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Bei höherem E-Auto Anteil - kommt dann die allgemeine Straßenmaut?

Themenstarteram 28. August 2021 um 10:26

Zur Zeit werden ja E-Autos noch staatlich heftigst subventioniert, da sie anders als die Verbrenner, die durch die immens hohen Abgaben auf Mineralöle ja stark zum Bundeshaushalt beitragen, keinen nennenswerten Beitrag zum Steueraufkommen leisten.

Wie muss man sich das vorstellen, wenn sagen wir mal 80% der Fahrzeuge E- Autos sind , davon ca,. 30..40% in Ihrem Eigenheim selber Strom erzeugen.

Somit wird es. selbst wenn der Strom für die Allgemeinheit höher besteuert würde und auch die km Zähler weiter beliebig manipulierbar sind und somit gar nicht zu einer km abhängigen Steuer herangezogen werden können m.E schwierig für den Staat, die nun fehlenden Einnahmen zu kompensieren bzw. keine Steuergerechtigkeit geben oder einfach nur alles teurer für alle weil man eben E-Auto fährt

Aber da arbeiten sicher ein paar Steuerbeamte bereits daran - wie könnte das Aussehen?

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106 Antworten

Die BEV leisten auch bisschen was.

Sie bringen mehr Mehrwertsteuer, weil sie für viele Vergleiche deutlich teurer sind als Verbrenner.

In den Strompreisen sind noch recht heftige Abgaben und Gebühren drin.

Die Kfz-Steuer ist auch für manche Verbrenner lächerlich: ein Benziner-Smart mit 16 EUR im Jahr oder ein Yaris Hybrid mit 30 EUR/Jahr.

Und ja: die allgemeine Straßenmaut für Pkw in Deutschland wird sicherlich kommen, für Autobahnen und Bundesstraßen, dann für alles. Und lange bevor 80% der Fahrzeuge E-Autos sind.

Ach, und "Steuergerechtigkeit" - ist eh ein dehnbarer Begriff mit vielen Auslegungen.

Zitat:

@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 12:26:29 Uhr:

Zur Zeit werden ja E-Autos noch staatlich heftigst subventioniert, da sie anders als die Verbrenner, die durch die immens hohen Abgaben auf Mineralöle ja stark zum Bundeshaushalt beitragen, keinen nennenswerten Beitrag zum Steueraufkommen leisten.

Die Steuern und Abgaben auf die Energie in unsere Strom sind höher als die Steuern und Abgaben auf die Energie in Kraftstoffen!

Zitat:

@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 12:26:29 Uhr:

Wie muss man sich das vorstellen, wenn sagen wir mal 80% der Fahrzeuge E- Autos sind , davon ca,. 30..40% in Ihrem Eigenheim selber Strom erzeugen.

Somit wird es. selbst wenn der Strom für die Allgemeinheit höher besteuert würde und auch die km Zähler weiter beliebig manipulierbar sind und somit gar nicht zu einer km abhängigen Steuer herangezogen werden können m.E schwierig für den Staat, die nun fehlenden Einnahmen zu kompensieren bzw. keine Steuergerechtigkeit geben oder einfach nur alles teurer für alle weil man eben E-Auto fährt

Aber da arbeiten sicher ein paar Steuerbeamte bereits daran - wie könnte das Aussehen?

Ich gehe davon aus, dass der Staat und somit die Gesellschaft mehr Geld einspart bei Elektroautos als durch Verbrenner, weil die Schäden durch Verbrenner deutlich höher sind und die Einnahmen der Mineralölsteuer bei weitem übersteigen.

Je nachdem, wie man rechnet, also mit primären oder sekundären volkswirtschaftlichen Schäden durch den Verbrennungsmotor in PKW, entstehen Schäden im 2 bis 3-stelligen Millionenbereich. Also deutlich mehr als die Einnahmen durch die Mineralölsteuer.

Zitat:

Die Steuern und Abgaben auf die Energie in unsere Strom sind höher als die Steuern und Abgaben auf die Energie in Kraftstoffen!

Prozentual oder auf die kWh: ja, aber absolut gesehen: nein.

Zitat:

Je nachdem, wie man rechnet, also mit primären oder sekundären volkswirtschaftlichen Schäden durch den Verbrennungsmotor in PKW, entstehen Schäden im 2 bis 3-stelligen Millionenbereich. Also deutlich mehr als die Einnahmen durch die Mineralölsteuer.

Sag doch gleich, dass du keinen Dunst hast. Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer bzw. Energiesteuer sind um 40 *Milliarden* Euro jedes Jahr.

https://de.statista.com/.../

Zitat:

Ich gehe davon aus, dass der Staat und somit die Gesellschaft mehr Geld einspart bei Elektroautos als durch Verbrenner, weil die Schäden durch Verbrenner deutlich höher sind und die Einnahmen der Mineralölsteuer bei weitem übersteigen.

Es ging ja vor allem um den selbst erzeugten Strom, der ja abgabenfrei ist. Für diesen Fall muss sich der Staat etwas ausdenken, wenn er das besteuern will. Das wird man mit entsprechender Überwachungstechnik in den Fahrzeugen lösen müssen.

