Richtig runterschalten zum Beschleunigen?

Hallo zusammen,

ich fahre seit ungefähr einem Monat einen Schaltwagen und weiß nicht wie man runterschaltet um ne bessere Beschleunigung zu haben.

Nehmen wir an, ich fahre im 6. Gang auf der Autobahn mit 100km/h auf der mittleren Spur und will auf die linke Spur wechseln, wo die Autos deutlich schneller unterwegs sind.
Wenn ich nun rüberwechsel, braucht der Wagen im 6. Gang viel zu lange um zu beschleunigen.

Dann habe ich einfach mal die Kupplung getreten, bin in den 3. Gang gegangen und als ich die Kupplung losgelassen habe, hatte ich das Gefühl, ich wäre gegen eine Wand gefahren, so stark hat das geruckelt.
Kann mir nicht vorstellen, dass das gut fürs Auto ist.

Ich hab mal gesucht und irgendwas gelesen mit Zwischengas?? Das soll allerdings eher schädlich sein, wenn mans nicht drauf hat und außerdem dauert so ein Vorgang doch viel zu lange? Gibt es nicht einen einfacheren Weg um runterzuschalten?

Beste Antwort im Thema

Hilfe, da ist ja einiges schief gelaufen bei deiner Fahrausbildung!
So wie du dein Verhalten bei einem Überholvorgang beschreibst, bist du mit deinem Fahrzeug eine sehr große Gefahr für ALLE Verkehrsteilnehmer!
Ich rate dir dringend, dass du eine Nachschulung machst, schon im eigenen Interesse.

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Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Wie soll nach obenraus biss kommen, wenn doch das Drehmoment abfällt? (durchaus ernst gemeinte Frage, auch für Saugbenziner), der biss ist doch meist nur noch der Sound und der fehlt beim Diesel.
http://www.e34.de/tuning/Motorrad-Diagramm.gif

Wenn ich jetzt von 100km/h bei 5000U/min vollgas gebe, dann gehts erst ab 6500U/min so richtig los da dort das Drehmoment fast maximal wird. Diesen Anstieg wirst du nochmal als extra Schub wahrnehmen. Es steigt noch ein bisschen, aber wenn du selbst fährst wirst du bis ca. 10000U/min bei der Beschleunigung keinen Unterschied merken.

Für Geschwindigkeit brauchst du aber Leistung. Das Thema ist komplex, da auch Übersetzung eine extreme Rolle spielt. Für näheres würde ich Bücher empfehlen.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Wie soll nach obenraus biss kommen, wenn doch das Drehmoment abfällt? (durchaus ernst gemeinte Frage, auch für Saugbenziner), der biss ist doch meist nur noch der Sound und der fehlt beim Diesel.

Das Drehmoment fällt ab, aber die Drehzahl steigt. Leistung errechnet sich aus Drehmoment und Drehzahl, beschleunigt wird mit Leistung und nicht mit Drehmoment.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Wie soll nach obenraus biss kommen, wenn doch das Drehmoment abfällt? (durchaus ernst gemeinte Frage, auch für Saugbenziner), der biss ist doch meist nur noch der Sound und der fehlt beim Diesel.
Das Drehmoment fällt ab, aber die Drehzahl steigt. Leistung errechnet sich aus Drehmoment und Drehzahl, beschleunigt wird mit Leistung und nicht mit Drehmoment.

Beschleunigt über Zeit, die Radzugkraft fällt aber ab, Widerstände steigen, woher kommt also das Gefühl da kommt noch was?

Gut, das Motorraddiagramm zeigt es, aber hier reden wir ja vom PKW Bereich und da von allgemeinen Aussagen.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk



Zitat:

Jetzt hat es rgruener grad verstanden, fängt schon der nächste an den Stuß zu reden, es würde keinen Sinn machen einen Diesel bis oder gar über 4000rpm zu drehen.

das macht es auch nicht.
und schon gar nicht bis 4800rpm, das packen die meisten gar nicht, weil sie vorher in den begrenzer laufen.
also lass mal deine extremdrehzahlen weg. das kommt in der praxis nicht vor.
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Zitat:

Original geschrieben von meehster



Die Angabe des maximalen Drehmoments bei 4600/min sind übrigens immer ein recht guter Wert. Aber besonders bei einem Diesel.

nichts was ich wirklich fahren möchte.

scheint kein alltagstauglicher pkw zu sein.

Zitat:

Original geschrieben von rgruener


das macht es auch nicht.
und schon gar nicht bis 4800rpm, das packen die meisten gar nicht, weil sie vorher in den begrenzer laufen.
also lass mal deine extremdrehzahlen weg. das kommt in der praxis nicht vor.

Also ich hab das schon umgesetzt, der Motor hat das mitgemacht und es gab auch kein blödes Gefühl!

