Rechtsfahrgebot. Übertriebene Auslegung?

Hallo V&S-Forenten.

Gestern hatten wir auf der A9 einen interessanten Verkehrsteilnehmer vor uns.
Wir fuhren links hinter einem Audi. Mittig war teilweise frei. Ganz rechts z.T. auch.
Geschwindigkeit >200. Ich bin auf die mittlere gewechselt wenn frei, da ganz rechts doch mehr langsame Fahrzeuge unterwegs waren.
Der Audi-Fahrer hingegen zog vor mir immer über alle Spuren nach ganz rechts, um dann kurz darauf wieder über alle Spuren vor mich auf die Linke zu ziehen.
Ein hin und her als hätte der Spaß da dran.

Also Rechtsfahrgebot o.k. Aber das fand ich dann doch übertrieben. Vor allem wg. der Geschwindigkeit und weil der nahezu jede Lücke auf der rechten Spur nutzte um dann gleich wieder zurück zu ziehen.

Was meint Ihr?
Gruß Andy

Beste Antwort im Thema

Hallo, AndyW211320,

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 4. September 2016 um 16:09:17 Uhr:


Was meint Ihr?

so, wie Du es beschreibst, wollte der Audifahrer anderen zeigen, dass man auch bei höheren Geschwindigkeiten den rechten Fahrstreifen nutzen kann und hat sich somit vorbildlich verhalten.

Würden andere Fahrer, insbesondere dauerhafte Mittelspurfahrer, sich davon eine Scheibe abschneiden, müsste jemand wie der Audifahrer nicht mehr immer ganz nach rechts wechseln, denn da wären ja schon die anderen.

Viele Grüße,

Uhu110

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Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 5. September 2016 um 21:30:27 Uhr:



Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 5. September 2016 um 21:27:09 Uhr:


Meistens sitze ich im Auto 😉

Ich bin dafür, dass jeder seine Geschwindigkeit fahren soll, die er möchte. Aber das kann man in aller Regel auch rechts machen. Und schon wird das Autofahren für alle wieder ein Stück weit entspannter und stressfreier.

Naja, besser er fährt was gerade so geht, und das auch möglichst so weit wie möglich rechts.

Mein Standpunkt.

Das kommt doch im Wesentlichen auf denselben Nenner. 😉

Zitat:

Mein Gedankenfehler. Umso erschreckender, dass es immer noch viel zu viele Verkehrsteilnehmer gibt, die selbst derartige Lücken nicht zum Spurwechsel nutzen, sondern stur in der Mitte oder gar links bleiben und dem Verkehrsfluss behindern.

Du meinst eher die Leute, die in der Mitte oder links bleiben und DICH behindern.

Nehmen wir mal an, du bist nicht der einzige schnellere von hinten herankommende VT. Vor dir fährt auf der mittleren Spur ein langsameres Fahrzeug. Jetzt ist die Lücke so groß, dass es für dich zum Überholen reicht, aber hinter dir folgen mehrere ebenfalls schnellere Fahrzeuge. Das führt dazu, dass der VT, welcher eigentlich nur dir Platz machen wollte, dann nicht mehr von der rechten Spur weggkommt und auf den LKW vor sich aufläuft. Dass der dann "behindert" wird, scheint dich nicht zu interessieren, denn der Verkehrsfluss ist scheinbar nur behindert, wenn es dich selbst betrifft.

Kauft euch ein Reisemobil, das entschleunigt und damit kann man ganz entspannt 90 auf der rechten Spur fahren.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 5. September 2016 um 21:55:28 Uhr:



Zitat:

Mein Gedankenfehler. Umso erschreckender, dass es immer noch viel zu viele Verkehrsteilnehmer gibt, die selbst derartige Lücken nicht zum Spurwechsel nutzen, sondern stur in der Mitte oder gar links bleiben und dem Verkehrsfluss behindern.

Du meinst eher die Leute, die in der Mitte oder links bleiben und DICH behindern.