Da muss keine Überwachungstechnik in die Autos. Sobald die Straßennutzung als Grundlage des Nutzungsentgeltes genommen wird, ist es egal, womit das Auto fährt. Und Frankreich oder Italien haben Systeme, die keine Überwachungstechnik im Auto brauchen, sondern so Mauttore an den Autobahnauffahrten und -abfahrten.

Österreich oder die Schweiz haben Klebevignetten - das ist auch keine Überwachungstechnik im Auto. Nur die Windschutzscheibe ist halt irgendwann voll. :D

Zitat:

@Grasoman schrieb am 28. August 2021 um 12:56:48 Uhr:

Österreich oder die Schweiz haben Klebevignetten - das ist auch keine Überwachungstechnik im Auto. Nur die Windschutzscheibe ist halt irgendwann voll. :D

Es ist aber eben auch schon hier und da in der Diskussion wie bei den LKW die auch nach Strecke bezahlen (und nicht pauschal für feste Zeiträume) elektr. Geräte verbauen zu lassen. Oder über Smartphone-App?

notting

Zitat:

@Grasoman schrieb am 28. August 2021 um 12:56:48 Uhr:

Da muss keine Überwachungstechnik in die Autos. Sobald die Straßennutzung als Grundlage des Nutzungsentgeltes genommen wird, ist es egal, womit das Auto fährt. Und Frankreich oder Italien haben Systeme, die keine Überwachungstechnik im Auto brauchen, sondern so Mauttore an den Autobahnauffahrten und -abfahrten.

Österreich oder die Schweiz haben Klebevignetten - das ist auch keine Überwachungstechnik im Auto. Nur die Windschutzscheibe ist halt irgendwann voll. :D

Das ist die Technik von gestern, die durch die dafür erforderlichen Anlagen teuer ist.

In Zukunft wird man den Autofahrer die Überwachungstechnik selbst bezahlen lassen, so wie man das bei der LKW-Maut mit der Onboard-Unit heute schon macht.

Da wird den Jungs und Mädels schon was einfallen … ;)

Zitat:

@Grasoman schrieb am 28. August 2021 um 12:50:29 Uhr:

Zitat:

Je nachdem, wie man rechnet, also mit primären oder sekundären volkswirtschaftlichen Schäden durch den Verbrennungsmotor in PKW, entstehen Schäden im 2 bis 3-stelligen Millionenbereich. Also deutlich mehr als die Einnahmen durch die Mineralölsteuer.

Sag doch gleich, dass du keinen Dunst hast. Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer bzw. Energiesteuer sind um 40 *Milliarden* Euro jedes Jahr.

https://de.statista.com/.../

Ja, eben. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch den Verbrennungsmotor sind höher.

Das ist das Problem dabei. Du kannst nicht nur die Einnahmen vergleichen, sondern musst natürlich auch die Kosten der Gesellschaft gegen rechnen, also bspw. die Gesundheitskosten im Gesundheitswesen und die Umweltschäden durch die CO2 Emissionen. Wenn man das macht, steht unter Strich ein dickes Minus beim Verbrennungsmotor für die Gesellschaft. Nur zahlt das nicht der Autofahrer an der Tankstelle, sondern jeder in der Gesellschaft über Krankenkassenbeiträge, geringere Renten und allgemeine Steuern und Abgaben.

Zitat:

@notting schrieb am 28. August 2021 um 13:06:29 Uhr:

 

Es ist aber eben auch schon hier und da in der Diskussion wie bei den LKW die auch nach Strecke bezahlen (und nicht pauschal für feste Zeiträume) elektr. Geräte verbauen zu lassen. Oder über Smartphone-App?

Wie macht man sowas mit der Smartphone-App? :confused:

Zitat:

@SETRAundMACAN schrieb am 28. August 2021 um 13:38:32 Uhr:

Zitat:

@notting schrieb am 28. August 2021 um 13:06:29 Uhr:

 

Es ist aber eben auch schon hier und da in der Diskussion wie bei den LKW die auch nach Strecke bezahlen (und nicht pauschal für feste Zeiträume) elektr. Geräte verbauen zu lassen. Oder über Smartphone-App?

Wie macht man sowas mit der Smartphone-App? :confused:

LKW-Fahrer die keine OBU haben, müssen an Maut-Terminals im Voraus die Strecke buchen. Sowas geht auch über Smartphone. Oder man muss sich während der Fahrt durch eine App tracken lassen.

notting

Es mag Technik von gestern sein. Aber sie ist datenschutzkonform.

Und die moderne Alternative steht ja längt auf deutschen Autobahnen: diese Maut-Tore mit den vielen, vielen Kameras.

Ich bin recht sicher, dass in die Pkw in Deutschland keine OBUs (On-Bord Units) reinkommen werden. Das war ja auch das letzte Mal nicht vorgesehen. Wer es schon vergessen hat: es war eine Klebe-Vignetten-Lösung geplant.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pkw-Maut_in_Deutschland

Themenstarteram 28. August 2021 um 11:43

Zitat:

@holgor2000

Ja, eben. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch den Verbrennungsmotor sind höher.

