Richtig reagieren bei gefährlichem überholen auf der Landstraße?
Heute morgen wurde ich auf einer Landstraße trotz Gegenverkehr überholt, der Überholer hat nichtmal richtig beschleunigt oder zurückgeschalten, ich vermute mal, dass er betrunken war und die Situation falsch eingeschätzt hat. Ich bin natürlich sofort vom Gas gegangen und soweit es geht nach rechts gefahren.
In der Fahrschule wurde das damals sicher durchgenommen, aber wie soll man sich in so einem Fall verhalten? Mit einer starken Bremsung bzw. Vollbremsung hätte ich die Situation natürlich sofort entschärfen können, aber dann hätte der Überholer ja im selben Moment auch bremsen können und dann dann gibt es auch einen Unfall, was meint ihr?
Es war eigentlich ziemlich genau wie hier in dem Video, bloß vielleicht ein bißchen langsamer:
Beste Antwort im Thema
Einer geht zum Schneider und lässt Maß von sich nehmen. Dann soll der Schneider für Frau, Kinder, Schwiegermutter und für einen selbst Kleidung nähen.
Manche Argumente hier lassen auf eine ähnliche Denkweise schließen.
Es gibt sicherlich viele verschiedene Situationen. In der einen reicht leicht bremsen, in der anderen braucht's ne Vollbremsung und in der dritten entschärft man am ehesten mit Gas geben.
Es ist natürlich Situationsabhängig und man kann nicht eine Variante auf alle Situationen münzen.
Ich denke, dass in den meisten Fällen ein starkes Bremsen die Situation am Schnellsten entschärft. Eine Pauschallösung ist das aber natürlich nicht!
98 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von buggymaxi
Hier geht es um folgendes Szenario:
Du wirst überholt und es kommt (überraschend) Gegenverkehr. Der Überholer steht bei seinem Überholvorgang wohl hoffentlich schon voll auf dem Gas, aber es reicht trotzdem nicht (wenn es reichen würde, wäre es ja nicht gefährlich). Meiner Erfahrung nach bricht aber der überwiegende Teil dieser Kandidaten den Überholvorgang nicht ab (zumindest, wenn er schon neben mir ist)...
Habe das in 30 Jahren schon aus allen drei Perpektiven erlebt, nicht nur einmal.
Aus den Gesichtern glaube ich gelesen zu haben, dass die Überholer in diesem Fall nicht "nicht abbrechen
wollen" sondern nicht abbrechen
können.
Die Prozedur "herzhafte Bremsung und Wiedereinordnen hinter den zu Überholenden" scheint in den Rechnern der meisten Verkehrsteilnehmer einfach nicht hinterlegt zu sein. In der konkreten Situation erst darüber nachzudenken, ist zu spät - womöglich für alle.
Ich habe in all den Jahren selbst 3 oder 4 Mal abbrechen müssen und selbst nur einen einzigen Überholabbrecher erlebt - der Rest hat unisono mit Panik im Auge die Flucht nach vorne angetreten.
Also gehe ich als Überholter kurz und heftig in die Klötze, denn irgendeiner muss Ruckzuck für klare Verhältnisse sorgen.
😉
In einem gewissen Maße kann man die Überholabsicht eines hinterher fahrenden durchaus erkennen, es sei denn, man ist ein Autofahrer, der seine Rückspiegel nur als Zierde am Fahrzeug sieht und sie daher nicht benutzt. Ich gucke lieber einmal mehr in den Rückspiegel als einmal zu wehnig, das nur nebenbei erwähnt. Wenn ich also sehe, da ist hinter mir einer, der überholen wollen würde, dann fahre ich etwas weiter rechts um den Überholer die Sicht nicht zu versperren. Wenn ich sehe, das er ausschert, gehe ich vom Gas und bremse ggf. etwas ab um Ihn das überholen zu erleichtern. So kann es in der Regel gar nicht zu gefährlichen Situationen kommen.
Das schützt allerdings nicht vor brensliegen Situationen, wenn einer spontan überholt und das auch noch ausgerechnet vor einer unübersichtlichen Kurve macht.
Ich würde in einem solchen Fall situationsbedingt und intuitiv handeln.
Wenn ich merke, dass er Bammel bekommt und unschlüssig wird, würde ich beschleunigen, damit er hinter mir einscheren kann.
