Radbolzen abgerissen
An meinem C180 ist mir ein komplettes Hinterrad abgerissen. Alle 5 Radbolzen waren gebrochen. Nachdem ich die anderen Bolzen in der Werkstatt überprüfen lassen habe, waren an dem anderen Hinterrad auch schon 2 Bolzen gebrochen.
Ich mache mir wirklich Gedanken, wie das passieren kann. Vielleicht kann mir hierzu jemand etwas sagen.
Wenn es sich hierbei um einen Materialfehler handelt, könnten viele Fahrzeuge betroffen sein.
31 Antworten
Hallo Sabbia,
solltest du Alufelgen während des Abrisses montiert gehabt haben, kannst du davon ausgehen, dass die Felgen mit zu wenig Drehmoment angezogen wurden. Alufelgen geben bei zu hohem Drehmoment nach, bei zu wenig Drehmoment entstehen Vibrationen, die u.U. zum Abriss aller fünf Radschrauben führen können.
Gilt nicht für den Fall, das du Stahlfelgen montiert hattest.
Grüße
rpro (bin Hobbyschmied und habe oft mit "Ferrum" zu tun.
Hallo,
das klingt alles sehr seltsam.Es besteht die Möglichkeit,dass ein Radbolzen mal bricht wegen Überlastung.
Wenn wie hier steht,dass alle Radbolzen ordnungsgemäss mit Drehmo angezogen waren und dann alle
5 Radbolzen auf einmal abrechen oder abscheren ist das einfach ungeheuerlich.
Besteht vielleicht die Möglichkeit das ein oder zwei Radbolzen vorher abgerissen sind ohne das du es
gemerkt hat? Man schaut ja nicht jedes mal vor Fahrtantritt ob alle Radbolzen noch da sind.
Dann bestände der Verdacht das die restlichen Bolzen den hohen Zug-Druck und Scherkräften
nicht mehr gewachsen wären.
Gab es vorher Geräusche an der Achse oder irgend ein schwammiges Fahrverhalten.Wenn 5 Radbolzen
reissen gibt es einen ordentlichen Knall.Das Schadensbild wirft auch Fragen auf.Im Bereich um die
Gewindelöcher,da wo die Felge anliegt an der Auflageplatte dürfte kein Rost sein,es sei den die
Muttern waren nicht richtig festgezogen und es konnte sich Wasser dazwischen setzten.Wenn die
abgerissenen Radbolzenköpfe noch gefunden wurden,wie sah das Gewinde aus?Ist das Gewinde beschädigt,
deutet das darauf hin das die Felge sich bewegen konnte,beim Bremsen und Beschleunigen.
Ich gehe jetzt jeden morgen um mein Auto und ab und an mit dem Drehmo eine Kontrolle.
Gruß Old Man
Schliesse mich Old Man an.
Gruß Grandi
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Leider habe ich von zweien der Bolzen das Gegenstück nicht mehr gefunden. Von daher könnte es schon sein, dass Sie schon vorher abgerissen waren. Wie ich ja auch schon geschrieben hatte, waren an dem anderen Hinterrad auch noch zwei gebrochen.
Also insgesamt sieben Stück an dem Fahrzeug. Was ich allerdings auch seltsam finde, es waren Bolzen nur von den Hinterrädern abgerissen.
Das Fahrverhalten war bis zu dem Tag normal.
Mit dem lauten Knall kann ich bestätigen. Aber eben leider erst kurz vor dem Totalabriss des linken Hinterrades.
Die Gegenstücke sehen fast wie ausgefranst aus, so dass es wohl wahrscheinlich ist, dass Sie nicht richtig angebracht waren. Eine andere Erklärung werde ich wohl nicht finden.
Hallo,
so wie auf dem Bild die Radnabe aussieht, würde ich vermuten das Alufelgen montiert waren?.
