regulierung vs. eigenverantwortung
der ruf nach deregulierung, nach mehr eigenverantwortung im straßenverkehr ist in diesem forum immer wieder zu vernehmen. insbesondere beim thema limitierung wird von einem einschränken der "persönlichen freiheit" gesprochen und entsprechend argumentiert.
aus diesem kontext heraus würde mich interessieren, welche regelungen im straßenverkehr hier als überholt oder überflüssig betrachtet werden. welche aspekte der verkehrssicherheit müssten nicht reguliert werden und warum? wie weit kann eigenverantwortung gehen und wo sind die grenzen?
einige beispiele hierfür:
- ist ein tl in geschlossenen ortschaften notwendig?
- ist eine gurtpflicht notwendig?
- tempo 100 auf landstraßen?
- hauptuntersuchung?
- helmpflicht?
- promillegrenze, wirklich notwendig?
sind das nicht alles regulierungen, welche im zuge von mehr eigenverantwortung gekippt werden könnten? sind das nicht alles (genauso wie es ein tl auf autobahnen wäre) einschränkungen der "persönlichen freiheit"? warum wird auf der einen seite diese "einschränkung" akzeptiert, auf der anderen seite so vehement dagegen argumentiert?
obige aufzählung erhebt sicher keinen anspruch auf vollständigkeit und kann beliebig ergänzt oder fortgesetzt werden. und um missverständnissen vorzubeugen, ich fordere keineswegs die abschaffung dieser regeln.
auf meinungen, denkanstöße und/oder anregungen gespannt wartend,
nixfuerungut
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Sinnvolle Verkehrsregeln sind das Rechtsfahrgebot und die Vorfahrtsregelung. Alles andere ist überflüssig und könnte abgeschafft werden. Wer damit nicht zurecht kommt, und durch seine Fahrweise andere gefährdet, der sollte seiner Fahrerlaubnis verlustig gehen.
Da verstehe ich Dich aber nicht. Viele Reglungen schützen auch Dich vor der Unvernunft anderer. Beispiel: Ein Besoffener nimmt Dich frontal, ein Raser bekommt die Kurve nicht, nimmt Dich frontal, eine Schrottkarre bricht vor Dir zusammen, gerät in den Gegenverkehr, der weicht aus, nimmt Dich frontal. Ich halte die meisten Reglungen für unbedingt sinnvoll. Der Mensch ist mit Eigenverantwortung und der Verantwortung gegenüber anderen überfordert.
112 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Tempomat
Der schwierige bis manchmal unmögliche Weg zur Objektivität bzw. zur sozialverträglichen Meinungsäußerung bei diesem anonymen Medium ist wohl der, dass trotz der Anonymität hier immer wieder eine Selbstdarstellung der Art in den Vordergrund geschoben wird die so ausgelegt ist, dass der Poster als `toller Bursche´ hofft rüber zu kommen.
Aha der Herr Tempomat übt Selbstkritik...😁
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Sicherlich bist Du für Dein Verhalten selbst verantwortlich, aber der Staat ist dafür verantwortlich das Du mit Deinem Verhalten nicht jemand anderes gefährdest,schädigst oder schlimmeres.Der Staat ist dafür verantwortlich das das öffendliche Leben in Gange bleibt. Deshalb gibt er Dir Regeln vor. Verstößt Du gegen Diese Regeln wirst Du zur Verantwortung gezogen. So einfach ist das. Jede Versicherung, jeder Verein in jeder Familie gibt es bestimmte Regeln ohne die nichts laufen würde. Oder macht in Deiner Familie jeder was er will, hast Du nix zu sagen ? Du bist für Deine Kinder verantwortlich. Sicherlich gibst Du Ihnen Freiheiten aber Du forderst auch bestimmte Grundregeln ein. So ist das auch im Straßenverkehr. Würde er in Eigenverantwortung laufen würde er zu stehen kommen, weil jeder macht was er will.Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
Es stellt sich halt nur die Frage in wie Weit der Staat etwas regeln muss...
Und NEIN! der Staat ist nicht für mich verantwortlich, ICH bin für mein handeln zu allererst allein verantwortlich!!! Der Staat (Gesetzgeber) hat Rahmenbedingungen zu schaffen in denen sich seine Bürger möglichst frei (!) entfalten können und ja er hat sie in manchen Fällen auch vor sich selbst zu schützen, nur ist halt die Frage wieviel Gesetze und Regeln dafür nötig sind...
