Riss im Lack inkl. Rostbildung

Opel Astra K

Hallo zusammen,

als ich meinen Astra vor gut 3 Jahren gekauft habe, erklärte mir der Verkäufer, dass die beiden Türen links nachlackiert wurden, aufgrund eines langen Kratzers durch Vandalismus.
Bei der letzten Autowäsche ist mir dann dieser Riss aufgefallen. Ca. Daumennagelgroß, am hinteren Radlauf links. Ich hatte es zuerst für einen Kratzer gehalten, den ich dann selbst ausbessern würde.

Aber wie geht man bei so einem Riss vor? Es muss ja eine Ursache haben, warum der Lack gerissen ist. Wurde doch mehr lackiert als vom Verkäufer angegeben? Ein vertuschter Unfallschaden?

Riss hinten links Radlauf
15 Antworten

Da wurde gespachtelt, würde ich mal behaupten. Dann kann man nur noch das ganze Blechteil tauschen, wenn man Ruhe haben möchte

@tobse1005
Fahr mal zu einem Lackierer und lasse die Schichtdicke messen.

War eben beim Lackierer. Er hat schon ohne Meßgerät gesehen, dass hier gespachtelt wurde. Mir wurde auch gezeigt, woran man das sieht und dass sich der ganze Radlauf bewegen läßt und sich dadurch womöglich der Riß gebildet hat. Er würde das beheben, keine Frage. Aber er meinte ich soll mich an das Autohaus wenden, ob die kulanter Weise sich an den Kosten beteiligen würden, auch wenns schon so lange her ist.
Man müßte das komplett herunter schleifen um zu schauen, was da los ist. Danach neuer Lackaufbau inkl. Einblenden der hinteren Tür.

Kurzes Update, die Misere geht weiter:
Mein Astra war letztes Jahr im April bei dem Händler, wo ich auch gekauft habe. Aussage vom Verkäufer war: Auto vorbei bringen, wir beheben das. Knapp 2 Wochen später durfte ich es wieder abholen und musste nur das Benzin für den Ersatzwagen bezahlen. Benzin hätte ich ja so oder so gebraucht.
Jetzt, nicht einmal ein Jahr später, kommen so kleine Pickel aus dem Lack, als ob es unter dem Lack anfängt zu rosten. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Glaube nicht, dass sich der Händler auf eine zweite Nachbesserung einlassen wird, zumal das alles anscheinend unter der Hand gemacht wurde (nur telefonisch oder persönlich, nix unterschrieben). War es wohl doch ein Unfallwagen, der notdürftig repariert wurde?

Scheint so. Das ist ärgerlich.

Wieder hin zum nachbessern. Wir hatten beim Auto vom Papa mal Blasenbildung nach Neulackierung. Händler hat noch einmal lackiert und dann wars gut. Wenn der Händler "Handschlagqualität" hat, wird er es beheben.

Ich habe mir ein Lackdickenmeßgerät bestellt, sollte die Tage eintreffen. Beim Reinigen der Türfalze und Dichtungen ist mir aufgefallen, dass beide Türen auf der Linken Seite schon einmal ausgebaut wurden. Die Schrauben, die die Türscharniere mit der Karosserie verbinden, wurden gelöst. Da ist kein Lack mehr drauf. Ist das üblich, dass man Türen zum Nachlackieren ausbaut?

Wie ist das bei einem Unfall, wenn die Türen ausgetauscht werden? Kommt da eine komplett neue Tür aus dem Werk (mit Scheiben, Verkleidungen, Stellmotoren)? Die Scheiben sind alle von 2017, das deckt sich mit dem Baujahr. Kann natürlich auch sein, dass der Unfall gleich 2017 passiert ist.

Ich habe das blöde Gefühl, dass mir ein erheblicher Unfall verschwiegen wurde. Warum bekomme ich keine Einsicht in die Wartungshistorie? Ich habe bei 2 Opel Häusern gefragt, beide haben abgelehnt (wegen Datenschutz). Aber hier geht es womöglich um einen Betrugsfall.