Dann könnte RProtecteur mit seiner Vermutung richtig liegen: Das Anzugsmoment wahr nicht hoch genug bzw. die Schrauben/ Sitz haben sich "gesetzt" u. somit an Klemmkraft verloren.
Das es bei obiger Vermutung die H-Räder trifft ist eigentlich logisch.
An den V- Räder werden nur Bremskräfte von der Nabe auf das Felge übertragen. Bei den H-Räder Brems u. Antriebskräfte, diese wirken entgegengesetzt. Die Felge ist nicht "lose" auf der Nabe aber durch die zu geringe Vorspannung der Radschrauben, reicht die Reibung zw. Nabe u. Felge nicht aus die Anfallenden Kräfte zu übertragen. Vorne "verdreht" sich das einmal soweit wie möglich dann ist ruhe, hinten wechselt das bei jedem Bremsen/ Beschleunigen die Richtung.
Dafür spricht auch das die Schrauben genau bündig mit der Nabe gebrochen sind.
MfG Günter
Hallo miteinander
Eigentlich müsste es doch im Interesse der Werkstatt liegen alle betroffenen Teile (Achse,Felge,Bolzen) untersuchen zu lassen.
Wenn nicht, Anzeige erstatten gegen Unbekannt oder direkt bei Mercedes reklamieren.
Es kann doch nicht sein, das sabbia 1500€ bezahlen soll, um nur vielleicht die Ursache für den Bruch der Bolzen zu erfahren.
Da von so einem Fehler viele W203-fahrer betroffen sein könnten, müsste es eigentlich im ureigensten Interesse des Herstellers
und eventuell auch der Staatsanwaltschaft liegen die Ursache zweifelsfrei zu klären.
Es müssen doch nicht erst Menschen verletzt werden oder Todesopfer zu beklagen sein um in so einem Fall tätig zu werden.
Es grüsst Euch Teejunge
Hast Du eigentlich einmal daran gedacht, dass die Bolzen vorsätzlich manipuliert worden sein könnten? Böse Nachbarn, Kinder etc.?
Nur so eine Idee.
Gebrochene Radbolzen
Hallo,
ich habe vor zwei Jahren die recht kurzen Einschraubtiefen der Radbolzen bemängelt. Die Einschraubtiefe ist bei mir geringer als der Gewindedurchmesser. Das ist nach den Regeln der Technik nicht üblich. Vielleicht liegt es daran, dass die Radblozen gebrochen sind. Das KBA sagt: alles OK.
Habe aber trotzdem ein ungutes Gefühl. Da unsere C-Klasse wegen eines ruckenden Getriebes überwiegend in der Garage steht ist das nicht ganz so schlimm.
Grüsse Harzgeist
Zitat:
Original geschrieben von Harzgeist
Gebrochene Radbolzen
Hallo,
ich habe vor zwei Jahren die recht kurzen Einschraubtiefen der Radbolzen bemängelt. Die Einschraubtiefe ist bei mir geringer als der Gewindedurchmesser. Das ist nach den Regeln der Technik nicht üblich. Vielleicht liegt es daran, dass die Radblozen gebrochen sind. Das KBA sagt: alles OK.
Habe aber trotzdem ein ungutes Gefühl. Da unsere C-Klasse wegen eines ruckenden Getriebes überwiegend in der Garage steht ist das nicht ganz so schlimm.Grüsse Harzgeist
Das kann durchaus ein Punkt sein!
Bei unterschiedlichen Felgen sind in der Regel auch unterschiedliche Schaftlängen der Schrauben erforderlich um einfach eine genügend große Anzahl von tragenden Gewindegängen sicher zu stellen.
Wenn dann noch der Konus des Schraubenkopfes nicht zu dem der Felge passt, dann ... gut Nacht Marie, bzw. Ade, du schöne Felge.
Erst mal Glückwunsch, dass Du noch lebst! Auf der Autobahn wäre das vermutlich anders ausgegangen.
