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Reale Werte von Auffahrunfällen

Themenstarteram 9. Oktober 2012 um 10:26

Guten Tag!

Ich beschäftige mich zurzeit mit Reaktionszeiten, Sicherheitsabständen, Bremsverzögerungen, Brems- und Anhaltewegen…

Ich bin auf der Suche nach „typischen Werten“, die zu Auffahrunfällen auf der Autobahn, auf der Landstraße und im Stadtverkehr geführt haben.

Ich habe mir schon einige Szenarien dazu ausgedacht, würde allerdings gern in Erfahrung bringen, ob sie denn mit tatsächlich geschehenen Unfällen vergleichbar sind.

Kann mir jemand sagen, wo ich solche Daten finden könnte?

Oder kann vielleicht jemand von einem eigenen Erlebnis berichten und mir in etwa sagen wie schnell er und das Fahrzeug vor ihm waren, wie groß der Sicherheitsabstand war?

Vielen Dank für eure Hilfe

Beste Antwort im Thema

Hier solltest Du fündig werden.

Allerdings werden die detaillierte Berichte nicht so einfach kostenlos heraus geben, die wollen ja auch von irgend etwas leben. ;)

Dass ihr Studenten immer alles vorgekaut bekommen wollt...

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Zitat:

Original geschrieben von Student388

Guten Tag!

Ich beschäftige mich zurzeit mit Reaktionszeiten, Sicherheitsabständen, Bremsverzögerungen, Brems- und Anhaltewegen…

Ich bin auf der Suche nach „typischen Werten“, die zu Auffahrunfällen auf der Autobahn, auf der Landstraße und im Stadtverkehr geführt haben.

Ich habe mir schon einige Szenarien dazu ausgedacht, würde allerdings gern in Erfahrung bringen, ob sie denn mit tatsächlich geschehenen Unfällen vergleichbar sind.

Kann mir jemand sagen, wo ich solche Daten finden könnte?

Oder kann vielleicht jemand von einem eigenen Erlebnis berichten und mir in etwa sagen wie schnell er und das Fahrzeug vor ihm waren, wie groß der Sicherheitsabstand war?

Vielen Dank für eure Hilfe

Die Sache ist doch ganz einfach.

Wenn es zu einem Auffahrunfall kommt, dann war der Sicherheitsabstand zu gering.

Die 2. Frage ist.

War der Fahrer wirklich in der Lage eine Vollbremsung zu machen.

Wenn man bedenkt und diese Werte habe ich von unserem Instruktor vom FST

Ein Fahrzeug kommt bei 50 km/h vor einem Hindernis zum Stillstand.

Wie hoch ist bei einer Geschwindikeit von 60 km/h also NUR 10 km/h schneller an dem Punkt bei dem das Fahrzeug mit 50 zum Stillstand gekommen ist.

Es sind 47 km/h

Themenstarteram 9. Oktober 2012 um 12:03

Zitat:

Wenn man bedenkt und diese Werte habe ich von unserem Instruktor vom FST

Ein Fahrzeug kommt bei 50 km/h vor einem Hindernis zum Stillstand.

Wie hoch ist bei einer Geschwindikeit von 60 km/h also NUR 10 km/h schneller an dem Punkt bei dem das Fahrzeug mit 50 zum Stillstand gekommen ist.

Es sind 47 km/h

Ich stehe irgendwie auf dem Schlau -> verstehe den Fett gedruckten Abschnitt irgendwie nicht?

Was willst du mir damit sagen?

 

Es geht mir eigentlich darum, die realen Werte eines vorgefallenen Auffahrunfalls zwischen 2 Fahrzeugen zu haben

- dann möchte ich untersuchen, ob es auch zum Auffahrunfall gekommen wäre, wenn das vorausfahrende Fahrzeug nicht bis zum Stillstand abgebremst hätte, sondern nach beispielsweise 1,5-2 Sekunden die Bremse wieder komplett gelöst und mit seiner momentanen Geschwindigkeit weiter gerollt wäre, während das hintere Fahrzeug weiterhin bremst

 

1. Szenario:

Das vorausfahrende Fahrzeug bremst unerwartet sehr stark ab, bis seine Geschwindigkeit = 0 ist.

