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Rettungsgasse für Ignoranten

Themenstarteram 2. Februar 2019 um 6:12

Gestern hat sich auf der A3 im Bereich Hennef/ Königsforst ein sehr schwerer Lkw- Unfall mit drei beteiligten LKW ereignet.

 

Ich war mit einer zufällig vorbeifahrenden Polizeistreife die ich kurz vorher überholt hatte, als erstes am Unfallort.

 

Es bot sich ein schreckliches Bild, der Fahrer des LKW der aufgefahren ist, wurde mit samt seiner völlig kollabierten Kabine fast unereichbar auf rund 2m Höhe eingeklemmt.

 

Der 29- jährige Fahrer (Name nenne ich mal nicht), hatte Unfallbedingt nur wenig Überlebensraum und war schwerst verletzt.

 

Ein rankommen fast unmöglich.

 

Überall zerissenes Metall und überall Motorenöl und Diesel; es qualmte bedenklich und es wurden Feuerlöscher bereit gestellt

 

Die Polizei organisierte die Rettung und ich kümmerte mich so gut es ging um den Menschen den ich da hilflos vor mir hatte.

 

Es dauerte rund 30 Minuten, bis die ersten Retter erschienen und trotzdem konnte man dem Fahrer nicht gleich helfen (die Bergung anschließend hat rund 1,5h gedauert).

 

Ein angeforderter Rettungshubschrauber stand vor Ort, zog aber wieder ab.

 

Es waren nach und nach etwa 60 Retter vor Ort.

 

Hinterher erfuhr ich, warum die Hilfe so lange auf sich warten ließ.

 

Die Autofahrer und Lkw-Fahrer die auf die Unfallstelle ausgelaufen sind, waren nicht in der Lage oder nicht bereit eine funktionierende Rettungsgasse zu bilden.

 

Retter mussten ihre Fahrzeuge stehen lassen und teilweise 500m mit Ausrüstung zur Unfallstelle laufen.

 

Eine Anfahrt zur Unfallstelle war erst nach der Vollsperrung der Autobahn und Fahrt aus der Gegenrichtung zur Unfallstelle möglich.

 

Für den Schwerstverletzten kann jede Minute länger ohne medizinische Versorgung den sicheren Tod bedeuten.

 

Mein Appell an alle Autofahrer, eine Rettungsgasse tut weder weh noch kostet sie etwas, also machen!

 

Ich möchte übrigens keine Diskussion von wegen selber schuld, der Fahrer war einen Moment unachtsam und bekommt dafür gerade vermutlich die "Höchststrafe".

 

Als ich die Unfallstelle verließ, habe ich dem immer noch eingeklemmten Fahrer ein Versprechen gegeben,

ich hoffe ich kann mein Wort halten und wir trinken in vier Wochen ein Bier zusammen.

 

Traurige und geschockte Grüße vom Armani-Biker

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 2. Februar 2019 um 6:12

Gestern hat sich auf der A3 im Bereich Hennef/ Königsforst ein sehr schwerer Lkw- Unfall mit drei beteiligten LKW ereignet.

 

Ich war mit einer zufällig vorbeifahrenden Polizeistreife die ich kurz vorher überholt hatte, als erstes am Unfallort.

 

Es bot sich ein schreckliches Bild, der Fahrer des LKW der aufgefahren ist, wurde mit samt seiner völlig kollabierten Kabine fast unereichbar auf rund 2m Höhe eingeklemmt.

 

Der 29- jährige Fahrer (Name nenne ich mal nicht), hatte Unfallbedingt nur wenig Überlebensraum und war schwerst verletzt.

 

Ein rankommen fast unmöglich.

 

Überall zerissenes Metall und überall Motorenöl und Diesel; es qualmte bedenklich und es wurden Feuerlöscher bereit gestellt

 

Die Polizei organisierte die Rettung und ich kümmerte mich so gut es ging um den Menschen den ich da hilflos vor mir hatte.

 

Es dauerte rund 30 Minuten, bis die ersten Retter erschienen und trotzdem konnte man dem Fahrer nicht gleich helfen (die Bergung anschließend hat rund 1,5h gedauert).

 

Ein angeforderter Rettungshubschrauber stand vor Ort, zog aber wieder ab.

