Rost beim Mercedes W202 und W210
Warum hat der W210 eigentlich "dauergerostet"( ich meine Modelle jedes Baujahrs) , während der W202 erst ab der großen Modellpflege (06/1997) richtig gerostet hat? Beide wurden ja gebaut als Daimler wasserlacke verwendet hat. Aber gab es da so unterschiede in der Produktion? Beide (W202 und W210) wurden doch in Sindelfingen produziert.
Beste Antwort im Thema
Ein Grund war das die Controller der Meinung waren das man bei Verwendung verzinkter Bleche auf konventionellen Korrosionsschutz weitgehend verzichten kann. Blöd ist halt das beim Schneiden der Bleche unverzinkte Schneidkanten entstehen die dann eh schon stark Rostgefährdet auch noch schlecht versiegelt wurden und prompt haben die Schnittkanten in den Falzen gerostet und das Perfide war das man den Rost erst sah wenn Er weit fortgeschritten war und bei Mercedes auch noch gerne von Dichtungen und Verkleidungen verdeckt war.
Kurz, die Ursache waren Einsparungen im Produktionsprozess, aber nicht nur bei Mercedes.
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Ja, 1 von 1 ist mit dem Blick des Statistikers tatsächlich nicht sehr aussagekräftig, aber 3 von 3 schon deutlich mehr, oder?
Wer jetzt noch einen 210er fährt ist sowieso eher nicht mehr repräsentativ, weil die Problemautos alle schon eingeschmolzen worden sind, damit eine Auslese stattgefunden hat. Ich behaupte, dass rund drei Viertel aller jemals gebauten 210er und andere Baureihen übel rosteten.
@Austro-Diesel : Ja glaube ich auch. Jedoch haben die meisten vermutlich nur am Blech gerostet, an den Achsen , Federn etc. denk ich mal eher weniger. Weißt du vielleicht nach wie vielen Wochen das Tauchbad neu befüllt wurde?
PS: Ich habe gelesen (auf Wiki), dass die Rostprobleme "erst" bei Modellen auftraten, deren Karosserieteile durch das Tauchbad liefen, wenn dieses schon 3 Wochen alt war und sich schon Bakterien angesammelt haben
Die Tauchbäder wurden nach Zehntausend Autos neu befüllt.
Diese Angabe ist ohne Gewähr. 😁
Fazit:
Diese Angabe kann dir hier keiner sagen, höchstens jemand der dort tätig ist oder war.
Warte doch mal ab ob sich jemand meldet und deine Frage genau beantworten kann.
Ich befürchte allerdings das sich niemand melden wird.
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Dass die Autos an den "Achsen" (Querlenker, Hilfsträger/Integralträger) und Federn weniger rosteten glaub ich auch nicht wirklich, die Vorderachstquerträger sind sogar gefürchtet! Die Schweißnähte "bräunelten" bei meinen auch schon nach ein paar Jahren. Eher ist die Haltbarkeit der vergleichsweise großen Materialstärke geschuldet.
Vielleicht war die Beschichtung dicker, besser, schließlich handelt es sich um einen extrem den Umweltbedingungen ausgesetzten Fahrzeugbereich, aber genutzt hat's nix.
Auch Federbruch ist beim 210er -- wie bei inzwischen den meisten Autos -- keine Seltenheit: an der untersten Windung setzt sich durch die Nässe im Auflagebereich Rost an der wie eine ausgeprägte Kerbwirkung zeigt. Immerhin haben die Federn bei meinem zweiten 210er länger als bei meinem 211er gehalten!
Ansonsten hat Mercedes auf diese "harte Tour" das Wesentliche gelernt und die nachfolgenden Baureihen qualitativ stark verbessert. Spätestens ab der MOPF ist der 211er total unauffällig, die Fahrwerksteile und einige exponiertere Karosserieteile sind alle aus Aluminium, auch der Hinterachsträger. Da kann nichts rosten.
@Austro-Diesel : Was ich sagen wollte, ist, dass ich glaube dass die meisten Exemplare "nur" außen" so richtig rosteten, während (natürlich auch nicht wenige) andere halt an Federn , Achsen etc. rosten. Und die wenigsten haben so gut wie gar nicht gerostet.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 25. Mai 2016 um 19:59:29 Uhr:
Ja, 1 von 1 ist mit dem Blick des Statistikers tatsächlich nicht sehr aussagekräftig, aber 3 von 3 schon deutlich mehr, oder?Wer jetzt noch einen 210er fährt ist sowieso eher nicht mehr repräsentativ, weil die Problemautos alle schon eingeschmolzen worden sind, damit eine Auslese stattgefunden hat. Ich behaupte, dass rund drei Viertel aller jemals gebauten 210er und andere Baureihen übel rosteten.
