Rötlich Zündkerzen bei E85 Betrieb

Hallo,

ich fahre meinen Golf 3 mit E85 pur. Soweit so gut. Nur finde ich die Zündkerzen etwas rötlich. Ist das normal?

Beste Antwort im Thema

Hi!
Wenn Du die vorgeschriebenen Kerzen so lange fährst wie der Autohersteller vorschreibt, wird das mit einiger Sicherheit funktionieren.
Teilweise sogar 100.000km, wie NGK im Alfa TS z.B.
Allerdings sind die Dinger dann auch völlig am Ende, wenn man sie rausbaut!
Was aber nicht klappen wird, ist in einem Auto mit 20.000er Wechselintervallen eine teure "Superkerze" 100.000km zu fahren.

Denn nicht die Kerze entscheidet über die Lebensdauer, sondern der Einsatzort, also der betreffende Motor.

Speziell die von einigen Marken zu höheren Preisen angebotenen Premiumkerzen, sind sehr oft problematischer als die preiswerte Standardkerze. Ob eine Kerze den Aufpreis wirklich wert ist, kann man pauschal nicht sagen.
Natürlich gibt es Platin oder Iridiumkerzen, die tatsächlich besser sein können, wenn es um eine problematische Anwendung geht. Die sehen aber in der Regel bereits optisch ganz anders als die Normalkerze aus. Selbst echte Fachleute können da nicht mehr voraussagen, ob mit so einer Sonderkerze etwas besser wird.
Sogenannte (echte) Rennkerzen sind auch mit Vorsicht zu genießen, oft halten die keine 10.000km, dann brechen vor allem die Isolatoren gerne mal, sie sind eben nicht für Longlive gebaut. Dafür bieten sie Vorteile bei Betriebszuständen die im normalen Motor nie vorkommen, wie extremes Überfetten oder klopfende Verbrennung.

Turbomotoren stellen an die Zündkerze viel höhere Anforderungen als Sauger. Das liegt daran, das sie eine niedrige Grundverdichtung haben. Ohne Ladedruck brauchen sie dann einen niedrigen Zündkerzenwärmewert, also eine "heiße" Kerzen.
Kommt dann aber der Ladedruck dazu, brauchen sie eigentlich dringend eine "Kalte". Ist so ein Turbo dann noch getunt, wird es natürlich noch schwieriger.
Bei diesen Anforderungen lernt man dann eine ganze Menge über die Fähigkeiten einer Zündkerze und sortiert die Versager über die Jahre aus.
Dabei sind dann überraschend viele Kerzen, die von ihren Herstellern deutlich teurer als "Premiumkerze" vermarktet werden. Man erwartet ja nun einmal, das eine Ultra, Premium oder Super besser funktioniert als die Standardkerze. Dem ist leider aus meiner Erfahrung nicht so.

Völlig daneben übrigends alle Kerzen, die irgendein ganz anderes Prinzip vertreten. Brisk z.B. verkauft solche Motorzerstörer, die sich über Funkenlage und andere wichtige Kerzenparameter einen Dreck kümmern und bei dennen 4 universale Typen hunderte verschiedener Kerzen ersetzen. Wer nur etwas (Motor-) Verstand hat, wird einsehen das so etwas nicht klappt.

Darum sei bei Kerzenproblemen schlicht geraten, einfach einmal die ganz normale, neue, vorgeschriebene Kerze rein zu schrauben. Eine NGK wird da 100%ig kein Fehler sein.

Alle Kerzenprobleme die nach dem Tausch dann bleiben, sind keine, sondern in den Kabeln, Steckern oder anderen Hochspannungsteilen zu suchen. Selbst nur falsch verlegte Sensorkabel machen da mehr Ärger als jede neue Zündkerze.

Ein Kerzenbild läßt sich bei lange gelaufenen Kerzen auch nicht mehr sauber analysieren. Dazu speichert der Porzelanisolator und auch die Elektroden zu viele Substanzen, die dann mit anderen reagieren. Gerade bunte Ablagerungen bringen den Laien dazu wilde Spekulaionen anzustellen. Da die aber praktisch nur vom getanken Sprit und den darin enthaltenen Additiven abhängen, sind sie motortechnisch nahezu völlig uninteressant. Auch im E85 Betrieb!
Da jeder Lieferant nach eigenem Ermessen mixt, hängt die Additivierung nur von der Qualität seines Supers, das er sonst auch verkauft, ab. Denn es werden, auch wenn viele das glauben wollen, keine extra Additive ins E85 getan. Wozu auch? Bei der Verbrennung entstehen keine festen Substanzen, die Klopffestigkeit ist hoch, Wasser wird ohnehin von E bestens aufgenommen. Dazu reinigt E auch noch von sich aus den Brennraum.
Wer Kerzenbilder lesen will, sollte die Kerzen mindestens einige 100km,, möglichst auf einer Tankfüllung fahren. Nach tausenden Kilometern sind eventuelle Probleme nicht mehr deutlich zu definieren. Was nicht bedeutet, das man einen guten Motorlauf an einer alten Kerze nicht erkennen kann, nur, einen schlechten kann man nicht mehr sicher aus der Kerze begründen!

