Reifenkunde allgemein
Hallo zusammen!
Mal ein allgemeiner Beitrag zum Thema "Reifen":
Bisher glaubte ich zu wissen, dass Gummi bei Erwärmung weicher und bei Kälte hart wird. Das war für mich auch immer der Grund dafür, dass Sommerreifen trotz Profil im Winter zu hart sind für effektiven Grip. Winterreifen hingegen werden nach meiner Philosophie im Sommer zu weich und verschleissen extrem schnell.
Jetzt hat mir ein Reifenhändler (!) erklärt, dass Winterreifen im Sommer durch ihre spezielle Gummimischung härter werden und dadurch weniger Grip haben als Sommerreifen. Das führe dazu, dass man im Falle eines Unfalles zur Verantwortung gezogen werden kann.
Soll ich das ernst nehmen oder unter der Rubrik "Schwachsinn" ablegen?
In den Beschreibungen der Hersteller wird immer nur auf die Schwächen der Sommerreifen im Winter hingewiesen, aber umgekehrt finde ich keine Informationen.
Bitte nur qualifizierte Beiträge.
Gruß Hubi
14 Antworten
Winterreifen härten im Sommer durch die höheren Temperaturen aus. Der Effekt tritt je nach Reifentyp unterschiedlich stark auf.
Schon mal mit Winterreifen im Schnee gefahren, die vorher im Sommer draufwaren?
Bollo
Man muss hier trennen:
Jeder Reifen härtet aus, weil sich die Weichmacher im Gummi verflüchtigen. Dieser Vorgang dauert einige Jahre und ist der Grund warum man Reifen, die älter als 6 Jahre sind nicht mehr verwenden sollte. Je höher die Temperatur, desto schneller gehts - egal ob Sommer- oder Winterreifen.
Das andere ist er Unterschied in der Gummimischung. Sommerreifen verhärten im Winter bei niedrigen Temperaturen aufgrund der Gummimischung, Winterreifen sind bei hohen Temperaturen sehr verschleissanfällig.
Re: Reifenkunde allgemein
Zitat:
Original geschrieben von Harebeiger
...Jetzt hat mir ein Reifenhändler (!) erklärt, dass Winterreifen im Sommer durch ihre spezielle Gummimischung härter werden und dadurch weniger Grip haben als Sommerreifen.
...
Hallo 🙂
Für völlig korrekt halte ich die Aussage, dass Winterreifen bei sommerlichen (Asphalt-)Temperaturen weniger Grip bieten, als Sommerreifen.
Für falsch halte ich die Erklärung hierfür: Vielmehr ist´s so, dass der Gummi der M+S-Lauffläche bei hohen Temperaturen derart weich wird, dass der Gummi über den Asphalt "schmiert". Starker Verschleiß und eben mangelnder Grip sind die Folge.
Auch die Weichmacher verflüchtigen sich bei ständig hohen Temperaturen schneller als bei Sommerreifen.
Und danach werden die Winterreifen eher härter.
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Besser spät noch meine Senf dazugeben als gar nicht:
Der Grund, warum Winterreifen im Sommer weniger Sicherheitsreserven bieten als Sommerreifen, liegt neben der Gummimischung auch im Profil. Die von zahllosen Lamellen durchschnittenen Profilblöcke von Winterreifen (bietet auf Schnee und Eis besseren Grip) führen - übrigens auch im Winter! - auf trockener Fahrbahn dazu, daß das Fahr- und Bremsverhalten schlechter ist als bei Sommerreifen.
Hi!
Es ist doch aber falsch, dass man zur Verantwortung in einem Unfall gezogen werden kann, nur wenn man im Sommer Winterreifen fährt.
Es kann mich doch niemand daran hindern, meine im Winter nicht mehr brauchbaren Winterreifen im Sommer runterzufahren, wenn sie noch genug Profil haben.
Nen Geldscheisser hat doch sicher niemand hier.
Zitat:
Original geschrieben von Exxon-Valdez 1
Hi!
Es ist doch aber falsch, dass man zur Verantwortung in einem Unfall gezogen werden kann, nur wenn man im Sommer Winterreifen fährt.
