Reißverschlussverfahren bei einer Verengung von 2 auf 1 Fahrspur

Hatte gestern fast einen Unfall.

Ich stehe in der Stadt auf einer zweispurigen Straße, auf der linken Fahrspur, als Zweiter an einer Ampel. Auf der rechten Spur stehen drei Fahrzeuge hinter einander. Hinter mir steht ein Transporter. Ca. 70m nach der Ampel werden die zwei Spuren wegen einer Baustelle zu einer Spur, also nach Reißverschlussverfahren einordnen. Die Ampel wird grün und das Auto vor mir ist zügig angefahren, somit war er auch als Erster an der Verengung. Das erste Auto auf der rechten Spur ist als Zweiter in die Verengung. Danach sollte ich kommen. Aber der Transporter hinter mir hat die Lücke zwischen dem zweiten und dritten Wagen auf der rechten Spur ausgenutzt und wechselte auf die rechte Spur und zog mit mir auf die gleiche Höhe und hat mich fast in die Baustellenbegrenzung gedrängt. Nur durch eine Vollbremsung aus ca. 45km/h konnte ich einen Unfall vermeiden. In meinen Augen war es eine grobe Verletzung der Straßenverkehrsordnung und deshalb hat meine Frau auf der Beifahrerseite das Nummernschild aufgeschrieben und wir sind direkt zur nächsten Polizeidienststelle gefahren und haben den Fahrer angezeigt.

Meinen Führerschein besitze ich seit 18 Jahren und fahre ca. 30.000km im Jahr unfallfrei und punktefrei. Aber so etwas ist mir noch nie passiert. War auch meine erste Anzeige. Wie würdet ihr euch verhalten?

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Hatte gestern fast einen Unfall.

Ich stehe in der Stadt auf einer zweispurigen Straße, auf der linken Fahrspur, als Zweiter an einer Ampel. Auf der rechten Spur stehen drei Fahrzeuge hinter einander. Hinter mir steht ein Transporter. Ca. 70m nach der Ampel werden die zwei Spuren wegen einer Baustelle zu einer Spur, also nach Reißverschlussverfahren einordnen. Die Ampel wird grün und das Auto vor mir ist zügig angefahren, somit war er auch als Erster an der Verengung. Das erste Auto auf der rechten Spur ist als Zweiter in die Verengung. Danach sollte ich kommen. Aber der Transporter hinter mir hat die Lücke zwischen dem zweiten und dritten Wagen auf der rechten Spur ausgenutzt und wechselte auf die rechte Spur und zog mit mir auf die gleiche Höhe und hat mich fast in die Baustellenbegrenzung gedrängt. Nur durch eine Vollbremsung aus ca. 45km/h konnte ich einen Unfall vermeiden. In meinen Augen war es eine grobe Verletzung der Straßenverkehrsordnung und deshalb hat meine Frau auf der Beifahrerseite das Nummernschild aufgeschrieben und wir sind direkt zur nächsten Polizeidienststelle gefahren und haben den Fahrer angezeigt.

Meinen Führerschein besitze ich seit 18 Jahren und fahre ca. 30.000km im Jahr unfallfrei und punktefrei. Aber so etwas ist mir noch nie passiert. War auch meine erste Anzeige. Wie würdet ihr euch verhalten?

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Also doch wieder einer der berühmten Teufelskreise, ähnlich wie das Phänomen an Autobahnauffahrten, wo man inzwischen den Eindruck hat, der Auffahrende hätte Vorfahrt. Leider sind das beides Situationen, wo Kontrollen sehr schwierig sind und Sanktionen eher lächerlich wirken. Da kann man nur auf ausreichend vernünftige Autofahrer hoffen, die mit gutem Vorbild voran gehen, so dass dem ein oder anderem vielleicht mal ein Licht aufgeht.

Zitat:

Original geschrieben von s.l.i.n.e.r


Hatte gestern fast einen Unfall.

Ich stehe in der Stadt auf einer zweispurigen Straße, auf der linken Fahrspur, als Zweiter an einer Ampel. Auf der rechten Spur stehen drei Fahrzeuge hinter einander. Hinter mir steht ein Transporter. Ca. 70m nach der Ampel werden die zwei Spuren wegen einer Baustelle zu einer Spur, also nach Reißverschlussverfahren einordnen. Die Ampel wird grün und das Auto vor mir ist zügig angefahren, somit war er auch als Erster an der Verengung. Das erste Auto auf der rechten Spur ist als Zweiter in die Verengung. Danach sollte ich kommen. Aber der Transporter hinter mir hat die Lücke zwischen dem zweiten und dritten Wagen auf der rechten Spur ausgenutzt und wechselte auf die rechte Spur und zog mit mir auf die gleiche Höhe und hat mich fast in die Baustellenbegrenzung gedrängt. Nur durch eine Vollbremsung aus ca. 45km/h konnte ich einen Unfall vermeiden. In meinen Augen war es eine grobe Verletzung der Straßenverkehrsordnung und deshalb hat meine Frau auf der Beifahrerseite das Nummernschild aufgeschrieben und wir sind direkt zur nächsten Polizeidienststelle gefahren und haben den Fahrer angezeigt.