Optimal wäre es nebenbei, selber aus wasserfreiem E und einem guten Markenbenzin das eigene E85 zu mixen.

Denn dummerweise boykotieren die Hersteller der besten Markenbenzine ja nun mal E85. Weshalb sie ja auch unbedingt E10 wollen, weil der plötzlich verdoppelte Bedarf den Ethanolmarkt komplett leerfegen würde. E würde knapp und teuer und damit E85 automatisch uninteressant für die freien Tanken und die Autofahrer. Glücklicherweise ist die Mehrheit der Autofahrer ja so unsagbar blöde, das sie Angst vor E10 hat und es boykotiert! Hoffentlich bleibt das so, sonst sehen wir bald dumm aus und unsere ganzen Umrüstungen sind für die Katz...

Es wird immer so verwirrend, wenn Technik, Psychologie, Marketing, Marktwirtschaft und Oligopole sich mischen...

Gruß, boykotiert E10!

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die sehen gut aus, aber man sieht das du auch mal benzin gefahren bist 😉

Hallo,
ist das hier das Beru Forum?

Baut doch mal vernünftige Kerzen von NGK ein. Bei den simplen Kerzen ist der Unterschied noch nicht so deutlich, aber die mit mehreren Masseelektroden sind von NGK um Welten besser. Ich habe das bei meinen Turbos über Jahre immer wieder feststellen müssen, bei kritischer Nutzung versagen Bosch, Beru etc. nach recht kurzer Zeit.

Bei Zündproblemen bau ich immer erst mal einen Satz normale NGK ein, nur um sicher zu gehen, das es nicht die Kerzen sind. Leider sind sie es recht oft... besonders die teuren Premiumkerzen machen öfter Ärger als die Brot und Butter Ausführungen. Teuer ist in diesem Fall nicht gleich besser! Lieber eine "Normale" alle 20.000 km wechseln als eine Wunderkerze 30.000 drin zu lassen.

Was die Farben der Kerzen angeht, spielen Kraftstoffquelle, Ölsorte, Blow- By Gase, Nutzungsprofil, Laufleistung, Verdichtung, Verschleiß etc. rein.

Zentraleinspritzer haben oft unterschiedliche Kerzenbilder, weil nicht (!) alle Zylinder ein identisches Gemisch bekommen. Dazu sind die Wege zu unterschiedlich und die jeweils tatsächlich angesaugte Luftmenge.
Bei Mulitipoint sagen die Kerzen deshalb mehr über den individuellen Zylinder aus.

Ohne das Drumherum zu kennen, ist eine Kerze nicht immer richtig zu deuten. Da ist die echte Welt und etwas Erfahrung dem virtuellen Netzmechaniker immer noch etwas überlegen.

Schönen Tag!

20000 KM?

Meine NGK Laser-Platinum-speziel-Premium od. so fahre ich im vorgeschriebenen Wechselintervall 60000 KM und die sehen auch jetzt mit über 70000 KM noch gut aus.
Habe die selbe Sorte jetzt neu bestellt und werde mal nach dem Umbau auf E85 sehen wie die aussehen.

Viell. lasse ich die alten auch nach kurzer Reinigung noch `ne Weile drin um den direkten Vergleich zu sehen vom Kerzenbild her.
Momentan sehen meine ziemlich weiß aus, aber noch keine Perlen od. ähnliches drauf, Fahrzeug läuft momentan noch mit Super Plus.

Hi!
Wenn Du die vorgeschriebenen Kerzen so lange fährst wie der Autohersteller vorschreibt, wird das mit einiger Sicherheit funktionieren.
Teilweise sogar 100.000km, wie NGK im Alfa TS z.B.
Allerdings sind die Dinger dann auch völlig am Ende, wenn man sie rausbaut!
Was aber nicht klappen wird, ist in einem Auto mit 20.000er Wechselintervallen eine teure "Superkerze" 100.000km zu fahren.

Denn nicht die Kerze entscheidet über die Lebensdauer, sondern der Einsatzort, also der betreffende Motor.

