Reparatur Wagenheberaufnahme

Mercedes E-Klasse W210

Hallo allerseits,

ich hoffe, Ihr hattet schöne Ostern!

Bei mir steht eine kleine (hoffentlich) Reparatur an. Und zwar habe ich nach hier im Forum kundgetanem Misstrauen 😁 den Zustand einer Wagenheberaufnahme genauer untersucht und Rost gefunden, und zwar deutlich mehr als ich erwartet habe. Die runde Vormopf-Plastikabdeckung der WHA konnte ich dabei nicht mal entfernen, das Plastikding steckte bombenfest in der WHA, sodass ich leider nur die Plastikteller abgerissen habe. Jedenfalls konnte ich mit dem Schraubenzieher einiges an rot-braunem Pulver abschaben -- und letztendlich sogar den Schraubenzieher in den Schweller stecken.

DSD fand in der Zwischenzeit beruhigende Worte und verwies mich zur Milderung meines neu in Erscheinung tretenden Nervenleidens an das 124er-Forum, wo ich Bilder von verrosteten und reparierten WHAs konsumierte.

Heute war ich bei der örtlichen MB-Niederlassung und habe mich erkundigt, wie sie das Problem dort lösen würden und was der Spaß kosten würde. Ergebnis: Sie würden entweder den ganzen Schweller ersetzen oder, so wie ich das bei den 124ern und auch hier gelesen habe, die entsprechende Stelle um die WHA rausschneiden und ein neues Stück einschweißen. Problem dabei: Sie müssen einen ganzen Schweller bestellen und da das passende Stück rausschneiden. Kosten: Geschätzt ca. 10.000 NOK, also ca. 1.300 EUR.

Meine erste Frage ist nun: Gibt es von MB gar keine Reparaturbleche? Auf ebay gibt es ja z.B. dieses hier, welches kein originales MB-Ersatzteil ist: http://www.ebay.de/.../160765214189?...
Meine zweite Frage: Hat hier jemand mit diesem Teil bereits (gute?) Erfahrungen gemacht?

Ich war noch bei einer freien Werkstatt und habe mich auch dort nach dem Preis und dem Vorgehen erkundet. Dort wusste man auch nichts von einem Reparaturblech, man hätte den gesamten Schweller getauscht. Da ich von den ebay-Blechen wusste, habe ich dort davon erzählt und man meinte, man könnte das einschweißen, es sei kein Problem. Ca. 3h Arbeit bei einem Stundensatz von nicht ganz 900 NOK, das sind ca. 115 EUR. Allerdings befindet sich im Einstiegsbereich auf dem Schweller eine Plastikabdeckung, die dort fest sitzt und wirkt, als wäre sie aufgeklebt. Die würde dabei zerstört werden, so die Werkstatt, und müsste ebenfalls ersetzt werden (3. angehängtes Bild).

Meine Frage zu der Plastikleiste: Ist das der Fall? Lässt sich diese Leiste nur "zerstörend" entfernen? Oder gibt es da einen Trick? Und wenn nur zerstörend, hat rein zufällig jemand die Teilenummer parat?

Weiterhin müsste womöglich die WHA selbst ausgetauscht werden, welche ja ein separates Teil innerhalb des Schwellers darstellt. Sehe ich das richtig? Wie auf zwei der angehängten Fotos zu sehen ist, steckt da noch ein Rest der Plastikabdeckung drin. Selbst wenn man das noch rausbekommen sollte, ist es vielleicht eine gute Idee, Nägel mit Köpfen zu machen und die WHA zu ersetzen gegen eine, die nicht rostig ist. Oder gibt es dazu andere Meinungen? Und wenn Ihr meint, dass man sie am Besten ersetzt, hat dann noch jemand die Teilenummer? 😉

Brauche ich sonst noch was außer dem Reparaturblech, ggf. der Plastikleiste und ggf. einer neuen WHA, wenn ich die Reparatur in einer freien Werkstatt durchführen lassen möchte? Hat hier schon mal jemand diese Prozedur durchführen lassen?

Ich würde das Auto gerne noch längere Zeit erhalten und möchte keinen Pfusch. Aber unnötig ein kleines Vermögen dafür berappen mag ich auch nicht so gern. Daher frag ich nach Euren Erfahrungen.. Ich freu mich über jede Hilfe!