Nehmen wir mal an, du bist nicht der einzige schnellere von hinten herankommende VT. Vor dir fährt auf der mittleren Spur ein langsameres Fahrzeug. Jetzt ist die Lücke so groß, dass es für dich zum Überholen reicht, aber hinter dir folgen mehrere ebenfalls schnellere Fahrzeuge. Das führt dazu, dass der VT, welcher eigentlich nur dir Platz machen wollte, dann nicht mehr von der rechten Spur weggkommt und auf den LKW vor sich aufläuft. Dass der dann "behindert" wird, scheint dich nicht zu interessieren, denn der Verkehrsfluss ist scheinbar nur behindert, wenn es dich selbst betrifft.

Genau, und genau das ist dann Grund genug die Gesetze zu ignorieren und stur eine Spur zu blockieren. 🙄

Damit sollte doch klar sein, dass in deinem Beispiel nicht meine unterstellte Wenigkeit, sondern gar eine gesamte Gruppe, welche hinreichend umfangreich für zwei Fahrspuren wäre, unterwegs wären. Also eine deutliche Mehrheit entgegen deiner Wenigkeit.

Du erkennst selbst, dass du damit in einer Sackgasse endest. Einfach auch mal zum Überholen zügig beschleunigen und auch die Gelegenheiten zur Wahrung des Rechtsfahrgebotes nutzen. Wenn sich ein langsamerer Verkehrsteilnehmer so rücksichtsvoll verhält, dann wird dies auch auf Gegenseitigkeit beim zügigeren Verkehr stoßen. 😉

Aber sei's drum. Leider hat es sich in den Köpfen festgesetzt, dass es nur böse Raser und Drängler gibt, die Lichthupe Nötigung ist und man selbst am besten stets auf derselben Spur fährt. Sicher ist schließlich sicher. 🙄

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Wieso soll mir die Erfahrung fehlen?
Wenn ich mich mit 200 links befinde und es kommt wirklich mal jemand deutlich schneller wechsle ich in die Mitte und der Schnellere kann links vorbei ohne überhaupt nur bremsen zu müssen.

Ich weiss nicht wie oft schon praktiziert und hat immer toll geklappt.

Wenn natürlich jemand hinter mir nur fünf km/h schneller kommt werde ich nicht panisch flüchten sondern dann muss eben viel Platz vor mir sein.

Da ich aber eh immer mit relativ grosser vdiff überhole komme ich gar nicht in diese Verlegenheit.

Meist habe ich selbst die Schleicher vor mir.

Irgendwie wird man bei 200 aber nicht mehr so oft überholt.

Sind wirklich nur sehr wenige.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 5. September 2016 um 21:55:28 Uhr:


Nehmen wir mal an, du bist nicht der einzige schnellere von hinten herankommende VT. Vor dir fährt auf der mittleren Spur ein langsameres Fahrzeug. Jetzt ist die Lücke so groß, dass es für dich zum Überholen reicht, aber hinter dir folgen mehrere ebenfalls schnellere Fahrzeuge. Das führt dazu, dass der VT, welcher eigentlich nur dir Platz machen wollte, dann nicht mehr von der rechten Spur weggkommt und auf den LKW vor sich aufläuft. Dass der dann "behindert" wird, scheint dich nicht zu interessieren, denn der Verkehrsfluss ist scheinbar nur behindert, wenn es dich selbst betrifft.

Ein ziemlich lückenhaftes Szenario muss ich dazu anmerken. Du blendest nämlich komplett aus, dass es noch eine linke Spur gibt, die in deinem Szenario leer ist 😉

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 5. September 2016 um 22:10:01 Uhr:



Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 5. September 2016 um 21:55:28 Uhr:


Du meinst eher die Leute, die in der Mitte oder links bleiben und DICH behindern.

Nehmen wir mal an, du bist nicht der einzige schnellere von hinten herankommende VT. Vor dir fährt auf der mittleren Spur ein langsameres Fahrzeug. Jetzt ist die Lücke so groß, dass es für dich zum Überholen reicht, aber hinter dir folgen mehrere ebenfalls schnellere Fahrzeuge. Das führt dazu, dass der VT, welcher eigentlich nur dir Platz machen wollte, dann nicht mehr von der rechten Spur weggkommt und auf den LKW vor sich aufläuft. Dass der dann "behindert" wird, scheint dich nicht zu interessieren, denn der Verkehrsfluss ist scheinbar nur behindert, wenn es dich selbst betrifft.