Das selbsständige denken sollte einem er Gesetzgeber doch nun wirklich nicht abnehmen...
Dem Staat die größte Verantwortung für sein eigenes Handeln zuzuschieben ist im besten Falle nichts anderes als Bequemlichkeit!
O.k. wir nähern uns anscheinend an. Nochmal, nirgendwo habe ich geschrieben das ich sämtliche Regeln und Gesetze abschaffen möchte, lediglich bin ich der Meinung das es so langsam Zeit wird das, das Pendel mal wieder in Richtung Eigenverantwortung ausschlägt...
Gut, das Du meine Familie ansprichst, ist nämlich eignetlich das beste Beispiel, weil ich es genau da lebe! Mit zunehmenden Alter bekommt mein Nachwuchs immer mehr Eigenverantwortung, Regeln machen bei uns grundsätzlich Sinn (hoffe ich😛) werden je nach Alter ausführlich erklärt und auch immer wieder in Frage gestellt und ggf abgeändert oder gestrichen. Sie (die Regeln) existieren nicht aus Bequemlichkeit oder "weil es früher auch so war".
"Grundregeln" Du hast es selbst gesagt... Vertrauen geht bei uns vor Überwachung, sollte mal eine Strafe nötig sein so ist sie angemessen
Und meine beiden Großen danken es mir mit guten Leistungen in Sport und Schule und einem ordentlichen Sozialverhalten (mit dem ein oder andren Ausrutscher😁, aber ich will ja auch keine "Streberkinder"...
Das jetzt auf den Strassenverkehr zu übertragen ist natürlich schwierig, aber dennoch sollte man mal darüber nachdenken ob ein Regelwerk in dem derzeitigen Ausmasse wirklich nötig ist... Und nicht immer nur nach Gesetz, Regel, Überwachung und Strafe verlangen...
Eigenverantwortung ist ein Wort, dass der Mensch nur schwer in seinen eigenen Wortschatz integrieren kann. Warum? Weil er es nicht will. Es ist leichter nach der Verantwortung anderer zu fragen, gar zu rufen, als selbst Verantwortung zeigen und Konsequenzen klaglos hinzunehmen? Nö, sorry, nicht für mich.
So siehts doch derzeit aus. Ich erlebe es jeden Tag, wie diese vermeintliche Eigenverantwortung verstanden wird. Sorry, aber das ist eine ganz blöde Idee.
Und gerade deshalb sind heutzutage Regeln unabdingbar, der Mensch braucht einfach ein Korsett an Regeln, an die er sich halten sollte. Denn dann kann er wenigstens, wenn schon nicht selbst, so aber andere auf ihr Fehlverhalten hinweisen.
fire-fighter hat absolut Recht damit, dass dieser Thread keinen Sinn macht.
Regeln sind einfach dafür da, ein gedeihliches Miteinander zu ermöglichen. Wer da nach Eigenverantwortung und Deregulierung ruft, kaschiert nur den eigenen Wunsch danach, tun und lassen zu können was er will.
Sicher könnte man sagen, es reicht § 1 StVO für alle Verkehrslebenslagen. Denn so lange niemand geschädigt, gefährdert oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder belästigt wird, ist die Welt in Ordnung. Dann wäre aber viel mehr Raum für die Auslegung, wann jemand behindert wurde und wann nicht. Und dann wäre der Ruf nach mehr Regeln wieder groß, damit auch überall gleiches Recht gilt und nicht jeder qua besserer Argumentation oder teurerem Anwalt das Recht auf seine Seite zerren kann.
Ohne Regeln kann der Mensch einfach nicht. Schön wäre es, wenn er es könnte. Aber leider ist der Mensch im erfinden von Ausreden und Fremdverantwortung kreativer als in der ach so geliebten Selbstverantwortung.
Zitat:
Original geschrieben von S-line-Rulez
Nun erzählst du mir das dieser Thread nichts mit dem eigenverantwortlichen Denken und Handeln im Straßenverkehr zutun hat...
Nein, das habe ich nicht behauptet...