Viele Grüße aus dem Norden
ES

Schweller1
Schweller3
Plastikleiste im Einstiegsbereich
Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


Ja, bei den von dir erwähnten in Norwegen gültigen Preisen stellt sich die Frage: Wie fährt dort die große Masse der Bevölkerung Auto, was verdient man dort? Welche Steuern zahlt man bei einem Eigenimport?

Das Durchschnittseinkommen liegt irgendwo bei 40.000 Euro. In dieser Region (Stavanger) allerdings ist Öl dafür verantwortlich, dass es weit darüber liegen dürfte. Einfuhrgebühr für Autoimport ist immer die gleiche, unabhängig vom Importeur (also auch bei Eigenimport). Die Gebühr wird berechnet auf Basis von Kaufpreis, Gewicht, Motorleistung, CO2-Ausstoss und NOx-Ausstoss. Es wird ferner unterschieden zwischen Benzin und Diesel. Die Details der Berechnung ändern sich hin und wieder (allein in den letzten 6 Monaten 2x -- es wurde immer teurer 😉 ). Dementsprechend fahren auch die meisten grossen Autos mit kleinen Motoren. Beispiel: hatte mal berechnet, was der Import eines 210er 430ers kosten würde. Ergebnis: Irgendwas um die 50.000 Euro, meine ich mich zu erinnern. Heute noch!

Als Ingenieur (mit M.Sc.-Abschluss) in der Öl-Industrie steigst Du bei guter Qualifikation ein bei rund 550.000 NOK (~70.000 Euro). Steigerungen erfolgen idR recht schnell. Ein Professor an der Uni verdient etwa 490.000 NOK (Abweichungen nach oben in Ausnahmefällen möglich).

Dennoch empfinden auch die Norweger die Preise für Fahrzeuge als unverschämt. So viel kann man kaum verdienen, dass man sich daran nicht stört.

Die Philosophie dahinter ist, dass man ruhig auch mehr zur Finanzierung Gesellschaft beitragen darf, wenn man schon ein grosses Auto will. Übrigens ist auch das Steuersystem entsprechend progressiv (der Unterschied zwischen Taxifahrer und Premierminister ist nicht so hoch, wie man annehmen könnte..).

Landesweit gesehen fahren in Norwegen tendenziell kleinere und ältere Autos -- eben wegen der Preise. In der Region Stavanger ist das ein bisschen anders wg. des Öls. Hier fahren trotz der Preise so viele Porsche Cayenne wie in Stuttgart. Allein in unserem Wohngebiet gibt es fast ein Dutzend. Ändert aber nichts daran, dass es für mich als Immigrant zumindest jetzt am Anfang noch recht schmerzhaft ist, ein Auto zu kaufen und zu unterhalten (Jahresabgabe, Maut, Sprit (2,10 EUR/l)). Zumal, wenn man ne Wohnung mieten muss oder ein Haus abbezahlt. Alt-eingesessene Norweger müssen das häufig nicht mehr und vermieten noch Keller und Dachgeschoss an Studenten und Immigranten 😉. Allein davon kann man bei den Preisen hier gut leben -- ich zahl ca. 1.300 Euro Miete (kalt; inkl. Wasser). Und es wird noch dicker kommen, denn es wurde noch mehr Öl entdeckt.

So viel zur Landeskunde Norwegen. Die Autopreise sind also nicht das Ergebnis galoppierender Inflation.

Viele Grüsse
ES

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Ja, alles geht, wenn man gerne Krebskranke im Endstadium behandelt ... Herzinfarkt geht sich deswegen nicht aus, aber so etwas macht mir einfach keine Freude. Und wo bleibt hier der wirtschaftliche Aspekt? Darf Liebe zu Unvernunft führen?

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


Ja, alles geht, wenn man gerne Krebskranke im Endstadium behandelt ... Herzinfarkt geht sich deswegen nicht aus, aber so etwas macht mir einfach keine Freude. Und wo bleibt hier der wirtschaftliche Aspekt? Darf Liebe zu Unvernunft führen?

