Rostegal trocknet nicht - ist das mein Fehler?
Hi,
habe das Problem, dass bei mir Rostegal "wirkungsverstärkt" in roter Farbe nicht trocknet und frage mich, was ich falsch gemacht haben könnte.
Aber der Reihe nach:
Cabrio, steht in staubtrockener Garage, Außentemperatur derzeit nachts zwischen 14 und 20 Grad, tagsüber zwischen 23 und 27 Grad (Lörrach bei Basel).
Radlauf-Innenkante hinten rechts und Schwellerende im Radlauf ausgeschliffen mit violetter CSD-Scheibe. Alles richtig schön blank, fast kein Rost mehr dran.
Dann mit Lappen und Spezial-Waschbenzin (verdunstet rückstandslos) nochmal gründlich die Oberfläche überall gereinigt, damit kein Dreck, Fett, Öl und dergleichen da mehr zurück bleibt.
Dann eine nagelneue 750ml-Blechdeckeldose Rostegal rot "wirkungsverstärkt" genommen, die ca. 6 Monate im Regal bei Kellertemperatur gelagert war. Vorher kräftig und richtig lange geschüttelt.
Mit sauberem neuen Pinsel auf das blanke Metall nicht zu dick aufgetragen.
Nach 24 Stunden geguckt. Farbe noch klebrig. Kam mir schon komisch vor.
Sogar jetzt, nach mehr als 48 Stunden, sind da immernoch noch feuchte Stellen, die Oberfäche ist weich und nimmt Abdrücke an.
Ich finde keine Aushärtezeit zu Rostegal, auf der Dose steht auch nichts dazu.
Einer sagt "ein paar Stunden", einer sagt 2-5 Tage... aber mir kommt das höchst komisch vor, dass ich nach zwei vollen Tagen Aushärtung noch kleine nasse Farbtropfen an mancher Kante habe, die ich wegwischen kann.
Ist das mein Fehler?
Oder ist das normal, dass das auf blankem Blech so lange dauert?
Oder hätte ich gründlich umrühren müssen (ich dachte, dass kräftiges Schütteln effektiver ist)?
Oder kann es sein, dass die Farbe schon zu alt ist?
Es steht jedenfalls nichts drauf und ich habe die Ende letzten Jahres neu gekauft.
Bin für Tips und Erfahrungen dankbar, vielleicht habe ich ja einfach zu wenig Geduld?
Gibts einen Härter dafür, damit das nächstes Mal nicht wieder so endlos lange dauert?
Gruß
k-hm
28 Antworten
Mal so nebenbei, wenn der entscheidende Faktor das Leinöl ist, das trocknet nicht durch Verdunstung oder so, sondern bildet immer längere Molekülketten, weshalb es dann irgendwann wie Lack ist, Ob da Wärmezufuhr wirklich eine Rolle spielt?
Soweit mein bisheriger Wissensstand, ich nutze ja selbst gern Leinölfirniss als Rostschutzgrundierung, eher ich 3in1 draufpinsele.
Zitat:
@benzodiazepine69 schrieb am 2. Juli 2022 um 22:58:52 Uhr:
Immer wieder interessant was die Leute alles auf ihre Autos schmieren
Nun ja, es gibt halt ein paar Sachen die sind gut und es gibt auch viel Schund.
Owatrol und Brantho Korrux 3in1 sind meine Favoriten für unten, Fluid Film und teilweise Mike Sanders für Hohlräume.
Leinölfirnis als Grund ist auch gut, es muss nur lang genug kriechfähig sein.
Zwischen reinem Leinöl und Leinölfirniss besteht nähmlich ein Unterschied.
Zitat:
Immer wieder interessant was die Leute alles auf ihre Autos schmieren
Ich habe schon Hausmacher Leberwurst an meinen 124er geschmiert, damit sämtliche Hunde der Nachbarschaft da ran pinkeln um die bisswütigen Marder zu verjagen.
Gruß, push
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Übrigens hat der Hersteller von Rostegal sein Werk zugemacht.
Wer das Zeug gut findet, sollte sich eindecken.
Das Original ist meist das Beste.
Wenn man Rostegal dünn spritzt ist es nach ca. 36 Stunden überarbeitbar (im Winter können es auch 48 Stunden plus x sein).
Gepinselt ist es IMHO nicht gut auf sauberen Blechen, da zu wenig Haftung.
Gepinselt dauert es halt so lange wie die tatsächliche Schichtdicke ist.
Erhitzen ist nicht sinnvoll, auch nicht in die pralle Sonne zur Trocknung stellen….dann bleibt es länger weich und klebrig.
Werk ist seit April geschlossen und es wird wohl auch teilweise abgerissen …Ist noch nicht ganz klar. Ich denke die Rezeptur wird irgendwo wieder auftauchen, da das Zeug seit locker 5 Jahrzehnten erfolgreich am Markt ist.
Habe mir noch 2,5 Liter besorgt, als die Preise noch passten. Damit kommt man an Autos lange hin.
Lagerfähig ist Rostegal nur bedingt, sagte man mit damals im Werksladen und die Kunst ist immer….dünn auftragen. Daher die Erkenntnis, das sprühen die besten Ergebnisse bringt.
Überlackierbar mit Waschprimer eines Lackherstellers. Danach dann sogar mit Nitrolacken überlackierbar.
Ansonsten eignen sich Hammarite- Glanzlacke und Brantho 3in1 am Unterboden und Achsen zur Überlackierung. Hammarite halt, wenn Glanz gefragt ist, 3in1 wenn was flexibleres gefragt ist….ist halt weniger glänzend und beides haftet gut auf trockenen Rostegal
Irgendwie frage ich mich jetzt nach all den Antworten, wann man Rostegal einsetzt oder nicht.
