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RS6 Tagfahrlicht LED Platine Reparatur

Audi A6 C6/4F
Themenstarteram 13. Juni 2011 um 22:53

Guten Abend zusammen,

ich brauche eure Hilfe:

Ich habe mir zwei gebrauchte RS6 Scheinwerfer gekauft, bei denen die Platine defekt ist. Die einzelnen LEDs wurden gewechselt und funktionieren auch einzelnd nur eben alle zusammen auf der Platine nicht.

Hat hier in diesem Forum schon einmal jemand solche Platinen repariert oder gibt es hier einen Feinelektroniker, der sich sowas zutraut?

Alternativ habe ich mir überlegt die Leds selbst mit einem "R87 Modul" oder so etwas ähnlichem zu betreiben.

Ich würde also das defekte Hella Ledmodul weglassen und passende Wiederstände zwischen 12V Tagfahrlicht und den Golden Dragon LEDs zwischenschalten. Anschließend habe ich mir überlegt über ein Relais und einen LED-Dimmer der über das Abblendlicht angesteuert wird die LEDs quasi automatisch, wie es auch original ist bei Abblendlicht gedimmt zu betreiben.

Hat jemand so etwas schon einmal gemacht?

Vielen Dank im Voraus

MfG Ben

Beste Antwort im Thema

Jetzt kann ich liefern!

Gestern habe ich mich sehr über den Erfolg einer Reparatur gefreut: Die Rep an der Elektronik-Platine eines RS6-Scheinwerfers. Unser Mitglied “MrAdgood” hatte angefragt, ob ich das übernehmen könnte, sein Scheinwerfer würde kein Lebenszeichen von sich geben. Den Ausbau aus dem Scheini übernahm er selbst und sandte mir die nackte Platine.

Die Rep ließ sich seltsam an: Die Betriebsspannungen waren alle in Ordnung, und die fehlende “Hoch”-Spannung ( 30 Volt) für die LED-Kette verwies natürlich auf deren Erzeugung. Die übernimmt ein IC, ein spezieller Schaltregler (SR). Von dessen 10 Anschlüssen hatten 7 die üblichen Pegel und auch der Leistungs-Schalter (LS) hatte das in etwa passende Ansteuersignal. Die drei Abweichungen waren so signifikant auch nicht. Hm.......jedenfalls wurde der SR schnell sehr heiß.

Letztlich war aber alles in diesem Bereich defekt, das IC, der LS und ein Meßwiderstand. Also die neu kaufen. Na prima, den Transistor kannte nicht mal Google, und der wahrscheinlich Gemeinte war in keinem Großhandel aufzutreiben. Also ein Ersatztyp, aber da fängt die Schiete schon an. In solchem Step-Up-Regler-Universum ist JEDES Teil hoch-genau eingepasst. Es gelten strenge Vorgaben für das Platinen-Layout. Scheinbar geringe Abweichungen von den Werksvorgaben (des Schaltreglers) führen sehr schnell zur Nicht-Funktion. Den SR gibt es in 3 verschiedenen Ausführungen, und der Bestückungsdruck des Originalen war abweichend vom Standard. Also schon Zitterpartie bei der Auswahl des Ersatzes!

Widerstand und LS zu ersetzen, also einzulöten, war einfach. Aber dann stand das IC an. Schaut bitte mal auf das erste Bild, da ist mein Lötkolben und auch das IC zu sehen. Wo? Na, der kleine schwarze Klecks da! Auf Bild 2 ist es das winzige Teil rechts unten. Da liegen die Pinne um 0,22 Millimeter - in Worten: Null-Komma-Zwei-Zwei-Millimeter- nebeneinander. Sowas hatte ich noch nie gelötet. Sowas lötet man normal auch nicht aus der Hand, das ist Roboter-Sache (Schwellbad). Bei normalen Elektronikern ist bei der mittleren IC-Form schon Schicht im Schacht, weil das so winzig ist. Und nu' noch 'ne Stufe kleiner! Ganz ehrlich: ich hatte Zweifel und Bange. Aber irgendwann mußte ich ran, und das Wunder geschah: Es wurde Licht, alle LEDs leuchteten!!! Noch nie habe ich mich über das Leuchten schnöder LEDs so gefreut wie gestern.

