Reparieren oder verkaufen - Meinungsfrage...
Hallo an alle,
viele haben ja mitbekommen dass mein V6 TDI BJ 2006 leider bei 150.000 Km einen kapitalen Motorschaden erlitten hat und standen mir hierbei hilfreich zur Seite.
Bisher sind hierdurch folgende Kosten angefallen:
-Werkstatt: Diagnose ca. 800,-
-Mietwagen der Werkstatt: 1000,-
Nun stehe ich vor der Frage wie geht es weiter?
Ich habe folgende Optionen:
1. Fahrzeug behalten
-Fahrzeug reparieren lassen: Kosten bis zu 6000,- wahrscheinlich
-zuzüglich Mietwagen in der Zeit von ca. 2 Wochen
Ergebnis: nachfolgend ein fahrender 10 Jahre alter Phaeton, bei welchem aber auch alle anderen Fahrzeugteile 10 Jahre alt sind... Aber eben ein gewohntes luxuriöses Fahrzeug
2. Fahrzeug verkaufen
-Erlös wahrscheinlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro
-anschließend LZ Miete eines Fahrzeuges für 3-6 Monate (Kosten pro Monat ca. 600,- Euro) bis die Entscheidung für und Lieferung eines Fahrzeuges erfolgen kann. Leider gibt es aber keinen Phaeton, so dass alsdann auf eine andere Marke oder Modell ausgewichen werden muss
Nachteil: Mietfahrzeug wäre dann deutlich unter dem Phaetonstandard und ein neues Fahrzeug muss erstmal gefunden werden (Lieferzeit beträgt dann nach Auswahl auch zwischen 12 und 16 Wochen)
Ich bin mir auch aktuell noch nicht sicher wie lange ich den 10 Jahre alten Phaeton nach einer evtl. Reparatur noch fahren würde. Wahrscheinlich auch nicht länger als 1 Jahr, denke ich. Auch weiss ich noch nicht ob der Wiederverkaufswert bei Motortausch bzw. Reparatur evtl. drastisch sinkt.
Wie würdet ihr entscheiden? Oder habt ihr noch interessante Vorschläge die ich nicht bedacht habe?
Ich freue mich auf interessante Kommentare.
Gruss
capdoc
Beste Antwort im Thema
So jetzt habe ich endlich mal Zeit meine Entscheidung darzulegen.
Das Fahrzeug wurde repariert bei Zottel. Leider hat sich der Schadenumfang doch größer dargestellt als erwartet.
-Motorschaden leider komplett - Austauschrumpfmotor
-2 Motorkolben
-Motorblock
-Ventile
-Turbolader
-Differential
-Querlenker
-Getriebespülung nötig
-Injektoren
-Glühkerzen
Und noch ein paar andere Dinge die eh geplant waren wie Bremsen, Service, Motor Lüfter Mitte etc.
Ungünstigerweise sind die weiteren Schäden immer erst zu Tage getreten als ein Teil repariert war. Aber nun hatte ich einmal angefangen und investiert...
Somit haben sich die initial gehofften Kosten leider deutlich erhöht.
Hätte ich vorab Kenntnis vom Umfang der Reparaturen gehabt weiss ich aktuell nicht mehr ob ich lieber das Fahrzeug verkauft hätte und mir besser ein vergleichbares Fahrzeug auf dem Gebrauchtmarkt organisiert hätte.
Naja nun ist es erstmal weitestgehend repariert und fährt vor allem wieder.
Zottel hat hier gute Arbeit geleistet und alle Fehler gefunden und eliminiert. Vor allem hatte ich das Gefühl er hat Tag und Nacht nur an meinem Fahrzeug gearbeitet um es schnell fertig zu bekommen. Lieferung erfolgte dann irgendwann mitten in der Nacht - auch ein aussergewöhnlicher Service.
Nun muss das Auto weitere 150.000 Km halten sonst hätte sich die Investition nicht gelohnt....
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20 Antworten
Ist es fünfstellig geworden?
Auf jeden Fall allzeit gute Fahrt.
capdoc,
wie ist es zu dem Motorschaden gekommen?
Danke.
Ich meine was ist als die URSACHE und was als Folgeschäden deffinitiv identifiziert worden...
