Ruckeln beim Bremsen
Hallo liebes Community,
folgendes Problem habe ich seit Jahren mit meinem 220er CDI:
Es ruckelt jedesmal, wenn ich auf die Bremse drücke. Vorallem, wenn ich etwas stärker die Bremse tätige.
Ich fahre den Wagen schon über 3 Jahre und der hat im Moment 140 tsd runter.
Ich habe die Scheiben schon 2-3 mal gewechselt. Nach jedem Wechsel ist das Problem für ca 3000 KM gelöst und dann taucht das wieder auf. Es sind also nicht die Scheiben!
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand mir weiterhelfen kann.
Gruß
Beste Antwort im Thema
Hi,
ich habe mir nach sorgfältigem Studium auch anderer Foren eine Meinung gebildet und will diese mal zur Diskussion stellen.
Wir müssen zuerst feststellen, ob das Ruckeln daher kommt, dass eine Scheibe einen Seitenschlag hat.
Diesen setze ich nun (wie bei mir gemessen) mal voraus, zu den anderen Fällen gab es ja schon genug Vorschläge.
Der Seitenschlag kann eigentlich NICHT durch Reifen oder "Schwingungen" verursacht werden, dazu habe ich recht gute Erläuterungen gefunden. Es bleiben also
a) Materialfehler
b) zu scharfe Beanspruchung und
c) die Radnabe
a) schließe ich bei Markenprodukten weitestgehend aus, auch ein BMW-Fahrer kann nicht so viel Pech haben, dass er innerhalb von 20.000 km 4 x schlechte Scheiben von ATE oder brembo erwischt. Und ich habe 3x Originale eingebaut bekommen.
b) muss jeder für sich selbst entscheiden, wenn aber, wie bei mi,r die ersten Scheiben fast 100.000 km gehalten haben, schließe ich das, zumindest für mich, auch aus.
Bleibt c)
Dazu habe ich mehrere Posts gefunden, die sich mit der schlechten Materialqualität heutiger Radnaben beschäftigen, quer durch alle Marken.
Auch bei mir wurde von der DB-Werkstatt (!) festgestellt, dass die Naben stark verrostet waren, ich bekomme die Radschrauben auch kaum 'raus, und sie sind immer vorschriftsmäßig mit DrehMo angezogen worden.
Wenn jetzt neue Scheiben auf verrostete Nabe montiert werden, und, sagen wir mal 1-2/100 stel Luft an einer Stelle ist, wird man das bei der Montage vermutlich nicht merken. Ich gehe mal davon aus, dass eine Nabe mit der Drahtbürste oder so gereinigt wird, was aber nicht heisst, dass bei starkem Befall anschliessend alles plan ist.
Die Scheibe wird also montiert und läuft zunächsst einwandfrei, da sie sich kalt beim Anziehen nicht einfach verzieht.
Allerdings tritt durch das minimale Spiel eine leichte Verspannung auf, und diese könnte meiner Meinung nach im laufe der nächsten paar tausend km dafür sorgen, dass langsam ein Verzug auftritt, wenn sie z.B. mal "normal" heiss gebremst wird, heisses Metall verzieht sich ja viel leichter. Das entspräche genau den Symptomen bei mir und auch bei anderen Fahreren, (egal ob Golf, BMW oder Opel).
Ich bekomme morgen noch mal neue Scheiben auf Kulanz, den Austausch der Naben habe ich jetzt extra geordert, da ich endlich Ruhe haben will. Mal sehen, ob das Problem danach wieder auftaucht, ich werde es berichten.
37 Antworten
Zitat:
@resusid schrieb am 27. Februar 2015 um 22:00:31 Uhr:
Hintere bedeutet "Hinterachse"?Zitat:
@klausram schrieb am 27. Februar 2015 um 20:30:24 Uhr:
Seit gestern ist mein Ruckeln beim Bremsen Geschichte. Gott sei Dank es waren die hinteren Querlenker aus Stahl. Die gingen ohne größeren Zeitaufwand raus. Wenn es der aus Aluminium mal ist, wird das Federbein wohl raus müssen, genau wie der Stabilisator. Vorerst ist aber erst mal alles wieder top.
Grüße
Klaus
Nein die hinteren an der Vorderachse. Oder die zum Heck näher liegenden.
Grüße
Klaus
Zu dem Ruckeln kann ich nur sagen, dass bei mir beim Bremsen bis etwa 150 Km/h alles Easy ist. Heute war ich unterwegs und beim Bremsen ab 200 Km/h war das Ruckeln leicht wieder da. Die Intensität erhöht sich mit der Anzahl der Bremsungen die in kürzeren Abfolgen gemacht werden. Nach einer längeren Zeit ohne Bremsung ist dieses Phänomen fast wieder verschwunden. Ich habe die Bremsbeläge in Verdacht, dass die vielleicht nicht genügend Temperaturbeständig sind. Aber vielleicht auch die Bremsflüssigkeit? Muss ich Montag mal Checken lassen. Wenn es das dann nicht ist, kommen nur noch die Radbremszylinder bzw. dessen Träger in Frage, da alle andere spielfrei und i.O. ist.