Gruß, lippe1audi

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Zitat:

@RudiS schrieb am 25. Februar 2020 um 15:57:39 Uhr:

Mich würde mal interessieren wann die Dimmfunktion greift.

Warum und wann dimmt es? Zum rein schaltungs-technischen Aspekt:

Es dimmt, wenn das weiße des drei-adrigen Kabels, welches innerhalb des Lampengehäuses verlegt ist und zur Elektronikplatine führt, eine Spannung unterhalb von 5,6 Volt führt oder aber offen, also unbelegt ist.

Vom üblichen Steuergerät J519 führen nur diese Kabel zum Lampengehäuse – wobei diejenigen für Leuchtweitenverstellung und Kurvenlicht unbeachtet bleiben – und sind in der 14-pol-Steckverbindung „T14a“ belegt:

Kabel…..

1) gr/w zum M5 Blinklicht

2) ws/gn zum L22 Nebler

3) ws/sw zum M1 Standlicht

4 sw/gn zum TFL

Damit ist klar: es gibt vom Steuergerät keine extra Steuerleitung, welche etwa direkt auf das interne weiße Kabel führt und zum Steuern benutzt würde.

Also entscheidet der „andere“ interne Anschluss dieses weißen Kabels darüber, wann und ob.

Das kann aber nicht direkt etwa mit dem Blinker-, dem Standlicht- oder der Haupt-(Gasentladung)-Lampe verbunden sein. Denn in solchem Fall würde das TFL ja voll leuchten, und das tut es, wenn das weiße Kabel + 12 Volt führt.

Dementsprechend müsste da intern irgendwo eine negierende Stufe verbaut sein.

Ich weiß so einiges über die Schaltung auf der Elektronikplatine, aber mangels Vorhandensein eines RS6 oder aber eines seiner Scheini‘s, tut mir leid, weiß ich nix über diesen internen Anschluss des weißen Kabels. Gettz ihr.

Grüße, lippe1audi

Schaltplan-dimmen

Hallo Bernd.

Habe gerade Deine Reparatur bewundert. Funzt herrvoragend. Vielen Dank auch nach DO. Ich würde sagen, Du hast einen Widerstand ausgetauscht mit der Aufschrift 4753 :) Hab ich aber erst auf den zweiten Blick gesehen. :)

Danach habe ich mir deinen letzten Post genau durchgelesen, Stromlaufpläne angeschaut und komme zum gleichen Ergebnis. Wo ist hier die Negation? Merkwürdig ist, das das TFL mit dem Standlicht in einer Box gezeichnet ist. So könnte man denken, wenn das Standlicht an ist, wird gedimmt, was logisch wäre. Wie wir aber gelernt haben, braucht der "weiße Draht" aber High Pegel. Dann leuchtet das TFL mit voller Kraft.

Jetzt bin ich noch mal in den Keller gegangen und habe den Anschlußstecker vom alten Scheinwerfer hochgeholt. Der ist genauso verdrahtet gewesen wie im Stromlaufplan, mit einer Ausnahme: Der Masse Pin 8 ist leer. D.h. der braune Draht war definitiv nicht an diesem Stecker dran, sondern irgendwo anders. Das sieht man auch an dem Querschnitt. Der Massedraht hat den gleichen Querschnitt wie der rote und weiße Draht. Und den gibt’s dort nicht an diesem Stecker. Der Scheinwerfer hatte noch intern einen anderen Steckverbinder, wo die Masse des TFLs möglicherweise dran war. Genaues weiß ich dan morgen, heute habe ich keine Lust mehr.