Wobei natürlich selten im 1. Gang, aber nach RZKD schon immer locker bis 4500rpm im 2/3/4 Gang.

Da ich eine Autobahnauffahrt mit leichter Steigung vor der Haustüre habe, wo viel Verkehr ist, habe ich so regelmässig immer locker die passende Lücke mir raussuchen können und im Zweifel zwischen den LKW locker nach links weiter.

Und passend zum Thema, wie man da am besten kuppelt hat man nach ein paar mal schnell raus. Ich kann es garnicht beschreiben, denn es läuft schon unbewusst ab.

Ich vermute ja, dass vielen anderen nicht klar ist was Leistung eigentlich nur bedeutet.
Denn da es ja nur die rechnerische Größe ist, in Abhängigkeit der Drehzahl, was bedeutet, je höher die Drehzahl, desto länger kann ich eine geringeren Gang wählen, was bedeutet, dass die Radzugkraft länger aufrecht erhalten bleibt trotz des Kraftabfalles. Und auch so pauschal keine Aussage darüber trifft, wann die Radzugkraft steigt und wieder abfällt. Wie man bisher gesehen hat, Motorradmotoren und alte Wirbelkammerdiesel hätten eine noch eine Steigerung der Kraft bis zur max. Leistung, viele andere eben nicht.

Klar sollte sein, ein frühes erreichen der Maximalleistung bringt vorallem was für hohe Autobahntempo, so kann man mit niedrigen Drehzahlen Höchstgeschwindigkeit fahren(pos. für Verbrauch/Geräusch und auch etwas weniger Verschleiß). Zum schnellsten Beschleunigen dahin ist es ideal die Maximalleistung bei höchster Drehzahl zu haben, deswegen haben die meisten modernen Motoren ja das Leistungsplateau. Bei den Diesel 3500rpm für das erstere und gehalten bis über 4000rpm zum beschleunigen(und bei größerer Gangspreizung eben noch darüber hinaus).

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk


Wie soll nach obenraus biss kommen, wenn doch das Drehmoment abfällt? (durchaus ernst gemeinte Frage, auch für Saugbenziner), der biss ist doch meist nur noch der Sound und der fehlt beim Diesel.
Das Drehmoment fällt ab, aber die Drehzahl steigt. Leistung errechnet sich aus Drehmoment und Drehzahl, beschleunigt wird mit Leistung und nicht mit Drehmoment.

Eigentlich nein, beschleunigt wird mit der Kraft, genauer Radzukraft, resultierend aus Drehmoment und Übersetzungen

a = F/m

Für einen gegebenen isolierten Zeitpunkt im Beschleunigungsverlauf spielt die Leistung keine Rolle für die anliegende Beschleunigung, sondern nur das anliegende Drehmoment und die gewählte Übersetzung.
Dass die abstrakte Größe "Leistung" letztlich doch eine Rolle spielt, resultiert daraus, dass sie reflektiert, wie viel Drehmoment (-> Kraft) bei hohen Drehzahlen anliegt, woraus resultiert wie kurz man die Gänge auslegen kann. Je höher die Drehzahl ist, wo die das Drehmoment anliegt, desto kürzer kann die Übersetzung bei einer gegebenen Geschwindigkeit sein, desto höher die daraus resultierende Radzukraft.
Eigentlich ist die Leistung nur eine Rechengröße, die implizit diese Übersetzungsverkürzung mit beinhaltet, deshalb das mittlere Beschleunigungsvermögen auch über mehrere Gänge hinweg repräsentiert.

Zum Glück versteht es ja noch mindestens einer 🙂

Zitat:

Original geschrieben von rgruener



Zitat:

Original geschrieben von meehster



Die Angabe des maximalen Drehmoments bei 4600/min sind übrigens immer ein recht guter Wert. Aber besonders bei einem Diesel.
nichts was ich wirklich fahren möchte.
scheint kein alltagstauglicher pkw zu sein.

Läßt sich gut fahren. Sechs Pötte in Reihe sind sechs Pötte in Reihe, drei Liter Hubrum sind drei Liter Hubraum.

Die schiere Angabe, wo das Maximum liegt, sagt nichts darüber aus, wie viel oder wenig an anderen Stellen anliegt.
Im Falle dieses Benz liegt ab Leerlauf schon ein großer Teil an. Er beißt bei deutlich unter 1000/min zu und läßt nach 5000/min erst wieder los. Das ganze sehr kontrollierbar. Dem Datenblatt kann ich entnehmen, daß er das Drehmomentmaximum von 2100 bis 4600/min hält.

