R53 120kw Tips für Kauf. (Steuerkettenprobleme?)

MINI Mini R53

Hallo miteinander,
gleich zu Beginn: ja ich weiß, dass es jede Menge Threads zu dem Auto gibt, aber ich hab da noch ein paar offene Fragen:

bin grad auf der Suche nach einem neuen Alltagsauto, und da ist mir der Cooper S ins Auge gefallen.

In Frage kommt für mich nur der Cooper S, zwecks Budget auch nur der R53. (keine Sorge, Geld für Reperaturen ist vorhanden, aber es geht hier um einen Zweitwagen als Daily)

Ein befreundeter BMW Mechaniker hat gemeint, diese Motoren wären anfällig für Ölverbrauch und Problemen mit der Steuerkette. Im Internet findet man auch einige Beiträge dazu. Ist die bei jedem R53 mal zu wechseln, oder ist das eher selten der Fall?

Welche Modellsepziefischen Probleme gibt es noch? Hab bisher ein wenig über Servolenkung, Rost, Fensterheber und Wasserpumpe rausgelesen.
Schraubertechnisch bin ich gut auf Zack, von daher sollte das kein Groschengrab werden. Bei der Steuerkette muss ich aber doch passen.

Sollte man eher nach der Version mit 170PS ausschau halten, oder ist der mit 163PS genauso robust?

BMW Software zum auslesen ist auch vorhanden, sollte ich da auf was besonderes achten? Livedaten etc?

Verbrauch ist jetzt eher nebensache, aber wie sieht das bei reinem Überlandbetrieb aus? Mein Arbeitsweg besteht aus 15km geradeaus, 5 Kurven und 2 Kreuzungen 😁

Danke schonmal 🙂

7 Antworten

Hallo, vor einiger Zeit wurde eine ähnliche Frage gestellt und ich war mal so nett und habe dir meinen Text kopiert. Hoffentlich hilft er dir weiter.

Ich fahre seit März diesen Jahres einen Mini Cooper S aus 2005 und muss sagen, dass der Verbrauch angesichts der Leistung (170 PS) völlig in Ordnung geht.

Der Verbrauch hängt stark vom Gasfuß ab, aber erhöhtem Stadtverkehranteil und etwas Landstraße komme ich auf ca. 8.5 Liter. Auf der Autobahn bei konstanten 120-130 KM/H, oder nur Landstraße deutlich weniger. Bei Vollgas natürlich auch gerne mal 14 Liter, aber welcher Benziner ist da sparsam?

Dass der Tritec Motor des R50/53 besonders anfällig für Schäden an der Steuerkette wäre, ist mit neu. Vereinzelt mag der Kettenspanner den Geist aufgeben, ist aber mir etwas Geschick und dem passenden Werkzeug relativ schnell gewechselt. Wenn der defekt ist klappert der Motor wie ein Diesel. Wer dann natürlich noch weiter fährt riskiert ein Überspringen/Abspringen der Kette..

Insgesamt ist der Tritec Motor im Gegensatz zum Prince Motor des R56 ab 2007 deutlich solider, auch wenn er mehr verbraucht. Die Zahl der Schäden aufgrund von Steuerketten(spannern) ist niedriger.

Durch den Kompressor vermittelt er meiner Meinung nach hinsichtlich des Ansprechverhaltens und dem Sound ein originelleres Fahrerlebnis.

Der Kompressor an sich ist sehr standhaft, es gab aber auch Fälle, in denen sich das Öl des Kompressors verflüchtigt hat über die Jahre und die Zahnräder anfingen zu fressen. Auch eine immer schwergängigere Wasserpumpe kann die Zahnräder beschädigen, wenn sie nicht rechtzeitig getauscht wird. Es gibt viele R53, die ohne diese Wartungen über 200.000 Kilometer gelaufen sind, ich persönlich bin lieber auf Nummer Sicher gegangen und habe die genannten Maßnahmen (Ölwechsel Kompressor, Tausch der Wasserpumpe) nach 150.000 Kilometern an einem Samstag erledigt.

Wer es selbst kann spart ordentlich Geld, zumal BMW einen Ölwechsel des Kompressors nicht vorsieht sondern lieber gleich einen neuen im Fall eines Defektes anbietet. Das die Geldbörse im Fall von Wartungsarbeiten und Reparaturen strapaziert wird, gilt aber für jedes Auto, wenn man gar nichts selbst machen kann/will.