Bis dahin und LG

Img

Moin

Ich denke mal, es hat sich erledigt. Laut SSP 431 übernimmt das Bordnetzsteuergerät die Dimmfunktion, obwohl es auch hardwaremäßig auf dem Scheinwerfer ginge und vielleicht mal so vorgesehen war. Demzufolge ist das eine Frage der Software und auch der Hardware des Bordnetzsteuergerätes.

SSP 431.jpg

Interessante Infos, die du da ausgebuddelt hast. Habe leider im Moment auch wenig Zeit, und muss versuchen, die zwischendurch zu beackern, was heißen soll, mittels Funktionsgenerators das mal nachzustellen. Hm..... habe ich deine Schaltung zu früh zurück gesandt? Wie man's macht.....

Grüße, lippe1audi

von mir selbst gelöscht um 15:07 Uhr: eine Aussage muss noch überprüft werden.

Grüße, lippe1audi

Die nächste Defekt-Platine aus einem RS6-Scheini

Heuer war‘s mal wieder – zunächst – eine der 10 LED‘s, die das TFL komplett lahm legte: die Diodenstrecke ist hin. Und nun Obacht, Jungs – und das eine, evtl. vorhandene Mädchen - jetzt wird‘s zornig:

An diesem Scheini hatte schon mal jemand eine solche LED-Rep ausgeführt, aber ein Stümper, wie er im Buche steht! Davon, dass er beim Öffnen des Gehäuses dieses vermurkst und beschädigt hat, will ich hier nicht reden, das kommt an anderer Stelle. Der Typ war wohl noch in der Lage, eine defekte LED zu erkennen, und dann eine andere einzulöten. Aber …..

- dabei hat er zwei verschiedene Versionen an LEDs eingelötet, eine mit üblicher Bauform, und dann drei mit gewölbten Linsen. Das klingt nicht unbedingt ungünstig, und noch habe ich meine Rep nicht ausgeführt und kann daher noch nicht auf evtl. andere Lichtfarbe achten. Aber die mit gewölbter Linse sind nun mal nicht die Originalen. Folglich ist nicht mit orig. Teilen repariert, folglich eine bauartlich nicht genehmigte Veränderung eingetreten. Nun bin ich selbst kein Pfennig-Fuchser, aber eine professionelle Arbeit war das bisher schon mal nicht.

- und ab jetzt entpuppt der Typ sich als Löt-Dilettant: Gleich zwei der vom ihm verlöteten LEDs weisen eine sehr deutliche Lücke auf zwischen der auf der Unterseite der LEDs vorhandenen Kühlfläche und dem Gegenstück, der Kühl-Aufnahme auf dem Flex-Leiterband !!!! Die LEDs sind quais überhaupt nicht gekühlt!!!!

Sowas geht gar nicht !!!!! Das ist – wie auf einem Bild überdeutlich zu sehen – auch nicht mit dem Versuch der Ausrede:“….. da hatte ich mal ‚ne Menge Kühlpaste unter gebracht und die ist nun leider im Betrieb verdampft…“ erklärt. Da war ein Blinder am Werke! Und einer, der nach der Arbeit weder die Lust hatte, seine Arbeit zu kontrollieren, und nicht mal offenkundige Fehler zu beseitigen!

Welch ein Troll!

Das der Typ keine Lust zur Arbeit hatte, sieht man auch an der Montage des Abschirmbleches für das Herzstück der Elektronik-Platine: den DC-DC-Wandler. Der ist zwecks guter Abschirmung mit 4 durch die Platine gesteckten Metall-Füß‘chen mit der Masse der P-Unterseite verlötet, was sie jetzt nicht mehr sind. Einfach war das Motto. Im ugünstigsten Fall ist damit das Konzept der Masse-Verteilung gestört, und das ausgerechnet bei so was Kompliziertem wie einem Wandler!

Ein schlichter Reparateur! Ein zu schlichter !!!!!

Fauch…..

