Reifendefekt durch Schraube

Land Rover Range Rover Evoque L538

Mir ist dies passiert: Mein neues Evo Cabrio verlor Ende März Benzin, naturgemäß kroch ich mehrfach darunter, eine Schraube im Reifen tauchte in meinem Blickfeld nicht auf. Danach wurde das Modell für über eine Woche in die Händlerwerkstatt verbracht und auch dort wurde ich nicht auf eine im Hinterrad steckende Schraube aufmerksam gemacht. Dann wurde das Auto im April auf eigener Achse angeliefert und siehe: es pieselte Sprit wie vorher. Bin aber zwischendurch keinen Meter damit gefahren. Als es dann wieder verladen wurde, machte mich der Fahrer des Abschleppwagens darauf aufmerksam, daß im Hinterreifen eine Schraube stecke. Die hat also definitiv die Werkstatt reingefahren und nicht ich. Habe das der Werkstatt mitgeteilt, die hat da was repariert, einen Stopfen reingetan und angefragt, ob ich schneller als 180 km/h fahre... habe um Bedenkzeit gebeten, weiß aber mittlerweile , solche Reparaturen sind nur für Reifen bis 180 km/h zulässig, mein Benziner schafft aber 200 km/h. Was tun?

Beste Antwort im Thema

Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, war über Ostern "en vacances".

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Mist zu diesem Thema geschrieben wird. Vielleicht verrät ja 'mal einer der Experten hier die Quelle seiner Weisheit (auch der "Fachmann" bei LR).

Hier gibt es die amtliche Auskunft, mit Reichsadler und alles.

In Kürze: Unter Berücksichtigung der Einschränkungen (Größe, Position des Schadens) gibt es keinerlei Einschränkungen was Reparatur betrifft. Weder Reifengröße, Geschwindigkeit noch Sternzeichen des Fahrers. Ein vom Fachmann reparierter - vulkanisierter - Reifen ist genauso belastbar und haltbar wie jeder andere Reifen. Die Reparaturkosten (ca. 30 Euro) lohnen sich eigentlich immer. Vermutlich sollte ein 400 km/h-Reifen für einen Veyron nicht geflickt werden, aber alles, was auf einem Evoque gefahren werden kann ist absolut "Standard". Ein Loch in der Lauffläche ist in wenigen Minuten kaltvulkanisiert. Schäden in der Flanke sind kritischer, können aber auch heißvulkanisiert werden.

Also: Am besten einen echten Vulkanisierbetrieb aufsuchen, keinen Reifenfachverkäufer. Ich kann gerne einen in Nizza empfehlen. Vielleicht hält ja die Schraube bis dahin. 😉

Ich habe schon mindestens 100000 km mit reparierten Reifen gefahren, Geschwindigkeit bis 250 km/h. Kein Reifen hat jemals Probleme bereitet.

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Was ist, wenn du das Auto verkaufst und der neue Besitzer bei 200 einen Reifenplatzer hat?

Ich weiss nicht wie's in DE ist, aber in CH dürfen nur Reifen bis zu einem bestimmten Geschwindigkeitsindex repariert werden. Zum Beispiel dürfen V-Reifen, die bis 240 km/h zugelassen sind, nicht repariert werden.

Zitat:

@Kriegsminister schrieb am 14. April 2017 um 23:58:31 Uhr:


Mir ist dies passiert: Mein neues Evo Cabrio verlor Ende März Benzin, naturgemäß kroch ich mehrfach darunter, eine Schraube im Reifen tauchte in meinem Blickfeld nicht auf. Danach wurde das Modell für über eine Woche in die Händlerwerkstatt verbracht und auch dort wurde ich nicht auf eine im Hinterrad steckende Schraube aufmerksam gemacht. Dann wurde das Auto im April auf eigener Achse angeliefert und siehe: es pieselte Sprit wie vorher. Bin aber zwischendurch keinen Meter damit gefahren. Als es dann wieder verladen wurde, machte mich der Fahrer des Abschleppwagens darauf aufmerksam, daß im Hinterreifen eine Schraube stecke. Die hat also definitiv die Werkstatt reingefahren und nicht ich. Habe das der Werkstatt mitgeteilt, die hat da was repariert, einen Stopfen reingetan und angefragt, ob ich schneller als 180 km/h fahre... habe um Bedenkzeit gebeten, weiß aber mittlerweile , solche Reparaturen sind nur für Reifen bis 180 km/h zulässig, mein Benziner schafft aber 200 km/h. Was tun?