Das folgende Fahrzeug bremst verzögert zum vorausfahrenden ebenfalls ab, kommt aber nicht mehr hinter dem vorausfahrenden Fahrzeug zum Stehen

-> Folge: Auffahrunfall

2. Szenario:

Das vorausfahrende Fahrzeug bremst wieder unerwartet sehr stark ab, löst nach 1,5-2 Sekunden aber wieder die Bremse und rollt mit einer Geschwindigkeit > 0 weiter.

Das folgende Fahrzeug bremst verzögert zum vorausfahrenden ebenfalls ab.

Reicht jetzt der größere Abstand der durch das Ausrollen des vorderen Fahrzeugs entsteht, um einen Auffahrunfall zu verhindern??

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Dass ihr Studenten immer alles vorgekaut bekommen wollt...

Themenstarteram 9. Oktober 2012 um 14:42

Danke für den Tipp!

Naja, ich möchte es ja nicht vorgekaut bekommen. Ich habe meine eigenen Szenarien erstellt, aber ich würde gern auf Nummer sicher gehen, ob diese erdachten Situationen denn halbwegs mit der Realität vereinbar sind!?

Ich möchte meine Ausführungen ja nicht an Beispielen festmachen, die mit dem normalen Straßenverkehr nichts zu tun haben.

Sicherlich gibt es immer mal extremere Situationen, aber ich wollte doch schon so halbwegs bei alltäglichen Werten bleiben.

Im Besonderen was die Sicherheitsabstände betrifft.

Die Grundregel "Sicherheitsabstand = halber Tacho" kennt wahrscheinlich so gut wie jeder.

Doch der Alltag auf den Straßen sieht da etwas anders aus...

am 9. Oktober 2012 um 15:07

Zitat:

Original geschrieben von Student388

 

Es geht mir eigentlich darum, die realen Werte eines vorgefallenen Auffahrunfalls zwischen 2 Fahrzeugen zu haben

- dann möchte ich untersuchen, ob es auch zum Auffahrunfall gekommen wäre, wenn das vorausfahrende Fahrzeug nicht bis zum Stillstand abgebremst hätte, sondern nach beispielsweise 1,5-2 Sekunden die Bremse wieder komplett gelöst und mit seiner momentanen Geschwindigkeit weiter gerollt wäre, während das hintere Fahrzeug weiterhin bremst

Wenn ich die Lösung auf eine solche Frage wüßte, dann würde ich Lotto spielen.

Zitat:

Original geschrieben von Student388

 

1. Szenario:

Das vorausfahrende Fahrzeug bremst unerwartet sehr stark ab, bis seine Geschwindigkeit = 0 ist.

Das folgende Fahrzeug bremst verzögert zum vorausfahrenden ebenfalls ab, kommt aber nicht mehr hinter dem vorausfahrenden Fahrzeug zum Stehen

-> Folge: Auffahrunfall

Ergo: Zu wenig Sicherheitsabstand und/oder zu schlechte Reaktion.

Da beides sehr individuell von Fahrer zu Fahrer gehandhabt wird, kann man dafür keine pauschale Lösung finden.

Zitat:

Original geschrieben von Student388

 

2. Szenario:

Das vorausfahrende Fahrzeug bremst wieder unerwartet sehr stark ab, löst nach 1,5-2 Sekunden aber wieder die Bremse und rollt mit einer Geschwindigkeit > 0 weiter.

Das folgende Fahrzeug bremst verzögert zum vorausfahrenden ebenfalls ab.

