old

2. Der VW-Konzern scheint für Fahrzeuge, die für den deutschen Markt produziert wurden und hier zugelassen sind, einen Airbag-Austausch frühestens ab einem Fahrzeugalter von circa 18 bis 20 Jahren umsetzen zu wollen. Vorher würde ein Airbag-Tausch nur für reimportierte Autos aus „Warmländern“ (VW-intern „Fluktuationsfahrzeuge genannt) durchgeführt. In dem unten genannten Beitrag wird vom VW-Sprecher zwar gesagt, die Entscheidung sei „markenspezifisch“ (auf Audi bezogen), zugleich heißt es weiter unten, für VW-Modelle gäbe es „weiterhin keine Rückrufe“. Der aktuellste Rückruf für eine Vielzahl von VW-Modellen (KBA-Referenznummer 14593R) wurde allerdings erst genau einen Tag nach der Veröffentlichung des auszugsweise zitierten Beitrags herausgegeben (also am 23.01.2025). Das würde ansonsten bedeuten, dass selbst die Beetle-Fahrer mit dem ältesten Baujahr der Baureihe 5C nicht vor 2031 mit einem Airbag-Austausch rechnen dürften.

Quelle:

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/takata-debakel-weitet-sich-aus-a-cc37051924bcc02c4368fe17e230e00f/

Auszüge:

Audi-Rückruf: Takata-Debakel weitet sich aus

vom 22.01.2025  von Niko Ganzer

„Statt wie bisher nur einige Tausend Fahrzeuge rufen die Ingolstädter nun deutschlandweit 140.000 A4 und A6 zu einem Tausch des Beifahrerairbags in die Vertragsbetriebe. Die anderen Marken des Volkswagen-Konzerns sind laut Hersteller von dieser Ausweitung nicht betroffen. (…) „Entscheidungsgrundlage ist das Fahrzeugalter, denn äußere Einflüsse wie Temperatur und Feuchte könnten mit zunehmender Fahrzeuglebensdauer zu einem steigenden Risiko einer Alterung des Treibmittels in diesem Typ Gasgenerator führen“, so der Sprecher. Inkludiert seien ausschließlich Autos, die bis Ende 2027 das Alter von 20 Jahren überschreiten. (…)

Volkswagen: Markenspezifische Rückrufentscheidung: Auch ein Konzernsprecher in Wolfsburg bestätigte, dass diese Rückrufentscheidung markenspezifisch getroffen worden sei [Anmerkung: Das heißt, sie gilt nur für die Marke „Audi“ und nicht für die Marke „Volkswagen“]. Man betreibe seit 2016 ein umfassendes Analyseprogramm zu den pyrotechnischen Gasgeneratoren von Takata und orientiere sich dabei an den globalen Klimazonen. (…) Für Wolfsburger VW-Pkw, die für den deutschen Markt produziert wurden und hierzulande zugelassen sind, gibt es also weiterhin keine Rückrufe von Takata-Airbags. Die vom KBA in mehreren Datenbankeinträgen genannte Summe für Deutschland liegt demzufolge auch bei unter 10.000 Import-Fahrzeugen (Aktionscodes „69EJ“, „69EW“ und „69EV“ – gelistet 2023 und 2024).

Kann oder will Volkswagen die Takata-Airbags in Deutschland bei den VW-Beetle noch nicht austauschen?

Wie schon berichtet, unterliegen alle VW-Beetle der Baureihe 5C (2012-2018) prinzipiell dem KBA-Rückruf 14593R vom 23. Januar 2025 wegen gefährlicher Takata-Fahrerairbags. Aber praktisch geschieht offenbar nichts und die Halter der Fahrzeuge sind verunsichert.