Wenn die Scheiben noch heile sind, baut man die wieder ein. Typischerweise holt man eine nackte Tür, lackiert die und baut alle Verkleidungsteile, Elektronik und Scheibe wieder ein, sofern davon nichts kaputt gegangen ist.

Nur zum Lackieren baut man die Türen nicht unbedingt aus. Das ist aber immer eine Einzelfallentscheidung. Entweder hast du den Ausbauaufwand oder musst mehr abkleben. Tendenziell baut man die eher aus.

Dir wurde da einigermaßen eindeutig ein Unfall verschwiegen. Am besten holst du dir ein Gutachten von Dekra, TÜV, KÜS, GTÜ oder einer anderen Prüforganisation. Die sollten ungefähr abschätzen können, wann der Unfall aufgetreten ist.

Wegen Datenschutz: Du hast ein Interesse an den Daten und sie betreffen dich zumindest indirekt. Die personenbezogenen Daten des Voreigentümers müssen natürlich geschwärzt werden (obwohl die ja auch in der Zulassungsbescheinigung Teil II stehen, aber sei's drum). Ansonsten spricht da kein Datenschutz dagegen. Das erzählen meist nur Leute, die etwas zu verbergen haben. Spätestens gerichtlich wird man das vermutlich durchsetzen können und im dümmsten Fall auch müssen.

Ich persönlich würde den Händler nochmal darauf ansprechen, ihn bitten nochmal schriftlich zu bestätigen, dass das Fahrzeug unfallfrei war und dann zur Prüforganisation gehen und ein Gutachten einholen. Hast du eine Rechtschutz, solltest du vorher eine Deckungszusage beantragen. In dem Gutachten sollte auch vermerkt werden, wann in etwa der potenzielle Unfall aufgetreten sein müsste. Will der Händler das nicht bestätigen, würde ich direkt zur Prüforganisation gehen, mir ein Gutachten holen und ihn damit konfrontieren. Da du das Fahrzeug schon drei Jahre hast, wird der Händler dir den schwarzen Peter in die Schuhe schieben wollen. Da hilft es schon manchmal, wenn dir deine Kfz-Versicherung bestätigt, dass sie keinen Schaden reguliert hat.

Das alles ist aber natürlich keine Rechtsberatung, sondern nur meine persönliche Meinung. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg.

So unterschiedlich ist das. Habe mir extra eine Vollmacht geben lassen um in die Opel Historie von einem Fahrzeug aus meinem näheren Umfeld zu schauen. Wollten mein Händler überhaupt nicht sehen. Hat er so gemacht. Dir wollen sie nicht mal Auskunft geben über ein Fahrzeug was dir gehört? Schon komisch.

@MTGL
Wie im Anfangsthread erwähnt, wurden laut Verkäufer die beiden Türen links nachlackiert, da es aufgrund von Vandalismus einen durchgehenden Kratzer gegeben haben soll. Der Vorbesitzer hatte das Auto nur ein Jahr gehabt (Also von 2019 bis 2020). Das war ein Mitarbeiter des Hauses, der sich angeblich jedes Jahr ein anderes Auto holt. Mehr steht ja im neuen Fahrzeugbrief eh nicht mehr drin. Da fand ich die alten besser. Datenschutz hin oder her. Das Auto wurde seit der Erstzulassung in dem selben Haus gewartet.

Wie gesagt, ich wusste von einer Nachlackierung (aber nur von den Türen). Als dieser Riß im Radlauf auftauchte, wurde ich schon das erste mal leicht stutzig. Als der Händler dann 3 Jahre nach Verkauf anstandslos eine Nachbesserung anbot, war das sehr seltsam. Und jetzt kommt immer mehr dazu (Türen ausgebaut, was allerdings der Nachlackierung geschuldet sein kann).