Die einzig positive Antwort zu dem Fall, die mir einfällt ist, dass sich die Schrauben sich vorbildlich verhalten haben: sie sind dort gebrochen, wo sie brechen müssen. Aus dem Bild der rostfreien Stellen auf dem Flansch schliesse ich, dass Alufelgen angeschraubt waren. Leider zeigt das Bild zu wenig Details (Bruchstellen in Macroaufnahme würde helfen) wie Andere auch bereits bemerkt haben ...! Zu unterscheiden wäre zwischen Gewaltbruch und Dauerbruch. Die beiden rechts zusehenden Schraubenflächen könnten auf einen Dauerbruch deuten. Dauerbruch ist leicht zu erkennen an sogen. Rastlinien. Das heißt der Bruch beginnt irgendwo am Rand und reißt bei besonderen Belastungen immer ein wenig weiter. Durch die Relativbewegung entstehen auf diesen kleinen Brüchen glänzende Stellen im sonst körnigen Gefüge. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo dann der Restquerschnitt nicht mehr reicht und das Material plötzlich bricht.
Die dann auftretende Asymmetrie im Kraftgefüge kann dann dazu führen, dass die anderen Schrauben den Geist aufgeben und ebenfalls reißen.
Meine Vermutung ist, dass alle Schrauben viel zu stark angezogen wurden (Mit dem Schlagschrauber, den viele Werkstätten benutzen voll "angeknallt" (geht locker auf 300 Nm), um dann mit dem Drehmomentschlüssel beim "nachziehen" nur zu dokumentieren, dass die mindestes vorgeschriebenen 110 Nm anliegen). Darauf weißt das gleichmäßige Schadensbild hin. Ich gehe davon aus, dass die noch haltenden Schrauben am anderen Rad ebenso vorgeschädigt sind. Kann man jedoch einfach zuhause mit Öl und Herdplatte (keine Angst, die Wohnung wird nicht abgefackelt) überprüfen. Melde Dich, wenn es Dich interessiert, wie Du das selbst machen kannst.
Wenn die Schrauben zu wenig angezogen waren müsste man gerinfügige Wanderspuren der Felge auf dem Flansch sehen. Ebenso müssten in der AUflagerfläche der Schrauben in der Flege Spure sehen. Also bitte mal nachsehen. An schlechtes Schraubenmaterial glaube ich nicht. Ich würde mal ein Uni-Institut mit Schwerpunkt Werststoffprüfung / Metallurgie anrufen. Wäre doch ein nettes Aufgäbchen für einen Ingenieurstudenten im 4. Semester ...!
Hallo,
noch einmal zu den Bolzenlängen. Wir haben für die Sommerräder Original-Schrauben von damals noch Daimlerchrysler und für die Winterräder ATU-Schrauben. Diese sind meines Erachtens zu kurz. Reklamation bei ATU zwecklos. Lt. ATU sind die Schrauben vom BKA abgesegnet worden. Da hat man Nullchange auf neue Schrauben. Habe aber immer ein ungutes Gefühl.
90 % aller Schadensfälle dieser Art passieren im ersten tragenden Gewindegang innerhalb des Einschraubgewindes vom Kopf aus gesehen.
Grüsse Harzgeist
Zitat:
Original geschrieben von dfens101
Hast Du eigentlich einmal daran gedacht, dass die Bolzen vorsätzlich manipuliert worden sein könnten? Böse Nachbarn, Kinder etc.?
Nur so eine Idee.
Ou was ne Vermutung, das wäre böse, ich hoffe du hast Sabbia jetzt nicht den Schlaf geraubt...
Am sonsten hatte ich gerade beim durchlesen auch die Idee, dass vielleicht falsche, evtl. zu lange Radbolzen verwendet wurden?
Wenn die dann nicht ganz rein gehn hilft auch das richtige Drehmoment nichts...
und brechen würden sie doch auch an der schwächsten Stelle direkt da wo das Gewinde beginnt?
