Regen auf der Autobahn, geschwindigkeit über 150km/h

hi,

da ich die tage mal auf der A1 richtung Köln unterwegs war mit meinem Passat ohne ESP, wollte ich mal die leute fragen die mit ESP, die auf einer autobahn bei regen über 150km/h unterwegs sind. meldet sich ab und zu das esp oder wie schnell kann man fahren bei regen??
ich war mit ca. 150km/h unterwegs mich haben dabei überholt

eine ML-Klasse, ein Passat 3C und ein neuer 3er BMW.

Kann man mit den ganzen elektrohelfern schneller als 150km/h unterwegs sein wenn es regnet???

will hier aber keine diskussion über raser auslösen, will eigentlich nur wissen, wie sich der wagen jenseits von 150km/h bei regen mit ESP verhält. muß selbst noch dazu sagen das bei mir ohne ESP diese geschwindigkeit kein problem darstellte.

Beste Antwort im Thema

Nur weil es in 99% der Fälle gut geht, ist es noch lange nicht vernünftig oder gar sicher.

Natürlich macht man nicht sofort einen Abflug bei diesem Tempo, aber wenn eben doch mal etwas unvorhergesehenes passiert, ist man meist schon zu nah am Grenzbereich, als das man noch ausreichend reagieren kann.

Und nur aufgrund der elektronischen Helferlein so schnell zu fahren ist sowieso das bescheuerteste was man machen kann. Die sind schließlich nicht dafür da, eine unverantwortliche Fahrweise sicherer zu machen, sondern nur für den Ernstfall.

Und wie soll sich der Wagen bei 180 km/h und Regen verhalten? Kommst du ins Schleudern, wird das ESP zwar eingreifen, aber ob bei dem Tempo und der schlechten Fahrbahnhaftung noch viel zu retten ist... ausprobieren würde ich es nicht. Oder stellst du dir ernsthaft vor, dass ab 160 km/h einfach alle Warnleuchten im Dauerbetrieb sind, um dem Fahrer ein komfortables Dahingleiten zu garantieren? 🙄

Oder soll das jetzt ein Thread werden, in dem jeder seinen Topspeed bei Regen, Schnee und Glatteis präsentiert?

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Wenn der Kontakt durch Aquaplaning zur Straße verloren geht, nützt dir auch kein ABS, EPS, XYZ, ABC oder sonst was was. Dann hat Dich die Physik in der Hand!!!

Ich war vor einiger Zeit mal bei starkem Regen auf der Autobahn unterwegs. War gerade dabei in eine Baustelle einzurollen, da kam hinter mir einer stark bremsend an. Er hat dann halt Bekanntschaft mit der Leitplanke gemacht.

Also 150 fahren bei Regen geht, aber wenn man ne große Pfütze übersieht oder plötzlich bremsen muss isses halt zu spät sich noch gedanken zu machen.

Mir ist sowas schonmal mit dem Motorrad passiert. Ich hatte eigentlich nur 50 drauf, aber nicht gemerkt dass ich mittlerweile auf ner Schicht Rollsplitt unterwegs bin. Vor mit hält einer an, ich brauch zwar keine Vollbremsung, muss aber schon etwas kräftiger hinlangen. Bevor ich noch irgendwas machen kann schleift ich schon mit dem Helm auf dem Boden. So schnell ganz gehn.

Augen auf, oder bald Autokauf!

Zitat:

Original geschrieben von JOE 666


ich würde dir ja recht geben, wenn bei einem möglichen unfall, nur du dir dein hirn einrennst, aber meisten sind immer unschuldige die leidtragenden ..... und dann wird es schwer mit der gewissensfrage ...... 🙄

Das ist ebenfalls richtig... meine Rede, "der Raser" überlebt fast immer.. allerdings würde ich mich als solchen nicht bezeichnen. Schnell fahren ist immer gefährlich, ob bei Nässe, oder trockener Fahrbahn. Aber ob das gleich rasen ist? Das sich der Risikofaktor bei nässe erhöht ist auch klar. Aber das was man hier liest bedeutet ja so viel, als würde man niemals nie über 200km/h fahren dürfen, das ist doch quatsch..

