Reifen- o. Räderwechsel verweigert
Hallo Kollegen,
vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen:
Meine Tochter war mit Ihrem A3 schon bei drei Werkstätten um mitgebrachte Sommerräder montieren zulassen, aber alle drei lehnten ab.
Alle drei die gleiche Begründung:
Ein Reifen der vier zu montierenden Räder hat eine andere Marke als die anderen drei.
Alle vier Reifen sind Radialreifen, Sommerreifen, haben die gleich Größe, das gleiche DOT-Jahr (2014) und das gleiche gute Profil.
Die Felgen sind alle vier identisch.
Ihr Hinweis auf die StVZO, und dass die Montage der Räder erlaubt sei und der Wagen auch so letzten Sommer durch den TÜV kam, änderte nichts.
Ein Meister sagte sogar - ernsthaft -, wenn etwas passieren würde, müsse er dafür unter Umständen ins Gefängnis.
Was ist der Grund weshalb die Werkstätten den Wechsel ablehnen ?
Gruß jodelschnepfe
146 Antworten
...ebenso wie die Fahrzeugebedienung über Touchdisplays....
Nichts gegen Hinweise, aber was erlaubt ist, darf auch beauftragt werden.
Zwischenzeitlich war ja knapp eine Woche Zeit, die tatsächlichen Beweggründe für die „Arbeitsverweigerung“ in Erfahrung zu bringen. Vielleicht berichtet der TE ja mal das Ergebnis, bevor wir Seite zehn beschrieben haben.
Hinweis!!!
Da steht bestimmt auch, nicht rauchen, nicht dies, nicht jenes...........
Irgendwo ist doch auch mal gut.
Es ist NICHT VERBOTEN, also ist es erlaubt. Punkt.
Den Werkstätten geht es einfach zu gut, wenn sie solch einfache Arbeit ablehnen. Der nächste dumme Kunde wartet ja schon, um 80 € / h + überhöhte Ersatzteilpreise zu beauftragen.
Zitat:
@seahawk schrieb am 18. Juli 2022 um 17:28:09 Uhr:
Wie gesagt, für einen Fachbetrieb reicht es nicht aus sich an nur gesetzliche Vorschriften zu halten. Und wer mal in die Bedienungsanleitung seines Autos sieht, findet heute meist den Hinweis, dass am besten alle 4 Reifen erneuert werden sollten, falls das nicht möglich oder notwendig ist, soll achsweise erneuert werden. Gerne gefolgt von dem Hinweis, dass der Wechsel nur eines Reifens erhebliche, negative Auswirkungen auf die Fahrsicherheit haben kann.
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 18. Juli 2022 um 22:02:56 Uhr:
Hinweis!!!Da steht bestimmt auch, nicht rauchen, nicht dies, nicht jenes...........
Irgendwo ist doch auch mal gut.
Es ist NICHT VERBOTEN, also ist es erlaubt. Punkt.
Den Werkstätten geht es einfach zu gut, wenn sie solch einfache Arbeit ablehnen. Der nächste dumme Kunde wartet ja schon, um 80 € / h + überhöhte Ersatzteilpreise zu beauftragen.
Dann freuen wir uns doch einfach mit den Werkstätten über ihren wirtschaftlichen Erfolg. Scheinen dann ja vieles richtig zu machen.
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Hochmut kommt meist kurz vor dem Fall.
Mir sind genügend solcher Fälle bekannt. Die kleinen, serviceorientierten (menschlichen) gibt es komischerweise alle noch.
Zitat:
@PrinceDenmark schrieb am 18. Juli 2022 um 22:15:31 Uhr:
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 18. Juli 2022 um 22:02:56 Uhr:
Hinweis!!!Da steht bestimmt auch, nicht rauchen, nicht dies, nicht jenes...........
Irgendwo ist doch auch mal gut.
Es ist NICHT VERBOTEN, also ist es erlaubt. Punkt.
Den Werkstätten geht es einfach zu gut, wenn sie solch einfache Arbeit ablehnen. Der nächste dumme Kunde wartet ja schon, um 80 € / h + überhöhte Ersatzteilpreise zu beauftragen.
Dann freuen wir uns doch einfach mit den Werkstätten über ihren wirtschaftlichen Erfolg. Scheinen dann ja vieles richtig zu machen.