Das ist das Problem dabei. Du kannst nicht nur die Einnahmen vergleichen, sondern musst natürlich auch die Kosten der Gesellschaft gegen rechnen, also bspw. die Gesundheitskosten im Gesundheitswesen und die Umweltschäden durch die CO2 Emissionen. Wenn man das macht, steht unter Strich ein dickes Minus beim Verbrennungsmotor für die Gesellschaft. Nur zahlt das nicht der Autofahrer an der Tankstelle, sondern jeder in der Gesellschaft über Krankenkassenbeiträge, geringere Renten und allgemeine Steuern und Abgaben.

 

Das Problem ist natürlich auch das die E-Autos eben auch Strom aus Kohle verbrauchen, bzw. weniger Strom aus Kohle benötigt würde wenn es keine E-Autos gäbe. Das ist in gewisser Weise Greenwasching des E-Autos solange noch nicht 100% des Stroms aus erneuerbaren Energien kommt. Also müssen die eigendlich prozentual genauso mit bezahlen. Die Fahrbahn geht genauso kaputt und leere Hamburger-Tüten sowie Kippen werden auch aus dem Fahrzeug geworfen.

 

Vor Corona hätte meine Klebevignette 2000€ kosten müssen um die fehlenden Steuern durch Mineralöl zu kompensieren.

Zitat:

@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 13:43:49 Uhr:

Das Problem ist natürlich auch das die E-Autos eben auch Strom aus Kohle verbrauchen, bzw. weniger Strom aus Kohle benötigt würde wenn es keine E-Autos gäbe. Das ist in gewisserweise Greenwasching des E-Autos solange noch nicht 100% des Stroms aus erneuerberen Energien kommt.

In den Ladesäulen muss doch ein Ökostromfilter drin sein, oder?! ;-)

Schon klar, dass da viel Ablasshandel im Spiel ist.

Zitat:

Also müssen die eigendliche prozentual genauso mit bezahlen. Die Fahrbahn geht genauso kaputt

Falsch, insb. die BEV Achslast ist viel höher als bei reinen Verbrennern. Und die geht mit der 4. Potenz ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Vierte-Potenz-Gesetz

Zitat:

und leere Hamburger-Tüten sowie Kippen werden auch aus dem Fahrzeug geworfen.

Das machen doch nur Verbrenner-Fahrer, weil alle E-Auto-Fahrer Vorzeige-Ökos sind ;-)

Man könnte aber auch ein Pfand für Hamburger-Tüten, Kippen, Bonbon-Papierchen usw. einführen... ;-)

notting

Zitat:

@StrichAchtundSo schrieb am 28. August 2021 um 13:43:49 Uhr:

Zitat:

@holgor2000

Ja, eben. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch den Verbrennungsmotor sind höher.

Das ist das Problem dabei. Du kannst nicht nur die Einnahmen vergleichen, sondern musst natürlich auch die Kosten der Gesellschaft gegen rechnen, also bspw. die Gesundheitskosten im Gesundheitswesen und die Umweltschäden durch die CO2 Emissionen. Wenn man das macht, steht unter Strich ein dickes Minus beim Verbrennungsmotor für die Gesellschaft. Nur zahlt das nicht der Autofahrer an der Tankstelle, sondern jeder in der Gesellschaft über Krankenkassenbeiträge, geringere Renten und allgemeine Steuern und Abgaben.

 

Das Problem ist natürlich auch das die E-Autos eben auch Strom aus Kohle verbrauchen, bzw. weniger Strom aus Kohle benötigt würde wenn es keine E-Autos gäbe. Das ist in gewisser Weise Greenwasching des E-Autos solange noch nicht 100% des Stroms aus erneuerbaren Energien kommt. Also müssen die eigendlich prozentual genauso mit bezahlen. Die Fahrbahn geht genauso kaputt und leere Hamburger-Tüten sowie Kippen werden auch aus dem Fahrzeug geworfen.

 

Vor Corona hätte meine Klebevignette 2000€ kosten müssen um die fehlenden Steuern durch Mineralöl zu kompensieren.

Nein. Du hast mehrere Denkfehler.

Ein E-Auto emittiert im aktuellen Strommix in Deutschland auf seine Lebenszeit je nach Modell und Verbrenneräquivalent ca. 1/3 bnis 1/2 der CO2 Emissionen des Verbrenners. Es schlägt den Verbrenner also deutlich. Somit sind auch die erzeugten Schäden deutlich geringer.

Das ist aber keine Einmalbetrachtung, sondern das summiert sich jedes Jahr auf, das sich das CO2 kumulativ in der Atmosphäre sammelt solange wir nicht net-zero und darunter sind.

D.h. alleine die ökologischen Schäden des Verbrenners sind eine Hypothek in die Zukunft.

Dazu kommen dann noch die gesundheitlichen Schäden.

Das alles in Summe führt dazu, dass wir gerne auf die Mineralölsteuer verzichten können, weil die Kostenseite dann geringer ist als die geringer werdende Einnahmenseite.

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