Reicht jetzt der größere Abstand der durch das Ausrollen des vorderen Fahrzeugs entsteht, um einen Auffahrunfall zu verhindern??

Das kommt auf den gewählten Abstand, das Auto und den Fahrer an.

Walter Röhrl im Porsche kommt garantiert schneller zum Stehen als Lieschen Müller im Dacia Logan, auch wenn beide den gleichen Abstand haben.

Die meisten Auffahrunfälle passieren meiner Meinung nach durch Unachtsamkeit. Wenn der Vordermann unerwartet bis zum Stillstand bremst, ist die Gefahr, dass es kracht natürlich wesentlich höher als wenn er nur mal kurz auf's Bremspedal tritt.

Ich wüßte nicht, wie ich so etwas statistisch auswerten sollte. Da hast Du dir ein sehr kompliziertes Thema ausgesucht.

Ich kann von meinem Unfall berichten... Auf der AB gab es nach Tempo 100 einen Stau, der Hintermann war nur im übertragenen Sinne zu nah (mindestens 200m weit weg)... Er hat einfach gepennt und zu spät reagiert. ich stand bestimmt 4-5 Sekunden bevor er reagiert hat und mir laut gutachten wohl noch mit 50 kmh Restgeschwindigkeit reingebrettert ist.

 

Das fällt mit etwas biegen abre in Szenario 1. rein.

Zitat:

Original geschrieben von wkienzl

Wenn man bedenkt und diese Werte habe ich von unserem Instruktor vom FST

Ein Fahrzeug kommt bei 50 km/h vor einem Hindernis zum Stillstand.

Wie hoch ist bei einer Geschwindikeit von 60 km/h also NUR 10 km/h schneller an dem Punkt bei dem das Fahrzeug mit 50 zum Stillstand gekommen ist.

Es sind 47 km/h

...da hatte der aber mal ganz schlechte Bremsen.

Den theoretischen Anhalteweg haben wir doch alle in der Fahrschule gelernt. Anhalteweg=Reaktionsweg (Geschwindigkeit/10x3) + Bremsweg (Geschwindigkeit/10 x Geschwindigkeit/10)

Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h habe ich einen Anhalteweg von (R=15 + B=25) 40 Metern. Fahre ich 60 km/h habe ich einen Anhalteweg von (R=18 + B=36) 54 Metern. Nach der Reaktionszeit (18m) hat der 60 km/h-Fahrer noch 22m Bremsweg (bis zum Anhaltepunkt des 50 km/h-Fahrers) vor sich. Auf dieser Strecke soll er, laut Auskunft deines Instruktors, sein Fahrzeug nur um 13 km/h verzögern?

Dies würde aber bedeuten, dass er auf den restlichen verbleibenden 14m (Anhaltepunkt des 60 km/h-Fahrers) das Fahrzeug von 47 km/h auf Null bringt!?

Diese Aussage stimmt nicht!

Aber es könnte in einer 30er Zone funktionieren. Mit 30 km/h steht das Fahrzeug nach 18m. Bei 50 km/h ist der Reaktionsweg alleine schon 15m.....

NT

Zitat:

Original geschrieben von wkienzl

Wenn man bedenkt und diese Werte habe ich von unserem Instruktor vom FST

Ein Fahrzeug kommt bei 50 km/h vor einem Hindernis zum Stillstand.

Wie hoch ist bei einer Geschwindikeit von 60 km/h also NUR 10 km/h schneller an dem Punkt bei dem das Fahrzeug mit 50 zum Stillstand gekommen ist.

Es sind 47 km/h

Exakt dieses Beispiel ist auch Thema zahlreicher Verkehrssicherheitsbroschüren. In Deinem Beispiel beträgt die Restgeschwindigkeit rund 40 km/h, - übrigens unabhängig vom Verzögerungswert (m/s²) des Fahrzeugs, sofern dieser in beiden Fällen (Ausgangstempo 50, dann 60 km/h) identisch ist.

