Reifen rotieren bei Vorder-/Hinterradantrieb: warum gerade so?
Von manchen wird empfohlen, die Räder eines Fahrzeugs nach und nach durchzutauschen, damit sie sich gleichmäßiger abnutzen. Hier soll es nicht um den Sinn- oder Unsinn dieser Praktik gehen.
Falls jedes (laufrichtungsungebundene) Rad an jeder Stelle zum Einsatz kommen soll, gibt es im wesentlichen zwei Arten die Reifen zu rotieren:
(1) Man montiert die bisherigen Vorderräder hinten, und die bisherigen Hinterräder vorne, wobei man bei den bisherigen *Hinterrädern* auch links und rechts vertauscht.
(2) Man montiert die bisherigen Vorderräder hinten, und die bisherigen Hinterräder vorne, wobei man bei den bisherigen *Vorderrädern* auch links und rechts vertauscht.
Nun zu meiner Frage: Schema 1 wird bei Vorderradantrieb empfohlen und Schema 2 bei Hinterradantrieb. Z.B. hier oder hier. Ich stelle mir vor, dass der Unterschied zwischen 1 und 2 nur minimal ist, aber irgendeinen Grund muss es ja geben, dass es allgemein gerade so empfohlen wird. Weiß jemand warum?
Beste Antwort im Thema
Ich tausche vorn nach hinten und umgekehrt, dann nutzen sich die Räder gleichmäßig ab. Die Antriebsachse hat immer etwas mehr Verschleiß, ansonsten brauch ich immer erst 2 neue auf der Antriebsachse und das andere Paar hält noch länger.
Mir ist es halt lieber ich hab immer gleich 4 neue Reifen, darum der Tausch so alle 10.000 km
21 Antworten
Zitat:
@nabenschalter schrieb am 29. Sep. 2020 um 11:13:47 Uhr:
warum wird empfohlen, beim Tausch der Räder zwischen vorne/hinten, die Räder der *angetriebenen* Achse auf der Seite wo sie waren zu belassen und die der *nichtangetriebenen* Achse auch seitlich zu tauschen.
So könnte, wenn man oft genug tauscht, jeder Reifen an jeder Stelle laufen und dadurch noch gleichmäßiger verschleißen. Er ist somit allen Kräften sehr gleichmäßig ausgesetzt.
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 29. Sep. 2020 um 20:13:48 Uhr:
die Laufrichtung eines Reifens ohne Not nicht ändern sollte, wie es beim Über-Kreuz-Tauschen ja zwangsläufig auftritt.
Ist da etwas dran?
Da ist nichts dran, denn dann dürftest du gar nicht tauschen, auch nicht seitengleich. Und genau das empfehlen sogar die Hersteller.
Warum soll das nicht gut sein? Außer dass sich die Profilblöcke eventuell auf eine Richtung “einkämmen“ passiert der Struktur im Reifen nichts. Weder die Karkasse gewöhnt sich an eine Rollrichtung, noch ist sie speziell dafür konstruiert. Da lockert sich innen im Reifen nichts, wenn man die Laufrichtung ändert.
Also wie gesagt ich tausch von vorn nach hinten aber gleiche Laufrichtung, damit fahren sich bei mir zumindest die Reifen immer gleichmäßig ab.
Wenn sich Reifen innen, oder außen mehr abfahren, stimmt wahrscheinlich der Luftdruck nicht das ist die häufigste Ursache.
Im schlimmeren Fall stimmen Spur, oder Sturz nicht.
Ganz selten gibt es bestimmte Reifen die sich aus unerklärlichen Gründen einseitig abfahren, obwohl Spur, Luft, alles passt, hatte ich auch schon, die passten schlicht nicht zu dem Auto.
Da habe ich beim nächsten Wechsel eine andere Marke draufgemacht und alles hat wieder gepasst
Ansonsten vorn > hinten und umgekehrt mache ich seit Jahrzehnten bei 3 Autos und das passt
Zitat:
@gromi schrieb am 29. September 2020 um 22:54:06 Uhr:
Da ist nichts dran, denn dann dürftest du gar nicht tauschen, auch nicht seitengleich. Und genau das empfehlen sogar die Hersteller.
Bei seitengleichem Tausch ändere ich ja auch nicht die Laufrichtung.
Zitat:
Warum soll das nicht gut sein?
Deshalb habe ich gefragt.
Zitat:
Außer dass sich die Profilblöcke eventuell auf eine Richtung “einkämmen“ passiert der Struktur im Reifen nichts. Weder die Karkasse gewöhnt sich an eine Rollrichtung, noch ist sie speziell dafür konstruiert. Da lockert sich innen im Reifen nichts, wenn man die Laufrichtung ändert.
Danke für Deine Erläuterung!
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Zumindest bei sägezahnproduzierenden Fahrwerk sind die wirkenden Kräfte hinten und vorne definitiv deutlich anders verteilt. Da ändert sich einiges, auch bei seitengleichem Tausch, was aber nicht schlimm ist.
Daher bringt regelmäßiges Tauschen eben gerade etwas bei Anfälligkeit für Sägezahn.
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 29. September 2020 um 20:13:48 Uhr:
Ich will meinen "Senf" mal als Frage in den Raum stellen:
Ich habe - das ist aber schon sehr lange her - gelernt, dass man die Laufrichtung eines Reifens ohne Not nicht ändern sollte, wie es beim Über-Kreuz-Tauschen ja zwangsläufig auftritt.
Ist da etwas dran?
Ich habe (in der Not!) mit dieser Methode den Sägezahn meiner Conti-Sommerreifen in den Griff bekommen. 😎 Auch für die Experten in der heutigen Zeit gilt: Bloß nicht über Kreuz wechseln!
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 29. September 2020 um 20:13:48 Uhr:
Ich will meinen "Senf" mal als Frage in den Raum stellen:
Ich habe - das ist aber schon sehr lange her - gelernt, dass man die Laufrichtung eines Reifens ohne Not nicht ändern sollte, wie es beim Über-Kreuz-Tauschen ja zwangsläufig auftritt.
Ist da etwas dran?
Wo hast du das gelernt? Mit meinen gefahrenen Fahrzeugen habe ich mehr als 2.000.000 Kilometer gefahren, und ich fahre nicht, um die Reifen zu schonen. Ein Problem habe ich damit noch nie gehabt, wenn ich die Räder getauscht habe. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich keinen billigen Sonderangebot fahre. Auch wechsel ich, wenn es sein muss jährlich, um den Unterschied der Profiltiefe nicht so deutlich werden zu lassen. Hinweis: Bei den Fahrzeugen mit einer unterschiedlichen Größe an der Vorder- und Hinterachse, habe ich die natürlich nicht nach vorn und hinten gewechselt.