Speziell die von einigen Marken zu höheren Preisen angebotenen Premiumkerzen, sind sehr oft problematischer als die preiswerte Standardkerze. Ob eine Kerze den Aufpreis wirklich wert ist, kann man pauschal nicht sagen.
Natürlich gibt es Platin oder Iridiumkerzen, die tatsächlich besser sein können, wenn es um eine problematische Anwendung geht. Die sehen aber in der Regel bereits optisch ganz anders als die Normalkerze aus. Selbst echte Fachleute können da nicht mehr voraussagen, ob mit so einer Sonderkerze etwas besser wird.
Sogenannte (echte) Rennkerzen sind auch mit Vorsicht zu genießen, oft halten die keine 10.000km, dann brechen vor allem die Isolatoren gerne mal, sie sind eben nicht für Longlive gebaut. Dafür bieten sie Vorteile bei Betriebszuständen die im normalen Motor nie vorkommen, wie extremes Überfetten oder klopfende Verbrennung.

Turbomotoren stellen an die Zündkerze viel höhere Anforderungen als Sauger. Das liegt daran, das sie eine niedrige Grundverdichtung haben. Ohne Ladedruck brauchen sie dann einen niedrigen Zündkerzenwärmewert, also eine "heiße" Kerzen.
Kommt dann aber der Ladedruck dazu, brauchen sie eigentlich dringend eine "Kalte". Ist so ein Turbo dann noch getunt, wird es natürlich noch schwieriger.
Bei diesen Anforderungen lernt man dann eine ganze Menge über die Fähigkeiten einer Zündkerze und sortiert die Versager über die Jahre aus.
Dabei sind dann überraschend viele Kerzen, die von ihren Herstellern deutlich teurer als "Premiumkerze" vermarktet werden. Man erwartet ja nun einmal, das eine Ultra, Premium oder Super besser funktioniert als die Standardkerze. Dem ist leider aus meiner Erfahrung nicht so.

Völlig daneben übrigends alle Kerzen, die irgendein ganz anderes Prinzip vertreten. Brisk z.B. verkauft solche Motorzerstörer, die sich über Funkenlage und andere wichtige Kerzenparameter einen Dreck kümmern und bei dennen 4 universale Typen hunderte verschiedener Kerzen ersetzen. Wer nur etwas (Motor-) Verstand hat, wird einsehen das so etwas nicht klappt.

Darum sei bei Kerzenproblemen schlicht geraten, einfach einmal die ganz normale, neue, vorgeschriebene Kerze rein zu schrauben. Eine NGK wird da 100%ig kein Fehler sein.

Alle Kerzenprobleme die nach dem Tausch dann bleiben, sind keine, sondern in den Kabeln, Steckern oder anderen Hochspannungsteilen zu suchen. Selbst nur falsch verlegte Sensorkabel machen da mehr Ärger als jede neue Zündkerze.

Ein Kerzenbild läßt sich bei lange gelaufenen Kerzen auch nicht mehr sauber analysieren. Dazu speichert der Porzelanisolator und auch die Elektroden zu viele Substanzen, die dann mit anderen reagieren. Gerade bunte Ablagerungen bringen den Laien dazu wilde Spekulaionen anzustellen. Da die aber praktisch nur vom getanken Sprit und den darin enthaltenen Additiven abhängen, sind sie motortechnisch nahezu völlig uninteressant. Auch im E85 Betrieb!
Da jeder Lieferant nach eigenem Ermessen mixt, hängt die Additivierung nur von der Qualität seines Supers, das er sonst auch verkauft, ab. Denn es werden, auch wenn viele das glauben wollen, keine extra Additive ins E85 getan. Wozu auch? Bei der Verbrennung entstehen keine festen Substanzen, die Klopffestigkeit ist hoch, Wasser wird ohnehin von E bestens aufgenommen. Dazu reinigt E auch noch von sich aus den Brennraum.
Wer Kerzenbilder lesen will, sollte die Kerzen mindestens einige 100km,, möglichst auf einer Tankfüllung fahren. Nach tausenden Kilometern sind eventuelle Probleme nicht mehr deutlich zu definieren. Was nicht bedeutet, das man einen guten Motorlauf an einer alten Kerze nicht erkennen kann, nur, einen schlechten kann man nicht mehr sicher aus der Kerze begründen!

Optimal wäre es nebenbei, selber aus wasserfreiem E und einem guten Markenbenzin das eigene E85 zu mixen.