@TaifunMch: Die MPU würde ich wohl mit bravour bestehen... und danach weiter wie bisher fahren. Aber wieso eine MPU? Schließlich gibts keinen Punkt, dass ein schnelles Fahren bei Regen verbietet.. man muss sich eben den Witterungs und Verkehrsbedingungen anpassen. Das tue ich doch, falls du gelesen hast.

Erstmal müssen wir Regen definieren? Normaler Regen? Starker Regen? Nieselregen?

Starker Regen über Tempo 200 würde auf lange Zeit nicht gut gehen? Bin ich lebensmüde?
Normaler Regen? Wenn man die Witterungsverhältnisse/Streckenverhältnisse kennt und der Verkehr es zu lässt.
Nieselregen? Warum nicht, wenn der Verkehr es zulässt?

Diese Diskussion ging doch darum, warum andere schneller als 150 km/h im Regen fahren und den TE überholen. Das ist doch die Kernaussage und Anstoß des Ganzen gewesen. Ich kann natürlich schneller als 150 km/h fahren.. (und das sicherlich nicht weniger sicher als mit 150 km/h) Aber dann wurde hier gleich von ESP geschrieben, ob man mit dem tollen System so schön schnell fahren kann, weil ein Passat 3c, 3er BMW das ja können.. Das ist quatsch! Der Fahrer wiegt sich hier absichtlich in Sicherheit, weil man hat ja ein ESP an Bord... "das macht das schon" denkt er sich... aber wenn er sich selbst schon diese Frage stellt, dann sollte der TE auch nicht schneller als 150 km/h fahren. Denn dem ist einfach nicht so. Darauf wollte ich ursprünglich hinaus.

@ AMenge, Natürlich liegt mir das wohl anderer am Herzen. Es ist alles was hier besprochen wird ein schmaler grad auf dem man sich aber fast immer bewegt, wenn man sein Fahrzeug "aussfährt" Einige können das verstehen, andere überhaupt nicht. Also, wenn man bei wenig Verkehr auf einer Dreispurigen Autobahn bei "Nässe" über 200 fährt, wo meist dann eh noch eine Mittelspur zwischen mit, anderen PKW's und Teilweise LKW's ist, dann sollte man doch niemanden gleich an den Pranger stellen, ohne die genauen Situationen zu kennen.

Das mit dem ESP System habe ich schon vorher begriffen und es dem User Downforze erklärt. Auch warum ich nach dem Intensiv Training in Schlüsselfeld gerne ohne ESP fahre. Sicherlich bei Glatteis und im Winter ein großer Sicherheitsgewinn.. Aber komme ich bei Tempo +200 ins Schleudern nützt einem ganz ehrlich das ESP nichts. Und ja, ich bin mir dessen bewusst, was man da tut..

Grundsätzlich jedoch lassen sich Extremsituationen nie vermeiden und ich wünsche keinem von euch, dass er so eine Erfahrung machen muss.

Zitat:

Original geschrieben von Feivel88


Also, wenn man bei wenig Verkehr auf einer Dreispurigen Autobahn bei "Nässe" über 200 fährt, wo meist dann eh noch eine Mittelspur zwischen mit, anderen PKW's und Teilweise LKW's ist, dann sollte man doch niemanden gleich an den Pranger stellen, ohne die genauen Situationen zu kennen.

Ich brauche die genaue Situation nicht zu kennen, denn ich kenne die fahrpysikalischen Grundlagen ganz gut. Ich weiß z.B. um die Verlängerung von Bremswegen bei Nässe. Ich weiß auch, wie schnell Aquaplaning auftreten kann - einen Fakt, denn du für dein Fahrzeug irgendwie komplett verleugnest.

Zitat:

Das mit dem ESP System habe ich schon vorher begriffen und es dem User Downforze erklärt.

Wie ich versucht habe deutlich zu machen hast du leider vollkommen falsche Vorstellungen von den Zielen und Möglichkeiten eines ESP. Du greifst dir Fahrsituationen heraus, in denen du das ESP als störend empfindest und ziehst daraus den Schluss "ich fahre besser ohne ESP". Das ist - mit Verlaub - ganz großer Bullshit.

Zitat:

Auch warum ich nach dem Intensiv Training in Schlüsselfeld gerne ohne ESP fahre. Sicherlich bei Glatteis und im Winter ein großer Sicherheitsgewinn.. Aber komme ich bei Tempo +200 ins Schleudern nützt einem ganz ehrlich das ESP nichts.

