Rad löste sich ... zweimal!
Hallo zusammen,
ich hatte heute ein ganz merkwürdiges Phänomen. Vor ein paar Tagen hatte ich die Winterreifen drauf gemacht. Seitdem sind wir an die 200km gefahren, ich war noch nicht dazu gekommen die Schrauben nachzuziehen. Hab ich die Jahre davor auch nie gemacht, es mir diesmal aber vorgenommen (ist das erste Auto mit Winter auf Alu und 5 Schrauben statt 4 und und und).
Als ich auf die x-te Ampel am Tag zufuhr vernahm ich ein rumpelndes Geräusch. Ich bin langsam über die Ampel als die grün wurde und nach 300m rechts ran. Als ich an den Rädern rüttelte hatte das Rad vorne links spiel. Bekannten angerufen, der hatte Werkzeug mitgebracht und ich konnte an allen Rädern die Schrauben um einige ° nachziehen, vor allem natürlich vorne links.
Soweit so gut. Nun bin ich weiter gefahren und nach vielleicht 1km mit Kreisverkehren und Kurven höre ich wieder ein leises klacken, was ein paar 100m weiter wieder zum rumpeln wurde, Rad schon wieder lose. ADAC angerufen, aufgebockt, festgezogen (alle Schrauben gleichmäßig locker). Damit bin ich die rund 3-5km nach Hause gefahren, keine Probleme mehr.
Ich hab dann hier vor Ort das Auto noch mal aufgebockt, das Rad gelöst, Stichprobenmäßig mal eine Schraube ganz raus gedreht. Da fiel mir auf, dass das Gewinde einiges an Flugrost aufwies, auch an den Gewindeflanken. Ich würde erwarten, dass die nach einer Montage zumindest etwas blank sind, wenn sie angzogen werden. Auch habe ich das Gefühl, dass ich die Schrauben unterschiedlich weit von Handfest nach Nenndrehmoment drehen kann, also einige schon früher das Drehmoment erreichan als andere. Aufsetzen tun sie nicht, zumindest sieht man keine SPuren am "Ende" der Schraube dass sie aufgesetzt wäre. Zumal der Vorbesitzer diese Schrauben zu den Felgen auch verwendet hatte.
Wie kann das sein, dass ich 200km weit komme und dann nach Anziehen mit Nenndrehmonent nicht mal mehr 1km?
Chris
Beste Antwort im Thema
Eine nachträgliche Bastelarbeit an Rädern, die dadurch ihre Betriebserlaubnis verlieren und ein defektes Leuchtmittel, sind aber zwei völlig unterschiedliche Baustellen.
32 Antworten
Kollege, kein Danke, keine Rückmeldung...find ich ja auch total tofte 😮
Bei aller Diskussion um Kugel - oder Kegelbundschrauben, was natürlich von höchster Wichtigkeit ist, ist ein weiteres wichtiges Problem noch nicht aufgegriffen worden:
Wie ist der Zustand der Radzentrierung und damit auch der Anlagefläche?
Es ist durchaus möglich, dass die Zentrierung durch das Fahren mit zu geringem Anzugsmoment der Radschrauben
beschädigt wurde weil das Rad auf der Radnabe gearbeitet hat. Dadurch erfolgt meist eine Beschädigung der Radanlagefläche, das Rad liegt dann nicht mehr plan auf der Radnabe. Dadurch wird nur ein Scheinmoment aufgebaut und nach kurzer Fahrstrecke ist das alte Problem wieder da - die Schrauben sind wieder lose.
Vielleicht ist da die Lösung des Problems für die zweite Lösung zu finden.
Gerd Beck
Was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn man den Radwechsel nicht allzu ernst nimmt, konnte ich gestern der RNZ (Rhein-Neckar-Zeitung) entnehmen:
Zitat:
Heidelberg: Vier frisch montierte Winterreifen lösten sich während der Fahrt
Heidelberg-Boxberg. (pol/rl) Glück im Unglück hatte eine 21-jährige Auto-Fahrerin am frühen Dienstagabend. Mitten in der Fahrt auf einer leichten Gefällstrecke "Im Eichwald" lösten sich gegen 19.30 Uhr in einer Kurve plötzlich alle vier Alu-Winterräder, worauf das Auto auf den Bremsscheiben über die Fahrbahn schleuderte. Wenig Zentimeter vor einer Mauer blieb das Auto liegen, sodass es bei rund 1000 Euro Sachschaden an den Radaufhängungen blieb. Die 21-Jährige kam mit dem Schrecken davon.
Laut Polizeibericht hatte die junge Frau die Winterräder kurz zuvor von einem Bekannten montieren lassen, der offenbar die Muttern falsch oder gar nicht angezogen hatte. Das Auto wurde in Eigenregie auf einen angrenzenden Parkplatz geschleppt.
Es hätte noch viel mehr passieren können. 😰
Der Funkenschlag muss trotzdem imposant gewesen sein...