Denn dummerweise boykotieren die Hersteller der besten Markenbenzine ja nun mal E85. Weshalb sie ja auch unbedingt E10 wollen, weil der plötzlich verdoppelte Bedarf den Ethanolmarkt komplett leerfegen würde. E würde knapp und teuer und damit E85 automatisch uninteressant für die freien Tanken und die Autofahrer. Glücklicherweise ist die Mehrheit der Autofahrer ja so unsagbar blöde, das sie Angst vor E10 hat und es boykotiert! Hoffentlich bleibt das so, sonst sehen wir bald dumm aus und unsere ganzen Umrüstungen sind für die Katz...

Es wird immer so verwirrend, wenn Technik, Psychologie, Marketing, Marktwirtschaft und Oligopole sich mischen...

Gruß, boykotiert E10!

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Zitat:

Glücklicherweise ist die Mehrheit der Autofahrer ja so unsagbar blöde, das sie Angst vor E10 hat und es boykotiert!

Das ist kein Glück, auf uns Deutsche is halt verlass.

Hallo,

Danke für den ausführlichen Beitrag.

Ich fahre wie gesagt im V6 die BKR6 EQUP und habe auch schon 6 neue der selben Sorte da liegen, da die wie beschrieben nach der langen Zeit noch echt gut aussehen und ich nach Umbau auf E85 und Reinigung der Kerzen nach kurzer Zeit sehen möchte wie das Bild aussieht.

Erstaunlicherweise finde ich auf der HP von NGK und auch diversen Ebay-Anbietern keine Angabe für mein Auto bzw. für den ACK-Motor, angeblich ist dieser Kerzentyp für die V8 von Audi, BMW usw. gedacht..
Meiner lief aber problemlos die ganzen zehntausende KM damit und die sehen auch noch nicht runtergebrannt aus.
Nur weil der Wechsel vorgeschrieben ist fliegen die eben bald raus.

Da es nun schon `ne ganze Weile her ist, dass mir die Kerzen empfohlen wurden (rund 70000 KM) kann ich mich nicht mehr erinnern wo ich die damals gekauft habe.
Da sie ohne Probleme gingen habe ich selbige wieder gekauft.

Und zum Thema E85, Additive und selber mischen kannst du dich gerne mit im heiß diskutiertem Thread mit der Heimlieferung beteiligen, ich überlege schon durch meine extra Steuergeräteanpassung auch im Winter E85 zu fahren u. nicht das angebotene E70.
Gründe in meinen Ausführungen in dem genannten Thread.

Gruß, Lars

Hallo,
um mal was zu Deinem ACK Audi zu sagen: Die Kerze die Du da eingebaut hast funktioniert sicherlich, hat aber unter dem Strich darin nichts verloren.
Wenn Du eine von der Funkenlage richtige Kerze haben möchtest, die ewig hält, wäre die BKR6EIX richtig. Vergleich deren Aufbau mal mit Deiner Kerze, dann kratzt Du Dich vermutlich etwas am Kopf und wirst von der BKR6EQUP Abstand nehmen.

Die von Dir benutzte Kerze für diesen Motor zu verkaufen ist schlicht fahrlässig. Auch wenn Du mit dem Totschlagargument "wieso, läuft doch" kommst.
Kerzen, die Deinen Motor zum Zünden bringen, ist praktisch jede die das richtige Gewinde hat, wenn der Wärmewert einigermaßen stimmt, sogar so lange wie das Design Live der Kerze es vorsieht... nur optimal läuft er nur mit einigen wenigen Ausführungen.

Eine zu tiefe Funkenlage, wie sie die von Dir benutzte EQUP hat, wirkt wie eine um einige Grad reduzierte Vorzündung. Das ist nicht schlimm, kostet nur etwas Leistung und erhöht den Verbrauch minimal. Anders sieht das allerdings bei einer weiter in den Brennraum reichenden Kerze aus: Hier kann schon mal der Kolben ein Loch bekommen. Ich glaube nicht, das der Kasper, der Dir die Kerzen angedreht hat, über solche Unterschiede Bescheid wußte.
Wenn Dir die EIX (Iridium Mittelelektrode) zu teuer ist, wäre die BKR6EKUB die Erstausrüstungskerze.
Aber, um es noch einmal ganz klar zu sagen, die von Dir benutzte Gleitfunkenkerze ist eindeutig falsch.
Ob Du spontan einen Unterschied merken wirst, kann ich Dir nicht garantieren, aber ich würde mal tippen, daß, speziell bei der EIX, der Motor, vor allem beim Kaltstart und Kaltlauf, deutlich spontaner zur Sache gehen wird. Bei E85, wo jedes Grad Vorzündung dringend gebraucht wird, noch mehr als bei Benzin!