Ursache waren 2 abgebrochene Glühkerzen, wahrscheinlich verursacht durch defekte Injektoren die nachgetropft haben und die Glühkerzen daher immer schmaler werden ließen bis diese abbrachen. Dabei wurde dann der Motor beschädigt, dabei der Turbolader, Motorblock, Motorkolben, Ventile, Injektoren usw. Und irgendwie muss es dabei auch das Differential erwischt haben, denn das hat ja vorher theoretisch funktioniert - zumindest hatte der TÜV ein paar Monate vorher keine Beanstandungen.
Näheres weiss Zottel...
Der Schadensumfang kommt mir doch bekannt vor, ich hab grad irgendwie ein Dejavué... 🙄
In meinem Fall betraf es einen 3.0TDI im Touareg der ersten Generation, motortechnisch war es der ganz alte Baustand mit 225PS (oder 230PS?), der Vorfall ist etwa 3 Jahre her.
Ob es vorher Symptome gab, die auf den Schaden hingewiesen haben, kann ich nicht sagen. Der Wagen war Scheckheftgepflegt und hatte zu der Zeit schätzungsweise 170000Km hinter sich gebracht.
Schadensverursacher war hierbei ebenfalls eine defekter Glühstift (Spitze abgebrochen) am 6. Zylinder. Schadensumfang nachdem was ich mitbekommen habe: ein defekter Kolben (siehe Bilder unten), der Glühstift, Schäden an der Zylinderlaufbahn sowie Schäden nahe der Ventile also am Zylinderkopf und an den Ventilen selbst. Der Turbo und Kat hatten nach genauerer Begutachtung offenbar nichts abbekommen, da das abgebrochene Stück des Glühstifts den Brennraum auch nie verlassen hat.
Der Schaden wurde nicht bei VW behoben, inwiefern das mit Kulanz oder den Kosten zu tun hatte, kann ich nicht sagen. Genauso kann ich leider nicht genau sagen, was alles im Detail ersetzt wurde. Zur Revision wurde ein teilzerlegter Spendermotor herangezogen, nahezu alle Teile waren zur Reinigung im Ultraschallbad oder zumindest in einer speziellen Reinigungsbox, zwei Kolben wurden ersetzt, sowie alle Kolbenringe, alle Lagerschalen, natürlich Glühstifte, alle möglichen Dichtungen. Bei den Injektoren kann ich nicht genau sagen, wie vorgegangen wurde, einige waren im Ultraschallbad, das weiß ich noch. Nach der Einfahrzeit gabs nochmal nen Ölwechsel und die Batterie wurde erneuert, die schwächelte wohl schon länger. Der Wagen hat mittlerweile etwas über 220000Km drauf.
Die Bilder unten stammen vom erwähnten schadhaften Kolben aus dem 6. Zylinder. Bevor er weggeschmissen wurde, habe ich ihn mir damals gesichert und damit man die kleinen Schäden genauer sehen kann, lag er ebenfalls zur Reinigung einige Zeit im Ultraschallbad. Es war wie für Diesel üblich eine Rußschicht drauf aber auch nicht übermässig viel. Sehr schön finde ich hierbei, dass man sogar nach der Reingung, noch die Spritzrichtungen des Injektors erkennen kann, das sind die sieben kleinen weißen Striche am Rand der Mulde.
Ich denke mal das sah beim TE ähnlich und schlimmer aus, mit einem gescheiten Endoskopiegerät, lässt sich sowas sehr deutlich darstellen und ausreichend diagnostizieren. Die jeweilige Fachwerkstatt hatte also entweder keine Lust die Arbeiten durchzuführen, keine kompetenten Mitarbeiter zur Hand oder aber ihre Gerätschaften sind/waren stark veraltet. Qualitative Geräte mit einigem Auswahlequipment starten bei etwa 8000€, in der Industrie kommen eher Geräte ab 20000€ zum Einsatz.
Ich wünsche dem TE noch viele problemlose Kilometer mit dem nun wieder einsatzbereiten Phaeton. Nach so einer Leidensgeschichte bräuchte ich persönlich erstmal einige Zeit, um den Spass und das Vertrauen am Wagen wiederzufinden.
Gruß Magnus