Ansonsten hätte ich bis auf ein defektes Zündkabel, wo ich gleich alle 4 von Bosch für ca 30€ kaufte und in 5 Minuten selbst tauschte und einem defektem ABS Sensor keinerlei Probleme.

Der Zustand hängt auch stark von der Nutzung des Vorbesitzers ab. Empfehlen würde ich auch definitiv ein Facelift Modell ab Juli 2004, da sich hier die Innenraumqualität etwas besserte und der Cooper S eine verbesserte Getriebeabstimmung und 7 PS mehr erhielt. (Agileres Ansprechverhalten des Motors)

Danke für deine Antwort,
ok, der Verbrauch geht in Ordnung.
Wie viel KM hat deiner denn nun drauf? Und wie sieht es bei dir mit dem Ölverbrauch aus?

Bezüglich der Steuerkette hab ich mich noch etwas umgehört, ja da hört man gespaltene Meinungen. Habe mir den Tausch der Steuerkette mal im TIS angeschaut, scheint bei dem Motor eigentlich gar nicht so kompliziert zu sein, da ja scheinbar keine Vanos etc. vorhanden ist?
Wasserpumpe scheint ja kein großer Akt zu sein und teuer ist sie auch nicht. Flüssigkeiten wechsel ich sowieso immer alle bei einem Autokauf.

Ich werde mir am Sonntag ein 2002er Modell mit 75.000km anschauen, mal schauen ob der mir zusagt.

Der Facelift ist also etwas kürzer übersetzt? Wie hoch dreht der bei ca. 100km/h?

Gibt es modellspezifische Rostnester auf die man achten sollte?

Hallo,

der Verbrauch hängt vom Gasfuß ab. Es soll Fahrer geben die im R53 ihren Gasfuß permanent zügeln können, ich kann das nicht :-) Ich hab mir die Kiste ja aber auch nicht zum Spritsparen gekauft ;-) Ich habe ca. 18Km zur Arbeit, fast nur Überland, morgens bergab, abends wieder bergauf. Unter 9,6l kann ich ihn aber kaum drücken. Naja, die Strecke ist kurvig, und ich will Spaß. Deine Strecke hat für den R53 eindeutig zu wenig Kurven ;-)
Ölverbrauch... ist vorhanden. Regelmäßig checken und nachkippen, fertig.
Roststellen... Heckklappe, rund um die Griffleiste. Die Kennzeichenbeleuchtung ist auch gerne vergammelt, darum haben vermutlich viele LED-Leuchten drin.
Fensterheber sind im Alter auch so eine Sache.
Für die Servolenkung gibt es unten einen Elektrolüfter, der gerne mal kaputt gehen kann. Wenn das nicht bemerkt wird kann irgendwann auch die Servo darunter leiden.
Wasserpumpe ist prinzipiell kein Akt, wenn man denn dran kommen würde. Da diese aber hinter dem Kompressor sitzt (und von diesem angetrieben wird), muss die ganze Front weg um dran zu kommen. Ist halt im Verhältnis ein sehr großer Aufwand.
Keine Ahnung ob das Facelift gegenüber dem VFL kürzer übersetzt ist, aber er ist schon kurz übersetzt. Was der bei 100 dreht... weiß nicht genau, glaube so um die 2.800 - 3.000. Ich suche jedenfalls immer wieder den 7. Gang.
Die Radlager sollte man beachten, die sind beim Mini nicht so standfest. Auch die Lager der vorderen Querlenker können ausgelutscht sein.
Ansonsten einfach prüfen ob alles funktioniert.

Die Kiste macht auf jeden Fall mega Spaß !!!

Gruß
Mike

Ich bin jetzt in 10 Monaten gute 16.000 Kilometer gefahren und habe insgesamt ca. 155.000 Kilometer drauf. Der Ölverbrauch ist quasi als nicht vorhanden zu beschreiben, aber das hängt auch von der Behandlung des Vorbesitzers ab..

Über den Tausch der Steuerkette kann ich nichts sagen, jedoch ist ein regelmäßiger Ölwechsel mit wirklich guten Öl dringend anzuraten. Der Kettenspanner kann so eventuell „geschont“ werden. Ich habe mich ausführlich in sämtliche US MINI Foren eingelesen und defekte Steuerketten traten beim R53 eher selten auf. Ein kurzes, nicht zu lautes Klappern beim Kaltstart halte ich für akzeptabel, im warmen Zustand oder gar länger als 1 oder 2 Sekunden dauerhaft im Leerlauf bedeuten hingehen eindeutig den defekt des Spanners oder der ganzen Steuerkette aufgrund von Längung.