Grüße, lippe1audi

Spalter1
Spalter2
Planlage
+2

Ach Lippe. Bei uns gibt’s ein Spruch: Einmal mit Profis arbeiten. :D

Gestern - am Vattatag - wurde die LED-Kette bearbeitet. Alle nachgefügten LEDs wurden ausgelötet, und mit Kühlpaste versehen wieder eingelötet. Bis auf eine, da hatte der Herr Vor-Reparateur (VR) doch glatt die Kühlfläche aus der Flex-Leiterbahn raus gerissen! Die eine saß ganz am Anfang der Kette, was die Vermutung rechtfertigen könnte, dass der VR gar nicht wußte, dass alle LEDs einen dritten Kontakt haben, dass sie nämlich auf ihrer Unterseite verlötet sind.

Gerade eben hier provisorisch eine LED eingelötet, und die Funktion der Kette getestet: sie leuchtet wieder!

Ist aber leider kein Grund zur Freude, denn nun kommt Murphy wieder zu seinem Einsatz, sinngemäß: Ein Unglück kommt ......! Es ist nicht nur die LED-Kette, die Elektronik-Schaltung hat auch einen Klatsch ab. Muss erst mal meinen Oszi wieder beibringen, der ist gerade aushäusig.

Grüße, lippe1audi

Kuehlflaeche

Der IRRE SPRENGRING !

Was geht ab?

Später……..

Die Zehnerkette der LEDs konnte wegen der einen Defekten nicht, aber nach deren Ersatz konnte die ZK immer noch nicht: auch den Transistor, der sie ein- u. ausschaltet, manchmal auch dimmt, hatte es zerlegt. Übrigens auch bei 3 der LEDs die in Gegen-Richtung arbeitenden Schutzdioden. Aber nur bei Dreien, nicht bei allen. Alles ein bißchen rätselhaft.

Nach dem Ersatz des Trs ging auch nichts, also musste an das Herzstück der Schaltung ran, an den DC-DC-Wandler. Der ist unter einem Abschirmgehäuse versteckt, und das hatte mir gleich nicht gefallen: Nicht so blank wie üblich, sondern irgendwie grau verwittert, und übersät mit Fingerabdrücken (!) und dazu an einer Ecke von oben eingedellt.

Und leider – wie schon beschrieben – waren die 4 Befestigungslaschen nicht mehr vorhanden. Normal eine leichte Lötübung: unten bei den Vieren mit Entlötlitze die Laschen freilegen und schon das Gehäuse nach oben weg ziehen. Hier waren auf jeder Längsseite 4 Lötungen, auf den B-Seiten je 3 und das außen wie innen. Normal gar nicht ab zu bekommen, zumal diverse Winzig-SMDs die Annäherung einer veritablen Lötspitze zu verhindern suchten. Also erst mal den Deckel des Gs ab, und was liegt da oben rechts hinten ganz lose auf dem Rand::eek:

der IRRE SPRENGRING !

Der hat – natürlich – keinerlei Funktion in dieser Elektronik. Wie kommt das Ding in das „normal“ verschlossene Gehäuse? Hat irgendjemand eine halbwegs intelligente Erklärung für das, was bei der Rep dieser RS6-Lampe da so abgeht?

Grüße, lippe1audi

Metall-kaefig
Metall-kaefig2
Irrer-sprengring

Erst wieder was Irres: Zum Entfernen des ICs des DC-Wandlers wurde auf einer Seite erst ein Beinchen nach dem anderen los gelötet. Beim Hochdrücken des Dritten hoben sich plötzlich alle Beinchen auf der Gegenseite mit ab! Das kann und darf normal nicht sein, und kann nur bedeuten, dass all‘ diese 4 Lötungen in miesem Zustand waren. So langsam bekomme ich so was wie Verfolgungswahn: Stammt diese Lampe incl. der Elektronik da drin aus einem der ominösen Backofen-Öffnungs-Methoden?

Nach dem Auslöten des alten das Einlöten des neuen ICs. Nur hat das ein MSOP Package. Will sagen, da liegen 3 Anschlüsse auf einem Millimeter! So was ist nur für Maschinen-Lötungen gebaut, und schon allein ein optische Herausforderung. Das ist nur mit guter Lupe und bestem Durchblick möglich.