Meine These: wer Pleite geht weil er die 5€ Gewinn aus einem Radwechsel nicht hat - der hat was falsch gemacht. Genauso wie der der den machen muss um einen Rest Leben zu haben.
Du hast meinen Kontext nicht komplett verstanden.
Räderwechsel ist nunmal ne Standardaufgabe. Das macht auch die Tanke, sofern sie ne Werkstatthalle hat. Aber we man auch hier sieht, Service wird halt immer weniger. Teils mit irren behördlichen Auflagen, teils mangelnder Emphatie etc....
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 18. Juli 2022 um 22:22:07 Uhr:
Meine These: wer Pleite geht weil er die 5€ Gewinn aus einem Radwechsel nicht hat - der hat was falsch gemacht. Genauso wie der der den machen muss um einen Rest Leben zu haben.
Da braucht es doch jetzt keine konstruieren Szenarien. Die Werkstatt lehnte den Auftrag, mit Hinweis auf eine Gefährdung der Kunden-Sicherheit und möglichen rechtlichen Konsequenzen ab.
Den Vorwurf, der hier permanent mitschwingt, kann ich nicht nachvollziehen.
@Gummihoeker
Aber wir kennen das Gejammer aus gefühlt einer Million anderer Themen doch schon.
IRONIE ON
Wir wissen, dass Fachbetriebe nur deswegen Maybachs als Firmenwagen haben, weil sie bescheiden auftreten wollen und der Öffentlichkeit nicht bekannt werden soll, dass nur gezockt wird.
IRONIE OFF
Ich jedenfalls wäre als unwissender Kunde froh, wenn die Werkstatt, die ich mit der Montage von angelieferten Rädern beauftragen will, mir mitteilt, dass sie wegen Sicherheitsbedenken diesen Auftrag nicht ausführen will.
Das ist gelebter Servicegedanke!
Schließlich könnte ich ein zickiger Geizhals sein, der Foren zudröhnt. Und dieser "Kunde" käme dann tatsächlich nicht wieder.
Ich persönlich halte nicht viel von 'der Fachmann weiß alles und die Kunden sind nur unwissende Schafe, die nicht wissen was sie tun'. Diese Art von Arroganz begegnet einem häufig egal ob in der Autowerkstatt, beim Arzt oder beim Handwerker.
Neuerdings beobachte ich sogar, dass das zur Philosophie erhoben wird. Achtet mal auf so manche Werbung, die im TV läuft - egal ob die neuste Conti Reifenwerbung ('Interessieren sie sich wirklich für Reifen?'😉 bis hin zur Inkontinenzeinlage ('Wo ist es hin? Ist doch egal, Hauptsache es funktioniert!'😉.
Sicher, manche Leute wollen so durchs Leben und weil sie selbst nichts wissen müssen sie eben alles glauben. Aber es gibt auch Menschen, die Dinge hinterfragen, die sich Fachwissen aneignen auch wenn es außerhalb ihrer Berufsausbildung liegt und die dann ihre eigenen Entscheidungen daraus ableiten wollen.
'Gelebter Servicegedanke' besteht hier in Aufklärung, Beratung und Hilfe, aber nicht in Bevormundung und dem Kunden die Entscheidung aus der Hand zu nehmen.
Nochmal: Ich mache einem Werkstattbetrieb nicht die Entscheidung streitig, ob er einen Auftrag ausführen will oder nicht - aber er muss sich dann ggfs. auch gefallen lassen, als 'nicht serviceorientiert' bezeichnet zu werden.
(Das hat nun alles nichts mit den 3+1 Reifen des TE zu tun, die wir alle nicht mit eigenen Augen gesehen haben. Ich spreche hier nur ganz allgemein, denn vom konkreten Fall hat sich dieser Thread bereits vor etlichen Seiten verabschiedet).
Ich kann Euch verstehen, auch wenn ihr zu einseitig schaut... Es gibt nicht nur dumme Kunden!
Wenn ich die Problematik kenne, die Schraube im Reifen lasse und den Druck über 2bar, dann erwarte ich eine fachgerechte Pilzreparatur und keine Räuberpistolen...
Zitat:
@ghm schrieb am 19. Juli 2022 um 09:54:32 Uhr:
1.