 

Es waren nach und nach etwa 60 Retter vor Ort.

 

Hinterher erfuhr ich, warum die Hilfe so lange auf sich warten ließ.

 

Die Autofahrer und Lkw-Fahrer die auf die Unfallstelle ausgelaufen sind, waren nicht in der Lage oder nicht bereit eine funktionierende Rettungsgasse zu bilden.

 

Retter mussten ihre Fahrzeuge stehen lassen und teilweise 500m mit Ausrüstung zur Unfallstelle laufen.

 

Eine Anfahrt zur Unfallstelle war erst nach der Vollsperrung der Autobahn und Fahrt aus der Gegenrichtung zur Unfallstelle möglich.

 

Für den Schwerstverletzten kann jede Minute länger ohne medizinische Versorgung den sicheren Tod bedeuten.

 

Mein Appell an alle Autofahrer, eine Rettungsgasse tut weder weh noch kostet sie etwas, also machen!

 

Ich möchte übrigens keine Diskussion von wegen selber schuld, der Fahrer war einen Moment unachtsam und bekommt dafür gerade vermutlich die "Höchststrafe".

 

Als ich die Unfallstelle verließ, habe ich dem immer noch eingeklemmten Fahrer ein Versprechen gegeben,

ich hoffe ich kann mein Wort halten und wir trinken in vier Wochen ein Bier zusammen.

 

Traurige und geschockte Grüße vom Armani-Biker

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Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 2. Februar 2019 um 10:12:33 Uhr:

Gestern stand ich auch in einem Stau auf der A43 es kam ein Polizeiauto von hinten mit Blaulicht und Sirene. Es wurde eine Rettungsgasse gemacht, sogar recht flott wie ich finde. Jedoch wurde sie sofort wieder geschlossen von 70-80% der Autos als der Polizeiwagen durch war. Warum machen die Leute sowas?

Schlimm genug, dass sie erst gebildet werden musste. Denn leider ist es oftmals so, dass der Platz nicht ausreicht, um den ganzen Wagen grade zu bekommen. Die Front steht dann zwar gut, aber das Heck ragt noch in die Gasse.

Das Problem sind die LKW selbst. Wenn die auf einer dreispurigen Autobahn auch den Mittelstreifen zustauen, dann können die Autos links so weit rüber fahren, wie sie wollen, es bleibt nicht genügend Platz. Ich stand in dem Stau hinter der Sperrung und konnte das sehr anschaulich wahrnehmen.

Hier mal 2 eindrucksvolle Videos zu dem Thema ( das 2) hatte ich auch im bereits bestehenden Rettungsgassen-Thread eingestellt) --- und weshalb es nicht klappt...

1) https://www.youtube.com/watch?v=qam4IKKKHP8

2) https://www.youtube.com/watch?v=UPmlu2qq6zU

 

Leider sind Gaffer und Rettungsgassenverhinderer das größte Übel bei den Unfällen---

Und da müsste viel konsequenter und massiver gegen vorgegangen werden ... !!

Mal eine Anmerkung meinerseits: Auf der deutschen Autobahn ist es wie im wilden Westen, Regeln gibt es zwar, werden aber zumeist nicht korrekt umgesetzt. Das Motto lautet: der stärkere gewinnt und alle nach mir sind mir egal. Machen wir uns nichts vor, die Autobahn ist quasi wie ein rechts- und pflichtsfreier Raum, den die deutschen Autofahrer als letzte Bastion persönlicher Freiheit verteidigen wollen.

Es ist ganz klar, die Autobahn muss noch stärker reglementiert werden und dazu gehört auch das Tempolimit und die Umsetzung der Rettungsgasse. Mehr Kontrollen sind schwierig also muss der Effekt des Bestrafens erhöht werden. Anders lernt es der deutsche Autofahrer nicht.

Die Strafe für eine die Nichtbildung einer Rettungsgasse sollte unter dem Strafrecht laufen. Ein simples Bußgeld ist doch lächerlich. Denn schließlich geht es hier um Leben und Tod.