Grüße
Klaus
Den Schlag einer Scheibe zu messen ist relativ einfach.
Man braucht dazu eine Messuhr und muss lediglich das Rad abnehmen.
OK, die Messuhr muss man kaufen oder ausleihen, aber so etwas ist feinmechansich ein so tolles Gerät, dass alleine die Beschäftigung damit schon Spass macht. :-)
Dann muss man mit Metallstreben eine Halterung basteln, die es ermögöicht, die Messuhr auf der äußeren Spur der Schiebe anzusetzen. Das geht mit ein paar Alu-Streben aus dem Baumarkt und einer Schraubzwinge, mit der die Halterung an der Radaufhängugn befestigt wird.
Meines Erachtens nach ist das die wichtigste Vorarbeit zur Diagnose, bevor man anfängt irgendwelche Teile zu tauschen, denn wenn die Scheibe einen Seitenschlag hat, muss sie 'raus, da hilft es nicht irgendwelche Streben zu tauschen.
Zitat:
Meines Erachtens nach ist das die wichtigste Vorarbeit zur Diagnose, bevor man anfängt irgendwelche Teile zu tauschen, denn wenn die Scheibe einen Seitenschlag hat, muss sie 'raus, da hilft es nicht irgendwelche Streben zu tauschen.
Wenn die Bremsen vibrieren, dann wird die Scheibe nen Schlag haben (früher oder später). Wozu den Aufwand mit der Messuhr (auch wenn es "einfach" ist - zum Baumarkt, Aufbocken, Rad abnehmen, Konstruktion bauen 😕😕) ?????
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Zitat:
@klausram schrieb am 28. Februar 2015 um 16:12:48 Uhr:
Zu dem Ruckeln kann ich nur sagen, dass bei mir beim Bremsen bis etwa 150 Km/h alles Easy ist. Heute war ich unterwegs und beim Bremsen ab 200 Km/h war das Ruckeln leicht wieder da. Die Intensität erhöht sich mit der Anzahl der Bremsungen die in kürzeren Abfolgen gemacht werden. Nach einer längeren Zeit ohne Bremsung ist dieses Phänomen fast wieder verschwunden. Ich habe die Bremsbeläge in Verdacht, dass die vielleicht nicht genügend Temperaturbeständig sind.
Aber vielleicht auch die Bremsflüssigkeit? Muss ich Montag mal Checken lassen. Wenn es das dann nicht ist, kommen nur noch die Radbremszylinder bzw. dessen Träger in Frage, da alle andere spielfrei und i.O. ist.
Grüße
Klaus
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Willst Du uns hier veralbern: 🙄
Hallo Resusid,
wenn Du die Beiträge hier tatsächlich LIEST, wirst Du mitbekommen, dass das Ruckeln 2 Ursachen haben kann, einen Seitenschlag der Scheibe oder ausgeschlagene Fahrwerteile. Daher macht meiner Meinung nach das Messen durchaus Sinn, weil es nämlich erst mal nix kostet. Wenn Du lieber auf Verdacht Teile tauschst - bitte, den Händler freut's. :-)
Hallo talkyred,
ich vertrete die Meinung, dass ausgeschlagene Fahrwerkteile zwangsläufig (früher oder später) zum Seitenschlag der Bremsscheiben führen.
Dann mach dich mal schlau, gibt da irgendwo einen Beitrag zu den Schwingungen.
Wie soll das passieren?
Die Bremsscheibe ist mit der Radaufnahme fest verschraubt, evtl. entstehende Schwingungen durch Spiel in Fahrwerkskomponenten können immer nur das Gesamtsystem beeinflussen.
Allerdings kann Bremsscheibenspiel das Radlager und die Fahrwerksteile schädigen, weil hier die Schnittstelle zwischen der Rad/Bremse-Einheit und dem Rest ist. Und natürlich können ausgeschlagene Fahrwerksteile auch die Schnittstelle (= z.B. Radlager) schädigen. Aber sie können keinen Schlag in der Bremsscheibe erzeugen.
Du kannst Dir das einfach mal geistig vorstellen, nimm eine komplette Radaufhängung mit Bremse usw. "in die Hand". Jetzt haust Du mit einem Hammer (auch in Gedanken) irgendwo auf die Strebe - was soll da mit der Scheibe passieren? Wie soll die dadurch einen Seitenschlag bekommen?
Aber die Gedanken sind frei, Du kannst gerne bei Deiner Meinung bleiben. Ich habe neue Scheiben UND Radnaben drin - weil nach meiner Überlegung nichts anderes mehr als Verursacher in Frage kam. Aber einfach mal abwarten, ob es dauerhaft weg ist.