Bei mir sind es Flächen, die stellenweise leicht oder mittelmäßig rostbefallen sind.
Da gehe ich mit der CSD-Scheibe ran und mache das so blank wie möglich, entferne also Rost und alte (bröselige) Deckschichten, Unterbodenschutz usw bis aufs Blech.
Da, wo Rostbefall war, ist das Blech natürlich nicht komplett blank schleifbar, denn man kommt ja in die Rostporen nicht immer rein.
Für eben solche Flächen, die hier und da kleine und größere Flächen abegschliffenen Rostes haben, wo aber natürlich auch viel blankes gesunden Blech dabei ist, möchte ich Rostegal einsetzen... um den Rest-Rost zu stoppen und die Fläche zu schützen.
Da soll dann Brantho 3in1 drüber.
Im Grunde will ich also Rostegal als Primer/Grundierung für Brantho einsetzen, und zwar auf Flächen, die eben nicht 100% rostfrei ein können.
Aber wenn nun Rostegal auf den blank geschliffenen Metall-Flächen nicht gut hält, also eben nicht die Eigenschaften einer Grundierung hat, dann blättert es dann später dort wieder ab, wo kein Rost war... oder habe ich das falsch verstanden?
*confused*
Gruß
k-hm
Naja, abblättern wird es nicht. Es braucht halt nur ewig zum trocknen.
Brunox Epoxy könnte für Dein Vorhaben eine Lösung sein, bei viel sauberem Blech und wenig Rost.
Zitat:
bei viel sauberem Blech und wenig Rost.
Schlecht zugängliche Stellen und tiefe Rostnarbe eben kurz sandstrahlen und anschließend hochverdünnten 2K EP mit Zinkphosphat + Decklack oder 2K Säureprimer + Füller/Decklack lackieren/pinseln.
Aber mit der Meinung stehe ich glaube ich alleine auf weiter Flur.
Rostegal mit Pistole unverdünnt hält auch auf blankem Blech. Nur pinseln ist halt nicht das Wahre. Weil es dann immer unregelmäßig und zu dick wird. Wenn man nur pinseln kann, dann halt nur raue Flächen.
Ist doch gar nicht so schwer (-:
Wenn man Rostegal auf frisches, glattes Blech pinselt, dann hält es wirklich kaum.
Anrauen hilft aber etwas.
So, erste Erfahrungen (noch ohne Härter im Rostegal):
Ich habe Rostegal ja Anfang letzter Woche (also vor 7 Tagen) auf Flächen mit blankem (abgeschliffenem) Blech und einigen Rost-Stellen aufgetragen, nachdem ich die Oberflächen sorgfältig mit Waschbenzin abgerubbelt habe.
Wagen steht in der kühlen Garage, Außentemperatur nachts 15-21 °C, tagsüber 20-32°C.
Beobachtungen nach dem
1. Tag: weich, noch flüssig
2. Tag: weich, Oberfläche stellenweise trocken
3. Tag: schon etwas härter, aber noch plastisch verformbar
4. Tag: dünne Flächen fest, dicke Flächen noch leicht plastisch, aber alles oberflächlich trocken, dicke Flächen kann man noch mit dem Fingernagel abkratzen. Vertrauen in "Untergrundhaftung" kommt da nicht auf.
Finale am 7. Tag:
Offenbar komplett durchgetrocknet. Und komplett anderes Haftungsverhalten.
Selbst auf vorher blanken Flächen haftet das Zeug brutal fest. Man kann es nur mit Metall abkratzen oder abschleifen, mit Holz- oder Kunststoff-Schaber kriegt es ein paar Kratzer, aber geht nicht ab.
Es bleibt ganz leicht plastisch, blättert also nicht und widersteht auch fieser Belastung.
Mit anderen Worten:
Bevor es nicht durchgetrocknet ist, haftes es nicht gut.
Ist es aber vollständig trocken, ist es nur noch mit Gewalt zu entfernen, sowohl auf Rost als auch auf blankem Blech *freu*
Man muss es also nur vollkommen durchtrocknen lassen, und das kann jetzt im Sommer bis zu einer Woche dauern. Mal sehen, ob das mit Härter genau so gut funktioniert (nur hoffentlich schneller 😁).
Gruß
k-hm
So, habe gestern abend den Unterboden gestrichen.
Und zwar habe ich das rote Rostegal (wirkungsverstärkt) in einem kleine Gefäß (Spraydosendeckel) mit etwa 5-10% Härter (Südwest Schnellhärter Trocknungsbeschleuniger für Kunstharzlacke) angemischt.
Temperatur in der Außengarage liegt bei weit über 20°C, die Temperatur ist also kein Problem.
Bin gespannt und werde berichten.
Gruß
k-hm
PS:
Überkopf-Streichen ist eine Riesen-Sauerei... hatte ich das schon erwähnt? 😁
So, hier das Update:
Es gibt keine Neuigkeiten. Mist.
Genauer:
Das Rostegal mit Härter trocknet seit nunmehr 6 Tagen... und ist noch immer nicht trocken. Trotz Härter kein Unterschied zu vorher.
Mit anderen Worten:
Der Kunstharz-Härter ist bei Rostegal wirkungslos. Zumindest verkürzt sich die Trockungszeit nicht und die Oberfläche ist genau so weich/zäh wie ohne Härter.
Das daaaauuuuuuuert 😁 *Grrrrr*
Gruß
k-hm