regulierung vs. eigenverantwortung

der ruf nach deregulierung, nach mehr eigenverantwortung im straßenverkehr ist in diesem forum immer wieder zu vernehmen. insbesondere beim thema limitierung wird von einem einschränken der "persönlichen freiheit" gesprochen und entsprechend argumentiert.

aus diesem kontext heraus würde mich interessieren, welche regelungen im straßenverkehr hier als überholt oder überflüssig betrachtet werden. welche aspekte der verkehrssicherheit müssten nicht reguliert werden und warum? wie weit kann eigenverantwortung gehen und wo sind die grenzen?

einige beispiele hierfür:

- ist ein tl in geschlossenen ortschaften notwendig?

- ist eine gurtpflicht notwendig?

- tempo 100 auf landstraßen?

- hauptuntersuchung?

- helmpflicht?

- promillegrenze, wirklich notwendig?

sind das nicht alles regulierungen, welche im zuge von mehr eigenverantwortung gekippt werden könnten? sind das nicht alles (genauso wie es ein tl auf autobahnen wäre) einschränkungen der "persönlichen freiheit"? warum wird auf der einen seite diese "einschränkung" akzeptiert, auf der anderen seite so vehement dagegen argumentiert?

obige aufzählung erhebt sicher keinen anspruch auf vollständigkeit und kann beliebig ergänzt oder fortgesetzt werden. und um missverständnissen vorzubeugen, ich fordere keineswegs die abschaffung dieser regeln.

auf meinungen, denkanstöße und/oder anregungen gespannt wartend,

nixfuerungut

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Sinnvolle Verkehrsregeln sind das Rechtsfahrgebot und die Vorfahrtsregelung. Alles andere ist überflüssig und könnte abgeschafft werden. Wer damit nicht zurecht kommt, und durch seine Fahrweise andere gefährdet, der sollte seiner Fahrerlaubnis verlustig gehen.

Da verstehe ich Dich aber nicht. Viele Reglungen schützen auch Dich vor der Unvernunft anderer. Beispiel: Ein Besoffener nimmt Dich frontal, ein Raser bekommt die Kurve nicht, nimmt Dich frontal, eine Schrottkarre bricht vor Dir zusammen, gerät in den Gegenverkehr, der weicht aus, nimmt Dich frontal. Ich halte die meisten Reglungen für unbedingt sinnvoll. Der Mensch ist mit Eigenverantwortung und der Verantwortung gegenüber anderen überfordert.

112 weitere Antworten
112 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Ok, Du meinst wir nähern uns einander an. Aber meine Frage wie Du Dir Deine, meine, unsere Eigenverantwortung im Straßenverkehr vorstellst, hast Du mir noch nicht beantwortet. Gut ich sehe auch ein, bin sogar dagegen das jede Kleinigkeit durch den Gesetzgeber vorgeschrieben werden muss. Ein großer Teil der Überwachungsmaßnahmen dienen nicht zur Steigerung der Verkehrssicherheit sondern dienen dem Staat als Finanzhilfe. Trotsdem bin ich für eine enge Verkehrsüberwachung da auf diesem Wege Härtefälle aus dem Verkehr gezogen werden und machen wir uns doch nichts vor, eine hohe Prozentzahl der Verkehrsteilnehmer fahren meist im Limit weil sie mit einer Kontrolle rechnen und Angst vor den Konsequenzen haben. Wenn jeder wüsste es gibt keine Überwachungsmaßnahmen wären wir wieder bei der Eigenverantwortung und ich bin mir sehr sicher, diese würden wenige zeigen.
Vielleicht denkt der Staat ja wie Du, weiß aber das das nicht funktioniert.
Ein Verkehr ohne klare Regeln kann m.E. nicht funktionieren. Und nocheins, der Staat investiert nur in viele teure Technik zur Verkehrsüberwachung, weil er halt weiß, das viele trotz klarer Regeln und Vorschriften machen was sie wollen.
Du hast von Vertrauen gesprochen. Da gibt es eine alte Redewendung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Gut, konkret:

Eigenverantwortung im Strassenverkehr heisst für den Verkehrsteilnehmer sein Verhalten den Gegebenheiten (Witterung, Verkehrsdichte, Fahrbahnzustand, Erfahrung, etc.) anzupassen, Toleranz zu üben, niemanden "erziehen" zu wollen, bzw. auf "Machtspielchen" zu verzichten und seine Frustrationen/Komplexe anderweitig auszuleben...