Zur Sache: Am 5. Mai 2020 haben das US-amerikanische Verkehrsministerium (Department of Transportation) und die obersten Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) mit Volkswagen („Volkswagen group of America“) eine verbindliche Vereinbarung („Agreement“) getroffen über den Austausch von Takata-Fahrerairbags in allen VW Beetle der Baureihe 5C (Baujahre bzw. Zulassung 2012-2019). Der Rückruf wurde als Vorsichtsmaßnahme deklariert wegen Bedenken über die Zuverlässigkeit der Takata Airbag-Gasgeneratoren vom Typ SDI-D (PSAN-inflator mit Beifügung einer geringen Menge an Trockenmittel).

In der Vereinbarung heißt es:

„VW verpflichtet sich, in dem höchstmöglichen Umfang die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um unverzüglich die Bereitstellung und Aufrechterhaltung der Versorgung mit Ersatzteilen sicherzustellen, damit diese Ersatzteilteile den Händlern zur Verfügung stehen, um Fahrzeuge nach jedem Mängelanzeige-Bericht (DIR) ohne Verzögerung oder Störung reparieren zu können. VW verpflichtet sich, die Reparaturteile in dem erforderlichen Umfang und dem Defektrisiko entsprechend, unter Berücksichtigung des Fahrzeugalters und des geografischen Standorts, zu verteilen.“

im Original:

„To the maximum extent possible, VW agrees to take measures necessary to acquire in a reasonably expeditious manner and sustain its supply of remedy parts, to enable it to provide those remedy parts to dealers to remedy vehicles after each DIR launch without delay or disruption. To the extent necessary, VW agrees to allocate remedy parts based on risk, considering vehicle age and geographic location.“

Quelle: https://www.nhtsa.gov/sites/nhtsa.gov/files/documents/vw-nhtsa_sdi-d_agreement_signed.pdf

… und zwar erfolgte der Rückruf in drei „batches“ (Teilschritten):

  • Baujahre 2012-2014, 
  • Baujahre 2015-2016 und 
  • Baujahre 2017-2019.

Stand 31. Juli 2025:

Von den in den USA noch zugelassenen 134.497 Fahrzeugen der ersten beiden „batches“ der Baujahre 2012-2014 und 2015-2016 konnten die Airbags bei 110.412 Autos ersetzt werden, was einer erreichten Austauschquote von über 82 % entspricht (Nicht alle Halter reagieren auf die Rückruf-Anschreiben). Von den VW Beetle der neuesten Jahrgänge (2017-2019) wurden zusätzlich bereits 41.861 mit Ersatz-Airbags bestückt. 

Damit sind in den USA bei insgesamt über 152.000 Beetle-Fahrzeugen die Takata-Airbags bereits ausgetauscht.

Bei der NHTSA gibt es eine spezielle Informationsseite „Takata Recall Spotlight“:

https://www.nhtsa.gov/vehicle-safety/takata-recall-spotlight

… und zur Frage der Verfügbarkeit von Ersatzteilen für die VW-Beetle wurde eine spezielle FAQ-Seite eingerichtet:

FAQs: Takata Desiccated Inflators and Volkswagen Recalls

https://www.nhtsa.gov/takata-recall-spotlight/faqs-takata-desiccated-inflators-and-volkswagen-recalls

Question: When will repair parts be available?

Answer:

  • Volkswagen will recall vehicles by filing defect notices for three separate groups of vehicles. These defect reports begin the recall process for vehicles in the respective group. The availability of repair parts depends on which of the three groups a vehicle is in. Parts are expected to be provided to dealers after the submission of each defect report.
  •  
  • Older Beetles and Beetle Convertibles (Model Years 2012-2014) are in Group 1. Volkswagen will file a defect report for these vehicles by December 31, 2020.
  •  
  • Group 2 includes Model Year 2015-2016 Beetles and Beetle Convertibles. Volkswagen will file a defect report for these vehicles by January 1, 2023.
  •  
  • Group 3 includes Model Year 2017-2019 Beetles and Beetle Convertibles, as well as 2011-2014 Passats. Volkswagen will file a defect report for these vehicles by January 1, 2025.