Obiges Rechenbeispiel lässt sich u. a. auf folgender Website gut nachvollziehen: http://2cu.at/anhalteweg

am 9. Oktober 2012 um 20:16

Voila Szenario 3

Meine Frau hat vor einigen Wochen, Bremse und Gas vertauscht, so dass sie ungebremst ( sie hat sogar noch beschleunigt :D ) in den Vordermann gerauscht ist.

Zitat:

Original geschrieben von mustafa5727

 

Voila Szenario 3

Meine Frau hat vor einigen Wochen, Bremse und Gas vertauscht, so dass sie ungebremst ( sie hat sogar noch beschleunigt :D ) in den Vordermann gerauscht ist.

Sorry.. aber .. lol :D

am 9. Oktober 2012 um 20:28

Zitat:

Original geschrieben von Felyxorez

Zitat:

Original geschrieben von mustafa5727

 

Voila Szenario 3

Meine Frau hat vor einigen Wochen, Bremse und Gas vertauscht, so dass sie ungebremst ( sie hat sogar noch beschleunigt :D ) in den Vordermann gerauscht ist.

Sorry.. aber .. lol :D

Ne lustig wurde es erst als ich den Wagen sah.

Oh ist ja nur die Stoßstange, Glück gehabt.

Ich schau rein, beide Airbags ausgelöst.

außen hui innen Pfui

Ja hatten wir auch letztens.... Hach der hat ja nichts...

Wir warten immernoch auf das neue Armaturenbrett ;)

Themenstarteram 10. Oktober 2012 um 7:22

Aus dem 3. Szenario lässt sich durch eine gewisse Anpassung noch ein weiteres (ein 4.) erstellen.

Nehmen wir an ein Fahrschüler verwechselt auf der Autobahn Kupplung und Bremse.

Er will eigentlich die Kupplung durchtreten, tritt aber volle Kanne auf die Bremse

-> Das kommt nach Aussage der Fahrlehrer wohl leider hin und wieder mal vor.

Dann kommt das auch einer Gefahrenbremsung gleich. Darauf ist der folgende Verkehr natürlich nicht vorbereitet.

Jetzt kommt es auf den Sicherheitsabstand, den Zustand der Bremsen und die Aufmerksamkeit des folgenden Verkehrs an...

 

 

Die Reaktionszeit des folgenden Fahrzeugs würde ich grundsätzlich mal mit 1-1,5 Sekunden ansetzen

->

E 192. Die einem nicht auf eine bes Gefahrensituation vorbereiteten Kraftfahrer

zuzubilligende Reaktionszeit beträgt 1 Sekunde. OGH 7. 10. 1977, 2 Ob 131/77, ZVR 1979/124.

E 188. Eine Schreck- oder Schockwirkung verlängert die idR mit einer Sekunde

anzunehmenden Reaktionszeit nur, wenn sie durch ein ohne Verschulden des Kraftfahrers

überraschend aufgetretenes Ereignis hervorgerufen wird. OGH 2. 12. 1965, 11 Os 209/65,

ZVR 1962/139.

(Quelle: Musterseiten § 20 StVO Entscheidungen : MANZ StVO-ON)

Eigentlich bräuchte ich nur durchschnittliche Werte für die tatsächlich eingehaltenen „Sicherheitsabstände“ auf Deutschlands Straßen!?

Ich habe sie folgender Maßen abgeschätzt:

 

Innerorts, Tempo 50 km/h - Abstand: 12,5 m

Außerorts, Landstraße, Tempo 100km/h - Abstand: 25 m

Autobahn, Tempo 130 km/h - Abstand: 30 m

Meint ihr die Abstände sind realistisch oder sind sie im Durchschnitt noch geringer?

 

am 10. Oktober 2012 um 8:06

Sind umgerechnet auf alle Straßenkilomoter eher länger, vor allem nachts. :D

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