Für den Gesetzgeber heisst das: Lichtung des Schilderwaldes, Überprüfung von Verordnungen, Gesetzen, Limits, ggf. Ersatz der starren Limits durch Empfehlungen; Überwachung in vernünftigem Rahmen (bevorzugt wirkliche Unfallschwerpunkte; keine offensichtlichen "Abzockstellen" mehr), mehr Prävention als Strafe, Strafe in angemessener Relation zum Vergehen und auch sicherstellen einer mehr "praxisorientierten" Führerscheinausbildung, mehr erlebte Fahrphysik, als denn trockene Theorie...

Nur mal so nebenbei (auch auf die Gefahr hin das mir das jetzt wieder als Selbstdarstellung ausgelegt wird), trotzdem (oder gerade deswegen?) ich mich im Strassenverkehr nachdem Prinzip der Eigenverantwortung bewege, habe ich NULL Punkte beim KBA...

...sorry falschen Button gedrückt.

Naja das kann man alles sehen wie man will, mich stört immer wieder nur sowas wie "Kosten für Allgemeinheit wegen Gurtmuffel" worauf ich mit Kosten für Allgemeinheit durch schlechte Ernährung etc. kontern will, denn wenn man so anfängt, kann man ja gleich versklaven. Also direkte Schädigung anderer vermeiden ok, aber jede Wechselwirkung verbieten führt zu weit.
Ein zweiter Punkt bei Regulierungen insg. ist es wie intelligent sie sind, denn strafbares Telefonieren im Stand und betrunken Roller schieben lassen mich innerlich verzweifeln. Also wer sich anmasst mein Leben zu regulieren, der darf den Grund nicht vergessen und ob Menschen sterben wenn der Roller betrunken geschoben wird, oder einer sein Motor laufen lässt damit es warm wird und dabei telefoniert, würde ich doch mal eher anzweifeln.
Solche Logikfehler - nenne ich das mal, haben aber viele Gesetze, im Prinzip bin ich also gegen zuviel Regulierung, denn ob man unaufmerksam durch Handybenutzung oder Navibedienung (legal) ein Unfall verursacht, macht kein Unterschied für die Haftung. verursacht=verursacht also dran.
Ja dann kann man gleich zu langes Beifahrer anschauen verbieten, also ich weiß nicht so recht wo man mit dieser Vorgehensweise alles zu regulieren hin will. Absichten mögen ja nobel sein, aber so langsam sollte man sich da zurückhalten bevor es zu absurd wird.
Also manche Regulierungen sehe ich schon so langsam als Beleidigung meiner Intelligenz, wenn ich mir vorstelle ich werde zur Kasse wegen sowas gebeten weiß ich nicht so richtig. Klar schimpfe ich die Exekutive deswegen nicht an, aber das Wort "Ironie" wird dann in meiner Mimik sicher transportiert 😉
Die tun mir so richtig leid manchmal, die treten an jemanden ran und müssen ihn Quatsch erzählen und wissen ja im Kern dass sie gerade Schwachsinn wollen.
Und wieso kann man es eigentlich nicht ändern was kein/kaum Sinn macht? Ist es so schwer eine bessere Gesetzesformulierung zu finden? Vielleicht begreife ich das nur nicht, aber die 2 Beispiele und es nicht lange nicht alle, müssen wirklich nicht sein.

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


Ok, Du meinst wir nähern uns einander an. Aber meine Frage wie Du Dir Deine, meine, unsere Eigenverantwortung im Straßenverkehr vorstellst, hast Du mir noch nicht beantwortet. Gut ich sehe auch ein, bin sogar dagegen das jede Kleinigkeit durch den Gesetzgeber vorgeschrieben werden muss. Ein großer Teil der Überwachungsmaßnahmen dienen nicht zur Steigerung der Verkehrssicherheit sondern dienen dem Staat als Finanzhilfe. Trotsdem bin ich für eine enge Verkehrsüberwachung da auf diesem Wege Härtefälle aus dem Verkehr gezogen werden und machen wir uns doch nichts vor, eine hohe Prozentzahl der Verkehrsteilnehmer fahren meist im Limit weil sie mit einer Kontrolle rechnen und Angst vor den Konsequenzen haben. Wenn jeder wüsste es gibt keine Überwachungsmaßnahmen wären wir wieder bei der Eigenverantwortung und ich bin mir sehr sicher, diese würden wenige zeigen.
Vielleicht denkt der Staat ja wie Du, weiß aber das das nicht funktioniert.
Ein Verkehr ohne klare Regeln kann m.E. nicht funktionieren. Und nocheins, der Staat investiert nur in viele teure Technik zur Verkehrsüberwachung, weil er halt weiß, das viele trotz klarer Regeln und Vorschriften machen was sie wollen.
Du hast von Vertrauen gesprochen. Da gibt es eine alte Redewendung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Gut, konkret:

Eigenverantwortung im Strassenverkehr heisst für den Verkehrsteilnehmer sein Verhalten den Gegebenheiten (Witterung, Verkehrsdichte, Fahrbahnzustand, Erfahrung, etc.) anzupassen, Toleranz zu üben, niemanden "erziehen" zu wollen, bzw. auf "Machtspielchen" zu verzichten und seine Frustrationen/Komplexe anderweitig auszuleben...

Für den Gesetzgeber heisst das: Lichtung des Schilderwaldes, Überprüfung von Verordnungen, Gesetzen, Limits, ggf. Ersatz der starren Limits durch Empfehlungen; Überwachung in vernünftigem Rahmen (bevorzugt wirkliche Unfallschwerpunkte; keine offensichtlichen "Abzockstellen" mehr), mehr Prävention als Strafe, Strafe in angemessener Relation zum Vergehen und auch sicherstellen einer mehr "praxisorientierten" Führerscheinausbildung, mehr erlebte Fahrphysik, als denn trockene Theorie...

Nur mal so nebenbei (auch auf die Gefahr hin das mir das jetzt wieder als Selbstdarstellung ausgelegt wird), trotzdem (oder gerade deswegen?) ich mich im Strassenverkehr nachdem Prinzip der Eigenverantwortung bewege, habe ich NULL Punkte beim KBA...

Sorry , aber was Du unter Eigenveranwortung aufführst wird Dir schon jetzt abverlangt, das ist nix neues. Es ging um bestehende Tempolimits Gurtpflicht Alkohol usw. Oder willst Du sagen das wenn es der Fahrbahnzustand, die Witterung, die Verkehrsdichte und die Erfahrung es hergeben dann kann ich in Eigenverantwortung mit 250 über die Landstraße brettern ? Nein das denke ich nicht.

Du willst bestimmt auch nicht sagen das ich wenn ich ein erfahrener Autofahrer bin mehr trinken darf als ein unerfahrener. Da gibt es die gleichen Regeln für alle.

Was Du dem Gesetzgeber abverlangst ist ganz einfach eine Überprüfung der bestehenden Regeln und keine Abschaffung um Dich in die Eigenverantwortung zu entlassen.

Und "Empfehlungen" halte ich für sinnlos. "Hier wird Ihnen empfohlen nicht schneller als 30 Kmh zu fahren" Was soll das bringen ? Ich glaube das widerspricht auch Deiner Vorstellung Entscheidungen in Eigenverantwortung zu fällen.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


wenn es der Fahrbahnzustand, die Witterung, die Verkehrsdichte und die Erfahrung es hergeben dann kann ich in Eigenverantwortung mit 250 über die Landstraße brettern ?

Über die Landstrasse sicher nicht, über eine unlimitierte Autobahn aber sehr wohl. Und ich bin mir sicher, genau so meinte es der "LetzteLude" auch.😉

mfg

invisible_ghost

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von teddy3



Zitat:

Original geschrieben von letzterlude


... ich mich im Strassenverkehr nachdem Prinzip der Eigenverantwortung bewege, habe ich NULL Punkte beim KBA...
Die hast Du aber nicht wegen eigenverantwortlichem Handeln, sondern weil du dich entweder an die bestehenden Regeln hältst oder einfach nur Glück hattest und nicht kontrolliert worden bist

Sorry, aber weder noch...😁

Ich glaube kaum, das ich über 18 Jahre einfach nur "Glück" hatte, bzw. nie kontrolliert oder geblitzdingst wurde, letzteres weiss ich sogar (ich glaube 4 oder 5 mal einmal sogar incl. Punkt)... Und nein ich bin nicht der ultimative "Verkehrsoutlaw"... Ich sehe halt in diversen Verkehrszeichen (besonders Tl-Schilder) zunächst mal nur Empfehlungen(😁) , die ich situationsbedingt über- aber auch unterschreite...