Zitat:
... und bezeichnest mich obendrein noch als ignorant?
Wenn du das so reininterpretierst... ja... wobei ich das eigentlich relativiert hatte:
Es könnte sein, dass dieser Thread aus deiner Sicht einfach unzumutbar (= zu viel des guten) war (einerseits zu simpler Sachverhalt... andererseits viel zu weit ausgeholt) und du deshalb garnicht wissen wolltest, worum es da tatsächlich geht.
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sehr spannend, dass dieses thema so polarisiert.
natürlich kann man "eigenverantwortung" in jedem lebensbereich, in jeder regulierung suchen, jedoch sollte es hier ausschließlich um die sicherheit bzw. regulierung im straßenverkehr gehen.
der straßenverkehr ist natürlich nur ein kleiner bereich, der hier betrachtet wird. aber sind nicht straßen, rad- und gehwege ein abbild unserer gesellschaft? ellbogendenken, rechthaberei, irgnoranz oder intoleranz findet man sowohl auf dem asphalt, als auch im büro oder im alltäglichen miteinander?
sind die obigen punkte nicht vielleicht sogar ein resultat aus einer "überregulierung"? ist es ein typisch deutsches phänomen? gerade das beispiel "schilderwald" eignet sich hervorragend dafür, dies scheinbar zu belegen. rein subjektiv betrachtet herrscht in der tat an deutschen straßenrändern das blanke chaos in form von unendlich scheinender beschilderung.
ist das thema so brisant weil es eben ein frage der mentalität ist? würden südeuropäer vielleicht ein wenig entspannter damit umgehen?
etwas ist mir noch aufgefallen in dieser diskussion. wird eine deregulierung abgelehnt, werden immer die anderen als beispiel herangezogen. es gab noch niemanden der klipp und klar äußerte, dass bspw. die promillegrenze eine art selbstschutz sei.
zusammenfassend könnte man meinen, dass alle beteiligten hier eigentlich keine regulierung benötigen, aber da "die anderen" dadurch nicht mehr berechenbar wären wird dann doch die ein oder andere regel benötigt.
Anderer Ansatz... 😉
Die 100 km/h auf der Landstraße sind doch schon Eigenverantwortung genug?!
Sie sind nur die Obergrenze, die unter allerbesten Bedingungen erlaubt ist.
Darunter bzw. hin bis 100 per Eigenverantwortung...
Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
O.k. wir nähern uns anscheinend an. Nochmal, nirgendwo habe ich geschrieben das ich sämtliche Regeln und Gesetze abschaffen möchte, lediglich bin ich der Meinung das es so langsam Zeit wird das, das Pendel mal wieder in Richtung Eigenverantwortung ausschlägt...Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Sicherlich bist Du für Dein Verhalten selbst verantwortlich, aber der Staat ist dafür verantwortlich das Du mit Deinem Verhalten nicht jemand anderes gefährdest,schädigst oder schlimmeres.Der Staat ist dafür verantwortlich das das öffendliche Leben in Gange bleibt. Deshalb gibt er Dir Regeln vor. Verstößt Du gegen Diese Regeln wirst Du zur Verantwortung gezogen. So einfach ist das. Jede Versicherung, jeder Verein in jeder Familie gibt es bestimmte Regeln ohne die nichts laufen würde. Oder macht in Deiner Familie jeder was er will, hast Du nix zu sagen ? Du bist für Deine Kinder verantwortlich. Sicherlich gibst Du Ihnen Freiheiten aber Du forderst auch bestimmte Grundregeln ein. So ist das auch im Straßenverkehr. Würde er in Eigenverantwortung laufen würde er zu stehen kommen, weil jeder macht was er will.
Gut, das Du meine Familie ansprichst, ist nämlich eignetlich das beste Beispiel, weil ich es genau da lebe! Mit zunehmenden Alter bekommt mein Nachwuchs immer mehr Eigenverantwortung, Regeln machen bei uns grundsätzlich Sinn (hoffe ich😛) werden je nach Alter ausführlich erklärt und auch immer wieder in Frage gestellt und ggf abgeändert oder gestrichen. Sie (die Regeln) existieren nicht aus Bequemlichkeit oder "weil es früher auch so war".