Hi A-D,

auch wenn ich dank Mental-Bootcamps mit Restaurationsvideos an Optimismus gewonnen habe, schockt mich das Bild schon auch etwas. Allerdings (!) vor allem die Tatsache, dass ein Lochfrass* in dem Masse* überhaupt stattfindet und zudem noch so lange unbemerkt bleibt (vor allem von TÜV und Werkstätten).

Ich finde, der angesetzte Preis für die Reparatur direkt bei MB ist ziemlich gut. Mir wollten sie hier umgerechnet über 1.200 Euro für die gleiche Arbeit aus der Tasche ziehen. Und wenn er's dann noch bei wemanders machen lässt, der es vielleicht sogar besser kann, und dafür zw. 200 und 400 Euro zahlt -- dann ist es ökonomisch doch sicher vernünftiger als ein Fahrzeugwechsel.

Dass man dazu keine Lust mehr hat, das kann ich viel eher verstehen. Vor allem der Gedanke, was da noch alles kommen mag und im Versteckten brodelt, wirkt ziemlich abschreckend. Aber die Ökonomie (und auch die Ökologie) ist hier doch klar auf Seiten der Reparatur. Meinst Du nicht? Dann braucht man noch neue Winterreifen, ggf. neue Schneeketten, ggf. neuen Fahrradträger usw. usf. Und ein anderer Gebrauchter ist auch eine Wundertüte. Gerade bei geringem Budget (ohne das zu unterstellen, aber hier denke ich ein bisschen an mich selbst 😉 ) erscheint mir eine Reparatur vernünftig. Nicht immer erstrebenswert, aber vernünftig.

(Ich versteh aber jeden, der da keine Lust drauf hat!)

Viele Gruesse
ES

* Ich hab hier leider kein SZ

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


Ja, alles geht, wenn man gerne Krebskranke im Endstadium behandelt ... Herzinfarkt geht sich deswegen nicht aus, aber so etwas macht mir einfach keine Freude. Und wo bleibt hier der wirtschaftliche Aspekt? Darf Liebe zu Unvernunft führen?

Geht's nicht auch etwas kleiner ?!🙄Wenn es so erfolgversprechend

wäre , Krebskranke im Endstadium zu behandeln wie verrostete Autos zu restaurieren , würde das nicht nur Spaß machen , sondern diese Krankheit hätte längst ihren Schrecken verloren . Leider ist beides nicht der Fall .

Wirtschaftlich lohnt sich eine Restauration nur bei hochpreisigen Autos , deshalb gibt es ja so viele toprestaurierte 300 SL und so wenige 180 D !
Unter dem Wirtschaftlichkeitsdiktat bleiben die Alltagsklassiker halt auf der
Strecke - sehr schade , denn sie repräsentieren die automobile Erinnerungskultur , in der wir alle aufgewachsen sind - oder ist hier jemand als Kind im 300 SL herumgefahren worden ?
Einen 210er auch unterhalb des Restaurationsniveaus TÜV - fähig zu halten,
kann durchaus sehr wirtschaftlich sein . Die von dir empfohlenen Fahrzeuge im Alter von 2 - 4 Jahren zeichnen sich gerade dadurch aus , dass sie keine
Garantie mehr haben . Ein Blick in das 211er - oder 212er - Forum wird jeden rasch davon überzeugen , welche verheerenden Konsequenzen es haben kann , mit den heutigen , aufgrund ihrer Komplexität immer anfälligeren Autos ohne Garantie dazustehen . Besonders Dieselfahrer , deren Motoren einst Sinnbilder für Langlebigkeit und Robustheit waren , können ein Lied davon singen . Nimm nur das aktuellste Beispiel : Das Steuerketten - Problem beim OM 651 . Ab 80 000 km sitzt du auf dem Pulverfass ! 😕
Last not least : Liebe und Unvernunft . Dazu will ich mir einen Kommentar verkneifen - sonst sind alle Schleusen offen ! 😁

Deine Kritik an meinen Fahrzeugempfehlungen kann ich nicht nachvollziehen, mein Lieber. 😕