Nebenbei, für mich gilt schon seit Führerscheinerwerb die 0,0 Promillegrenze...

Zitat:

Original geschrieben von invisible_ghost



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


wenn es der Fahrbahnzustand, die Witterung, die Verkehrsdichte und die Erfahrung es hergeben dann kann ich in Eigenverantwortung mit 250 über die Landstraße brettern ?

Über die Landstrasse sicher nicht, über eine unlimitierte Autobahn aber sehr wohl. Und ich bin mir sicher, genau so meinte es der "LetzteLude" auch.😉

mfg

invisible_ghost

Exact! Es wird wohl kaum eine Land- oder Bundesstrasse geben, auf der man nach dem Prinzip der EigenVERANTWORTUNG 250 km/h fahren kann... Allerdings sind auf der ein oder andren durchaus mal kurzfristig zwischen 120 und 140 drin, genauso wie auf anderen man das Limit lieber unterschreiten sollte...

Auf Autobahnen hingegen ist (äußere Umstände vorausgestezt) auch mal 250+ möglich, wäre es nicht so, würde ich wahrscheinlich schon unter lude@vmaxHELL zu erreichen...😁

Zitat:

Original geschrieben von nixfuerungut


etwas ist mir noch aufgefallen in dieser diskussion. wird eine deregulierung abgelehnt, werden immer die anderen als beispiel herangezogen. es gab noch niemanden der klipp und klar äußerte, dass bspw. die promillegrenze eine art selbstschutz sei

Genau das ist auch mir aufgefallen. Viele Poster argumentieren, der Mensch sei nicht in der Lage die Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Nun kann ich natürlich nur für mich selbst sprechen und darf feststellen, daß mir zumindest dies bisher keine Probleme bereitet hat. Dementsprechend sehe ich zunächst keinen wirklichen Grund, warum anderen dies nicht auch möglich sein sollte. 

Wer indes daran zweifelt, ob es ihm auch ohne Regeln und Vorschriften bis ins kleinste Detail möglich wäre, am Straßenverkehr teilzunehmen, der sollte dies doch bitte offen zugeben und nicht mit der angeblichen Unzulänglichkeit der "anderen" argumentieren.

Zitat:

Viele Poster argumentieren, der Mensch sei nicht in der Lage die Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen.

Es gibt Millionen Bundesbürger die sind

über

schuldet, es gibt Menschen die sind im Knast, die Zeugen ungewollt ohne Ahnung Kinder etc. - es ist nunmal, viele sind einfach Idioten.

Ich würde mir auch selbst und einigen anderen zutrauen ohne Regeln auf Eigenverantwortung handeln zu können, aber vor dem restlichen Großteil der verblödeten Menschheit möchte ich gefälligst beschützt werden 😁

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Wer indes daran zweifelt, ob es ihm auch ohne Regeln und Vorschriften bis ins kleinste Detail möglich wäre, am Straßenverkehr teilzunehmen, der sollte dies doch bitte offen zugeben und nicht mit der angeblichen Unzulänglichkeit der "anderen" argumentieren.

Für eben diese Fälle wurden Recht und Gesetz "erfunden": für die eigene und die Unzulänglichkeit der anderen. Allein diese Tatsache zeigt, dass es scheinbar ohne nicht geht. Das dürfte auch einem Lateiner nicht entgangen sein, der nach Selbstreflexion von sich auf andere schließt.

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Dementsprechend sehe ich zunächst keinen wirklichen Grund, warum anderen dies nicht auch möglich sein sollte.

Du kannst dich nicht selbst zum Maßstab für andere machen.

Zitat:

Original geschrieben von invisible_ghost



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


wenn es der Fahrbahnzustand, die Witterung, die Verkehrsdichte und die Erfahrung es hergeben dann kann ich in Eigenverantwortung mit 250 über die Landstraße brettern ?

Über die Landstrasse sicher nicht, über eine unlimitierte Autobahn aber sehr wohl. Und ich bin mir sicher, genau so meinte es der "LetzteLude" auch.😉

mfg

invisible_ghost

Ja und ? Wo ist jetzt hier die neue verlangte Eigenverantwortung ? Das kann er auch jetzt ,seit Jahren schon.