Bekannte Schwachstellen sind zum einen das Motorlager (links gesehen wenn man vor dem Motor steht), ab dem Facelift 2004 ist es hydraulisch und wird schnell undicht. Dann läuft das braune/schwarze Öl aus. Bis zum Facelift wurde hier ein reines Gummilager verbaut, welches jedoch aus ausleiern kann.. Bei meinem 2005er habe ich das Lager auch getauscht, ein leichter Job, man muss lediglich logischerweise kurz den Motor abstützen. Teuer ist das Ersatzteil auch nicht.

Über defekte Fensterheber habe ich nur bei den Modellen bis zum Facelift 2004 gelesen, danach eher nicht.

Ansonsten kann die elektrische Lenkhilfepumpe ein Thema sein. Einerseits kann der davor angebrachte Lüfter ausfallen, der entweder immer läuft, oder beim einschalten der Klimaanlage anspringt, um den Elektromotor zu kühlen. Bei einem defekt des Lüfters kann der Motor überhitzen und ausfallen. Eine andere Ursache für den Ausfall ist wohl im inneren des Motors zu finden. Im Laufe der Jahre sammelt sich der Staub der Elektroden (durch Reibung) im Gehäuse des Motors und kann da Kurzschlüsse verursachen, sodass der Motor ausfällt.
Ein gewisses Surren beim Lenken ist aber normal.

In den USA gab sich MINI kulanter und hat bei Defekt den Motor der Lenkhilfe bis zu einer Laufleistung von 150.000 Kilometern kostenlos getauscht..

Probleme hatte ich bisher damit nicht, aber es kann durchaus auftreten. Das Vermeiden des Lenkens im Stand bei getretener Bremse im Zuge des Einparkens, was keine Lenkung gerne hat, kann die Lebensdauer nur positiv beeinflussen..

Ein weiterer Punkt ist der Widerstand des Lüftermotors des Wasser/Klimakühlers. Hierbei handelt es sich wohl um einen Fehler, der jeden MINI der ersten Baureihe betrifft. Sobald man die Klimaanlage einschaltet, sollte der Lüfter in niedrigster Stufe im Stand dauerhaft mitlaufen.
Bei einem defekt des Widerstandes dreht der Lüfter im 10 Sekunden Takt auf die höchste Stufe, um anschließend wieder auszugehen. Es wird automatisch in diesem Modus geschaltet, um ein Überhitzen zu vermeiden. Man kann entweder einen komplett neuen Lüfter/Kühler für über 300€ kaufen, oder baut selbst einen für 3 Euro gekauften Widerstand in 30 Minuten dazwischen. Genau die zweite Variante habe ich diesen Sommer wahrgenommen. Der Lüfter läuft wie vorgesehen beim Einschalten der Klimaanlage in der kaum hörbaren, niedrigen Stufe und schaltet nur bei über 30 Grad und Stadtverkehr in Verbindung mit maximal gefordeter Kühlleistung der Klimaanlage auf die höchste Stufe.

Rost kam Unterboden ist beim MINI kein Thema. Eher an den Unterkanten der Türen, sowie der Heckklappe an dem Griff. Hier sollte man schauen, ob sich erste Blasen bilden. Insbesondere sollte man den Bereich rund um die Rückleuchten inspizieren. Hier gab es einzelne Modelle, bei denen da der Rost zuschlägt. Auch hier auf Blasenbildung achten.

Achte auch auf die oberen Federbeinstützlager. Wenn die Motorhaube geöffnet schaut man direkt oben drauf bei den Federbeinen. Sie können eingerissen sein. Der Tausch ist aufgrund des nötigen Federbeinausbaus mit daraufhinfolgender Achsvermessung dann doch eher Werkstattsache. Preislich hält sich das aber noch ziemlich im Rahmen.

Der Ölmessstab des Motors ist beim R53 eine Fehlkonstruktion und bricht nach einigen Jahren unweigerlich. Man sollte ihn bei ersten sichtbaren Rissen vorher ersetzen, da man sonst irgendwann die nette Überraschung erlebt und nur noch die Hälfte des Stabes in der Hand hat und die andere sich in der Ölwanne befindet.