"Grundregeln" Du hast es selbst gesagt... Vertrauen geht bei uns vor Überwachung, sollte mal eine Strafe nötig sein so ist sie angemessenUnd meine beiden Großen danken es mir mit guten Leistungen in Sport und Schule und einem ordentlichen Sozialverhalten (mit dem ein oder andren Ausrutscher😁, aber ich will ja auch keine "Streberkinder"...
Das jetzt auf den Strassenverkehr zu übertragen ist natürlich schwierig, aber dennoch sollte man mal darüber nachdenken ob ein Regelwerk in dem derzeitigen Ausmasse wirklich nötig ist... Und nicht immer nur nach Gesetz, Regel, Überwachung und Strafe verlangen...
Ok, Du meinst wir nähern uns einander an. Aber meine Frage wie Du Dir Deine, meine, unsere Eigenverantwortung im Straßenverkehr vorstellst, hast Du mir noch nicht beantwortet. Gut ich sehe auch ein, bin sogar dagegen das jede Kleinigkeit durch den Gesetzgeber vorgeschrieben werden muss. Ein großer Teil der Überwachungsmaßnahmen dienen nicht zur Steigerung der Verkehrssicherheit sondern dienen dem Staat als Finanzhilfe. Trotsdem bin ich für eine enge Verkehrsüberwachung da auf diesem Wege Härtefälle aus dem Verkehr gezogen werden und machen wir uns doch nichts vor, eine hohe Prozentzahl der Verkehrsteilnehmer fahren meist im Limit weil sie mit einer Kontrolle rechnen und Angst vor den Konsequenzen haben. Wenn jeder wüsste es gibt keine Überwachungsmaßnahmen wären wir wieder bei der Eigenverantwortung und ich bin mir sehr sicher, diese würden wenige zeigen.
Vielleicht denkt der Staat ja wie Du, weiß aber das das nicht funktioniert.
Ein Verkehr ohne klare Regeln kann m.E. nicht funktionieren. Und nocheins, der Staat investiert nur in viele teure Technik zur Verkehrsüberwachung, weil er halt weiß, das viele trotz klarer Regeln und Vorschriften machen was sie wollen.
Du hast von Vertrauen gesprochen. Da gibt es eine alte Redewendung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Zitat:
Eigenverantwortung ist ein Wort, dass der Mensch nur schwer in seinen eigenen Wortschatz integrieren kann. Warum? Weil er es nicht will. Es ist leichter nach der Verantwortung anderer zu fragen, gar zu rufen, als selbst Verantwortung zeigen und Konsequenzen klaglos hinzunehmen?
Das erinnerte mich grad an diverse aktuelle Threads im Finanzierungsbereich auf MT...
In einem Thread regt sich jemand darüber auf das er die Umweltprämie wohl nicht bekommt, weil er im Formular wohl nicht drauf geachtet hat das ehem. Halter und zukünftiger Halter übereinstimmen.
So ein bisschen Eigenverantwortung ist dem Normalbürger also schon zuviel - und ratet mal wem der "Geschädigte" durch seine eigene Blödheit nun mit Anwalt etc. droht?? Richtig dem Autohaus und der BAFA - weil die ja bei der Abgabe des Formulars nicht überprüft hätten ob er überhaupt das richtige angegeben hätte ^^
Also ganz ehrlich, viele Menschen sind so unselbstständig, das ist schon krank
Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
Ok, Du meinst wir nähern uns einander an. Aber meine Frage wie Du Dir Deine, meine, unsere Eigenverantwortung im Straßenverkehr vorstellst, hast Du mir noch nicht beantwortet. Gut ich sehe auch ein, bin sogar dagegen das jede Kleinigkeit durch den Gesetzgeber vorgeschrieben werden muss. Ein großer Teil der Überwachungsmaßnahmen dienen nicht zur Steigerung der Verkehrssicherheit sondern dienen dem Staat als Finanzhilfe. Trotsdem bin ich für eine enge Verkehrsüberwachung da auf diesem Wege Härtefälle aus dem Verkehr gezogen werden und machen wir uns doch nichts vor, eine hohe Prozentzahl der Verkehrsteilnehmer fahren meist im Limit weil sie mit einer Kontrolle rechnen und Angst vor den Konsequenzen haben. Wenn jeder wüsste es gibt keine Überwachungsmaßnahmen wären wir wieder bei der Eigenverantwortung und ich bin mir sehr sicher, diese würden wenige zeigen.