Hi Kriegsminister! 😉

Wenn das die Werkstatt war, ist das natürlich ärgerlich.
Im Endeffekt, musst Du aber für Dich entscheiden, ob Du Dich noch sicher fühlst mit dem geflickten Reifen, oder eben nicht.

Ich habe mich in der Vergangenheit immer gegen geflickte Reifen gewehrt, weil ich mich nicht sicher gefühlt habe. Deswegen habe ich immer direkt den Reifen getauscht: "Schlussendlich ist es zwar immer Geld, aber ein neuer Reifen macht (mich zumindest) nicht arm."

Als ich vor ein paar Jahren, im Amiland Urlaub, mal einen Reifen flicken lassen musste, konnte ich mir das Prozedere aber genau angucken: Wenn man das mal gesehen hat, ist das Flicken gar nicht mehr so schrecklich... Zuerst wird ein Propfen von innen nach aussen durch den Reifen gezogen (mit Kleber) und dann kommt von innen noch ein "Pflaster" (auch mit ordentlich Kleber) auf das, bereits durch den Stopfen geschlossene, Loch. Da später im Reifen ja Überdruck ist und somit das "Pflaster" eher noch fester auf das Loch drückt, kann da eigentlich nicht mehr viel passieren.

Seitdem hatte ich (Gott-sei-dank) keinen Reifenschaden mehr, Insofern kann ich nicht genau sagen was ich heute tun würde... Aber eine Reparatur würde ich jetzt nicht mehr kategorisch ausschließen.

Wie ich bereits sagte, wichtig ist, wie Du Dich damit fühlst. Wenn Du Dir Sorgen machst, hat das keinen Sinn den Reifen zu behalten. Dann sprich mit der Werkstatt, was es für Optionen gibt.

Grüße,
Hauser

EDIT: Obiges gilt allerdings nur, wenn die Reparatur auch zulässig ist. Allerdings konnte ich nach kurzem Googeln die von euch genannte Grenze von 180 km/h nicht finden. Als kritisch wurden Reifen ab Geschwindigkeitsindex V (=240km/h) erwähnt. Ausserdem wurden noch andere Kriterien wie Reifenalter und Profiltiefe genannt.

Ich hab schon vor 20 Jahren mal einen Reifen reparieren lassen (Schraube, Reifen hatte erst 600 km), hielt ohne Probleme bis zum Schluss.

Doppelpost 🙁

Wenn es sich um einen H-Reifen geht, darf dieser in Deutschland nicht mehr repariert werden.

Hatte gleiches Problem und dieses wurde mir seinerzeit von meinem Reifenhändler mitgeteilt..

Hallo Kriegsminister,
Dein Freundlicher hat Dir doch schon eine Brücke gebaut. Sag ihm einfach, dass Du auch schneller als 180 fahren willst, mal sehen was dann für ein Angebot kommt.
Im übrigen, ich stimme Dir zu, dass die Schrauben mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Händler in den Reifen kam, beweisen wirst Du das aber nur schwerlich können. Ich würde jedenfalls den Reifen tauschen, selbst wenn ich selbst zahlen müsste.
Grüße
Cabrio1977

Oh man, Du hast aber auch nen Lauf!

Was ich nicht verstehe, dass Krüll Dir nicht SOFORT einen neuen Reifen geschenkt hat. Der Reifen kostet die keinen Hunderter - und zieht man noch die Flickerei ab - sprechen wir über Nüscht.
Du hast für Dein neues Auto um die 70 K bezahlt, bist dauerhaft völlig zu Recht unzufrieden, wegen der Mängel und dem Umgag damit, und jetzt könnte Dich die Werkstatt mal überraschen. Und was machen die Honks: Flickschusterei, geben Dir auch noch den schwarzen Peter! Und schnallen das Ganze nicht.... Fürchterlich. Das ist das Niveau eines Fähnchenhändlers im Nachkriegsdeutschland.

Kurz zur Sache: Mir wurden schon einige Reifen geflickt -über die letzten 15 Jahre-, die haben alle gehalten....