Aber vorgestern wurde mir ja das rechte Auge skalpiert, also rein geschnitten, rum geschnitten, abgesaugt, und dann ein Fremdkörper eingesetzt. Kurz: der „Graue Star“ entfernt! Mit dem gestärkten Sehvermögen gings nun an die Anschlusspinne von 0,3 mm „Dicke“. Egal, ein Problem nach dem anderen, also ran und – is klar – beim Einlöten erst mal 3 veritable Kurzschlüsse produziert. Ist aber völlig normal. Die dann beseitigen wird aber schon 'ne Nummer. Nach diversen Anläufen waren sie weg und dann kam schon Spannung auf. Was bei rum kam, seht ihr auf Bild vier.

Aber bitte nur verhaltene Freude, zu sehen sind Farbunterschiede bei den LEDs, die aber laut Eigentümer vorher schon bestanden. Ob da noch was geht, ist unsicher. Und irgendwann muss noch der fetteste Brocken bewältigt werden, das Zusammenbauen der Lampe. Für heute bin ich erst mal platt.

Grüße, lippe1audi

Ein-pin
Schluesse
Spannung
+1

Samstag u Sonntag „Detail-Arbeiten“:

- der provisorisch eingefügte Transistor am Fußpunkt der 10-er-LED-Kette in seinem Riesen-TO92-Gehäuse wurde durch sein passendes Brüderchen im SMD-Format ersetzt.

- das übliche Nicht-Dimmen-Wollen wurde so wie in den früheren Reps dieser Art geändert auf eindeutiges Dimmen, wozu nun das einfache Weglassen des 12-Volt-Pegels am Steuerpin reicht.

Weiter oben schrieb ich: „…...zu sehen sind Farbunterschiede bei den LEDs“. Die drei Ersetzten waren deutlich sichtbar gelblich. Das verweist auf ein großes Prob bei den reinen LED-Reps: die Originalen sind – wie vormals schon beschrieben – von Osram abgekündigt und weltweit nicht mehr verfügbar - bis auf eine eventuelle, aber dubiose Ausnahme, dazu später. Beim Suchen in meinem Fundus fanden sich vier verschiedene Arten an evtl. Ausflüchten. Das Wort ist mit Bedacht gewählt, denn exakt Passendes gibt es nicht mehr. Also gestern ein paar Stunden mit Zuordnungs-, Farbwahl- u. Katalogisierungs-Tests verbracht, und dann eine Entscheidung gefällt:

- Die drei gelblichen LEDs, die ich 2 Tage vorher schon ausgelötet hatte, um sie mit verbessertem, bzw. korrektem Sitz und damit wieder einer gewissen Kühlung zu versehen, wurden zum zweiten Male ausgelötet. Die Gelben sind jetzt also weg. Insgesamt wurden 4 LEDs heute erneuert, zwei Originale hatte ich noch, und zwei, deren Lichtfarbe nicht gelb ist. Es könnte sein, dass deren Lichtausbeute ein klein wenig größer ist. Weil das Starren in so‘ne leuchtende LED-Kette tunlichst zu unterlassen ist, und wenn doch, dann ist man erst mal `ne Weile partiell erblindet, ist es nicht so ganz einfach, zu entscheiden, ob sich nun noch ein Unterschied in der Gesamtwirkung ergibt. Das kann und muss der finale Test nach dem Einbau der Lampe ins Auto zeigen, da bitte ich um Rückkopplung.