Vielleicht denkt der Staat ja wie Du, weiß aber das das nicht funktioniert.
Ein Verkehr ohne klare Regeln kann m.E. nicht funktionieren. Und nocheins, der Staat investiert nur in viele teure Technik zur Verkehrsüberwachung, weil er halt weiß, das viele trotz klarer Regeln und Vorschriften machen was sie wollen.
Du hast von Vertrauen gesprochen. Da gibt es eine alte Redewendung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Gut, konkret:
Eigenverantwortung im Strassenverkehr heisst für den Verkehrsteilnehmer sein Verhalten den Gegebenheiten (Witterung, Verkehrsdichte, Fahrbahnzustand, Erfahrung, etc.) anzupassen, Toleranz zu üben, niemanden "erziehen" zu wollen, bzw. auf "Machtspielchen" zu verzichten und seine Frustrationen/Komplexe anderweitig auszuleben...
Für den Gesetzgeber heisst das: Lichtung des Schilderwaldes, Überprüfung von Verordnungen, Gesetzen, Limits, ggf. Ersatz der starren Limits durch Empfehlungen; Überwachung in vernünftigem Rahmen (bevorzugt wirkliche Unfallschwerpunkte; keine offensichtlichen "Abzockstellen" mehr), mehr Prävention als Strafe, Strafe in angemessener Relation zum Vergehen und auch sicherstellen einer mehr "praxisorientierten" Führerscheinausbildung, mehr erlebte Fahrphysik, als denn trockene Theorie...
Nur mal so nebenbei (auch auf die Gefahr hin das mir das jetzt wieder als Selbstdarstellung ausgelegt wird), trotzdem (oder gerade deswegen?) ich mich im Strassenverkehr nachdem Prinzip der Eigenverantwortung bewege, habe ich NULL Punkte beim KBA...
Zitat:
Original geschrieben von Hadrian
Trotz der ganzen Regeln und Vorschriften gibt es also immer noch Unfälle. Leistet man der vorherrschenden Meinung hier Folge, dann müßte man die Regeln und Vorschriften nur noch weiter ausbauen und so die absolute Sicherheit im Strassenverkehr herbeiführen. Dem ist jedoch leider nicht so.
Nein, wenn die bestehenden Vorschriften und Regeln zu 100 % beachtet werden würden (egal ob absichtlich oder unabsichtlich), wäre die Anzahl der Unfälle höchstwahrscheinlich erheblich niedriger, zumindest was Unfälle zwischen menschlichen Verkehrsteilnehmern angeht...
Zitat:
Warum gibt es eigentlich Vollkasko-Versicherungen? Worin besteht der Sinn, daß jemand selbstverschuldet seine Karre zerlegt und diese von der Solidargemeinschaft erstattet bekommt? Ein Verbot von Vollkaskoversicherungen würde der Verkehrssicherheit mehr nutzen, als sämtliche Regeln und Vorschriften, die zwar in bestimmten Fällen sinnvoll sein mögen, in der Regel jedoch hauptsächlich den mündigen Bürger unverhältnismäßig einschränken.
Es steht Dir ja frei, Teilnehmer dieser Solidargemeinschaft zu sein oder nicht. Die Vollkaskoschäden wirken sich schließlich nicht auf die Beiträge zur Haftpflicht aus sondern werden nur von der Solidargemeinschaft der Vollkasko-Versicherten getragen.
Zitat:
Original geschrieben von haschee
Anderer Ansatz... 😉Die 100 km/h auf der Landstraße sind doch schon Eigenverantwortung genug?!
Sie sind nur die Obergrenze, die unter allerbesten Bedingungen erlaubt ist.
Darunter bzw. hin bis 100 per Eigenverantwortung...
Das ist ja genau der Punkt, bzw. die festgelegten Obergrenzen werden hier teilweise als Einschränkung der Eigenverantwortlichkeit ausgelegt was genau aus der positiven Erfahrung mit diesen Obergrenzen faktisch falsch ist.