Auch dazu habe ich bereits etwas geschrieben. Die Übungssituation im SHT ist nunmal nur bedingt mit der Realität vergleichbar. Und ja, ich sage das, obwohl (oder gerade weil) ich nebenberuflich als Fahrsicherheitstrainer tätig bin. In welchen Situationen bist du denn im SHT ohne ESP besser zurecht gekommen? Das waren vermutlich Situationen auf einer Gleitfläche bei Geschwindigkeiten unterhalb von 50 km/h, oder? Es waren auf jeden Fall Situationen, in denen du ohne großen Stress agieren konntest. Du hattest eine schöne große Fläche mit viel Platz. Du hattest durch die niedrige Geschwindigkeit und den glatten Untergrund viel mehr Zeit zum Reagieren als dies bei hohen Geschwindigkeiten auf griffigem Untergrund der Fall ist. Du hattest auch mehrere Versuche, in denen du dich ausprobieren konntest. Das ist für die Zwecke eines SHT auch genau richtig, aber eben nur begrenzt auf das Geschehen auf Autobahnen übertragbar. Wenn dein Trainer es versäumt hat, die auf der Übungsfläche gewonnen Erkenntnisse auf den realen Straßenverkehr zu übertragen oder diese Übertragung bei dir nicht angekommen ist, dann ist das bedauerlich. Es ändert nichts daran, dass du einer großen Fehleinschätzung und vermutlich auch Selbstüberschätzung unterliegst.

Zitat:

Und ja, ich bin mir dessen bewusst, was man da tut..

Genau daran habe ich größte Zweifel. Du kannst dir dessen nicht bewusst sein, weil du ganz offensichtlichen von falschen Vorstellungen ausgehst.

Zitat:

Grundsätzlich jedoch lassen sich Extremsituationen nie vermeiden und ich wünsche keinem von euch, dass er so eine Erfahrung machen muss.

Sie lassen sich nicht zu 100% vermeiden, da stimme ich dir zu. Als Fahrer entscheide ich aber ganz massiv darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit ich in eine kritische Situation komme. Du bettelst förmlich darum.

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Zitat:

Original geschrieben von TaifunMch



Zitat:

Original geschrieben von Feivel88



Allerdings muss ich auch sagen, dass man sehr wohl mit Breitreifen 250 auf einer deutschen Autobahn (bei nasser Fahrbahn) fahren kann, ich schreib schließlich noch mit Dir. Und das alles aus meiner Sicht sogar risikofrei.. wir haben einfach andere Ansichten. Respekt vor der Geschwindigkeit? Ja natürlich... Respekt von Unbekannte X? Ja, natürlich auch...
Na endlich hat es Schumi geschafft sich hier zu registrieren. Schumi, du solltest aber erwähnen, dass es sich um ein Autorennen handelt, wenn du 250 auf nasser Strasse düst.

Im Ernst: Du bist ein Kandidat für eine MPU und danach ist der Schein für sehr lange Zeit weg. Ich hoffe das ist bald soweit.

Ihr ganzen Leuts- MPU- Schicker. Habt ihr schon mal in den Spiegel geschaut und auch mal ausgenüchtert, bevor ihr euer Zeug hier reinkritzelt?

Zitat:

Original geschrieben von verleihnicks


Wenn der Kontakt durch Aquaplaning zur Straße verloren geht, nützt dir auch kein ABS, EPS, XYZ, ABC oder sonst was was. Dann hat Dich die Physik in der Hand!!!

In letzter Zeit sehe ich extrem viele BMW in der Leitplanke hängen. Das liegt wohl daran, dass man sich im Beamer sehr sicher fühlt. Aber dann kommt die erwähnte Physik und zeigt, was sie kann. Idealfall ist natürlich (letztens gesehen): 3er BMW, mit der Seite in die Leitplanke, Vollkasko zahlt, man wird hochgestuft, dem Fahrer ist nichts passiert. Er hat, denke ich mal, gelernt, und zu Schaden ist auch keiner gekommen..ausser denen, die im Stau standen..