Das Rausreissen der Kühlfläche (durch den VR) hinterließ nicht einfach nur ein Loch, sondern eröffnete den Blick auf ein neues Problemfeld. Beim Betrachten des unmittelbaren Umfeldes des Montageplatzes für diese LEDs fiel mir auf, dass von Kühlfläche nicht wirklich die Rede sein kann. Zwar ist auf dem technischen Datenblatt von Osram die Bedeutung der unteren Verlötung des LED-Bodens ausdrücklich besprochen, aber wohin soll die Hitze da wirklich gehen? Rausgerissen ist ein ca. ein Millimeter dickes rundes Metallplättchen. Das hat auch – siehe Bild – Kontakt zu einer weiteren, aber winzigen Fläche, aber keinerlei Kontakt zu einer Metall-Fläche, wie eigentlich gefordert und auch nötig ist. Der thermische direkte Zugriff auf die größere Alu-Masse der Montageplatte (MT) ist immer noch gehindert durch eine Schicht des Flexbandes. Was tun…?

Da war erst wieder eine Runde Grübeln angesagt. Entschlossen hatte ich mich zum Tabula Rasa:

- In die MT wurde ein Loch gebohrt und eine Schraube mit Mutter installiert. Die LED tront nun auf der Schraube, und hat damit erstmals direkten Metall-Kontakt zu ihrer Kühlfläche. S u. M sind „angeknallt“ und auf das Gewinde und um die M herum Hartkleber gegeben, da wird sich nichts verselbstständigen. Ob diese Lösung aus allen Gesichtswinkeln betrachtet wirklich gut ist, kann ich nicht sagen. Sagen kann ich aber, dass diese eine LED von sämtlichen in allen baugleichen RS6-Fahrzeugen eingesetzte die deutlich am besten gekühlte darstellt.

Damit sind die Reps und Restaurierungen der Elektronik abgeschlossen. Gleich werde ich für meine Dokumentationen noch ein paar Oszi-Fotos anfertigen, und die für den Ausfall des DC-Wandlers typischen falschen Messergebnisse sichern. Und morgen, Montag, geht es nach der Inspektion an meinem neuen, rechten Auge an den Zusammenbau des Scheinwerfers. Räusper….., an den Versuch. Da denke ich heute lieber nicht mehr dran.

Grüße, lippe1audi

Kuehlflaeche
Kuehlschraube
Schraubenkuehlung
+2

Und ich dachte schon, es gibt keine RS6 mehr! Zumindest keine mit defektem TFL !

Gestern Nachmittag trudelte dann doch wieder eine Platine aus dem Dicken eines unserer User ein. Die Reparaturen an dieser Platine drohten mir zeitweise die Sprache zu verschlagen, so was hatte ich nie: es war die Rep der zwiefachen hinterlistigen Tricksereien! Erst hatte die Platine mich, dann ich sie ausgetrickst.

Der erste Fehler war schnell gefunden nach nur 4 min Suchzeit. Da war mal wieder einer der „üblichen Verdächtigen“ hin, ein SMD-Transistor. Aber mir schwante nichts Gutes, bislang war es nie bei nur diesem Fehler geblieben, immer verbarg sich noch was Fettes im Hintergrund. Das Fette war dann das Herzstück der Schaltung, der Schaltregler. Der wollte weder schalten, noch rührte sich auch nur irgendwas. Is klar, da muss man schweres Geschütz – also Messequippment - auffahren, in dem Fall kommt man mit einem Multimeter nicht weit. Aber auch mein Digi-Oszi konnte keinerlei Lebenszeichen feststellen, keinen einzigen oder auch nur geringen Mukser beim Einschalten des TFLs.

Is klar, das Haupt-IC war hin, und das ist so ein mieses kleines Ding in einem 10-pin MSOP-Package. Wenn man sich da vor dem händischen Löten drücken kann, sollte man es versuchen. Dieses Drücken brachte dann das nochmalige Studium der Datenblattsammlung, und da war an einem Pin des IC's was Komisches:

Die Schaltung wird natürlich mit 12 (14) Volt versorgt, und generiert für die LED-Kette daraus gut 30 Volt. Weil das Herz versagte, kam es aber nur zu 11 Volt, was die LEDs selbstredend kalt ließ. Aber trotz der viel zu niedrigen LED-Spannung zeigte das Herz an seinem Spannungskontroll-Eingang eine zu hohe Spannung an! Was sollte denn der Quatsch?:mad: Ich konnte und wollte das erst mal ‚ne Runde nicht raffen.:( Der Widerspruch musste aber geklärt werden:

Und derart ging die hinterfotzige Trickserei:

Die erste Runde ging an die Schaltung. Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieser Schaltwandler die Spannung derart blitzartig aufbaute, dass da kein Messgerät hinterher kam. MM’s sowieso nicht, und auch der vor einigen Jahren für 1.600 € gekaufte Digi-Oszi von Hameg/Rhode&Schwarz nicht. Selbst der zeigte nur ein Zucken im Milli-Voltbereich an, was aber in den üblichen Messstörungen unterging. Auch der war zu langsam. Da hatte der Wandler bereits bei den nur erst anliegenden 11 Volt bemerkt, dass es einen Fehler gab und genauso irre schnell, wie er die 11 Volt aufgebaut hatte, hatte er auch schon wieder ausgeschaltet - und sich mausetot gestellt!:eek: Also 1:0 für die irre Schaltung, die sich jeder Messung entzog.

Weil das an diesem Pin auf keinen Fall stimmen konnte und irgendwo in dem Bereich der Schaltung ein Fehler liegen musste, welcher für die Kontrolle und Regelung der Ausgangsspannung zuständig war, musste der Fehler sowieso gefunden werden. Da kam mir auch was Hinterfotziges in den Sinn, nämlich dem Wandler durch Manipulation dieses seines Kontrolleingangs eine passende Ausgangsspannung vorzugaukeln: ein manipulierter Spannungsteiler kam zum Einsatz.

Und plötzlich blitze es! Die LED-Kette powerte ihr Licht raus, und wenn man damit noch gar nicht gerechnet und seine Nase dicht an der Schaltung gehabt hatte, dann fuhr einem das Leuchten von 10 Hochleistungs-LEDs aus direkter Nähe ziemlich ins Gemüt. Das war ein absoluter Volltreffer, der sich sogar wiederholen ließ, und die beiden Beweise erbrachte, dass der Wandler doch in Ordnung war und der Fehler im Kontrollkreis liegen musste! Da hatte also mein Trick auch einen Treffer bewirkt: nun also Schaltung gegen lippe1audi 1:1.

Und dann blieb nichts anderes als der ganz steinige Weg: alle irgendwie in Frage kommenden Bauteile und deren Verbindungen systematisch von vorne bis hinten durch zu kämmen.

Der Kontrollkreis besteht leider aus ganz vielen diskreten SMDs und etlichen 6-pin-SMD-ICs, deren kryptische Bezeichnung weder genormt, noch irgendwie verständlich ist und auch das weite Inet liefert da nichts oder Widersprüchliches. Da ist schlichtweg auch viel Raten und Probieren im Spiel, wenn man versucht, einen Schaltplan zu erstellen und den dann auch noch zu verstehen. Also nicht wirklich günstige Bedingungen.

Aber manchmal hat man Glück im Pech, und obwohl ich mich auf stundenlanges Gesuche eingestellt hatte, fand ich nach nur einer davon den Fehler. Und auch der hatte es faustdick hinter den Ohren. Da war mal wieder eine Leiterbahn in den Untergrund verlegt worden und eine der Durchkontaktierungen hatte an einer Oberseite keinen Kontakt.

Das muss ein nachträglicher Schaden gewesen sein, und ich vermute mal stark, dass einer der beiden Vortäter dafür (mit-) verantwortlich ist. Unser User hatte nicht allzu viel selbst veranstaltet, aber es gab noch vor unserem User einen Noch-Vor-Reparateur. Auf jeden Fall war ein Widerstand – siehe Bild – mal ausgelötet gewesen und dann halt wieder retourniert worden. Dabei war auch ein Kondensator daneben in Mitleidenschaft gezogen worden und wahrscheinlich auch die jetzige Schadstelle entstanden. Man weiß es nicht genau, aber das ist bislang die einzig plausible Erklärung. Da also ein winziges Stück Draht rein gelötet, und der ganze Spuk war verschwunden – siehe 3. Bild.