Ist er schon auf meiner Höhe oder schräg vor mir, gehe ich auf die Bremse, damit er vor mir reinfahren kann.
Ich denke, hier kann man keine pauschale Aussage treffen und jede(r) sollte so aufmerksam sein, in einer solchen Situation richtig zu reagieren.
Als Überholter bremse ich bei brenzligen Situationen, ohne lange nachzudenken, scharf ab. Damit haben alle Beteiligten mehr Platz und Zeit die Situation unfallfrei zu überstehen. Bei einer Fahrspurbreite von 3,5m bei Bundesstraßen können sich notfalls auch drei PKW begegnen.
Als Überholer beschleunige ich immer maximal; falls ich mich verschätzte und den zu Überholenden noch nicht erreicht habe bremse ich scharf und breche den Überholvorgang ab, wenn ich auf gleicher Höhe oder weiter bin ziehe ich früh nach rechts und vertraue darauf daß der Überholte abbremst.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von buggymaxi
Hier geht es um folgendes Szenario:Zitat:
Original geschrieben von Juanemo
Ist aber dann nicht mein Problem. Ich trage dazu bei, dass der Überholende es sich aussuchen kann und er mein Verhalten berechnen kann.
Du wirst überholt und es kommt (überraschend) Gegenverkehr. Der Überholer steht bei seinem Überholvorgang wohl hoffentlich schon voll auf dem Gas, aber es reicht trotzdem nicht (wenn es reichen würde, wäre es ja nicht gefährlich). Meiner Erfahrung nach bricht aber der überwiegende Teil dieser Kandidaten den Überholvorgang nicht ab (zumindest, wenn er schon neben mir ist), deshalb ist die einzig richtige Handlung sofortiges starkes Abbremsen um ihm das Einscheren vor mir zu ermöglichen. Der unwahrscheinliche Fall, dass beide bremsen ist immer noch besser, als wenn beide gasgeben.
Ist mir schon klar und trotzdem werde ich dann nicht bremsen, denn eine Reaktion meinerseits wird es aus genau diesem Grund nicht geben. Wenn die Leute dann bremsen oder beschleunigen und der Überholende macht es auch, dann wird es zum Problem. Sollte der Überholende den Überholvorgang nicht abbrechen, so liegt es nicht mehr in meiner Hand.
Zitat:
Original geschrieben von Smoker1988
In einem gewissen Maße kann man die Überholabsicht eines hinterher fahrenden durchaus erkennen, es sei denn, man ist ein Autofahrer, der seine Rückspiegel nur als Zierde am Fahrzeug sieht und sie daher nicht benutzt. Ich gucke lieber einmal mehr in den Rückspiegel als einmal zu wehnig, das nur nebenbei erwähnt.
Sicher bekommt man es mit aber man ist für den Hintermann nicht verantwortlich. Ich gucke mittlerweile seltener nach hinten. Ich sehe dazu auch keine Veranlassung mehr. Wer meint mich bei ausreizen der Geschwindigkeit noch überholen zu müssen, darf das gerne tun aber wie und wann ist dann seine Sache.
Ich würde eher mit den Rechten Reifen die Fahrbahn verlassen als VOLL bremsen!
Bei einer Vollbremsung wird das Auto auch schwerer Zu kontrollieren.
Das Problem an der Fragestellung ist dass es halt immer auf die Situation an kommt!
freies Feld und 800 meter Sicht- ist halt was anderes wie wenn einer an einer umöglichen Stelle überholt.
Ich für meinen Teil fahre, wenn ich bemerke dass mich wer überholen möchte "rechts" und blinke einmal kurz! - wenn ich meine das ein Überholvorgang gefahrlos möglich ist!
Leider muss ich immer wieder bemerken dass "zu Überholende" Gas geben und eher nach links fahren...
Menschen mit EGO Probs.
Alex
Zitat:
Original geschrieben von Juanemo
Sicher bekommt man es mit aber man ist für den Hintermann nicht verantwortlich. Ich gucke mittlerweile seltener nach hinten. Ich sehe dazu auch keine Veranlassung mehr. Wer meint mich bei ausreizen der Geschwindigkeit noch überholen zu müssen, darf das gerne tun aber wie und wann ist dann seine Sache.