Ich würde man annehmen, wenn der Unfall mit Sommerreifen nicht oder weniger schwer passiert wäre, wird das genauso sein wie mit Sommerreifen auf Schnee... Fahrzeug nicht der Witterung entsprechend ausgerüstet, seit 1.4.2006 verboten nach StVO und mit Bußgeld belegt nach BKat.
MfG, HeRo
Zitat:
Original geschrieben von Exxon-Valdez 1
Hi!
Es ist doch aber falsch, dass man zur Verantwortung in einem Unfall gezogen werden kann, nur wenn man im Sommer Winterreifen fährt.
Es kann mich doch niemand daran hindern, meine im Winter nicht mehr brauchbaren Winterreifen im Sommer runterzufahren, wenn sie noch genug Profil haben.
Nen Geldscheisser hat doch sicher niemand hier.
Und weil ich kein Geldscheißer bin fahr ich im Winter noch meine Sommerreifen runter 😉
Anders sieht es sicher aus, wenn man im März bei 22°C noch mit Winterreifen unterwegs ist
Im Winter mit Sommerreifen fahren ist nun ja wohl was ganz anderes, als wenn man im Sommer noch Winterreifen drauf hat. Definitiv wirklich aber was GANZ anderes.
Der Überzeugung von Exxon-Valdez 1 kann ich mich nur anschließen. Der fundamentale Unterschied in der Konstellation "Winterreifen im Hochsommer" zu "Sommerreifen in der eisigen Jahreszeit": Bei +40° C. Asphalttemperatur werde ich durch M&S-Pneus gewiss nie zum sicherheitsrelevanten Verkehrshindernis ... 😁
Gruß
Rigero
Schonmal getestet? Wie verhält sich denn der ADAC-Winterreifentestsieger bei 180 auf nasser Autobahn (Juli und August sind bekanntlich die Monate mit dem meisten Regen)?
MfG, HeRo
Zitat:
Original geschrieben von Rigero
Bei +40° C. Asphalttemperatur werde ich durch M&S-Pneus gewiss nie zum sicherheitsrelevanten Verkehrshindernis ... 😁
Mit Sommerreifen wirste im Winter auch nie zum sicherheitsrelevanten Hinderniss, wenn du Schnee-Fahrten meidest.
Allerdings haste im Winter (bei Minusgraden, allerdings ohne Schnee) mit WR kürzere Bremswege als mit SR.
Mit SR haste im Sommer auch wesentlich mehr Grip und damit kürzere Bremswege.
Natürlich wirste auch mit WR im Sommer den Berg noch hochkommen, allerdings kommste dann unter Umständen nicht mehr rechtzeitig zum stehen und wirst somt zum Sicherheitsrisiko!
Zitat:
Original geschrieben von HeRo11k3
Schonmal getestet? Wie verhält sich denn der ADAC-Winterreifentestsieger bei 180 auf nasser Autobahn?
Ich führe Tempo 180 auf regennasser Autobahn nicht einmal mit dem Sommerreifentestsieger ... ich gehöre
nichtder Fraktion von "Herrenfahrern" an, die ein dank neuester Reifentechnologie vermindertes Aquaplaning-Risiko durch höhere Geschwindigkeiten kompensieren; - und Du? 😉
Zitat:
Original geschrieben von dsrihk
Natürlich wirste auch mit WR im Sommer den Berg noch hochkommen, allerdings kommste dann unter Umständen nicht mehr rechtzeitig zum stehen und wirst somt zum Sicherheitsrisiko!
Das ist Jammern auf absurd hohem Erwartungsniveau. 🙂
Gruß
Rigero
Zitat:
Original geschrieben von Rigero
Ich führe Tempo 180 auf regennasser Autobahn nicht einmal mit dem Sommerreifentestsieger ... ich gehöre nicht der Fraktion von "Herrenfahrern" an, die ein dank neuester Reifentechnologie vermindertes Aquaplaning-Risiko durch höhere Geschwindigkeiten kompensieren; - und Du? 😉
Mein Auto fährt nicht so schnell, da kann ich es erst Recht nicht 😁 (nein, würde ich auch nicht, alleine schon wegen der Sicht)
Trotzdem - die Grenzen eines WR dürften da auch irgendwann erreicht sein (statt regennasser Fahrbahn können wir gerne auch mal über 35Grad und 210km/h nachdenken) und das deutlich früher als die Grenzen von Sommerreifen.
MfG, HeRo