Ich bin ansonsten sehr zufrieden mit dem Auto und weiß noch gar nicht, wie es dann weiter gehen soll. Eine Rückabwicklung des Kaufvertrages halte ich nach über 3 Jahren und 43tkm eigener Nutzung für sehr unwahrscheinlich und sinnlos. Ich will einfach, dass der Schaden vernünftig repariert ist und nicht mehr weiter rostet. Inwieweit ich damals zu viel bezahlt habe, kann wohl nur ein Gutachter beurteilen.

Wenn er einmal rostet, bekommt man da in der Regel keine Ruhe mehr rein. Denn originalen Korrosionsschutz kann man nicht wiederherstellen. Will man das perfekt hinbekommen, muss man das Fahrzeug nahezu komplett zerlegen. Man müsste sich den Schaden dann genau anschauen und tendenziell auszinnen und erst darüber mit Füller angleichen. Spachtelmasse wird immer wieder die gleichen Probleme hervorrufen und zwei bis fünf Jahre halten.
Angelogen wurdest du auf jeden Fall.

Wo einmal Rost ist , bleibt Er auch,
egal was Dir jemand erzählt!

Den Riß im Kotflügel kann ich nir nur so erklären,
Das dort der Kotflügel aufgeschnitten wurde,
Um Beulen rauszuziehen.
Danach fix nen Schweißpunkt gesetzt und
Spachtel+Lack.

Da würde ich alle Spaltmaße kontrollieren und Schraubenköpfe im Motorraum,Stoßstange,
nicht das der Astra mehr wie einen Streifschuß hatte!!!

Wenn das letztes Jahr im April gemacht wurde und
Man hat eine Rechnung währe es Gewährleistung!
Ohne Rechnung, nichts

https://www.der-ersatzteile-profi.de/artikel/kotfluegel-a5564310

Beim Vormops gab es auch für die Tür die Außenhaut einzeln,
ergo das große Blech wo der Türgriff+Spiegel drann ist.

Mir da braucht man einen ganz alten Hasen,
der noch die Nähte "verzinnnen" kann zum Türgestell,
Sonst rostet es wieder!

MfG

So ich mal wieder.
Ich habe das Problem dem Händler geschildert und parallel dazu eine Abfrage der HIS Datenbank gemacht. In der Datenbank sind keine Einträge vorhanden. Das heißt, entweder wurden die Schäden selbst bezahlt oder die Einträge wieder gelöscht. Manche behaupten, das wäre möglich, sobald der Schaden behoben wurde und 4 Jahre verstrichen sind.
Die betroffene Stelle wurde nochmals bearbeitet und nachlackiert. Laut Aussage des Geschäftsführers (eine große Autokette mit insgesamt 7 Marken) steht in der Historie nichts von einem Unfallschaden. Wenn etwas gewesen wäre, dann müßte der Vorbesitzer in einer freien Werkstatt/Karosseriebau gewesen sein.
Mein Lackmeßgerät hat Schichtdicken zwischen 90 und 145µm gemessen. Am Dach ist die Schicht am dünnsten. Der nachlackierte Radlauf hat über 1600µm. Aber da wußte ich ja schon, dass gespachtelt wurde.
Mal sehen, wann sich wieder Blasen bilden. Meine Rechtsberatung hat gemeint, dass es schwierig wäre, einen Unfall nachzuweisen. Ich wäre in der Beweispflicht und die Informationen des Verkäufers waren nur mündlich.

Zitat:

@tobse1005
Meine Rechtsberatung hat gemeint, dass es schwierig wäre, einen Unfall nachzuweisen. Ich wäre in der Beweispflicht und die Informationen des Verkäufers waren nur mündlich.

Da wird er wahrscheinlich sehr recht haben. Dein Verkäufer könnte ja argumentieren, du hättest nach 1 Jahr einen Unfall, irgendwo reparieren lassen und jetzt willst du ihm den Schaden unterschieben.
Wenn es nun nachlackiert und ausgebessert wurde, dann passt das sicher so.
Drück dir jedenfalls die Daumen.

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