Zitat:

@augenauf schrieb am 2. Februar 2019 um 11:36:33 Uhr:

Mal eine Anmerkung meinerseits: Auf der deutschen Autobahn ist es wie im wilden Westen, Regeln gibt es zwar, werden aber zumeist nicht korrekt umgesetzt. Das Motto lautet: der stärkere gewinnt und alle nach mir sind mir egal. Machen wir uns nichts vor, die Autobahn ist quasi wie ein rechts- und pflichtsfreier Raum, den die deutschen Autofahrer als letzte Bastion persönlicher Freiheit verteidigen wollen.

Es ist ganz klar, die Autobahn muss noch stärker reglementiert werden und dazu gehört auch das Tempolimit und die Umsetzung der Rettungsgasse. Mehr Kontrollen sind schwierig also muss der Effekt des Bestrafens erhöht werden. Anders lernt es der deutsche Autofahrer nicht.

Die Strafe für eine die Nichtbildung einer Rettungsgasse sollte unter dem Strafrecht laufen. Ein simples Bußgeld ist doch lächerlich. Denn schließlich geht es hier um Leben und Tod.

Das Problem in Deutschland ist doch, daß man sich als Fahrer Aufgrund der Fahrerhaftung in diesem Fall rausreden kann.

Um sowas umgehen zu können wäre Personal nötig, welche das Fahrzeug un den dazugehörigen Fahrer feststellt.

Leider hat man dieses Personal oft nicht zur Verfügung und somit wird dieses Schlupfloch konsequent ausgenutzt.

Wo ist in so einem Fall also das Problem gegeben, daß hier nicht auf die Halterhaftung zurückgegriffen wird ?!

Ist der Halter gefahren trifft es den Richtigen, ist Er nicht gefahren, so wäre die Strafe empfindlich genug, damit Er den Fahrer benennt.

Und "Ja" Ich wäre auch dafür, daß das nicht bilden einer Rettungsgasse in den Tatbestand einer Straftat aufgenommen wird.

Da aber auch sehr viele ausländische Fahrzeuge ursächlich sind, was auf den von mir verlinkten Videos auch sehr gut zu sehen ist, läuft das Ahnden als Straftat ins Leere.... .

Zudem sind das Hauptproblem bei der Rettungsgassen Verhinderung die LKWs, die auf der ganz linken Spur fahren.

Einfach mal die Videos anschauen, die ich ein paar Beiträge vorher eingestellt habe. Die sagen mehr als tausend Worte.

Man müsste prinzipiell die linke Fahrspur für LKW und Pkw mit breiteren Anhänger sperren. Bei zweispurigen Autobahn wäre damit ein Überholverbot verbunden, und bei mehrspurigen Autobahn zumindest die linke Spur prinzipiell von LKWs und PKWs mit Anhängern frei.

Dort, wo in den Videos die Motorräder gerade noch so durch passen, wäre doch für jeden Rettungswagen schon lange kein Durchkommen mehr. Insofern sind gerade die Videos ganz besonders interessant, weil die den Missstand wirklich aufzeigen

Zitat:

@Mosel-Manfred schrieb am 2. Februar 2019 um 12:03:04 Uhr:

Zudem sind das Hauptproblem bei der Rettungsgassen Verhinderung die LKWs, die auf der ganz linken Spur fahren.

Einfach mal die Videos anschauen, die ich ein paar Beiträge vorher eingestellt habe. Die sagen mehr als tausend Worte.

Man müsste prinzipiell die linke Fahrspur für LKW und Pkw mit breiteren Anhänger sperren. Bei zweispurigen Autobahn wäre damit ein Überholverbot verbunden, und bei mehrspurigen Autobahn zumindest die linke Spur prinzipiell von LKWs und PKWs mit Anhängern frei.

Dort, wo in den Videos die Motorräder gerade noch so durch passen, wäre doch für jeden Rettungswagen schon lange kein Durchkommen mehr. Insofern sind gerade die Videos ganz besonders interessant, weil die den Missstand wirklich aufzeigen

Einfach nur schockierend !

Ich frage mich, was die LKW auf der linken Spur verloren haben ?!

Die haben da nix verloren, auch nicht auf der mittleren Spur, wenn es denn eine geben sollte !

Zitat:

@Mosel-Manfred schrieb am 2. Februar 2019 um 11:54:40 Uhr:

Da aber auch sehr viele ausländische Fahrzeuge ursächlich sind, was auf den von mir verlinkten Videos auch sehr gut zu sehen ist, läuft das Ahnden als Straftat ins Leere.... .