Die Tritec Motoren schwitzen alle ein wenig. Sind jedoch einige Tropfen an der Ölwanne zu sehen, ist die Ölwannendichtung fällig.

Sonst fallen mir noch die ABS Sensoren ein. Fallen sie aus, leuchten gleich 3 Lampen im Cockpit, sporadisch oder immer (ABS,ASC bzw. DSC und Reifendruckkontrolle). Entweder man hat Glück und der Sensor geht samt Schraube gut raus, oder man muss bohren.. Die Sensoren an sich sind jedoch auch nicht sehr teuer.

Sollte die Kupplung im unbelasteten Zustand klappern, mal kaum hörbar, mal lauter und beim betätigen quietschen, so ist das Ausrücklager nicht mehr das beste. Ein Schönheitsfehler. Halten kann es dann noch ewig, oder von jetzt auf gleich blockieren.

Das Facelift ist minimal kürzer übersetzt. Im 6. Gang dreht der Motor bei 100 KM/H ca. 2800 Umdrehungen. So genau weiß ich das jetzt aber nicht. Auf jeden Fall erträglich genug, um auch 400 Kilometer am Stück zu fahren.

Insgesamt sind viele Dinge leicht zu reparieren, andere wie die Kupplung oder die vorderen Querlenkerlager sind wirklich undankbare Arbeiten, da der vordere Rahmen abgesenkt werden muss. Mit Mogeln gehen die Querlenkerlager wohl auch anders heraus.
Am besten studierst du mal den YouTube Channel von ModMini. Er hat sämtliche Reparaturarbeiten sehr gut festgehalten. Dank seines Videos, habe ich mich dazu ermutigt das Kompressoröl zu wechseln und gleichzeitig die Wasserpumpe mit zu erneuern.

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Danke für eure ausführlichen Antworten.

Sind die Rosttechnisch wirklich so umproblematisch? Wagenheber aufnahmen und so? Ich kenne es nur von BMWs aus diesen Baujahren, da sind die meisten schon durch und geschweißt worden.
Der Aggregateträger scheint wohl aus Stahl zu sein, iwie siehts da mit Rost aus? Auch bezüglich der Schrauben? Bekommt man da alles auf wie bei einem E39, oder reißt da die Hälfte ab? 😁

Ölwechsel wird bei mir sowieso mind. 1x im Jahr und allerspätestens alle 10.000km gemacht.
Wenn der Kettenspanner so leicht zugänglich ist wie bei den alten R6 Motoren von BMW, hab ich damit kein Problem 😁 Ölfiltergehäusedichtung soll angeblich auch öfters undicht werden?

Ersatzteilpreise hab ich mir schon etwas angeschaut, das geht eigentlich.
Mit so Krankheiten wie Motorlager etc. kann ich leben, das kann man selber wechseln.

Von der Servolenkung hab ich schon einiges gehört, dass diese gerne kaputt gehen soll. Kann man die sonst noch iergendwie checken, außer auf Geräusche zu achten?

Wenn der Lüfter mit einem 3€ Widerstand reperabel ist, geht das in Ordnung. Aber danke für den heißen Tipp, kann nützlich für die Preisverhandlung sein.

Domlagerwechsel bekomm ich auch hin. (bis auf die Achsvermessung natürlich^^)

Meinst du den Ölmesstab an sich, oder das Führungsrohr?

Ok, dachte die Querlenker wären eine einfachere Sache.

Hab auch gehört, dass die Endtöpfe öfters durchrosten? Ist da was dran?

Danke für den Tip, werd mir seinen Kanal mal anschauen.

MfG.
Richard

Zitat:

@richi8i schrieb am 14. Dezember 2018 um 17:57:24 Uhr:


...Der Facelift ist also etwas kürzer übersetzt? Wie hoch dreht der bei ca. 100km/h?...

2.800 U/min bei 100 Km/h
3.200 U/min bei 120 Km/h

beim VL (09/2004) mit 170 PS

Gruß Mike

Danke,
hab mir nun eh vor ein paar Tagen einen R53 gekauft. Einen 2002er mit 76t km. Der wir jetzt erstmal zerlegt und gründlich serviciert, daher werd ich mich hier wohl noch öfters melden.

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