Glaube mir eines: Es wäre für Audi und NGK viel einfacher und profitabler eine andere Kerze zu nehmen, nur ist die nun einmal nicht optimal. Die Motorenbauer verbringen Monate auf Motorenprüfständen um die kleinsten Unterschiede herauszufahren, die unser einer nie erspüren kann. Was erklärt warum manchmal scheinbar gleiche Motoren verschiedene Kerzen benötigen. Auch wenn irgend eine andere "auch laufen" würde.
Ich neige dazu an Motore alles zu verändern und jede Werksvorschrift zu missachten, wenn es Sinn macht. Hier macht es aber definitiv keinen!
Wenn Du übrigens Dein Auto tunst, ist nur bei einer erhöhten Verdichtung eine "kältere" Kerze nötig, gerade die von NGK haben einen so weiten Temperaturbereich, das sie alle anderen Maßnahmen so wegstecken. Die Iridium noch mehr als die "Normale".

Auch wenn es immer wieder behauptet wird: E85 benötigt auf keinen Fall andere Kerzen als Benzin, schon gar keine kälteren! Das ist ein Märchen das von Autogasumbauern her kommt, wo tatsächlich stabilere Kerzen gebraucht werden und die Motoren auch extrem leiden (können). E85 ist genau das Gegenteil und läßt den Motor überwiegend kühler laufen. Was auch erklärt, warum Turbos unter E85 schadlos mit der gleichen Hardware mehr Leistung abgeben können.

Fazit: Ich würde bei Deinem Motor wirklich einmal die Iridiumkerze nehmen, lohnt sich ganz sicher.

Gruß!

Hallo,

Danke für die sehr aufschlussreichen Ausführungen.

da müßte ich jetzt die nagelneuen Kerzen irgendwie wieder verkauft bekommen, waren glaub ich immerhin um 80,- Euro für 6 Stück..😰

Hatte mich zwar auch gewundert, dass die nirgendwo für meinen Motor aufgeführt waren, aber wenn sie Ewigkeiten gingen macht man sich als Nicht-Spezi eben keinen Kopf.

Schliesslich habe ich noch von früher in Erinnerung wie lange Kerzen hielten und wie die dann eben aussahen und manchmal schon kurz nach dem Einbau gingen...
Zu DDR-Zeiten wurden meist aus Materialwirtschaftlichen Gründen sehr viel regenerierte Kerzen gefahren, meist sogar noch 18er!!!

Fazit: Für mein Auto nat. nur das beste!

Die EIX wäre also die geeignetste für meinen Motor?

"Tunen" bedeutet nicht was extremes bei mir, nur etwas die sereinmäßige Drosselung des Motors zu entfernen, damit er besser ein- und ausatmen kann..🙂

Der Tuner macht noch den letzten Feinschliff am Steuergerät, das ja für E85 eh verändert werden muß und stellt das Kennfeld und die Zündung auf den hochoktanigen Kraftstoff ein.

Also am besten noch vorm Tuner die neuen Iridium-Kerzen rein und danach mit viell. 2 Tankfüllungen derselben Tanke eine Sichtprüfung des Kerzenbildes zur Sicherheit, dass er wirklich top läuft und sich nicht nur so anfühlt?

Gruß, Lars

Hi,
das entspricht einer vernünftigen Vorgehensweise. Vor allem zum Abstimmen, so das auf dem Prüfstand geschieht, sind diese Kerzen ein Vorteil, weil sie mit kurzfristig verstimmten Gemischen besser klar kommen.

Du bist Dir aber schon klar, das eine E85 Abstimmung dann keinen Benzinbetrieb mehr zuläßt? Es sei denn, es gibt einen zweiten Satz Kennfelder per Schalter.

Theoretisch könnte man bei einer geeigneten Einspritzanlage durch Abändern der Regelgrenzen zu einem echten Flexfueler kommen, ich habe das aber noch von keiner bisher jemals gehört. Dazu sind außer den Automobilherstellern leider niemandem die nötigen Bereiche der Software bekannt. Weil Chiptuning eben nur auf Leistung aus ist, hat sich für die bei E85 wichtigen Adressen bisher keiner interessiert.
Die überwiegende Mehrheit der Chiptuner versteht die Probleme für einen wirtschaftlichen E85 Betrieb auch gar nicht!