Genau, und genau das ist dann Grund genug die Gesetze zu ignorieren und stur eine Spur zu blockieren. 🙄

Damit sollte doch klar sein, dass in deinem Beispiel nicht meine unterstellte Wenigkeit, sondern gar eine gesamte Gruppe, welche hinreichend umfangreich für zwei Fahrspuren wäre, unterwegs wären. Also eine deutliche Mehrheit entgegen deiner Wenigkeit.

Du erkennst selbst, dass du damit in einer Sackgasse endest. Einfach auch mal zum Überholen zügig beschleunigen und auch die Gelegenheiten zur Wahrung des Rechtsfahrgebotes nutzen. Wenn sich ein langsamerer Verkehrsteilnehmer so rücksichtsvoll verhält, dann wird dies auch auf Gegenseitigkeit beim zügigeren Verkehr stoßen. 😉

Aber sei's drum. Leider hat es sich in den Köpfen festgesetzt, dass es nur böse Raser und Drängler gibt, die Lichthupe Nötigung ist und man selbst am besten stets auf derselben Spur fährt. Sicher ist schließlich sicher. 🙄

Ich lasse mich nicht ausbremsen, um anderen ein ungehindertes Vorankommen zu ermöglichen. Basta!

Ausnahme sind Einsatzfahrzeuge im Einsatz.

Zitat:

@krebsandi schrieb am 5. September 2016 um 22:12:39 Uhr:


Irgendwie wird man bei 200 aber nicht mehr so oft überholt.

Sind wirklich nur sehr wenige.

Kann ich nur bestätigen. Meinem Gefühl nach ist bei 90% der Fahrzeuge bei 170/180 Tacho die Luft raus. Da kommt man mit 200 gut vorbei.

Und die die schneller können erkennen meist, dass sich ein Spurwechsel bei 200 nicht immer sofort realisieren lässt. Aber wenn die Gelegenheit da ist, lässt man sie kurz vorbei und gut.

Die mit 160 + x unterwegs sind, sind ja auch häufig nicht das Problem. Schwierig sind die Kadetten, die einen LKW mit 100 überholen und dann nachdem sie 2 Minuten lang alles ausgebremst haben nach Rechts ziehen und plötzlich sie durch Zauberhand den persönlichen Bleifuß entdecken und Rechts plötzlich 130/140 fahren. Da frag ich mich immer was in solchen Köpfen vorgeht.

Zitat:

Ich lasse mich nicht ausbremsen, um anderen ein ungehindertes Vorankommen zu ermöglichen. Basta!

Und hier zeigt sich jetzt die schöne Blüte deutscher Ignoranz im Strassenverkehr in ihrer vollen Farbenpracht.

Hat jetzt noch einer Fragen, warum es auf deutschen Strassen so zugeht wie es zugeht? Ich denke nicht.

Basta 🙄

Zitat:

@zille1976 schrieb am 5. September 2016 um 23:20:59 Uhr:



Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 5. September 2016 um 21:55:28 Uhr:


Nehmen wir mal an, du bist nicht der einzige schnellere von hinten herankommende VT. Vor dir fährt auf der mittleren Spur ein langsameres Fahrzeug. Jetzt ist die Lücke so groß, dass es für dich zum Überholen reicht, aber hinter dir folgen mehrere ebenfalls schnellere Fahrzeuge. Das führt dazu, dass der VT, welcher eigentlich nur dir Platz machen wollte, dann nicht mehr von der rechten Spur weggkommt und auf den LKW vor sich aufläuft. Dass der dann "behindert" wird, scheint dich nicht zu interessieren, denn der Verkehrsfluss ist scheinbar nur behindert, wenn es dich selbst betrifft.