Ich persönlich halte nicht viel von 'der Fachmann weiß alles und die Kunden sind nur unwissende Schafe, die nicht wissen was sie tun'.2.
Diese Art von Arroganz begegnet einem häufig egal ob in der Autowerkstatt, beim Arzt oder beim Handwerker ... es gibt auch Menschen, die Dinge hinterfragen, die sich Fachwissen aneignen auch wenn es außerhalb ihrer Berufsausbildung liegt und die dann ihre eigenen Entscheidungen daraus ableiten wollen.3.
'Gelebter Servicegedanke' besteht hier in Aufklärung, Beratung und Hilfe, aber nicht in Bevormundung und dem Kunden die Entscheidung aus der Hand zu nehmen.4.
Nochmal: Ich mache einem Werkstattbetrieb nicht die Entscheidung streitig, ob er einen Auftrag ausführen will oder nicht - aber er muss sich dann ggfs. auch gefallen lassen, als 'nicht serviceorientiert' bezeichnet zu werden.
1. da gehe ich sogar noch mit, aber ...
2. ... diese Arroganz ist dann auch oft dem Kunden eigen der sich informiert hat. Der weiß jetzt nämlich nach einigen Stunden Internetrecherche alles, oft besser als der Arzt, Handwerker oder eben Reifenbetrieb. Und dann stehen die eigenen Entscheidungen vielleicht mal nicht im Einklang mit dem, was der Fachmann für richtig hält. Ganz oft sind das keine angenehme Kunden ...
3. ok, der Fachbetrieb soll also für 30€ Umsatz oder 5€ Gewinn (ich bin jetzt bei den 3+1 Rädern die infach montiert werden sollen) Aufklären, Beraten und Helfen, dann aber willfährig alles trotzdem so machen wie der Kunde mit Internetstudium sich fachmännisch angeeignet und selbst entschieden hat? Plus Haftung übernehmen? Da fehlt dann aber eine Null beim Umsatz dafür ...
4. ... denn der Betrieb arbeitet eben zur Gewinnerzielung. Und entgegen der Meinung anderer ("wenn die das nicht machen, können die irgendwann den Laden zusperren"😉 bin ich der Ansicht: 5 solche Kunden pro Tag reichen, dass der Betrieb zu machen muss - oder wie lange und wie breit willst Du für den Verdienst das mit dem Kunden aufrollen (den Du nicht kennst und der nie vorher da war und idR auch hinterher sowieso nicht mehr kommt)? Da sind 10 Minuten schon zu viel gekümmert. Das mag aus der Sicht des "informierten und mündigen Kunden" nicht serviceorientiert sein - aber aus der Sicht des Betriebes sieht es eben so aus, dass der von so einem billigen Reifenwechsel und/oder der Diskussion mit einem bestimmten Kundenschlag nicht leben kann. 3x neue Räder+Montage+Wuchten+Anschrauben+Altreifenentsorgung am Tag ist dem lieber als 15x alte Räder dran schrauben. Man muss eben realisieren, dass man mit derlei Pipikram (olle nicht zusammen passende Räder am ollen Auto montieren für Taschengeld) nicht in der ersten Reihe der interessanten Kunden steht. Die, die das nicht realisieren und auf den Service drängen und drauf beharren "der muss das doch, ich bin der Kunde, und der soll sich nicht anstellen, ICH BEZAHLE JA 30 (!) EURO!" - die müssen idR nicht davon leben dass die Kasse in seiner Firma am Abend stimmt. Sobald der Betrieb halbwegs seine Bühne mit "richtigen" Aufträgen auslasten kann, ist man mit diesem Kram eben im Weg. Da muss man zu einer zeit dann kommen, wo der betrieb eh Leerlauf hat und es nix ausmacht sich damit auseinander zu setzen.
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 19. Juli 2022 um 08:36:13 Uhr:
@Gummihoeker
Aber wir kennen das Gejammer aus gefühlt einer Million anderer Themen doch schon.IRONIE ON
Wir wissen, dass Fachbetriebe nur deswegen Maybachs als Firmenwagen haben, weil sie bescheiden auftreten wollen und der Öffentlichkeit nicht bekannt werden soll, dass nur gezockt wird.