JEDER Verkehrsteilnehmer hat genug damit zu tun, seine Eigenverantwortlichkeit zu beweisen z. B. in der Stadt zwischen 0 und 50 km/h. Entsprechend auf der Landstraße und auf den ABn.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass einige Poster hier die Eigenverantwortlichkeit als Egoismusverantwortlichkeit auslegen.
Die StvO ist nun mal für ein Miteinander ausgelegt und das Lärmen um Vorteile unter Ignoranz der Anderen BEWEISST geradezu die Notwendigkeit aufgeführten Regeln
Regeln haben aber auch was feines: Andere Verkehrsteilnehmer werden dadurch berechenbarer.
Wenn sich jemand offenkundig nicht an die Regeln des Strassenverkehrs zu halten vermag (ständiges Wechseln der Fahrbahn, deutlich überhöhte Geschwindigkeit, Missachtung einer roten Ampel etc.) fällt mir das sofort auf und ich selber finde mich in einem erhöhten Alarmzustand wieder.
Die Vorstellung mich ständig in diesem Zustand befinden zu müssen weil es keinerlei Regeln gäbe finde ich erschreckend. Selbst Rennfahrer benutzen lange Geraden um ihren Geist auszuruhen. Solche Ruhepausen hätte der Ottonormalfahrer ja nicht mal und bricht nach 20 gefahrenen Kilometern vor Erschöpfung zusammen 🙁
Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
Aha der Herr Tempomat übt Selbstkritik...😁Zitat:
Original geschrieben von Tempomat
Der schwierige bis manchmal unmögliche Weg zur Objektivität bzw. zur sozialverträglichen Meinungsäußerung bei diesem anonymen Medium ist wohl der, dass trotz der Anonymität hier immer wieder eine Selbstdarstellung der Art in den Vordergrund geschoben wird die so ausgelegt ist, dass der Poster als `toller Bursche´ hofft rüber zu kommen.
Ich übe immer Selbstkritik, deshalb habe ich ja den obigen Beitrag auch an Dich adressiert, damit vielleicht auch bei Dir so ein Prozeß endlich in Gang kommt.
Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
... ich mich im Strassenverkehr nachdem Prinzip der Eigenverantwortung bewege, habe ich NULL Punkte beim KBA...
Die hast Du aber nicht wegen eigenverantwortlichem Handeln, sondern weil du dich entweder an die bestehenden Regeln hältst oder einfach nur Glück hattest und nicht kontrolliert worden bist. 😉
Zitat:
Original geschrieben von zxcoupe
In einem Thread regt sich jemand darüber auf das er die Umweltprämie wohl nicht bekommt, weil er im Formular wohl nicht drauf geachtet hat das ehem. Halter und zukünftiger Halter übereinstimmen.So ein bisschen Eigenverantwortung ist dem Normalbürger also schon zuviel - und ratet mal wem der "Geschädigte" durch seine eigene Blödheit nun mit Anwalt etc. droht?? Richtig dem Autohaus und der BAFA - weil die ja bei der Abgabe des Formulars nicht überprüft hätten ob er überhaupt das richtige angegeben hätte ^^
Nettes Beispiel, genau das meinte ich... 🙄
Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
Gut, konkret:
Eigenverantwortung im Strassenverkehr heisst für den Verkehrsteilnehmer sein Verhalten den Gegebenheiten (Witterung, Verkehrsdichte, Fahrbahnzustand, Erfahrung, etc.) anzupassen, Toleranz zu üben, niemanden "erziehen" zu wollen, bzw. auf "Machtspielchen" zu verzichten und seine Frustrationen/Komplexe anderweitig auszuleben...
Genau so sieht es aus, und dem ist auch nichts mehr hinzu zufügen.
Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
Für den Gesetzgeber heisst das: Lichtung des Schilderwaldes,
Ich weiss grad nicht mehr genau wo, aber in Holland hat vor ca 2 (?) Jahren der Bürgermeister einer Kleinstadt sämtliche Vorfahrtsschilder und Ampeln entfernen lassen, eben um die Autofahrer wieder zu mehr Eigenverantwortung anzuhalten. Das Ergebnis war ein signifikanter Rückgang der Unfallzahlen.....
Zitat:
Original geschrieben von letzterlude
habe ich NULL Punkte beim KBA...
Ich auch.😉
mfg
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