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Warum gibt es eigentlich Vollkasko-Versicherungen? Worin besteht der Sinn, daß jemand selbstverschuldet seine Karre zerlegt und diese von der Solidargemeinschaft erstattet bekommt? Ein Verbot von Vollkaskoversicherungen würde der Verkehrssicherheit mehr nutzen, als sämtliche Regeln und Vorschriften, die zwar in bestimmten Fällen sinnvoll sein mögen, in der Regel jedoch hauptsächlich den mündigen Bürger unverhältnismäßig einschränken.

Weil es mir, trotz meiner Eigenverantwortung inkl. Einhaltung der StVO passieren kann, dass ich einen Faktor übersehen habe und irgendwas an meinem Auto kaputt geht. (mir kam schon einmal im Winter in einer Kurve der Bordstein zu nahe, weil ich den scheinbar einzigen Eisfleck in ganz Berlin erwischt hatte)

Da will ich nicht gleich blöde da stehen, weil ich mich entscheiden muss, ob ich lieber ne 3000€-Reparatur zahle oder lieber für einen Teil dieses Geld einen schönen Urlaub mache und den rest aufhebe, falls aml meine Waschmaschine oder der Fernseher den Geist aufgeben..

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian



Zitat:

Original geschrieben von nixfuerungut


etwas ist mir noch aufgefallen in dieser diskussion. wird eine deregulierung abgelehnt, werden immer die anderen als beispiel herangezogen. es gab noch niemanden der klipp und klar äußerte, dass bspw. die promillegrenze eine art selbstschutz sei
Genau das ist auch mir aufgefallen. Viele Poster argumentieren, der Mensch sei nicht in der Lage die Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Nun kann ich natürlich nur für mich selbst sprechen und darf feststellen, daß mir zumindest dies bisher keine Probleme bereitet hat. Dementsprechend sehe ich zunächst keinen wirklichen Grund, warum anderen dies nicht auch möglich sein sollte. 

Wer indes daran zweifelt, ob es ihm auch ohne Regeln und Vorschriften bis ins kleinste Detail möglich wäre, am Straßenverkehr teilzunehmen, der sollte dies doch bitte offen zugeben und nicht mit der angeblichen Unzulänglichkeit der "anderen" argumentieren.

Ganz so simpel ist die Geschichte ja auch nicht - wenngleich diese Simplifizierung geeigent erscheinen mag schlichten Gemütern eine gewisse Selbstbeweihräucherung zu ermöglichen.

Ich für meinen Teil halte gewisse Vorgaben für durchaus sinnvoller als eigenverantwortliches Handeln der Beteiligten. Nicht wegen irgendwelcher Unzulänglichkeiten, sondern einfach aus praktischen Gründen. Vorfahrtsregeln gehören zum Beispiel dazu, insbesondere die Vorfahrt von vielbefahrenen Hauptstraßen gegenüber nachgeordneten Straßen. Gewisse Konventionen bei Wegweisern erscheinen mir auch eher nützlich als überflüssig. Die Liste ließe sich verlängern, die bereits erwähnten schlichten Gemüter mögen mir jetzt gerne Regelwut vorwerfen und sich in ihrer Selbstgefälligkeit weitersonnen.
Ebenso wie eine völlige Abschaffung aller Regeln nicht zielführend wäre so wäre es eine Reglementierung bis ins kleinste Detail eher kontraproduktiv.

Zitat:

Nun kann ich natürlich nur für mich selbst sprechen und darf feststellen, daß mir zumindest dies bisher keine Probleme bereitet hat. Dementsprechend sehe ich zunächst keinen wirklichen Grund, warum anderen dies nicht auch möglich sein sollte.

Ich sehe Tag für Tag auf Deutschlands Strassen Dinge, die mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu erklären sind. Und wenn ich mir vorstelle, dass all diese Dinde nun erlaubt sein sollen, bzw. nicht mehr geahndet werden sollen, weil es ja eine so tolle "Eigenverantwortung" geben soll, wird mir mit Verlaub, kotz übel. Nein danke! Bei der sehr großen Anzahl von Menschen mit niedrigsten Physikkenntnissen muss es Regeln geben und die müssen durchgesetzt werden (und wenn es nach mir geht, muss noch viel mehr kontrolliert werden). Da wird mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch enge Baustellen gebrettert. Wenn dabei einer der Strassenwärter über den Haufen gefahren wird (was auch nicht so selten ist) kann der Fahrer der Familie ja anschliessend erzählen, wie "Eigenverantwortlich" er da ja gehandelt hat.