Mich erinnert dies irgendwie an eine Quadtour in der Dominikanischen Republik. Wenn es da einen Platten durch spitze Gegenstände gab, hat der Guide ein Stück Schlauchgummi abgeschnitten, mit dem Schraubendreher 😕 ins Loch gestopft und anschließend den Überstand mit dem Cuttermesser entfernt. Das ging natürlich auch 😉 und wenn ich lese wie die Reifen heute geflickt werden, dann kann man das sicher auch machen lassen wenn es einem bei einem älteren Gebrauchtwagen mal passiert.
In deinem Fall würde ich aber auch davon ausgehen, dass dir die Werkstatt da ohne zu zucken einen neuen Reifen spendieren müsste.
Hast du die Schraube behalten? Die werden in der Werkstatt ja nicht irgendwelche Holzschrauben rumliegen haben. Da kann man vielleicht sogar belegen, dass es bei ihnen passiert ist.

Wenn die Werkstatt schon unfähig ist, ein Benzinleck zu beheben und du ja schon mit Rückabwicklung drohst, dann sollten Sie zumindest als Zeichen des Goodwills einen neuen Reifen spendieren.

Es sei denn, der Händler riecht schon, dass du vom Vertrag zurücktreten willst und will nun aktuell auch nichts mehr in das Fahrzeug investieren, bis du es ihm auf dem Hof stellst.

Hallo Freunde, vielen Dank für die Einschätzungen und Ratschläge. Ist schon ein Hammer, ein fast neues Auto mit Benzinverlust zwar nicht vollgetankt, aber dafür mit einem defekten Reifen zurück zu bekommen. (Abgeben hatte ich es mit 70% Tankfüllung, zwischenzeitlich wurde es angeblich "randvoll getankt", zurück bekam ich es mit 50% Füllung, was den Verdacht nahelegt, die Hälfte Sprit wurde wieder entnommen, was ich als knauserig bezeichnen würde.)
Ab Dienstag sehe ich dann weiter. Es bleibt spannend.

Im Herbst habe ich mir einen Bremsbelaghaltebügel eingefahren und bin mit dem letzten Rest Luft noch bis zum Reifenhändler gekommen. Er hat einen Propfen einvulkanisiert (heiß) und mir versichert, der Reifen sei jetzt so gut wie neu. Ich glaube ihm. Auch bei 200 gibt es keinerlei Vibrationen oder sonst was Verdächtiges.
Für mich ist so ein Schaden, wenn man nicht auf der Felge gefahren ist, kein Grund für einen neuen Reifen.

Sorry, dass ich mich jetzt erst melde, war über Ostern "en vacances".

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Mist zu diesem Thema geschrieben wird. Vielleicht verrät ja 'mal einer der Experten hier die Quelle seiner Weisheit (auch der "Fachmann" bei LR).

Hier gibt es die amtliche Auskunft, mit Reichsadler und alles.

In Kürze: Unter Berücksichtigung der Einschränkungen (Größe, Position des Schadens) gibt es keinerlei Einschränkungen was Reparatur betrifft. Weder Reifengröße, Geschwindigkeit noch Sternzeichen des Fahrers. Ein vom Fachmann reparierter - vulkanisierter - Reifen ist genauso belastbar und haltbar wie jeder andere Reifen. Die Reparaturkosten (ca. 30 Euro) lohnen sich eigentlich immer. Vermutlich sollte ein 400 km/h-Reifen für einen Veyron nicht geflickt werden, aber alles, was auf einem Evoque gefahren werden kann ist absolut "Standard". Ein Loch in der Lauffläche ist in wenigen Minuten kaltvulkanisiert. Schäden in der Flanke sind kritischer, können aber auch heißvulkanisiert werden.

Also: Am besten einen echten Vulkanisierbetrieb aufsuchen, keinen Reifenfachverkäufer. Ich kann gerne einen in Nizza empfehlen. Vielleicht hält ja die Schraube bis dahin. 😉

Ich habe schon mindestens 100000 km mit reparierten Reifen gefahren, Geschwindigkeit bis 250 km/h. Kein Reifen hat jemals Probleme bereitet.

@tplus Danke für die klare und gute Auskunft! 🙂

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