Ein ziemlich lückenhaftes Szenario muss ich dazu anmerken. Du blendest nämlich komplett aus, dass es noch eine linke Spur gibt, die in deinem Szenario leer ist 😉

Wenn ich von mittlerer Spur schreibe, sollte die existenz einer linken Spur eigentlich logisch erscheinen. Aber die linke Spur betrifft mich in dem Fall eher weniger, weil ja ein schnellerer VT an mir vorbei will, somit obliegt es diesem VT die linke Spur zu nutzen, um mich zu überholen. Schließlich ist die linke Spur ja zu diesem Zweck gedacht und auch ein @alex.miamorsch darf von dieser Spur Gebrauch machen.

Es gibt auf Autobahnen mit drei Fahrstreifen pro Richtung nur jeweils eine Überholspur.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 5. September 2016 um 23:32:16 Uhr:


Es gibt auf Autobahnen mit drei Fahrstreifen pro Richtung nur jeweils eine Überholspur.

Das hast du heute schonmal behauptet.

Zeige uns doch bitte mal die Stelle wo das in der StVO geregelt ist.

Ich halte diese Behauptung nämlich für genauso falsch, wie die, dass rechts die LKW Spur ist.

@Uwe
Falsch gedacht. Ich sass jeweils auf dem Beifahrersitz als es mehrmals so in etwa passierte. Der Golf 1.6 IV Automatik läuft prima mit 130 km/h auf der BAB, aber Madame hasst es zum einen die 3. Spur zu benutzen und musste zur Betätigung des Kickdowns erst von mir dringends aufgefordert werden, um den Überholvorgang in halbwegs akzeptabler Zeit, was wohl vielleicht dann noch gerade der StVO entsprach, auch zu Ende zu bringen.
Hat vielleicht knappe 10 Sek. gedauert, bis der olle Golf auf von 130 auf 150 beschleunigte, um dann wieder einscheren und die 3. Spur räumen zu können. Madame hatte Schweißperlen auf der Stirn , weil der erste ungeduldige Drängler sich schon mit mittlerweile unter 50 m Abstand näherte. Ganz abgesehen davon, durfte ich mir dann ihre Vorwürfe anhören, warum ich ihr denn nur dazu geraten hätte, den planlos ohne gleichmäßige Geschwindigkeit fahrenden Vordermann doch zu überholen. Da ich aber bereits mehr als 1 Mio km auf BABs als Fahrer absolviert habe und ein dickes Fell bsitze, blieb ich ganz entspannt und konnte sie davon überzeugen nichts falsch gemacht zu haben und es als Lehrstück anzusehen, mit was man alles im Fahrbetrieb rechnen muss.

Zitat:

Hat vielleicht knappe 10 Sek. gedauert, bis der olle Golf auf von 130 auf 150 beschleunigte, um dann wieder einscheren und die 3. Spur räumen zu können. Madame hatte Schweißperlen auf der Stirn , weil der erste ungeduldige Drängler sich schon mit mittlerweile unter 50 m Abstand näherte.

50 Meter bei 150km/h ist ein durchaus üblicher Abstand und schon in Ordnung.

Warum beschleunigt man nicht schon vor dem Ausscheren auf 150 und zieht dann auf die linke Spur, sondern zwängt stattdessen allen Nachfolgenden einen 10 Sekunden Beschleunigungskriechen auf?

Aber dann meinen man hätte alles richtig gemacht.

http://www.zeit.de/auto/2012-09/rechtsfahrgebot-autobahn
http://www.stern.de/.../...er-links-trotz-rechtsfahrzwang-3804360.html

Es ergibt sich aber auch aus §7 Absatz 3c StVO.

Da ich nach diesem Paragraphen den jeweils zweiten Fahrstreifen von rechts dauerhaft befahren darf, wenn rechts hin und wieder blablbub..., ergibt sich dadurch logischerweise, dass alle links davon liegenden Fahrstreifen mehr oder weniger sinngemäß als Überholspuren anzusehen sind.

Nun was irgendwelche Stern / Zeit Reporter schreiben nützt als Gesetztestext wenig. Hat somit also keine Relevanz, da Einzelmeinungen von Reportern.

Die Herleitung aus Paragraph 7 ist schon ein wenig abenteuerlich. Vor allem weil bisher kein Gericht eine konkrete Zeit festgelegt hat, was hin und wieder bedeutet.

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