Wobei das grundsätzlich weniger ein Problem der Hardware ist, sondern die Betriebssysteme des Computers sehen einfach einige nötige Verknüpfungen nicht vor.
Das liegt vor allem daran, das so ein echtes Flexfuel Programm die Vorzündung in Abhängigkeit von der adaptierten Einspritzmenge regeln müßte. Gibt also der Sprit weniger her, muss mehr davon in den Brennraum. Daraus kann man dann den Ethanolanteil hochrechnen und entsprechend die Zündung ändern. Eigentlich ganz einfach...
Das ist die denkbare Alternative zu einem Spritsensor (der natürlich auch in keinem Einspritz- Programm vorgesehen ist!).
Wenn man so eine Funktion nicht hat, bleibt die Zündabstimmung immer ein schlechter Kompromiss, weil man die Vorzündung nicht so weit treiben kann, das E85 optimal genutzt wird, der Motor aber mit Benzin heil bleibt.
Gerade im wichtigen unteren Drehzahlbereich verschenkt man dann einen großen, möglichen Verbrauchsvorteil. Einfach die zu große Vorzündung vom Klopfsensor regeln lassen klappt leider nicht, auch wenn einfache Naturen sich das häufig so vorstellen.

Vermutlich ist das jetzt mehr als Du wissen wolltest, sorry.

Gruß!

Zitat:

Das ist die denkbare Alternative zu einem Spritsensor (der natürlich auch in keinem Einspritz- Programm vorgesehen ist!).

http://www.megamanual.com/flexfuel.htm

Auf eine megasquirt werde ich z.b. bald umbauen, jedoch erstmal monovalent. Die möglichkeit einen spritsensor zu benutzen hat die megasquirt aber.

Mmn. eine super einspritzanlage für E85-experimentierfreudige leute wie sie hier vertreten sind. 😉

Ich fahr NGK BP6EF, und hab das Gefühl, dass die recht schnell verschleißen, zumindest musste ich die schon zum zweiten Mal nach 15000km wechseln, nachdem der Motor besonders wenn er recht warm war rumgestottert hat und drohte auszugehen. Abgebrannt oder unanständig sahen sie nichtmal aus, der Elektrodenabstand war aber recht stark geweitet..

Hast du vielleicht auch einen Tipp für mich, Chris?

Hi,
war schon klar... mußte kommen.
Natürlich ist eine Megasquirt eine echt tolle Anlage. Auch würde es mit Sicherheit ein Leichtes sein, jemanden zu überzeugen eine von mir angesprochene, rechnerische Kraftstofferkennung in den Quellcode zu schreiben. Wenn es die nicht schon längst gibt. Ich habe mich eine Weile nicht mehr mit der MS beschäftigt. Wer sich da einliest wird schnell sein Bild vom dummen Ami revidieren müssen. Also, Vorsicht!

Der Kraftstoffsensor ist meines Erachtens nicht das gelbe vom Ei. Erstens kostet er ca. 200 Euro und zweitens ist jedes Teil mehr eine potentielle Fehlerquelle, die locker mal eben den Motor zerstören kann. Stichwort Wasser im Sprit, was bei Tankwarts Lieblingssport, dem Pantschen, schon mal vorkommt.

Bei der Megasq. ist das einzige Problem die Abstimmung. Bis so ein System wirklich alltagstauglich ist, vergehen Jahre. Oder hast Du eine Klimakammer zu Hause? Wenn Du nicht jeden Tag Fahrzeugabstimmungen machst, bist Du mit der Anlage schnell überfordert oder fährst ewig eine Baustelle.
Der Preis ist ja das kleinste Problem, da kostet mancher Satz Zündkerzen schon mehr. Nimm auf jeden Fall die letzte Version, die älteren Varianten haben mich nicht völlig überzeugt.

Viel Spaß!

Hi,

Die MS-3 hat die Möglichkeit das Einspritzkennfeld adaptiv mithilfe der Lambdasonde anzupassen, in welchem Bereich, lässt sich natürlich beliebig konfigurieren. Mit einer Breitbandsonde besteht auch die Möglichkeit immer Closed loop zu fahren. Sind die einspritzdüsen nicht zu groß oder zu klein dimensioniert, lässt sich damit unter umständen sogar beliebig zwischen E85 und benzin mixxen. Die frage ist, wie gut das dann läuft...
Lediglich der zusammenhang zur Zündung fehlt dabei natürlich, den sollte man sich aber programmieren können. Die MS-3 ist in C geschrieben, was im Gegensatz zum Assembler-code der MS-1 um einiges einfacher zu verstehen und zu schreiben ist. 😁

Die MS bietet natürlich auch die Möglichkeit für eine Kennfeldzündung, selbst eine ruhende Zündung lässt sich einfach realisieren. Das steht bei mir auch auf der to-do liste, jedoch erst später. Gleichzeitig die Zündung und das Einspritzkennfeld richtig schreiben ist vermutlich zu viel des guten. Daher erstmal die spritseite hinbekommen, wenn das zufriedenstellend läuft, kann man die zündung noch hinterherbauen.