Ich verleugne nicht, dass Aqua Planing unvorhergesehen kommen kann, meist sieht man die Pfützen gar nicht - erst recht nicht bei +200 km/h da kann man nicht mehr machen als vom Gas gehen und das Lenkrad schön fest halten ohne zu verreißen. Nach kurzer Zeit fängt sich das Fahrzeug von alleine wieder, (auch bei niedrigen Geschwindigkeiten) dabei war es bisher egal, ob ich nur auf einer Seite Aqua Planing hatte, oder auf der anderen, oder alle vier Räder.. nur in einer Kurve hat das unweigerlich einen Crash zur Folge.

ESP ist sicher ein großer Sicherheitsgewinn im Straßenverkehr, aber was soll bitte ein ESP bewirken bei 200 km/h? Das System stößt auch hier an seine Grenzen und gar beim Aqua Planing, wo kein Rad abgebremst werden sollte, hilft das gar nichts. Es ist nicht grundsätzlich so gesagt, dass ich generell ohne ESP fahre. Das entscheide schon ich, wann ich es ein und ausschalte. Ohne ESP vermittelt mir das Fahrzeug ein ganz anderes Fahrgefühl und ich lerne erst die wahren Grenzen des Fahrzeuges kennen. Wenn man ESP hat, heißt das aber nicht "mir kann nichts passieren - das macht das Auto schon"

Es ging doch hier direkt um die Kernaussage des TE..

Das ein SHT nunmal auch andere Ansichten vermitteln kann, ist jetzt so eine Sache.. die Gleitfläche machte einen riesen Spaß! Ja, Geschwindigkeiten unter 50 und auch darüber sind kein Problem, würde ich behaupten. Begehe ich allerdings einen groben Fahrfehler bei hoher Geschwindigkeit, ists egal, ob da ein ESP im Hintergrund arbeitet oder nicht. Noch ist es der Fahrer, der die Verantwortung trägt und dafür sorgen sollte, das es nicht zum ESP Einsatz kommt.

In meinem Fall hat wohl das SHT das Gegenteil bewirkt. Ich weiss dass es Situationen gibt, in denen ein ESP besser ist, aber auch Situationen in denen ein ESP ein nur wage einschätzbares Fahrverhalten vermitteln. Ich leugne nicht, dass ich durchaus im normalen Straßenverkehr mein Fahrzeug an den Grenzbereich bringe.. ob das jetzt auf ner kurvigen Landstraße ist, auf der ich alleine bin oder auf einer dafür abgesperrten Strecke..

Ich habe bisher niemanden Gefährdet, keinen Punkt in Flensburg, und wäre alles so schlimm, wie hier zum Teil geschrieben wird und es teilweise etwas "überzogen" wird, wären ich und andere schon 500 mal gestorben.

Zitat:

Original geschrieben von Feivel88


wäre alles so schlimm, wie hier zum Teil geschrieben wird und es teilweise etwas "überzogen" wird, wären ich und andere schon 500 mal gestorben.

Sehe ich auch so. Wird in der Praxis alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Gute Reifen sind natürlich das A+O.

Hier ein Beispiel von Aquaplaning auf der AB.

Es ist schon erstaunlich, wie vollkommen schmerzbefreit manche Verkehrsteilnehmer trotz dieser Wassermassen auf der Straße agieren...

Ich möchte ebenfalls nochmal ein paar Erfahrungen einstreuen. Da ich Feivel88s Position nachvollziehen kann, auch wenn ich sie nicht teile (vor 6-7 Jahren wohl schon, aber da waren die Autos auf die ich zugriff hatte noch wesentlich leistungsschwächer).

Zum Kontext: Ich habe ein 2-tägiges Rennstreckentraining auf der Nordschleife gemacht mit einem M3. Den ersten Tag bei >25°C und strahlendem Sonnenschein, den zweiten Tag bei um die 10°C und sehr stark strömenden Regen über mehrere Stunden hinweg - Eifelwetter halt. Wer die Nordschleife kennt, weiß dass sie keine moderne ebene Strecke mit viel Auslauf ist, sondern eine alte, sehr kurvige Strecke mit viel auf und ab quer durch den Wald und mit sehr unterschiedlichen Streckenabschnitten mit unterschiedlichen Belägen und öfter auch mal Tieren die über die Fahrbahn flitzen.