Immer sind das Autos, die gut in Schuss sind, wenig gelaufen haben, wenig Jahre alt sind und bewährte Motorisierungen haben und aus der Zeit nach der Modellpflege stammen (wegen SBC & Co.). Die Vierzylinder-CDI-Motoren der Baureihe 211 (OM 646.961 EVO) sind ausgereifte und sehr komfortable Motoren, da gibt es auch keine Probleme mit Steuerketten und Injektoren vor Erreichen der 300.000 km wie bei Baureihe 212, die ich noch nie empfohlen habe! Ich glaube, du treibst dich zuviel im 212er-Forum herum! 😁

Auch die beim 210er häufigen Probleme mit undichten Injektorsitzen und Treibstoffleitungen sind in BR 211 wesentlich seltener, der Motor ist besser diagnosefähig, dh in der Regel kommt die Werkstatt schneller zu einer klaren Erkenntis, wo das Problem steckt. Einzig das Fahrwerk ist an der Vorderachse der 211er etwas anfälliger, dafür gibt es praktisch keinen Rost. Einen Tod muss man sterben ...

Ich seh es ja, wie du selber schreibst: Eine Restauration lohnt sich nur bei hochpreisigen oder seltenen Modellen.

Ich möchte ergänzen: Besonders natürlich im Fall eines guten Ausgangszustandes. Wenn man nun die Diskussion um den Verfall von Brot-und-Butter-Autos und dem Aufwand dafür in Relation stellt ... so geil kann die Kiste mit 240er-V6 oder 220 CDI gar net laufen, dass der Kosteneinsatz wirklich langfristig Sinn macht!

Gut, eine Wagenheberaufnahme flicken, damit man den Wagen überhaupt noch fahren darf oder verkaufen kann, aber die Gefahr ist eben, dass da noch was kommt und noch was und noch was --- und schon hat man Kosten, die sich summieren und die Kiste ist noch immer alt und rostig.

Im Gegensatz dazu, ein wirklich schöner und rosttechnisch nahezu makelloser W210, mit zukunftssicherer und schöner Motorisierung wie einem 320 oder 430, gerne auch 300 D oder 300 TD mit Nachrüst-DPF ... da ist in meinen Augen alles erlaubt, ja geradezu wünschenswert!

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Zitat:

Im Gegensatz dazu, ein wirklich schöner und rosttechnisch nahezu makelloser W210, mit zukunftssicherer und schöner Motorisierung wie einem 320 oder 430, gerne auch 300 D oder 300 TD mit Nachrüst-DPF ... da ist in meinen Augen alles erlaubt, ja geradezu wünschenswert!

Na , das ist doch mal ein schönes Friedensangebot ! 🙂 Natürlich habe ich als erhaltungswürdige 210er auch keine heruntergerittene Rostlaube im Blick ,

sondern denke an Autos wie das von Dirk , 3,2 l Sexzylinder oder meins .

Ich hoffe sehr , dass sich auch ES' Glubschi in diese Kategorie wird einordnen lassen . Gerade der 240er - Motor harmoniert doch sehr schön mit der Gesamtcharakteristik des 210ers , wenngleich er verbrauchs - und leistungsmäßig auch Schwächen hat - you can't always get what you want !

(Dir zuliebe zur Abwechslung mal nicht auf lateinisch ! 😎 )

PS : Finde das 212er - Forum nach wie vor spannend - kann man gut nachvollziehen , wie ernst es Daimler mit seinen vollmundigen Werbesprüchen
("Das Beste..."😉 in Wirklichkeit meint...😉
Naja , wenigstens verdächtigst du mich nicht mehr , da fremdgehen zu wollen...🙄

So, eine schöne ruhige schlafvolle Nacht später...

Ich werde Merci schweißen lassen! Aber nicht bei MB, sondern so günstig wie ebend möglich. Im gleichen Zuge lasse ich auch die Tieferlegungsfedern gegen die originalen Tauschen.
Das Geld der Reparatur wird aus dem Umrüsten und Verkauf der ganzen Zubehör-Sachen genommen, die ich eigentlich erst im nächsten Jahr verscherbeln wollte. So wird halt ein Jahr früher auf Original umgerüstet.
Und dann fahre ich ohne Inspektionen oder Rostschönheitskuren so lange, bis er irgendwo irgendwann irgendwie auseinanderfällt.
Und der ADAC darf mich dann Richtung Stuttgart bringen, es git doch ein Altautoannahmegesetz... ;-)

Zitat:

Original geschrieben von Come2Leo


Was hat Daimler denn verändert, damit der W211 nicht so rostet? Und was macht eigentlich Audi besser? Die Autos rosten nämlich nicht. Zumindest habe ich lange keinen mehr gesehen.