Zitat:

Der Kraftstoffsensor ist meines Erachtens nicht das gelbe vom Ei. Erstens kostet er ca. 200 Euro und zweitens ist jedes Teil mehr eine potentielle Fehlerquelle, die locker mal eben den Motor zerstören kann. Stichwort Wasser im Sprit, was bei Tankwarts Lieblingssport, dem Pantschen, schon mal vorkommt.

Das hatte ich falsch verstanden. Die frage ist - ist eine Erkennung per Lambdasonde so viel zuverlässiger?

Zitat:

Bei der Megasq. ist das einzige Problem die Abstimmung. Bis so ein System wirklich alltagstauglich ist, vergehen Jahre. Oder hast Du eine Klimakammer zu Hause? Wenn Du nicht jeden Tag Fahrzeugabstimmungen machst, bist Du mit der Anlage schnell überfordert oder fährst ewig eine Baustelle.

Der Preis ist ja das kleinste Problem, da kostet mancher Satz Zündkerzen schon mehr. Nimm auf jeden Fall die letzte Version, die älteren Varianten haben mich nicht völlig überzeugt.

Mein Auto ist sowieso eine Baustelle - eine Alltagstaugliche zwar, aber eine Baustelle. Die monojetronic hab ich auch an einem Samstag eingebaut, und montags damit erfolgreich den weg zur Arbeit zurückgelegt. Der feinschliff hinterher hat sehr lange gedauert, aber gefahren ist das Auto. Ich habe eigentlich auch immer ein komplettes werkzeugarsenal im kofferraum mit dem sich sowohl mechanik als auch elektrik zerlegen und ggf. reparieren lässt - sicherheitshalber..

Mit der Megasquirt erwarte ich das ganz ähnlich. Urlaub nehmen, ein paar tage die Grundeinstellung machen, und dann den feinschliff im alltag rausfahren.

Wenn es garnicht geht, kommt das monojetronic steuergerät wieder rein. Ich werde mir das so bauen, dass die Steuergeräte austauschbar sind.

Es gibt leute, denen ist das zu blöd - für mich ist es ein hobby.

Es ist also nicht so, dass ich erwarte - einbauen, 3 sachen eingeben, perfekt abgestimmter motor. Ich erwarte dass ich mich sehr viel damit beschäftigen werde und am anfang ein altes laptop im handschuhfach mit mir rumfahren werde, aber ich erwarte auch davon dass es am ende deutlich besser mit E85 läuft als die durch druck & düse auf E85 "umgerüstete" monojetronic. Kaltlauf ist bescheiden, wieviel das ding bei volllast in den ansaugkrümmer rotzt kann man auch nur raten, und die drehzahlbegrenzung bei 6300 umdrehungen ist bei meinem motor mit mechanischem ventiltrieb auch nicht wirklich von nöten...

Im endeffekt kaufen werde ich mit die KDFI - das ist eine fertig zusammengebaute und mit software bespielte MS-3 mit einigen extras..

Zitat:

Viel Spaß!

Ich glaube den werde ich haben, danke.

🙂

Hallo, Bleeb
Bitte macht mich jetzt nicht zum Kerzenguru...

Ich geh mal davon aus das die Kerze für einen W201 Bj. 85 sein soll.

Die NGK BP6EFS oder auch BP6EF ist eine simple (die simpelste) Standardkerze. Nur mit konischem Sitz (statt Dichtung) und einer 16mm Schlüsselweite, weshalb die Bezeichnung etwas kryptisch erscheint. BPR6ES wäre sie als "normale" Kerze, mit Dichtung usw.

Da das eine Kerze ohne R ist, also keine entstörte, wird die Entstörung über das Kabel oder die Stecker vorgenommen. Damit hast Du bei 4-Zylindern 15 potentielle Fehlerquellen, die sich mehr oder weniger stark bemerkbar machen können. Gemeinerweise können solche Fehler auch wieder verschwinden, einen Aussetzer hier und da merkst Du oft gar nicht.
Zumindest das alte Kabel solltes Du mal erneuern. Die Stecker kann man reinigen, prüfen und wiederverwenden (vermute ich mal).
Ein ordentliches Silikonkabel mit Kupferkern sollte für 8 Euro/m zu bekommen sein.