Auf jeden fall soll die Kraft hauptsächlich durch Kraftschluss auf die Felge übertragen werden und nicht durch Formschluss. Das heisst die Radbolzen drücken die Felge so fest an die Nabe, dass die Auflagefläche die Kraft überträgt und eben nicht, wie bei zu wenig Drehmoment die Bolzen dafür herhalten müssen.
Theoretisch möglich ist ja alles ... Materialfehler, zu wenig oder zu viel Drehmoment.
Von dem unscharfen Bild hier kann man denke ich sicherlich keine eindeutigen Schlüsse ziehen 🙂
Der Schatten rechts könnte ja auch nur Dreck sein, der zwischen dessen Abriss und dem Abriss der restlichen dort hinein kam. Alles sehr undeutlich zu erkennen...
Ich auf jeden Fall würde mir selbst 20 neue Bolzen (und zwar die Richtigen) kaufen und diese zur Not mit einem billigen Baumarkt-Drehmomentschlüssel, eingestellt auf ~115Nm (110 sollens ja sein, 120 macht auch nichts) anziehen. Dabei würde ich mich noch am sichersten fühlen. Sabotage mal ausgenommen... 🙁
Zitat:
Original geschrieben von alraiser
Erst mal Glückwunsch, dass Du noch lebst! Auf der Autobahn wäre das vermutlich anders ausgegangen.Die einzig positive Antwort zu dem Fall, die mir einfällt ist, dass sich die Schrauben sich vorbildlich verhalten haben: sie sind dort gebrochen, wo sie brechen müssen. Aus dem Bild der rostfreien Stellen auf dem Flansch schliesse ich, dass Alufelgen angeschraubt waren. Leider zeigt das Bild zu wenig Details (Bruchstellen in Macroaufnahme würde helfen) wie Andere auch bereits bemerkt haben ...! Zu unterscheiden wäre zwischen Gewaltbruch und Dauerbruch. Die beiden rechts zusehenden Schraubenflächen könnten auf einen Dauerbruch deuten. Dauerbruch ist leicht zu erkennen an sogen. Rastlinien. Das heißt der Bruch beginnt irgendwo am Rand und reißt bei besonderen Belastungen immer ein wenig weiter. Durch die Relativbewegung entstehen auf diesen kleinen Brüchen glänzende Stellen im sonst körnigen Gefüge. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo dann der Restquerschnitt nicht mehr reicht und das Material plötzlich bricht.
Die dann auftretende Asymmetrie im Kraftgefüge kann dann dazu führen, dass die anderen Schrauben den Geist aufgeben und ebenfalls reißen.
Meine Vermutung ist, dass alle Schrauben viel zu stark angezogen wurden (Mit dem Schlagschrauber, den viele Werkstätten benutzen voll "angeknallt" (geht locker auf 300 Nm), um dann mit dem Drehmomentschlüssel beim "nachziehen" nur zu dokumentieren, dass die mindestes vorgeschriebenen 110 Nm anliegen). Darauf weißt das gleichmäßige Schadensbild hin. Ich gehe davon aus, dass die noch haltenden Schrauben am anderen Rad ebenso vorgeschädigt sind. Kann man jedoch einfach zuhause mit Öl und Herdplatte (keine Angst, die Wohnung wird nicht abgefackelt) überprüfen. Melde Dich, wenn es Dich interessiert, wie Du das selbst machen kannst.Wenn die Schrauben zu wenig angezogen waren müsste man gerinfügige Wanderspuren der Felge auf dem Flansch sehen. Ebenso müssten in der AUflagerfläche der Schrauben in der Flege Spure sehen. Also bitte mal nachsehen. An schlechtes Schraubenmaterial glaube ich nicht. Ich würde mal ein Uni-Institut mit Schwerpunkt Werststoffprüfung / Metallurgie anrufen. Wäre doch ein nettes Aufgäbchen für einen Ingenieurstudenten im 4. Semester ...!