Die möglichen Ursachen, warum der W210 rostet, findet man ja auch im Internet.

Zitat:

Original geschrieben von s6albin



Zitat:

Original geschrieben von Come2Leo


Was hat Daimler denn verändert, damit der W211 nicht so rostet? Und was macht eigentlich Audi besser? Die Autos rosten nämlich nicht. Zumindest habe ich lange keinen mehr gesehen.

Die möglichen Ursachen, warum der W210 rostet, findet man ja auch im Internet.

Die Antwort auf Audi ist die vollverzinkte Karosserie, super Unterbodenschutz ab Werk und vielleicht sauberes Blech. Hatte bei meinem letztes Jahr 16 Jahre alten S6 eine daumennagelgrosse Roststelle, wo die Heckklappe eine Scheuerstelle verursachte. Natürlich Rost an diversen Fahrwerksteilen, konnte man aber fast wegpusten. Mein- hält- sich- in- Grenzen- Roster 300 T TD ist mir inzwischen doch lieber, weil ich mich jeden Tag freuen kann, keine neue Roststelle zu finden. Mutiert schon zum Hobby. Wobei ich schon wieder bei meinem Exauto bin.
Habe ich immer als Hobby deklariert, falls mal Kollegen oder Freunde nach der Wirtschaftlichkeit fragten!?!
Sehe selbst einen verrosteten 210er wirtschaftlicher als einen rostfreien Audi gleichen Alters. Vergleiche einfach mal einen neuen Kotflügel vorne, bei MB ca.260 € bei Audi nicht unter 400 € zu haben.Und das zieht sich über die ganze Breite.

In diesem Thread von GoozeMan kann man schön nachlesen, wie es nicht laufen sollte. Der Gute hat ja inzwischen sein halbes Auto durch Neu- und Gebrauchtteile ersetzt, ist willens nochmal viel Geld in eine Gasumrüstung zu investieren und weiß dabei recht bestimmt, dass er das Auto nicht länger als noch 4 Jahre fahren wird:

http://www.motor-talk.de/.../...oder-besser-finger-davon-t3894278.html

Um den Gesamtwert von Kaufpreis und Reparaturen wäre sich auch ein praktisch mängelfreier, schönerer, rostfreier und jüngerer Wagen der nächsten Fahrzeuggeneration ausgegangen, den er noch 8 oder 10 Jahre fahren könnte ... und dann würde die Gasumrüstung auch richtig Sinn machen.

Durch seine "Investitionsspirale" ist er an einem Punkt, wo er sich gar nicht von seinem Wagen trennen könnte ... sein Motor braucht auffällig viel Öl, die nächste teure Reparatur ist daher nicht undenkbar.

Was soll man diesem Mann raten?

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


In diesem Thread von GoozeMan kann man schön nachlesen, wie es nicht laufen sollte. Der Gute hat ja inzwischen sein halbes Auto durch Neu- und Gebrauchtteile ersetzt, ist willens nochmal viel Geld in eine Gasumrüstung zu investieren und weiß dabei recht bestimmt, dass er das Auto nicht länger als noch 4 Jahre fahren wird:

http://www.motor-talk.de/.../...oder-besser-finger-davon-t3894278.html

Um den Gesamtwert von Kaufpreis und Reparaturen wäre sich auch ein praktisch mängelfreier, schönerer, rostfreier und jüngerer Wagen der nächsten Fahrzeuggeneration ausgegangen, den er noch 8 oder 10 Jahre fahren könnte ... und dann würde die Gasumrüstung auch richtig Sinn machen.

Durch seine "Investitionsspirale" ist er an einem Punkt, wo er sich gar nicht von seinem Wagen trennen könnte ... sein Motor braucht auffällig viel Öl, die nächste teure Reparatur ist daher nicht undenkbar.

Was soll man diesem Mann raten?

Guten Morgen A-D!