IRONIE OFFIch jedenfalls wäre als unwissender Kunde froh, wenn die Werkstatt, die ich mit der Montage von angelieferten Rädern beauftragen will, mir mitteilt, dass sie wegen Sicherheitsbedenken diesen Auftrag nicht ausführen will.
Das ist gelebter Servicegedanke!
Schließlich könnte ich ein zickiger Geizhals sein, der Foren zudröhnt. Und dieser "Kunde" käme dann tatsächlich nicht wieder.
So ist es. Die einzige andere Möglichkeit wäre, den Kunden eine Belehrung unterschreiben zu lassen, dass man ihn auf die potentiellen Gefahren einer Mischbereifung mit zumal alten Gummis hingewiesen hat und er dennoch auf der Ausführung des Räderwechsels bestanden hat.
Ob eine solche Haftungsfreizeichnung aber im Schadensfall hilft, zumal wenn es Schwerverletzte oder Tote gegeben hat und die schlechte Bereifung zumindest nicht als mitursächlich ausgeschlossen werden kann, ist fraglich.
Denn wenn es zum (durchaus unwahrscheinlichen) Unglück kommt, sind immer sofort tausend Wichtigtuer da die schreien "das hätte man niemals so machen oder auch nur zulassen dürfen!"
Danke für deine ausführliche Reaktion auf meinen Post. Wir sind uns in einigem einig, aber auch in manchem nicht - deswegen kann ich nicht umhin, darauf nochmal zu antworten:
1. ok
2. zugegeben, manche Kunden sind so. Da liegt es dann an mir, als Fachmann meine Kompetenz unter Beweis zu stellen - wenn ich das nicht will oder meine, es mir aus Zeitgründen nicht leisten zu können mich auch mit kritischen Kunden/Patienten/Mandanten auseinanderzusetzen, dann sollte ich mir entweder einen Beruf suchen ohne Kundenkontakt oder ich bediene eben nur die Schafe, die dem Fachmann blind vertrauen. ICH würde solche Betriebe meiden wie der Teufel das Weihwasser, aber das muss eben jeder selbst entscheiden.
3. Wenn ich als sogn. Fachmann nicht in der Lage bin, mich mit jemandem auseinanderzusetzen, der nach 3 Stunden 'internet-Studium' meint er wisse mehr als ich, dann sollte ich entweder meinen eigenen Anspruch Fachmann zu sein kritisch hinterfragen oder meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern. Und wenn ich dazu keine Lust, keine Zeit und kein Geld habe, dann zurück zu Punkt 2 und aufhören mit der Sch.... oder eben nur die Duckmäuserkunden abarbeiten.
4. Mein Reden: Wenn der Job nicht passt, dann lehne ich ihn ab... aber dann sollte man als Unternehmer auch die Eier haben und sagen, 'Ich mach das nicht, weil sie mir nicht genug bezahlen wollen'... 'Ich lehne das ab, weil es in meinen Augen gefährlich ist obwohl der Gesetzgeber das anders sieht... aber was wissen die schon, ich bin der Fachmann und sage, das ist brandgefährlich'... 'Ich hab eine ganze Reihe von Stammkunden die auf Termine bei mir warten und habe deswegen keine Zeit für ihren Nickerkram'... Völlig legitim!
Aber dann muss ich auch damit leben, dass der Kunde eben unzufrieden abzieht und nicht so tun, als hätte ich dem Kunden einen Gefallen getan und sein Leben gerettet weil ich einen Auftrag verweigert habe, der mir in Wahrheit nur zu schlecht bezahlt war. Ich stimme deinem Argument vorbehaltlos zu, dass am Abend die Kasse stimmen muss. Dann muss ich eben die Preise erhöhen, damit der Beratungsaufwand abgedeckt ist - den Schaf-Kunden ist das egal und die sagen 'zu teuer' und gehen woanders hin, kritische Kunden werden es vielleicht zu würdigen wissen und bereit sein dafür mehr Geld zu bezahlen. Das ist ein Balanceakt, den jeder Unternehmer für sich selbst finden muss.
Ein interessantes Experiment in diesem Zusammenhang wäre, der ablehnenden Werkstatt anstatt der üblichen 30.- Euro fürs Umstecken stattdessen 300.- zu bieten. Ob dann die Sicherheitsbedenken gegen einen gesetzlich erlaubten anderen Reifen immer noch so groß wären?