Fazit:

Seit mehr als fünf Jahren ist Volkswagen das Takata-Airbag-Problem beim Modell „Beetle“ bekannt. Volkswagen könnte also auch in seinem Ursprungs- und Heimatland Deutschland die risikobehafteten Takata-Airbags gegen Airbags mit ungefährlichen Gasgeneratoren austauschen, wenn VW denn nur wollte.

Ganz aktuell!

Der Bayrische Rundfunk wird heute um 18 h in der BR-Abendschau einen Beitrag über Takata-Airbags bringen. Das Video kann hier vorab geschaut werden:

Todesfall in Frankreich: Wie gefährlich sind Takata-Airbags?

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/todesfall-in-frankreich-wie-gefaehrlich-sind-takata-airbags,Ut6RRfh

Es geht in dem Beitrag um einen Fahrer eines Mercedes-Benz CLA von 2015. Auch dort ist ein Takata-Airbag eingebaut, Mercedes sieht derzeit keinen Anlass für einen Austausch und der Fahrzeughalter ist unzufrieden mit dieser Entscheidung.

Volkswagen wird ebenfalls im Beitrag von BR24 zitiert:

VW führt auf BR-Anfrage seine klimatische Risikoanalyse an. “In Deutschland kommt es durch den täglichen Temperaturwechsel zu keiner dauerhaften klimatischen Belastung, die eine beschleunigte Treibmittelalterung zur Folge hätte.“ Entsprechend seien für hier zugelassene und dauerhaft hier betriebene Fahrzeuge bislang keine sicherheitsrelevanten Auffälligkeiten festgestellt worden, so der Konzern weiter.

Meines Wissens ist diese Aussage von VW nicht korrekt. Nicht nur die absolute Feuchtigkeit und die absolute Höhe der Temperaturen am Betriebsort sind entscheidend, auch wiederholte starke Temperaturwechsel begünstigen den für die Explosionsgefahr maßgeblichen Anstieg der Feuchtigkeit im Treibmittel des Gasgenerators. Solche „Temperaturwechselzyklen“ werden sogar in den Tests für die „predictive aging“-Modelle eingesetzt, um künstlich eine Alterung von Gasgeneratoren zu simulieren.

Zitat:
@Beetle-Driver schrieb am 7. August 2025 um 10:41:48 Uhr:
Volkswagen wird ebenfalls im Beitrag von BR24 zitiert:
VW führt auf BR-Anfrage seine klimatische Risikoanalyse an. “In Deutschland kommt es durch den täglichen Temperaturwechsel zu keiner dauerhaften klimatischen Belastung, die eine beschleunigte Treibmittelalterung zur Folge hätte.“ Entsprechend seien für hier zugelassene und dauerhaft hier betriebene Fahrzeuge bislang keine sicherheitsrelevanten Auffälligkeiten festgestellt worden, so der Konzern weiter.

Allein die im Text unterstellte Annahme von VW zeigt die Problematik der eigenen Argumentation:

Denn die Aussage bezieht sich auf hier zugelassene "und dauerhaft hier betriebene" Fahrzeuge.

Hier zugelassen bedeutet im VW-System ist das Länderkürzel "DEU" hinterlegt, und um ein Fahrzeug als dauerhaft hier betrieben anzusehen, reicht schon die Hinterlegung eines inländischen VW Fachbetriebes als Betreuer im System.

Es soll allerdings auch Halter von in DEU zugelassenen Fahrzeugen geben, welche sich mit ihren Fahrzeugen z.B. in Spanien, Italien, oder Portugal, Südfrankreich etc. aufhalten und damit zurück nach DEU fahren.

Allein diese regelmäßigen Temperaturwechsel, insbesondere der unvermeidbare Aufenthalt in der prallen Sonne und der salzhaltigen Umgebungsluft, befördern unter Beachtung der Hygroskopizität des Ammoniumnitrats den Alterungsprozeß des Treibmittels erheblich. Da die kritische relative Luftfeuchtigkeit für Ammoniumnitrat bei etwa 59,4% bei 30 Grad Celsius liegt, reicht inzwischen möglicherweise schon ein dauerhafter Fahrbetrieb am südlichen Oberrhein zur Alterungsbeschleunigung des Treibmittels für in DEU zugelassene Fahrzeuge aus !?