Meinen Führerschein besitze ich seit 18 Jahren und fahre ca. 30.000km im Jahr unfallfrei und punktefrei. Aber so etwas ist mir noch nie passiert. War auch meine erste Anzeige. Wie würdet ihr euch verhalten?

Im Prinzip hast du natürlich völlig recht. Aber wer will das so genau nachweisen? Wie bereits geschrieben, kannst Du beim Spurwechsel keine Vorfahrt erzwingen. Solche Situationen passieren doch x-mal an x-beliebigen Reissverschlüssen. Die Vollbremsung hättest Du locker vermeiden können, wenn Du hinter dem Transporter nach rechts gefahren wärst. Denn wenn der so zügig auf der rechten Spur auf gleiche Höhe mit Dir zieht, dann ist ziemlich sicher hinter ihm Platz, da der nachfolgende Wagen extrem selten so dicht "mitgeht". Es empfiehlt sich auch immer, auf der linken Spur vor dem Reissverschluss die Geschwindigkeit zu vermindern, da man mit "Nichtreingelassenwerden" rechnen muss. Die Situation ist ärgerlich (ich ärgere mich auch über sowas), aber sie ist mit vorausschauender Fahrweise problemlos zu entschärfen. Wenn da eine Vollbremsung nötig wird hast Du etwas falsch gemacht. Ich kann Dir im übrigen ebenfalls x beliebige Situationen schildern, in denen ich im Reissverschluss ordnungsgemäss ein Auto vor mich gelassen habe und sich dann noch 2 - 3 Nachfolger dazugedrängelt haben. Auch nicht schön, aber - so what.

Alex

Zitat:

was man vor allem braucht, ist die Disziplin sich an die Regeln zu halten, und zwar auf beiden Seiten des Reissverschlusses.

So ist es. Und wer's nicht glaubt, fahre mal in den USA Auto. Dort machen das alle standardmäßig so, wie's richtig ist: kurz vor der Engstelle genau wechselseitig - einer von links, einer von rechts - einscheren. Alle sind das so gewohnt, und es klappt.

Daß es in D oft nicht klappt, liegt an den Früheinscherern und den Nichtreinlassern (oft ein und derselbe Kraftfahrer). Zu früh einscheren ist verkehrstechnisch und psychologisch dumm, denn dadurch kommt die "Gerechtigkeit" durcheinander, weil eine Spur - in diesem Fall die durchgehende - viel langsamer wird als die andere, das schafft sinnlosen Frust und begünstigt wiederum das (dumme und RECHTSWIDRIGE) Nichtreinlassen.

Wenn ich selbst merke, daß meine weiterführende Spur wegen der Früheinscherer stockt, ziehe ich wenn möglich raus und fahre ganz vorschriftsgemäß auf der endenden Spur bis zur Engstelle vor. Dadurch sorge ich für den Ausgleich des Verkehrsaufkommens auf beiden Spuren, dieses Manöver ist verkehrstechnisch sinnvoll.

Die letzten Meter fahre ich dann gezielt genauso langsam wie die linke Spur neben den dortigen Fahrzeugen her. Damit signalisiere ich, daß es mir nicht wirklich auf den letzten Überholvorteil ankommt, und nehme den frustrierten potentiellen Nichtreinlassern etwas von ihrem Leidensdruck. Bislang habe ich an solchen Stellen noch nie ein Einscherproblem gehabt.

Andererseits lasse ich, wenn ich selber auf der weiterführenden Spur bin, selbstverständlich genug Platz zum Vordermann, so daß der Kraftfahrer neben mir problemlos einscheren kann. Wenn ich merke, daß hinter mir ein Dummkopf versucht dichtzumachen, bremse ich sogar soweit ab, daß auch ein schräg hinter mir befindliches Fahrzeug (das eigentlich in die Lücke zwischen mir und meinem dummen Hintermann reingehört hätte) vor mir einscheren kann.

Es gibt eine Ausnahme. Die einzige Situation, wo ich evtl. schon ein Stück vor der Engstelle die Fahrbahn wechsele, wäre die wenig befahrene Straße, wo also garantiert niemand davon einen Nachteil hat.

Auf der A2 ist mir vor einigen Baustellen aufgefallen, dass zwischen der mittleren und der linken Spur die Linie gelb durchgezogen wurde. Allerdings so, dass man auch nicht hätte auf die linke Spur wechseln können.