Du hast schon recht damit, dass dies ein Beispiel dafür ist, dass immer noch was Neues kommen kann und man letztendlich ohne Ende am Reparieren ist. Jedoch weiss man das ja leider immer erst hinterher. Wenn sich grössere (teurere) Probleme abzeichnen, kann man den Wagen auch nur noch wahlweise zu schlechtem Preis oder zum guten Preis mit schlechtem Gewissen an einen Ahnungslosen verkaufen. Beides ist nicht schön. Jedenfalls wünsche ich GoozeMan, dass er nach all den Reparaturen für die nächsten Jahre den unproblematischsten Wagen des ganzen Forums hat.

Um nochmal kurz von mir zu sprechen (😁): Ich lebe hier in einer anderen automobilen Realität als die meisten von Euch. Preislich meine ich. Hier kriegt man keine vernünftigen 210er für 3.000-5.000 Euro (und auch keine 124er), die man reparieren kann oder eben auch nicht und stattdessen nach Afrika schickt. Brauchbare 210er gehen hier los bei ca. 9.000 Euro (Vormopf, wenig Ausstattung, Benziner) und gehen locker auch für das Doppelte und mehr (!) weg. Gute 124er übrigens auch noch für > 10.000 Euro. Deshalb lohnt sich reparieren hier noch eher als in Deutschland oder Österreich (zumindest, wenn man es nicht in Norwegen machen lässt 😉 ). Ich war eben nochmal beim Händler (der übrigens versucht hat, mir über 70 Euro für das Reinstecken von einem Plastiknippel am Kofferraum und drei Plastikklipsen an der Elegance-Zierleiste am rechten vorderen Kotflügel zu rauben! Exklusive Teilepreis..). Dort steht ein gebrauchter W211 220 CDI, BJ. 2004, 104.000 KM, für umgerechnet 40.000 Euro. Und der sah wirklich nicht so aus, als ob ich den haben wollte. Vom Produktionsjahr 2004 mit SBC und serienmässigem Elektroschrott ganz zu schweigen. Ein 212er-Jahreswagen als 220 CDI mit 14.000 KM auf dem Tacho in Buchhalter-Ausstattung und wirklich hässlichem Interieur liegt bei 70.000 Euro. Der einzige zur Zeit angebotene 210er E55 AMG mit knapp 70.000 KM und gutem Zustand liegt bei über 50.000 Euro. Ein neuer Peugeot 306 (oder so) mit ein paar Spielereien und Alufelgen und Winterreifen kostet 40.000 Euro. Bei diesen Preisen ist die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Reparaturen eine ganz andere. Nicht umsonst werden Autos in Norwegen trotz teilweise widriger Verhältnisse häufig sehr alt. Aber das gilt jetzt natürlich nur speziell für mich, weniger für Ichynet und für GoozeMan.

Ich glaube, trotz der bedauernswerten Häufung von Reparaturen, dass auch bei GoozeMan tatsächlich der Erhalt die wirtschaftlich günstigste Variante ist -- wie Du schreibst: Bis zur nächsten Katastrophe! Einen Gasumbau würde ich auch nicht mehr machen, sehr wohl aber Substanz-erhaltende Massnahmen (Rostbeseitigung/-vorsorge).

Viele Grüsse
ES

Ja, bei den von dir erwähnten in Norwegen gültigen Preisen stellt sich die Frage: Wie fährt dort die große Masse der Bevölkerung Auto, was verdient man dort? Welche Steuern zahlt man bei einem Eigenimport?

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel


Ja, bei den von dir erwähnten in Norwegen gültigen Preisen stellt sich die Frage: Wie fährt dort die große Masse der Bevölkerung Auto, was verdient man dort? Welche Steuern zahlt man bei einem Eigenimport?

Das Durchschnittseinkommen liegt irgendwo bei 40.000 Euro. In dieser Region (Stavanger) allerdings ist Öl dafür verantwortlich, dass es weit darüber liegen dürfte. Einfuhrgebühr für Autoimport ist immer die gleiche, unabhängig vom Importeur (also auch bei Eigenimport). Die Gebühr wird berechnet auf Basis von Kaufpreis, Gewicht, Motorleistung, CO2-Ausstoss und NOx-Ausstoss. Es wird ferner unterschieden zwischen Benzin und Diesel. Die Details der Berechnung ändern sich hin und wieder (allein in den letzten 6 Monaten 2x -- es wurde immer teurer 😉 ). Dementsprechend fahren auch die meisten grossen Autos mit kleinen Motoren. Beispiel: hatte mal berechnet, was der Import eines 210er 430ers kosten würde. Ergebnis: Irgendwas um die 50.000 Euro, meine ich mich zu erinnern. Heute noch!