Kleiner Hinweis für eventuelle Mutige: ohne Schaltplan gab es nicht den Hauch einer Chance, diesen Fehler zu entdecken, nicht mal per Zufall.

Im Ausklang noch „Kleinigkeiten“:

- Is klar, es gibt noch einen weiteren Fehler: auch hier ist wieder das Dimmen nicht in Funktion. Aber das ist einfach, man muss nur wissen, wo welcher R nachträglich ran gelötet wird.

- Und dann hatte da jemand alle 10 LEDs ausgelötet und neue eingelötet. Mindestens eine davon sitzt leicht schräg auf der Unterlage, was nicht gerade Hoffnung auf ein ausreichend gekühltes langes LED-Leben macht.

Abschließendes Bonmot: Der Audi-typische Ersatzteilpreis für diese Rep beträgt ca. 75 Cent !

Grüße, lippe1audi

 

 

E-Platine
Kein Kontakt
Leuchten

Hallo Bernd,

Deine Beiträge sind einfach super - sozusagen "LED-Belletristik".

Bleib gesund!

Pdoublebond

Du machst meinen Tag! Danke.

Der zum Dimmen fehlende R ist eingelötet, die Platine bereits wieder auf dem Weg zum User, welcher sich dann noch ggf. um die nicht so ganz plan sitzenden LEDs kümmern möchte.

Grüße, lippe1audi

Lange dachte ich, die RS6 Dicken gehen nicht mehr defekt, auch nicht die Tagfahrleuchten. Nun meldete sich ein User, der keinen RS6 hat, aber ein Fahrzeug, in welches er solche Scheinis einbauen möchte. Is klar – einer der gekauften war defekt und ist in diesem Moment wahrscheinlich/hoffentlich auf dem Weg zu meinem Arbeitstisch. Dieser neue Vorgang erinnerte mich an eine ungemütliche Gemengelage: die Abkündigung der orig OSRAM LEDs für das TFL im RS6. Die Origs sind seit 2017 gründlich vom Markt verschwunden. Die eine oder andere Elektronik-Großhandlung irgendwo in Afrika oder China behauptet zwar, die noch liefern zu können…. , aber wer wagt es, den Versuch zu starten, herauszufinden, ob die nur ihre Homepages nicht aktualisiert haben und/oder ob die nicht ganz andere Absichten verfolgen. Also Ebbe im LED-Salat!

Gemach, Freunde! Angetriggert habe ich erneut gesucht, und – nun muss ich gaaaanz vorsichtig werden – vielleicht habe ich einen LED-Typen gefunden, der gut verborgen unter den kryptischen Kürzeln der orig OSRAM-Datenblattsammlung, welche leider nicht nur für einen einzelnen Typen Auskunft gibt, sondern nur kompletto tutti für die übergeordnete „Familie“ der Golden Dragon Plus LEDs - wer in diese Sammlung mal reingeschaut hat, der schaut mit Wahrscheinlichkeit wieder raus und ist so schlau als wie zuvor - ...... der also gut verborgen ist, deshalb unter dem Radar der Auch-Suchenden erfolgreich drunter weg gesegelt ist, und der dem Orig entweder entspricht oder aber gaaaanz nahe kommt.

Egal, es gibt ein Licht am Ende….. Einige Test-Exemplare sind schon eingetroffen. Jetzt warte ich noch und freue mich schon auf den nächsten Defekt. Also die Defekt-Platine des Jüngst-Betroffenen-Dicken-Fahrers. Dann wird hoffentlich ein Vergleich mit den Originalen möglich sein.

Bis dahin muss meine wissenschaftlich erarbeitete Labor-Platine dafür herhalten. In der obersten Reihe sind die zwei Hoffnungsträger zu sehen. Woll’n hoffen, dass die für Erleuchtung sorgen werden, denn die wären in Mengen von einigen Dutzend noch aufzutreiben und dann auch noch bezahlbar.

Grüße, lippe1audi

Oflline
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