Warum sollte man bei ausländischen Fahrern hier Ausnahmen machen... verstehe Ich nicht ?!

Zitat:

@Schubbie schrieb am 2. Februar 2019 um 10:37:40 Uhr:

 

Selbst wenn man das Blaulicht von hinten sieht und noch rangieren kann, bremst man dadurch die Rettungskräfte aus, da die ja nicht wissen, wie schnell das Fahrzeug wegbewegt wird und diese langsamer fahren müssen.

Als PKW Führer hat man mit ein paar Meter Abstand zum Vordermann da eigentlich immer noch eine Option offen. Das eine Rettungsgasse mit 60 km/h befahren wird, ist sicher auch schon unverhältnismässig. Da sollte man als Fahrzeugführer des Einsatzfahrzeuges immer mit rechnen, dass da mal eine Tür aufgeht und ein Zwockel die Fahrbahn betritt.

 

Gruß

am 2. Februar 2019 um 11:31

Ich weiß nicht ob da Böswilligkeit im Spiel ist, ich kann mich nicht erinnern, dass das Thema vor etwa 15 Jahren in der Fahrschule behandelt wurde, in den Bögen wurde es meine ich nicht abgefragt. Wenn es auf der AB mal stockt, kann es ja viele Gründe haben, viele denken da vll. garnicht so weit.

Was mir in letzter Zeit immer mal wieder aufgefallen ist, wie oft bzw. wie lange Krankenwagen mit Blaulicht nicht Platz gemacht wird, in der Stadt.

Zitat:

@Golfschlosser schrieb am 2. Februar 2019 um 12:23:27 Uhr:

 

Als PKW Führer hat man mit ein paar Meter Abstand zum Vordermann da eigentlich immer noch eine Option offen.

Wo sich dann die Motorradfahrer reinquetschen, welche die Rettungsgasse dazu missbrauchen um vorwärts zu kommen.

Was NICHT das Hauptproblem ist!

Zitat:

@Geisslein schrieb am 2. Februar 2019 um 13:05:20 Uhr:

Zitat:

@Golfschlosser schrieb am 2. Februar 2019 um 12:23:27 Uhr:

 

Als PKW Führer hat man mit ein paar Meter Abstand zum Vordermann da eigentlich immer noch eine Option offen.

Wo sich dann die Motorradfahrer reinquetschen, welche die Rettungsgasse dazu missbrauchen um vorwärts zu kommen.

Auf der BAB wird wohl 1 Motorrad auf 50000 Autos kommen:rolleyes:

Zitat:

@Skodadriver0815 schrieb am 2. Februar 2019 um 12:31:39 Uhr:

Was mir in letzter Zeit immer mal wieder aufgefallen ist, wie oft bzw. wie lange Krankenwagen mit Blaulicht nicht Platz gemacht wird, in der Stadt.

Was oft aber auch daran liegt, das man sie einfach nicht bemerkt. Mir ist es jetzt in den letzten Jahren selber schon zweimal passiert, das ich den Rettungswagen erst gehört habe, als er fast hinter mir stand. Und ich hatte mein Radio auf ganz normaler Lautstärke, so das man sich auch im Innenraum ganz normal unterhalten konnte. Beim letzten mal meinte auch meine Frau "wo kommt der denn so plötzlich her". Und bei vollem Tageslicht erkennt man dann auch das Blaulicht so gut wie gar nicht.

Sämtliche Einsatzfahrzeuge sollten wieder (so wie früher) Kompressorhörner auf dem Dach haben, die hat man wenigstens noch gehört. Aber die heutigen elektrischen Sirenen hört man mehr schlecht als recht.

Zitat:

@HighspeedRS schrieb am 2. Februar 2019 um 13:16:02 Uhr:

Zitat:

@Geisslein schrieb am 2. Februar 2019 um 13:05:20 Uhr:

 

Wo sich dann die Motorradfahrer reinquetschen, welche die Rettungsgasse dazu missbrauchen um vorwärts zu kommen.

Auf der BAB wird wohl 1 Motorrad auf 50000 Autos kommen:rolleyes:

..besonders im Winter!! :D

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