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Reifen platt nach Kurvenfahrt

Themenstarteram 27. Juni 2022 um 14:09

Guten Tag,

ich versuche so detailliert wie möglich mein Problem und meine Frage zu Schildern:

Mein Vater fährt einen VW T2 mit Stahlfelgen und Adapterplatten. Ist alles relativ eng (kriegst keinen Finger zwischen Radkasten und Reifen), aber dennoch Freigängig. Sonntag morgen fuhren wir heim und er ist mit gut Schwung bergab durch eine Rechtskurve gefahren als kurz darauf das ganze Auto ruckelte und wir den platten hinten links bemerkten (siehe Anhang). Zwischen Kurve und Stillstand vergingen in etwa 700 Meter. Kein Knall oder sonstiges.

Nun Fragen wir uns: Was war die Ursache? Es sind keine Objekte in der Lauffläche und auch die Karkasse hat weder innen noch außen Schleifspuren, die sich nicht als Folgeschaden des Plattens identifizieren lassen.

Mein Vater kaufte damals Kumho Reifen, da diese Optisch gut aussahen und das Auto eigentlich sowieso keine Rennsemmel ist. Hat aber etwas Sturz hinten. Kam der Reifen eventuell nicht mit der etwas einseitigen Belastung auf der Innenseite nicht zurecht? Sind die Reifen eventuell generell mangelhaft und geben gerne sporadisch mal den Geist auf? Hats den Reifen von der Felge gezogen?

Wir bräuchten einfach mal ein paar Ideen und Erfahrungsberichte wie das passiert bevor uns das nochmal passiert. Wir können uns aber kaum vorstellen dass der bis vor 100km unbeschädigte Reifen durch 5 Sekunden Kontakt* mit dem Kotflügel geplatzt sein könnte.

*wenn er denn Schleifen würde, aber der TÜV-Prüfer hatte diesbezüglich keine Bedenken

Vielen Dank im Vorraus, die Bilder von Sturz, Reifengröße und der Panne sind im Anhang.

Reifenplatzer 1
Reifenplatzer 2
Bild mit Reifengröße (350km alt)
+1
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28 Antworten

Weshalb schaffst Du keine Fakten und stellst das betreffende Rad einem Reifenhandel vor, anstatt hier nach Ideen zu fragen?

Themenstarteram 27. Juni 2022 um 14:27

Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 27. Juni 2022 um 16:18:58 Uhr:

Weshalb schaffst Du keine Fakten und stellst das betreffende Rad einem Reifenhandel vor, anstatt hier nach Ideen zu fragen?

Weil mein Auto momentan nicht Fahrbereit ist und mein Vater keine Zeit hat. Der Bulli ist dementsprenchend auch nicht Fahrbereit, da mit dem Notrad der Dämper nicht wieder eingehängt werden kann, welcher durch die Tiefe des Fahrzeugs zum Wechsel des Rades raus musste.

Glaub mir, wüsste ich momentan einen schnelleren Weg eine Antwort zu bekommen als hier nach Erfahrungen bezüglich Verformung der Reifens bei Kurvenfahrt und Reifenqualität zu Fragen, würde ich diesen wählen.

Dennoch vielen Dank für deinen Beitrag.

EDIT: Dementsprechend nutze ich die Zeit die ich gerade hab, um mich zu Erkundigen da die SUFU diesbezüglich nichts ausspuckt.

Auf Bild 1: Da sieht man das Gewebe an der Seite.. Sieht für mich aus wie runtergeschliffen. Wie ist das Zustande gekommen?

Wenn im Kotflügel nichts schleift, ist es vom fahren mit Platten reifen

Den Werkstattbesuch hast Du ja sowieso vor Dir, um den Reifen ersetzen zu lassen.

Durch die Sammlung von „Ideen und Antworten, wird die Karre ja nicht wieder flott.

Themenstarteram 27. Juni 2022 um 15:04

@Deluxe34tr @windelexpress , vielen Dank für eure Antworten. Habe mal noch ein Paar Bilder gemacht.

Das Gewebe an der Außenseite wird durch das Fahren mit plattem Reifen (Kurve-Stillstand) entstanden sein, da das Gewebe rundum Luftdicht scheint und weder an Kotfllügeln links* und rechts noch am rechten Reifen** Schleifspuren zu sehen sind.

*Bild 3+4 **Bild 1+2

Wie auf den Bildern vom Rechten reifen zu erkennen ist das zwar alles sauknapp, allerdings hat dieser keine Schleifspuren.

@windelexpress: Das könnte natürlich sein, aber meinst du nicht dass man dies in nem relativ harten Auto als Hecktriebler mit Heckmotor bei ca 120km/h auf der Autobahn schon gemerkt hätte? Ich weiß es echt nicht. Vielleicht wars wirklich nur ein Fehler beim Hersteller oder so.

Vielleicht ziehen wir demnächst mal hinten den zweiten Felgensatz (Fuchsfelgen) mit den gleichen Maßen auf und führen nem Reifenhändler oder Experten den Schaden und das Auto vor.

Vielen Dank euch drei

[P.S.: Das auf Bild 1 sind Spuren vom Reifen montieren, nicht vom Einfedern. Man erkennt auch keine richtigen rotierenden Schleifspuren, sondern lediglich eine Stelle die Frei von Verschmutzung ist.]