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Zitat:

Original geschrieben von patti106


Auf der A2 ist mir vor einigen Baustellen aufgefallen, dass zwischen der mittleren und der linken Spur die Linie gelb durchgezogen wurde. Allerdings so, dass man auch nicht hätte auf die linke Spur wechseln können.

ja das wird in NRW jetzt überall gemacht, siehe:

http://www.strassen.nrw.de/.../071220-01.html

Noch was dazu; wenn jemand neben mir fährt, vor und hinter mir ist kein anderer Wagen mehr, und meint er hat Vorfahrt:

StVO, § 7 Abs. 4:

Ist auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen für eine Richtung das durchgehende Befahren eines Fahrstreifens nicht möglich oder endet ein Fahrstreifen, so ist den am Weiterfahren gehinderten Fahrzeugen der Übergang auf den benachbarten Fahrstreifen in der Weise zu ermöglichen, daß sich diese Fahrzeuge unmittelbar vor der Verengung jeweils im Wechsel nach einem auf dem durchgehenden Fahrstreifen fahrenden Fahrzeug einordnen können (Reißverschlußverfahren).

@Ingo175:

Da hast du natürlich Recht. Allerdings wäre ich an deiner Stelle vorsichtig. Du darfst deine Geschwindigkeit nämlich streng genommen nicht erhöhen, wenn du überholt wirst. Ich denke, genau das wirst du aber tun ("dicht machen"😉, wenn sich jemand in deinen Augen vordrängeln will. Generell kann man davon ausgehen, dass es zu einer Teilung der Schuld kommt, wenn zwei Sturköpfe aneinander geraten - zumindest wenn derjenige, der eigentlich Vorfahrt hatte, keinerlei Interesse an einer Entschärfung der Situation und somit der Unfallvermeidung gezeigt hat.

Zitat:

Das ist kein Problem der Fahrer, sondern der Bosse und am Ende der Endverbraucher. Würde nciht jeder Hans und Franz alles billig haben wollen, dann gebe es auch diesen Zeitdruck nicht.

Hübsch nachgeplapperte Stammtischparole. Ein gewinnorientiert arbeitender Spediteur wird seine LKW immer perfekt auslasten und immer den maximal möglichen Ertrag rausholen, und da ist es völlig wurscht, ob unsere Konsumwaren im Mittel extrem günstig oder auch nicht sind.

Ist mir heute passiert. Ich war mit einem 3.5 tonner unterwegs und links neben mir ist ein Wagen mit der selben Geschwindigkeit gefahren. Nein die Geschwindigkeit hatte ich nicht erhöht. Ein Unimog ähnliches Fahrzeug wäre bei der Beschleunigung sowieso hoffnungslos unterlegen ; ) Einen 34 Jahre alten 3.5 tonner mit Trommelbremsen und AT Profil auf nasser Fahrbahn bremst man nicht ohne guten Grund ab. Hat mich wütend angehubt weil er meinte ich hätte ihm die Vorfahrt genommen. Am liebsten wäre ich ausgestiegen und hätte ihm die Meinung gegeigt wenn es Verkehrstechnisch machbar gewesen wäre.

Ist eindeutig zu beobachten das es wohl uncool geworden ist sich hinter jemandem einzuordnen.Da kann man das letzte Fahrzeug einer Kolonne sein und mit Sicherheit versucht dann noch einer sich vor dir reinzudrängeln anstatt sich einfach hinter dir einzuordnen.

Ja, diese Unsitte beobachte ich auch immer häufiger...🙁

Ebenso, ob nun Fahrbahnverengung oder nicht, Lüken zu schließen, sobald man seinen Spurwechsel auch nur ankündigt.😠

Zitat:

Original geschrieben von eminem7905


noch schlimmer ist es auf baustellenautobahen, da blockieren die lkws beide spuren damit man nicht vorfahren kann.

Ist auch gut so, die machen das um rasende PKW auf der Baustelle zu verhindern.

Ich wette nämlich 5 Mark mit Adler (echt Silber) das die LKW schon das zulässige Tempolimit fuhren.

Mit was willst Du dann "vorfahren" ???

Ausserdem kommt es wegen Spurrillen oft dazu das ein LKW die Spur garnicht halten kann.
Aber Sicherheit ist doch den meisten PKW Fahrern Wurst, weil sie eben ganz schnell mal "vorfahren" müssen....

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker


Ist auch gut so, die machen das um rasende PKW auf der Baustelle zu verhindern.

Dies ist Aufgabe der Polizei, nicht der LKW-Fahrer. 😠

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker



Zitat:

Original geschrieben von eminem7905


noch schlimmer ist es auf baustellenautobahen, da blockieren die lkws beide spuren damit man nicht vorfahren kann.
Ist auch gut so, die machen das um rasende PKW auf der Baustelle zu verhindern.
Ich wette nämlich 5 Mark mit Adler (echt Silber) das die LKW schon das zulässige Tempolimit fuhren.
Mit was willst Du dann "vorfahren" ???

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