Radbolzen abgeschert
Moin Gemeinde!
Jetzt gibt es mal wieder was zum Rätsel raten. Vor drei Wochen habe ich die Bremsbeläge hinten erneuert. Räder mit Drehmomentschlüssel und 130 Nm angezogen. Dabei gab es keine Auffälligkeiten.
Zwei Wochen später war der Wagen zum Bremsflüssigkeitswechsel in der Werkstatt. Beim Lösen eines der hinteren Radbolzens rechts, blieb ein Teil des Gewindes im Flansch zurück. Die Werkstatt hat mich angerufen, ob sie das Teil ausbohren soll. Ich hab gesagt, das mach ich selber und hab das Auto mit vier Radbolzen nach Hause gefahren.
Zu Hause hab ich mir die Bescherung genau angeschaut und hab den Gewinderest mit einem kleinen Meißel (Schraubendreher) und einem Hammer rausdrehen können. Einen gebrauchten Radbolzen, den mir die Werkstatt mit gegeben hat, konnte ich problemlos einsetzen und anziehen!
Warum der Bolzen versagt hat kann ich nicht erkennen. Laufleistung zum Zeitpunkt des Schadens: 416.000 km
Gute Fahrt!
41 Antworten
Ja, dass das Stück so kurz ist, hat mich auch gewundert. Es bleibt ein Rätsel. Wenn die Werkstatt die zu fest abgeknallt hätte, wäre die Schraube am Ansatz abgerissen. Danach sieht die Bruchstelle auch nicht aus.
Vielleicht ein Gefügefehler im Material.
Eine wichtige Info noch, die hier schon angesprochen wurde, Felgenschlösser sollen niemals mit dem Schlagschrauber festgezogen oder gelöst werden. In 95% der auseinander geflogenen Schlösser ist das der Grund weshalb das passiert.
Also wenn man Felgenschlösser nutzt, ob nun sinnig oder nicht, sollten diese immer händisch eingedreht und noch mit dem Drehmoment angezogen werden, genauso händisch gelöst und herausgedreht werden, dann halten die doch recht lange.
Ich denke einfach das mit dem Alter und/oder Montagehäufigkeit eine Materialermüdung eintritt.
Bei meinem Ex-Taxi (1,2mio Km Gesamtlaufleistung) sind die Hälfte der Radschrauben gebrochen. Interessant war nur die Tatsache das sie nur beim Rausschrauben gebrochen sind und nicht eine beim Reinschrauben.
Das Lösedrehmoment ist immer deutlich höher als das Anzugsmoment!
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Ein Druckluftschlagschrauber hat ein Lösemoment von etwa dem zehnfachen wie beim Anziehen per Drehmomentschlüssel.
Sind es sicher Originalfelgen? Abgebildet ist ein Kugelkopf also für Orginalfelgen. Zubehörfelgen haben kegelige Aufnahmen. Der Kugelbolzen sitzt dann falsch auf und die Einschraublänge stimmt nicht. Einschraublänge für Stahlbolzen ist 0,8 - 1 x d. Bei M14 und Steigung 1,5 also min 7,5 Umdrehungen.
Ich hab's gelesen, aber manchmal lässt man sich von Design und Nabendeckel täuschen...
Zitat:
@JoeDreck schrieb am 21. Januar 2021 um 19:46:26 Uhr:
Zitat:
@Koelner67 schrieb am 21. Januar 2021 um 19:06:48 Uhr:
Vermute das du jeweils original Felgen hast, wnn nicht konnte es daran liegen.
Ich Rate hier Alle alten Schrauben gegen neue auszutauschen.
Der Hinweis das dort vielleicht jemand mit dem großen Schlagschrsuber dran war, ist möglich dann müsste es aber schon einer aus dem LKW Bereich sein.
Auch merkwürdig das es beim rausschrauben passierte.Was halten die Radbolzen denn an Scherkräften aus?
Scherkräfte spielen keine Rolle oder sollten keine Rolle Spielen, da bis auf ganz wenige spezielle Schraubverbindungen, Schraubverbindungen direkt KEINERLEI Scherkräfte übertragen dürfen.
Die aus der Vorspannkraft der Schraubverbindung erzielte Haftreibung zwischen den zwei Verschraubten Bauteilen, muss so hoch sein das es zu keinerlei Verschiebung ( =Scherkraft) zwischen Bauteilen kommt, folglich wird die Schraubverbindung auch nicht auf Abscherung belastet.
Es wäre auch egal wie hoch die max. Belastung auf Abscherung wäre, wenn sich die Bauteile gegeneinander bewegen können, in dem fall Felge gegen Radnabe und das schlimmstenfalls auf der Antriebsachse = Übertragung von wechselnden Kräften (Antriebs/ Bremskraft), käme es in der Schraubverbindung zu Belastung auf Biegung und die führt über kurz oder lang zu einem Ermüdungsbruch.
MfG Günter
Das muss ich mir noch zwei mal durchlesen, aber sag schon mal danke :-)
Ich glaube mit "Scherkraft" war eigentlich "Scherspannung" durch das Drehmoment beim Lösen und Anziehen der Verschraubung gemeint.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 24. Januar 2021 um 19:59:06 Uhr:
Ich glaube mit "Scherkraft" war eigentlich "Scherspannung" durch das Drehmoment beim Lösen und Anziehen der Verschraubung gemeint.
Torsionsspannung beim Lösen innerhalb des Gewindeschafts.