Man kann da halt immer nur wieder auf diese Doktorarbeit verweisen,
wonach nach den Produktionsprozessen 30-40% der Karossen von der
verseuchten Tauchbadgrundierung betroffen waren.
http://elib.uni-stuttgart.de/.../diss_guehring.pdf
Wenn man dann aber gleich drei von den "schlechten" 210ern hatten, dann
ist das natürlich wirklich großes Pech! 🙁
Wobei einem aber auch klar sein muss, dass diese 30-40% der "schlechten"
Karossen auch die GESAMTE Produktion betrafen. Und da auch bei 202 und
210 der Exportanteil schon sehr hoch war (im Mittel über 60%), kann es
natürlich schon gut sein, dass eine von den schlechten Chargen auch mal
z.B. komplett in D ausgeliefert wurde.
Das also 30-40% der gesamten Produktion betroffen waren, heißt natürlich
nicht, das der Anteil auf manchen regionalen Märken nicht auch größer oder
auch kleiner sein kann.
Und dann kommt natürlich noch hinzu, unter welchen Bedingungen die Karossen
gelaufen sind. In Kalifornien oder Südfrankreich z.B. wird auch eine von den
schlechten Karossen kaum rosten, während z.B. auch eine von den guten Karossen
im Harz oder in den Alpen bei starkem Salzeinsatz sicherlich auch irgendwann rostet.
Aber wie gesagt, mittlerweile löst sich das Problem ja auf ganz "natürliche" Art
und weiße, von selber. Denn die ganz bösen Rostschleudern verschwinden so
langsam aber sicher ja gerade alle vom Markt. Und was dann mit halbwegs
guten Karossen noch über bleibt, das sind halt dann wohl fast immer welche
von den 60-70% der gute Karossen. Am Ende schaffen es aber i.d.R eh immer
nur ca. 10% einer Gesamtproduktion ins Youngtimer-Oldtimer-Alter. War bei
allen Baureihen bisher so, und da werden 202 und 210 sicherlich keine Ausnahme machen. 🙂
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian
Alles in Allem ist die Qualität selbst der stark vom Rost befallenen 210er immer noch um Welten besser als alles was in den Siebzigern egal von welchen Bändern gelaufen ist.
Trotzdem hat die schrempsche Sparpolitik den Ruf der Marke für mindestens eine Dekade stark beschädigt. Ob es das letztendlich wert war?
Die daimlersche Mentalität, Autos zu bauen die sich technisch und qualitativ aus der Masse deutlich hervorheben und wie aus dem Vollen gefräst wirken ist auf jeden fall den Bach runter...für immer fürchte ich.
@Frankyboy379 : Sagen wir mal so: Durch die "Schremppsche Sparpolitik" ist Mercedes heute immer noch geschädigt. Jedoch hat sich die Gesamtqualität aller Modelle meiner Meinung nach wieder erheblich gebessert, als Zetsche Anfang 2006 Schrempp abgelöst hat. Seitdem gab es zwar auch immer mal wieder etwas größere Probleme ( zum Beispiel mit den Injektoren vom Dieselmotor OM651) , im Vergleich zur "Schrempp-Zeit" (Rost, Gründung von DC, SBC-Bremsausfall und und und...) ist das jedoch so gut wie "nichts"
Hallo Leute,
ich hätte noch zu dem Thema eine (eventuell passende) Frage: Weiß jemand wie sich seit 2002/2003 der Fahrzeugbestand in Deutschland entwickelt hat ? In der Gebrauchtwagen -Kaufberatung von Motortalk 2013 stand, dass der 210er bis 2003 noch allgegenwärtig im Verkehrsgeschehen war. Jedoch habe ich auch noch 2005 oder 2006 einige bis sehr viele gesehen. Kann man eventuell sagen dass der Fahrzeugbestand der 210er erst ab der Abwrackprämie 2009 wirklich ausgedünnt ist?
Hier in Wien sieht man noch welche, aber sie werden echt selten. Ebenso die 201er, waren nie so viele, 124er sind schon echte Exoten.
Hier in Hamburg nach wie vor an jeder Straßenecke.
Besonders in den alternativen und in den wohlhabenden Stadtgebieten. Ebenso viele R107, Volvo 240, etc.
@S Klasse Fan : Ohne Witz? Ich wohne ca. 50km von Stuttgart bzw ca 40 km von Sindelfingen (wo die meisten W210 produziert wurden) entfernt und wenn ich so ein Blick auf das Verkehrsgeschehen werfe muss ich echt sagen dass die 210er fast schon ausgestorben sind. Vor 10 bis 14 Jahren oder sogar noch 2007/2008 waren die "Dinger" an jeder Ecke zu sehen .
Also die Eltern meiner Freundin wohnen bei Esslingen, und es fahren da noch sehr viele 201er und 124er rum. 210er aber tatsächlich relativ wenige.
Wobei "sehr viel" natürlich relativ ist. Aber wenn ein Auto aus den Achtzigern oder frühen 90ern da rumsteht dann zu 80% Mercedes.