Meine erste Erkenntnis bei der Fahrt durch den Regen: Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass man bei so viel Regen noch soviel Grip hat. Beim Start aus dem Stand noch unheimlich viel Druck und in den engen Kurven ging sehr viel mehr als ich gedacht hätte. Wir haben Sektionstraining gemacht, d.h. einen Streckenabscnhitt ca. 1,5h immer wieder gefahren, bevor es zum nächsten Abschnitt ging. Natürlich war der Grenzbereich niedriger als im trockenen, und wo sich im trockenen der Grenzbereich frühzeitig angekündigt hat und der Wagen sich auch im Grenzebreich noch gutmütig verhielt, war (zweite Erkenntnis)der Grenzbereich im Regen schmal, kündigte sich kaum an, man war Ruckzuck im Bereich der Gleitreibung. Und wegen der wechselnden Gripverhältnisse kam der Grip dann so plötzlich wieder wie er gegangen war. Schon sehr kleine Änderungen wie einen halben Meter später auf der Bremse oder ein wenig mehr Bremsdruck oder eine Reifenbreite versetzt und der Wagen verhielt sich an der gleichen Stelle wieder anders.

Dritte Erkenntnis: Jeder war froh im Regen mit ESP unterwegs zu sein, denn so schnell wie das auf die wechselnden Gripverhältnisse mit wechselndem Eindrehrahte und anderen Faktoren reagierte, hätte es keiner von uns gekonnt - das kann nur jemand der es jede Woche regelmäßig über mehrere Stunden trainiert. Denn es geht hier nicht um das kognitive Wissen um Fahrphysik und das bewußte Analysieren der Situation, dafür ist keine Zeit, sondern es geht nur wenn die Reaktionen durch stetige Wiederholungen komplett im Unterbewußtsein ablaufen. Ein dutzend Trainings übers Jahr verteilt reichen dafür nicht.

Vierte Erkenntnis: Streckenkenntnis ist sehr erheblich. Zwei Kurven mit fast gleichen Kurvenradius konnte man die eine mit 90km/h nehmen, und bei der anderen kam man schon mit 40km/h ins Rutschen. (die Rechts-Links bei Hocheichen oder auch der Ausgang bei Hatzenbach vorher). Man hat es den Kurven nicht aus der Ferne angesehen, sondern man musste es erfahren. Einflussfaktor war Grip des Asphalts selbst, ob das Wasser drauf stand oder floss, wieviel Wasser, wieviel Dreck, ob die Strecke (in längsrichtung) insgesamt bergab oder bergauf ging, ob sie in querrichtung irgendwo abfallen oder aufsteigend war. Und da jedes Jahr irgendwo gebaut oder repariert wird, ändern sich die Verhältnisse auch immer wieder.

Fünfte und relevanteste Erkenntnis: Nachdem wir knapp 85 Minuten lang ereignislos das Stück ums Schwedenkreuz gefahren waren (dutzende Male), waren wir kurz vor der Mittagspause nochmal aufgebrochen und es fühlte sich alles so an wie die letzten Dutzend male auch. Vielleicht 2-3km/h schneller, vielleicht die Linie um einen 30-40cm Meter verfehlt und ein wenig spitzer angefahren, vlt. ein wenig zu wenig oder zu viel eingelenkt - jedenfalls drehte sich plötzlich der Wagen in der Nähe des Scheitelpunkts der Kurve plötzlich ein, und obwohl das ESP in früheren, vergleichbaren Situationen das Fahrzeug noch abfangen konnte, tat es das diesmal nicht. Der Fahrer (ich saß auf dem Beifahrersitz) lenkte zwar gegen, das führte in der Siutation aber nur noch zum kompletten Haftungsabriss. Wir kamen von der Strecke ab. Und bevor jetzt jemand sagt man fährt im Strassenverkehr ja nicht so wie auf der Rennstrecke - wir sind nicht Risiko gefahren, wir haben uns nicht auf ESP verlassen oder sonstiges, dafür ist der Überlebensinstinkt viel zu stark (wie gesagt sehr wenig Auslaufzonen) der Fahrer war der festen Überzeugung dass da noch genug Sicherheitsreserven sind, zügig, aber zu jedem Zeitpunkt sicher und unter Kontrolle war die Devise - und das Tempo allein war vermutlich auch nicht das ausschlaggebende da die Vorausfahrenden ohne jede Probleme mit vergleichbarem Tempo um die Kurve gekommen sind. Was also war die fünfte Erkenntnis? Man hat die Situation nie so gut unter Kontrolle wie man es selber glauben möchte. Shit happens. Denn der Kontext war nun wirklich so ideal, dass dort so etwas nicht hätte passieren sollen.