M.E. ist es daher nicht sachlich nachvollziehbar, daß der Inverkehrbringer eines Produkts sein notwendiges Handeln von einer -wie auch immer ermittelten- Wahrscheinlichkeitsberechnung "sicherheitsrelevanter Auffälligkeiten" abhängig macht, anstatt endlich sämtliche betroffenen Airbags zu tauschen.

Ich sehe noch ein anderes Problem: VWs Vorgehensweise beruht auf fehlerhaften Auslösungen! "sicherheitsrelevanten Auffälligkeiten" nennt sich das schön neutral, aber um welche Auffälligkeiten geht es denn hier? Um fehlerhafte Auslösungen des Fahrerairbags. Nun gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, es gibt auch Fifty Shades of Grey... Ja, ja, wo ist das Phrasenschwein? Hier sind meine 5 Euro.

Also nochmals: Es gibt viel Grau zwischen Schwarz und Weiß, d. h. nicht jede mangelhafte Auslösung führt gleich zum Tode der Person auf dem Fahrersitz. Aber wer stellt sicher, dass auch jede fehlerhafte Auslösung erkannt wird? Und dass die Info darüber auch VW und das KBA erreichen?

Meiner Meinung nach müsste VW mit seinem jetzigen Wissen proaktiv bei allen möglicherweise betroffenen Fahrzeugen(*) tätig werden. Das bedeutet, NICHT zu warten, sondern prophylaktisch die Gaskartuschen zu tauschen. Man kann nicht darauf warten, dass es zu Verletzungen jeder Schwere bis zum Tode kommt.

  

Gruß Michael

   

(*) Das sind nicht nur Beetle, auch diverse andere VW und auch Autos anderer Hersteller.

Mein Händler hat mir wie soll es auch anders sein, mitgeteilt das es keinen Rückruf für unseren Beetle gibt.

Womit der Händler aus seiner Sicht natürlich Recht hat. Weil er nur das weiter gibt, was VW ihm vorgegeben hat. Und VW hat ihm vorgegeben, dass man dort noch keinen Handlungsbedarf sieht. Da muss es erst zu "sicherheitsrelevanten Auffälligkeiten", also schwer verletzte oder getötete Fahrer beliebigen Geschlechts geben.

     

Gruß Michael

Französische Dokumentation über den Umgang von Stellantis mit dem Problem der Takata-Airbags

(verfügbar in französischer Sprache und in englischer Übersetzung) auf Youtube:

„Airbags défectueux : elle n'a pas d'autres moyens de transports“ (Übersetzt: „Defekte Airbags: Sie hat keine andere Transportmöglichkeit“), von „A DECOUVERT“,

veröffentlicht bereits am 07.02.2025, also mehrere Monate VOR dem Todesfall von Reims im Juni 2025.

https://www.youtube.com/watch?v=dO21-rYFP5k

Es wird über das Vorgehen des Citroen-Mutterkonzerns Stellantis berichtet, unter anderem über zwei Fälle aus der französischen Überseeregion Guadeloupe sowie den ersten Todesfall im Kernland Frankreich vom 18. November 2023 (Serge Garaud).

Ausführlich äußert sich der Sprecher von Stellantis zu den Vorfällen und den von Stellantis schrittweise getroffenen Maßnahmen auf der Basis von falschen Zusicherungen der Firma Takata zur Sicherheit der Airbags sowie den (letztlich fehlerhaften) Risiko-Vorhersagemodellen.

Im Nachhinein besonders kurios:

Stellantis versuchte zu Beginn der Rückrufaktionen, das Kernland Frankreich durch eine willkürliche Grenzlinie in zwei separate Klimazonen aufzuteilen und die Rückrufe dann auf die Südhälfte zu beschränken (Ausschnitt bei Minute 10‘26‘‘).

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