Man merkt am Steuer keine großartigen Schwankungen, auch nicht bei niedrigeren Drehzahlen. Kraft ist ab Leerlauf da, fertig 🙂

Klar: Der Wagen wiegt über 1,5 Tonnen, da sollte ein Dreiliter schon sein, wenn es ein Diesel ist. Aber der macht das ganz souverän.

so langsam werden wir uns noch einig.

martins42 bringts auf den Punkt.

bbbbbbbbbbbb

Der Mythos das Leistung für das Beschleunigen verantwortlich ist kann man so nicht direkt sagen. Könnte jetzt auch einen Rennwagen als Beispiel bringen. Dieser hat weniger Drehmoment als ein ordentlicher Diesel, beschleunigt aber schneller? Hat viel PS, das widerlegt doch das was ich gesagt habe oder nicht?

Warum und weshalb (jetzt mal abgesehen vom Gewicht) mal selber nachschauen wenn es einem richtig interessiert.

Ich sagte doch das Thema ist komplex, somit spielen 3 Faktoren eine Rolle: Drehmoment, Leistung und Übersetzung.

Zurück zum Thema.

Zitat:

a = F/m

Für einen gegebenen isolierten Zeitpunkt im Beschleunigungsverlauf spielt die Leistung keine Rolle für die anliegende Beschleunigung, sondern nur das anliegende Drehmoment und die gewählte Übersetzung.

Richtig, die Übersetzung. Das Drehmoment schiebt dich an, aber wie viel Drehmoment bei Geschwindigkeit X am Rad anliegen kann, das sagt dir die in den Antriebsstrang eingekoppelte Leistung. Diese ist nämlich NICHT egal.

@Highwayheizer: Bei den drei Parametern Leistung, Drehmoment und Übersetzung ist einer quasi überflüssig oder etliche zu wenig, je nach Betrachtung 😉

Du kannst aus der Geschwindigkeit und dem Radumfang die Raddrehzahl errechnen. Über diese schaust du nach der Übersetzung, wieviel UPM der Motor an diesem Punkt hat. Das Drehmoment des Motors ist ohne Nennung der Übersetzung daher vollkommen egal. Nun kennst du die zur Drehzahl passende maximale Leistung bzw. Wellenmoment und kannst zurückrechnen, wieviel maximal am Antriebsrad anliegen kann. Von diesem Vortrieb ziehst du den Rollwiderstand und den Windwiderstand ab, der Rest erst beschleunigt.

Wie viel Drehmoment am Motor anliegt, ist relativ irrelevant.
Für die Beschleunigung in dem Moment sind Zugkraft und Masse entscheidend. Kraft ist Masse mal Beschleunigung, umgestellt ist Beschleunigung Kraft durch Masse.

Ich habe mal irgendwann eine Tabelle mit unseren beiden Daihatsu Cuore aufgestellt, da sieht man, daß verschiedene Einflußgrößen die Sache auch mal umkehren können - selbst wenn es eigentlich das gleiche Modell nur mit zwei Generation Unterschied ist:

Zitat:

Dazu mal eine Tabelle, die Werte sind theoretisch und ohne Berücksichtigung von Verlusten durch Schlupf und Reibung

CuoreL701 (1999)L276 (2011) maximales Motordrehmoment88,3 Nm94 Nm maximales Drehmoment an der Antriebsachse1264 Nm1265 Nm Reifengröße/Radradius155/65R13 / 265,85 mm165/50R15 / 273 mm maximale Zugkraft / Masse4755 N / 795 kg4634 N / 840 kg maximale Beschleunigung5,98 m/s²5,52 m/s²

Wie man sieht, hat der neuere Cuore beim Motordrehmoment noch einen Vorsprung, der nach dem Getriebe im 1. Gang dank der etwas kürzeren Übersetzung des älteren fast egalisiert ist, dank der kleineren Räder hat er ab der Zugkraft einen Vorsprung, den er durch die geringere Masse weiter ausbaut.

Der Hammer: Was die Fahrleistungen über mehrere Meter angeht, hat auch der Vorsprung bei der Maximalbeschleunigung des Älteren nichts mehr zu sagen, da der Neuere den Gang deutlich länger drinbehalten kann und über das gesamte Integral deutlich mehr Leistung generiert.

drehmoment ist sogar ein ganz entscheidender faktor für die beschleuningsfähigkeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vortrieb_%28Physik%29

Zitat:

Original geschrieben von rgruener


drehmoment ist sogar ein ganz entscheidender faktor für die beschleuningsfähigkeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vortrieb_%28Physik%29

Für den Popometer ja, für den PKW mit Getriebe nur als Faktor der Leistung bzw. erst wieder als Radzugkraft die direkt abhängig von der Leistung ist und dort Drehmoment durch Drehzahl ausgeglichen werden kann. Es überwiegt eben immer die Radzugkraft im leichteren Gang, bis die Leistungskurve zu arg abknickt. Also weiterhin zum beschleunigen drehen drehen drehen!

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