Du kannst natürlich auch ein Wiederstandskabel (die fertigen, teuren und schlechten Universaldinger, Beru z.B.) nehmen, dann aber der Ordnung halber die gleiche Kerze mit einem "R", also BPR6EFS (V-Line 7) benutzen. Die Beru "PowerCable" oder wie die sich nennen funktionieren natürlich, sind aber aus meiner Erfahrung nicht sehr langlebig. Im Turbo, der einen höheren Zündspannungsbedarf hat, versagen sie regelmäßig nach ca. 2-3 Jahren. Es ist übrigens nicht normal, wenn man bei laufendem Motor durch das Kabel hindurch einen gewischt bekommt, wie man es bei den Dingern immer wieder erleben kann!

Am simpelsten ist es, so etwas zu kaufen: http://cgi.ebay.de/.../310281183767?...

Auch wenn die nur 28 Euro kosten, sind sie für die nächsten 5 Jahre nicht schlechter als ein Satz für 130 Euro... mehr als zünden kann er nicht, auch wenn die Verkäufer überteuerter Kabel das behaupten.

Wenn Du meinst, das da alles Top ist, könntest Du zum Feintuning per Kerze kommen. Dabei brauchst Du keine Wunder zu erwarten, die gibt es nicht. Ich erneuere solche Kerzen wie Deine eigentlich alle 20.000km auch wenn sie locker 30.000 halten würden. Bei 15.000km sollten sie allerdings wie neu sein und auch so funktionieren. Mucken sie da schon, muß man sich mal etwas anstrengen beim Nachdenken. Ich habe das aber auch schon erlebt: optisch einwandfreie Kerzen die trotzdem Ärger machten. Oft ist die Kombination mit den alten Kabeln die Ursache das die Kerzen nicht mehr wollen. Ich habe solche Kerzen dann in anderen Autos noch ohne Probleme benutzt...

Als denkbare Lösung gibt es verschiedene Varianten, die möglich sind, eben weil das die gewöhnlichste Kerze von allen ist! Ich spreche nur über die garantiert geeigneten Kerzen, nicht die, die reinpassen und irgendwie zünden! Wobei ich natürlich immer auch E85 im Hinterkopf habe!

Wenn Du das Gefühl hast, das er vor allem langsames Gezuckel nicht mag, wäre eine BU6EFSZ oder BUR6EFSZ vermutlich ein Problemlöser. Im Grunde die gleiche Kerze, die nur durch einen kleinen Trick auch verschmutzt noch gut zündet (). Da alle anderen Parameter gleich sind, gehe ich kein Risiko ein die zu empfehlen. Wird vom Preis her gleich liegen und ist für die normalen Wechselintervalle.
Von Denso günstig hier zu bekommen: http://cgi.ebay.de/.../110591069861?...

Übrigens kann man ohne Nachteile immer auch eine "R" Kerze nehmen. Last Euch von dem Wort "Wiederstand" nicht blenden. Der schadet dem Funken nicht, auch wenn es manche glauben.

Einen Satz Billigkabel aus der Bucht und eine Handvoll BU6 dazu könnte Dich echt überraschen. Oft hat man sich über die Jahre an ein Hüsterchen da und einen Ruckler da schon so gewöhnt, das so ein paar Teile für 50 Euro wie zwei Zylinder extra wirken. Lohnt.

Sonst gibt es natürlich noch kompliziertere Varianten.
Als Platinkerze ist da noch die PTR6D, eine Long Live Version. In der Regel sind die verschmutzungsresistenter als die Normalkerzen. Für eine Platinkerze recht preiswert zu bekommen! (Oder sind die Standardtypen überteuert? Wohl eher...)

Eine BPR5EFVX ist noch eine Luxusversion, sie ist als 5er Wärmewert etwas heißer, brennt also schneller sauber. Keine Angst, wenn Du nicht 50.000km Dauervollgas fährst, ist das schon OK, vor allem auch mit E85. Wäre einen Versuch wert wenn die andere nicht hilft. Aber vermutlich teuer und schwer zu bekommen.
Ebenso die auch noch PTR 5C, nur wird die billiger und leichter zu bekommen sein.

So, erwarte jetzt aber keine Wunder, die gibt es leiden nicht. Aber ein paar ordentliche Kabel und Kerzen kann sich manchmal ganz positiv bemerkbar machen.

Mach mal Rückmeldung, wenn Du was probiert hast.

Gruß!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Zündkabel sind relativ neu (~1 Jahr), und sind so ein Fertigsatz von Beru:

http://te-taxiteile.de/.../Zündkabelsatz-Beru--alle-M102.html

Sind die Mist?

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