Das klingt jetzt eher nach Gegeneinander als Miteinander im Straßenverkehr. Was hat dich zu dieser Einstellung gebracht?
Zitat:
Original geschrieben von Juanemo
Ist mir schon klar und trotzdem werde ich dann nicht bremsen, ...Zitat:
Original geschrieben von buggymaxi
Hier geht es um folgendes Szenario:
Du wirst überholt und es kommt (überraschend) Gegenverkehr. Der Überholer steht bei seinem Überholvorgang wohl hoffentlich schon voll auf dem Gas, aber es reicht trotzdem nicht (wenn es reichen würde, wäre es ja nicht gefährlich). Meiner Erfahrung nach bricht aber der überwiegende Teil dieser Kandidaten den Überholvorgang nicht ab (zumindest, wenn er schon neben mir ist), deshalb ist die einzig richtige Handlung sofortiges starkes Abbremsen um ihm das Einscheren vor mir zu ermöglichen. Der unwahrscheinliche Fall, dass beide bremsen ist immer noch besser, als wenn beide gasgeben.
Doch Du wirst bremsen wenn Du realisierst das es gleich neben Dir krachen könnte.
Es sein denn Du bist ein ganz harter Hund der nicht an seinem eigenen Leben hängt.
Zitat:
Original geschrieben von Pizer
Das klingt jetzt eher nach Gegeneinander als Miteinander im Straßenverkehr. Was hat dich zu dieser Einstellung gebracht?Zitat:
Original geschrieben von Juanemo
Sicher bekommt man es mit aber man ist für den Hintermann nicht verantwortlich. Ich gucke mittlerweile seltener nach hinten. Ich sehe dazu auch keine Veranlassung mehr. Wer meint mich bei ausreizen der Geschwindigkeit noch überholen zu müssen, darf das gerne tun aber wie und wann ist dann seine Sache.
Wieso nach einem Gegeneinander? Was soll ich den deiner Meinung nach machen?
Edit:
Ich füge gleich mal ein Beispiel ein:
Gegeben ist ein TL von 100 km/h. Man selber fährt ECHTE 110 km/h und man hat einen Hintermann. Warum soll man jetzt in den Rückspiegel gucken? Soll man beschleunigen, weil jemand 130 fahren will? Oder bremsen? Wieso?
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Doch Du wirst bremsen wenn Du realisierst das es gleich neben Dir krachen könnte.
Ist doch wieder typisches Forengeschreibsel. In der Realität ist mir das noch nie passiert, der Überholende hat entweder abgebrochen oder es geschafft. Jedenfalls werde ich mich nicht falsch verhalten und wir brauchen das auch nicht wieder 4 Seiten zu diskutieren.
Zitat:
Original geschrieben von Juanemo
Ist doch wieder typisches Forengeschreibsel. In der Realität ist mir das noch nie passiert, ....Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Doch Du wirst bremsen wenn Du realisierst das es gleich neben Dir krachen könnte.
Na da bin ich ja beruhigt.
"Habe ich nie erlebt, kann es nicht geben!"
Und Du wirst doch bremsen !
Du hast Recht und ich meine Ruhe.
Zitat:
Original geschrieben von feineherrn
Habe das in 30 Jahren schon aus allen drei Perpektiven erlebt, nicht nur einmal.
Aus den Gesichtern glaube ich gelesen zu haben, dass die Überholer in diesem Fall nicht "nicht abbrechen wollen" sondern nicht abbrechen können.
Ich denke auch, dass hier so manches Mal der Knackpunkt liegt. Zwei Punkte, warum das Bremsen für den Überholenden "nicht geht".
1. Wer kann schon stark bremsen und gleichzeitig die Spur wechseln?
2. Wenn in eigener FR weitere Fahrzeuge folgen, dann kann das Wiedereinscheren schwer werden, da man nach dem Bremsmanöver eine geringere Geschwindigkeit hat, als die anderen Fahrzeuge. Hier müsste man dann auf die Aufmerksamkeit der weiteren Fahrzeugführer spekulieren.
PS: Ich gehe von Fällen aus, wo der Überholender schon mindestens auf gleicher Höhe mit dem Überholten liegt.
Zitat:
Original geschrieben von Juanemo
Du hast Recht und ich meine Ruhe.
Du verstehst aber auch keinen Spaß.
Aber wo Du Recht hast hast Du Recht das ich Recht habe.