Rechts
Rechts 2
Links nach platzer
+5

Für mich sieht es so aus, als ob die Flanke des Reifens irgendwo geschliffen hat. Aber Ferndiagnosen sind immer schwer.

Sehe ich das richtig, dass Reifen mit einer Tragfähigkeit LI 88 montiert sind?

Ist schon geprüft worden, ob das Gummiventil unversehrt ist? Die reißen auch ganz gerne mal am Ventilfuß, dort wo sie aus der Ventilloch-Bohrung kommen, ein.

Für mich sieht das nach wie vor so aus, daß da was geschliffen hat. Viel Spiel ist da wirklich nicht. Vielleicht auch was in den Radkasten mit reingeflogen und sich umgünstig verkantet, bis der Reifen geplatzt ist..

Da ist sogar der Schriftzug weggeschliffen.

Und das Gewebe sieht man schon. Bin auch schon Kilometer auf einem Platten Reifen gefahren, weil es nicht anders ging. So sah mein Reifen danach nicht aus, von wegen auf der Felge gefahren. Das bei Dir ist bis zum Gewebe runtergeschliffen rundum und exakt auf gleicher Höhe. An einer Stelle hat der Reifen dann nachgegeben.. Weiß Gott wie warm der geworden ist.

Und viel Spiel ist da wirklich nicht zwischen Radkasten und Reifen. Kumho macht anständige Reifen; glaube nicht, daß es am Reifen selber lag.

Von einer Kurvenfahrt sieht der jedenfalls nicht so aus.

Auch die Verfärbungen sind ja ein Indiz für thermische Überlastung und lassen für mich nur den Schluss zu, dass das Schätzchen schon eine Weile mit Minder-Luftdruck rollte.

Themenstarteram 27. Juni 2022 um 16:02

Okay jungs vielen Dank für die Antworten. Auch wenn der Reifen erst 600km alt war werd ich mal das Ventil überprüfen und bei nächster Gelegenheit die identischen Fuchsfelgen nehmen, die Reifenfreiheit im eingefederten Zustand überprüfen und die Schicksalskurve nochmal auf gleiche Weise durchfahren.

Und gut beobachtet @Gummihoeker , da hat der Reifenhändler uns tatsächlich einen Reifen mit ein wenig zu geringer Traglast aufgeschwatzt.

Minder-Luftdruck kann auch sein wenn man das wirklich nicht auf der Autobahn und auf der Landstraße merkt, denn wir mussten um 3 Uhr morgens flüchtig vom Campingplatz abhauen und haben vor den 150km Heimreise nicht den Luftdruck überprüft.

Themenstarteram 27. Juni 2022 um 16:09

Zitat:

...Auch die Verfärbungen sind ja ein Indiz für thermische Überlastung...

Falls du das Bronzefarbene auf Bild 6 meinst: das ist Kupferpaste von den Radschrauben :).

Aber warm war der Reifen auf 10 Minuten nachher noch.

Danke!

Wie bzw. wie weich ist die Hinterachse denn gelagert? Nur weil es im Stillstand beim Verschränken oder beim Slalom auf dem Prüfgelände sehr, sehr knapp nicht schleift, muss das bei extrem dynamischer Kurvenfahrt nicht unbedingt genauso sein. Elastomerlager können ja durchaus mal um den ein oder anderen Millimeter nachgeben, was je nach Hebellänge dann am Reifen noch deutlich mehr Bewegungsraum ergibt. Drum wundert es mich, dass ein Auto mit so wenig Freigängigkeit erfolgreich vom Hof fährt...

Wenn ich mir die Bilder auf Wikipedia so ansehe, ist da schon sehr viel am Fahrwerk verändert worden.

Mal so ein paar Gedanken pro Sicherheit und gegen "Sieht aber besser aus":

- Reifen verformen sich bei Kurvenfahrten

- Reifen mit Unterdruck können sich noch stärker verformen

- Bei bestimmten Geschwindigkeiten und niedrigen Luftdrücken ergibt sich u.U. eine "stehende Welle" als Verformung an der Flanke/Reifen

Hier in diesem Fall:

- Eine zu geringe Traglast geht auch auf die Flanke und pro Verformung

- Ein vollgeladenes Fahrzeug (mit eventuellen Camping-Einbauten) kann je Achse zu schwer werden

- Eine hohe Reifenflanke (/60 Reifen) kann sich stärker verformen als beledertes Alu (z.B. /35er)

- Ein Reifen, der zu heiss wird, kann auch an der Flanke "weicher" werden.

- Ist das Blech am Radlauf noch Stabil oder verformt es sich im Fahrbetrieb?

- Ist die Radaufhängung (alle Buchsen, Lenker und Radlager) absolut stabil?

Statische Tests sagen nicht alles über den dynamischen Fahrbetrieb aus, das Fahrzeug und die Reifen sind ja nicht aus Beton gegossen.

Der Schaden muss ja nicht in der letzten Kurve passiert, sondern kann auch schon auf den Kilometern vorher angerichtet worden sein, nur die letzte Kurve gab dem Reifen den Schubs zum Versagen.

Kann eine andere Ursache für einen Druckverlust sicher ausgeschlossen werden (z.B. Überfahren eines spitzen Steins oder einer anderen scharfkantigen Stelle)?

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