Als Ingenieur (mit M.Sc.-Abschluss) in der Öl-Industrie steigst Du bei guter Qualifikation ein bei rund 550.000 NOK (~70.000 Euro). Steigerungen erfolgen idR recht schnell. Ein Professor an der Uni verdient etwa 490.000 NOK (Abweichungen nach oben in Ausnahmefällen möglich).

Dennoch empfinden auch die Norweger die Preise für Fahrzeuge als unverschämt. So viel kann man kaum verdienen, dass man sich daran nicht stört.

Die Philosophie dahinter ist, dass man ruhig auch mehr zur Finanzierung Gesellschaft beitragen darf, wenn man schon ein grosses Auto will. Übrigens ist auch das Steuersystem entsprechend progressiv (der Unterschied zwischen Taxifahrer und Premierminister ist nicht so hoch, wie man annehmen könnte..).

Landesweit gesehen fahren in Norwegen tendenziell kleinere und ältere Autos -- eben wegen der Preise. In der Region Stavanger ist das ein bisschen anders wg. des Öls. Hier fahren trotz der Preise so viele Porsche Cayenne wie in Stuttgart. Allein in unserem Wohngebiet gibt es fast ein Dutzend. Ändert aber nichts daran, dass es für mich als Immigrant zumindest jetzt am Anfang noch recht schmerzhaft ist, ein Auto zu kaufen und zu unterhalten (Jahresabgabe, Maut, Sprit (2,10 EUR/l)). Zumal, wenn man ne Wohnung mieten muss oder ein Haus abbezahlt. Alt-eingesessene Norweger müssen das häufig nicht mehr und vermieten noch Keller und Dachgeschoss an Studenten und Immigranten 😉. Allein davon kann man bei den Preisen hier gut leben -- ich zahl ca. 1.300 Euro Miete (kalt; inkl. Wasser). Und es wird noch dicker kommen, denn es wurde noch mehr Öl entdeckt.

So viel zur Landeskunde Norwegen. Die Autopreise sind also nicht das Ergebnis galoppierender Inflation.

Viele Grüsse
ES

@ES: ist echt mal was interessantes zum lesen.....und da sagt manch einer, Autofahren in D ist teuer....

PS: wenn mal einer bei euch nen nahezu durchreparierten 210er sucht.....denk mal an mich....😁

Hallo!
Da die Wagenheberaufnahme an meinem 240er Vormopf genauso aussieht wie die von dir, ES, würde mich doch mal interessieren wie deine Geschichte weiterging. Ich habe die vier Seiten von dem Thread hier gebannt gelesen und dann einfach Schluß!? Als würde ein spannender Roman plötzlich aufhören.... ??
Hast du es schweißen lassen? Verkauft? Blech oder Schweller? Alles Fragen die sich mir auch gerade stellen....

Guten Morgen,

sorry - ich habe bestimmt in einem anderen Thread weiterberichtet und diesen hier vergessen!
Bin unterwegs, daher nur ganz kurz: Ich habe die Wagenheberaufnahme damals schweißen lassen. Kein großer Akt, ca. 100€, und das Problem war gelöst!

Reparaturblech hatte ich von eBay für 30€ oder so bestellt. Das taugt nicht so richtig viel, geht aber schon. Kannst es Dir auch von einer guten Werkstatt, die die Schweißarbeiten übernimmt, direkt selbst anfertigen lassen.

Ich hatte damals enorme Angst vor den Kosten, besonders nachdem mir die Werkstatt in Stavanger noch Preise für neue Schweller an den Kopf geworfen hat! 😉. Ich muss den Thread hier mal in Ruhe nachlesen, ist im Rückblick sicher einigermaßen unterhaltsam.

Ergo: Lass es machen in guter freier Werkstatt, wenn das Auto sonst gut ist!

Viele Grüße
ES

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