Auf diesen Thread bezogen möchte ich damit sagen, dass mit dem richtigen Fahrzeug (Fahrwerk und Reifen) auch bei Regen unheimlich viel Grip da ist und man druchaus viel schneller fahren kann als viele hier meinen. Gleichzeitig ist es für mich vollkommen offensichtlich dass Feivel88 jeglichen Sicherheitsgewinn durch Fahrwerk und Reifen wegwirft und überkompensiert durch schnellere Fahrweise. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass er die notwendigen Erfahrungen die er braucht um zu einem sicheren Fahrer zu werden, machen kann in einer Situation die nicht zu Konsequenzen für irgendjemands Gesundheit führt. In diesem Sinne allzeit gute Fahrt.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Es ist schon erstaunlich, wie vollkommen schmerzbefreit manche Verkehrsteilnehmer trotz dieser Wassermassen auf der Straße agieren...

Die Schmerzen kommen dann beim Einschlag in die Leitplanke. Heute morgen hat´s wieder bei Regen ein paar zerlegt. Dummerweise stand ich kurz dahinter und es dauerte ewig bis die Abschlepper den Mist geräumt hatten.

Klar, 150 geht problemlos. Bis eine etwas tiefere Pfütze kommt oder ein Gulli mal etwas schlechter abläuft als die 10 davor ...

Die Schmerzen kommen mit dem Einschlag in die Leitplanke, unnötige beim Einschlag in fremdes Fahrzeug.
Das der Bitumen auf Autobahnen nicht mit dem Belag des Nürburgringes vergleichbar ist, dürfte auch klar sein.
Das ein kleines Rinnsal auf der Strasse reicht, zeigt dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=-t1RXhu5Lac
und das:
http://www.youtube.com/watch?v=ydzuGvqRcXs&feature=related

Zitat:

Original geschrieben von verleihnicks


Wenn der Kontakt durch Aquaplaning zur Straße verloren geht, nützt dir auch kein ABS, EPS, XYZ, ABC oder sonst was was. Dann hat Dich die Physik in der Hand!!!

Sorry, aber das ist Quark 🙄

Wenn du über das Wasser schwimmst und aus Reflex voll bremst, dann gnade dir Gott wenn dein Auto a) kein ABS hat und b) einen höheren Schwerpunkt besitzt.

Was passiert nämlich ? Die Räder blockieren und tauchen langsam ein. Irgendwann (nach ein paar Sekunden) bekommt aber ein Rad wieder Kontakt (Ja, ein Rad, die Wahrscheinlichkeit das beide parallel versinken ist sehr gering).
Wenn ein Rad blockiert, was passiert dann ?
Genau, die Karre stellt sich auf und macht den Purzelbaum.

Mit ABS wird das Rad einfach entblockiert.

Anders sieht's aus wenn ein Depp bei Aquaplaning lenkt, das kann selbst das ESP nichts mehr dagegen machen 😁

Zitat:

Original geschrieben von Felyxorez


Mit ABS wird das Rad einfach entblockiert.

Ich zweifle sogar an, dass ABS die Situation dann rettet. Auch mit ABS wird das erste Rad mit Bodenkontakt verzögert, die anderen drei nicht. Was ergibt sich nun? Richtig, ein Drehmoment um die Hochachse. Und da die anderen drei Räder nach wie vor keinen Bodenkontakt haben, würde auch ESP hier die Situation kaum retten können.

Was hilft also, wenn man einmal doch ins Schwimmen kommt? Auskuppeln, Rollen lassen, Lenkrad gerade halten und beten...

Was aber bei Regen gut geht ist, sich an einen Schnellfahrer mit großzügigem Abstand anzuhängen (vorausgesetzt man kann die Qualität seiner Reifen und seines Fahrwerks einschätzen). Zum einen fährt er Dir eine Fahrspur frei, du musst nur in seinen -relative trockenen- Reifenspuren bleiben, zum anderen macht er böse Erfahrungen vor Dir, so dass Du hoffentlich noch rechtzeitig reagieren kannst.

P.S.
Der letzte Absatz ist nur halb Ernst gemeint...

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