Aber ihr könnt ja mal ein mehr oder weniger harmloses Gedankenexperiment machen: An einem Tag darf jeder Parken wie er will, nur seine "Eigenverantwortung" soll Leitfaden sein! Viel Spass...

Ich möchte mal aus Wikipedia eine Definition für "Eigenverantwortung" zitieren:
"Als Eigenverantwortung (auch Selbstverantwortung) bezeichnet man die Fähigkeit und die Bereitschaft, für das eigene Handeln, Reden und Unterlassen Verantwortung zu tragen. Das bedeutet, dass man für sich selbst sorgt und dass man für die eigenen Taten einsteht und die Konsequenzen dafür trägt, wie es in der Redewendung „sein Schicksal in die eigene Hand nehmen“ zum Ausdruck kommt."

Und jetzt schaut euch noch dazu die ganzen Threads hier an, wo Leute nachfragen, wie sie genau diese Konsequenzen für ihr eigenes Handeln nicht tragen wollen. Meine Meinung: Schon im Kindergarten gibts bei Spielen Spielregeln. Wer sich nicht dran hält, darf halt nicht mehr mitspielen. Manch einer ist über dieses Stadium halt nie heraus gekommen.

Ach ja, eigentlich könnte man ja in letzter Konsequenz nicht nur die STVO abschaffen, sondern gleich alle Regeln?

Zitat:

Original geschrieben von Linus6


Ganz so simpel ist die Geschichte ja auch nicht - wenngleich diese Simplifizierung geeigent erscheinen mag schlichten Gemütern eine gewisse Selbstbeweihräucherung zu ermöglichen.

Ich für meinen Teil halte gewisse Vorgaben für durchaus sinnvoller als eigenverantwortliches Handeln der Beteiligten. Nicht wegen irgendwelcher Unzulänglichkeiten, sondern einfach aus praktischen Gründen. Vorfahrtsregeln gehören zum Beispiel dazu, insbesondere die Vorfahrt von vielbefahrenen Hauptstraßen gegenüber nachgeordneten Straßen. Gewisse Konventionen bei Wegweisern erscheinen mir auch eher nützlich als überflüssig. Die Liste ließe sich verlängern, die bereits erwähnten schlichten Gemüter mögen mir jetzt gerne Regelwut vorwerfen und sich in ihrer Selbstgefälligkeit weitersonnen.
Ebenso wie eine völlige Abschaffung aller Regeln nicht zielführend wäre so wäre es eine Reglementierung bis ins kleinste Detail eher kontraproduktiv.

Schau mal, mein lieber Linus, was ich ganz am Anfang des Treads geschrieben habe:

Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Sinnvolle Verkehrsregeln sind das Rechtsfahrgebot und die Vorfahrtsregelung. Alles andere ist überflüssig und könnte abgeschafft werden. Wer damit nicht zurecht kommt, und durch seine Fahrweise andere gefährdet, der sollte seiner Fahrerlaubnis verlustig gehen.

Sicherlich ist dies ein wenig provokant und sehr verkürzt formuliert, denn natürlich ist es notwendig auch noch darüber hinaus bestimmte Dinge unzweideutig zu regeln. Dessen ungeachtet gibt es m.E. aber vieles, welches einer starren Regelung nicht zwingend bedarf. Tatsächlich bin ich nämlich der Überzeugung, daß es der Verkehrssicherheit nicht wirklich dienlich ist, die Verkehrsteilnehmer weitestgehend von eigenständigem Denken zu befreien. Warum diese Auffassung einen Akt der Selbstbeweihräucherung darstellen soll, erschließt sich meinem schlichten Gemüt indes nicht.😕

Zitat:

Original geschrieben von tiberius16


Und jetzt schaut euch noch dazu die ganzen Threads hier an, wo Leute nachfragen, wie sie genau diese Konsequenzen für ihr eigenes Handeln nicht tragen wollen. Meine Meinung: Schon im Kindergarten gibts bei Spielen Spielregeln. Wer sich nicht dran hält, darf halt nicht mehr mitspielen. Manch einer ist über dieses Stadium halt nie heraus gekommen.

Du schreibst mir aus der Seele, leider... (nix gegen dich!)

Deine Antwort
Ähnliche Themen