R 50 Baujahr 1959 Öl Spezifikation

BMW

Liebe Schraubergemeinde, hier mal wieder eine ÖL Anfrage an die kundigen Kollegen.

Für meine neue Gebrauchte BMW R50, Baujahr 1959 entdecke ich in der BMW Original Reparaturanleitung der Bayerischen Motoren Werke AG München, die folgenden Spezifikationen.

Motoröl: SAE 40
Getriebeöl: SAE 40, ab Fg.-Nr. 646 486 Hypoidöl SAE 90
Hinterradschwinge: SAE 40, ab Fg.-Nr. 646 358 Hypoidöl SAE 90
Hinterradantrieb: SAE 40, ab Fg.-Nr. 641 986 Hypoidöl SAE 90

Gemäß der Fg.-Nr. meiner R50, müsste ich für alles SAE 40 nehmen können. Hier nun meine Fragen:

Was genau ist SAE 40? Ist z.B. SAE 10W40 auch SAE 40 oder was müsste ich kaufen?

Selbst wenn ich nach Vorgabe durch BMW SAE 40 nehmen soll, wäre es möglich oder sogar besser Hypoidöl SAE 90 für Getriebe, Schwinge und Endantrieb zu nehmen?

Ist das SAE 40 für den R50 Motor die beste Empfehlung oder würdet ihr ein anderes Öl empfehlen und wenn ja welches und warum?

Vielen Dank im voraus, Bikergruß Heinrich

36 Antworten

Erstmal ein herzliches Dankeschön an Alle die hier kompetent und mit Sachverstand geantwortet haben. Ich werde die Idee aufgreifen und umsetzen und mal bei der BMW Klassik Abteilung nachfragen. Parallel werde ich beim BMW Oldtimer Fachbetrieb Motorrad Stark in Lehrte nachfragen wo ich meine R26 und R50 in Wartung habe, für Dinge die ich nicht selbst bewältigen kann. Nal sehen was die für Öle empfehlen. Werde dann die Informationen für beide Modelle hier einstellen.

Bikergruß Heinrich

Wenn du mal nen netten Ausflug machen willst, im Westerwald gibt es ein Motorradmuseum. Der Eigner restauriert da in seiner Werkstatt diverse Vor- und Nachkriegsschätzchen von BMW. Wenn du an einem ruhigen Tag mit deiner BMW da vorbeikommst, entsteht daraus sicherlich ein ganz interessanter Nachmittag 🙂

Zwar der Werbetext von Castrol, aber grundsätzlich beschreibt der die Thematik recht gut:

Es gibt viele gute Gründe für Castrol Classic Motoröl.

Moderne Motoren sind nicht mit den Konzeptionen und Belastungsgrenzen ihrer Vorgänger vergleichbar. In gleicher Weise haben sich Motorenöle weiterentwickelt. Moderne Öle sind hochlegiert und mit Additiven versetzt welche speziell für diese Motoren ausgelegt sind. Öle moderner Prägung können daher im Extremfall teure Motorenschäden verursachen. Castrol hat diese Problematik bereits sehr früh erkannt, sich des Themas angenommen und mit seiner Castrol Classic Produktreihe einem wachsenden Bedarf Rechnung getragen.

Castrol produziert daher wieder Motoröl, das in der Geschichte des Automobils in den verschiedenen Epochen jeweils Stand der technischen Entwicklung war. Produziert wird in modernen Produktionsanlagen die eine gleichbleibend hohe Premium-Qualität garantieren und nach den weitgehend unveränderten Original-Rezepten von Castrol. Speziellen „Oldie-Anforderungen“ wie Dichtungs- und Buntmetallverträglichkeiten, die teilweise sehr hohen Laufleistungen der Aggregate, in der Regel lange Ruhezeiten der Fahrzeuge und der heutigen Treibstoffqualitäten wird Rechnung getragen.
Ein Einsatz in Fahrzeugen mit Katalysatoren ist nicht möglich.

Egal ob Vorkriegsveteran, Old- oder Youngtimer. Castrol und Mobilität ist eine Verbindung die seit 1899 besteht. Mit seiner Castrol Classic Produktreihe hat es sich Castrol zum Ziel gesetzt den Erhalt dieses motorisierten Kulturguts mit entsprechenden Produkten zu unterstützen.

Die geringe Reinigungskraft verhindert das im Motor gebildete Ablagerungen gelöst werden, in den Ölkreislauf gelangen und diesen verstopfen.
Castrol Classic XL 30 Motoröl enthält ausgewählte Additive welche unter anderem die Bildung von Niedertempertur-Schlamm verhindern.

Das "Castrol Classic" fahre ich in meinen Luftgekühlten auch. Es ist ein mineralisches Oel 20 W 50.
Nicht gerade zum Billigpreis. Kauft man das Oel im 20 Liter Kanister, wird der Preis pro Liter annehmbar. Und die Restmenge steht sich nicht kaputt.
Grüße
Sven

Ähnliche Themen

Das Luftfahrtöl leistet genau dies und auch noch ohne Marketing-Geblubber zu nicht überhöhten Preisen. Die Lycoming- und Continentalmotoren sind uralte Konstruktionen mit den Ansprüchen unserer Oldies. Meine BMW läuft seit Jahrzehnten damit problemlos.

re

Zitat:

@Dynamix schrieb am 31. Oktober 2024 um 10:48:13 Uhr:


Wenn du mal nen netten Ausflug machen willst, im Westerwald gibt es ein Motorradmuseum. Der Eigner restauriert da in seiner Werkstatt diverse Vor- und Nachkriegsschätzchen von BMW. Wenn du an einem ruhigen Tag mit deiner BMW da vorbeikommst, entsteht daraus sicherlich ein ganz interessanter Nachmittag 🙂

Spannend, danke für die Info. Hast Du eine Adresse oder einen Link? Bikergruss Heinrich

Google mal nach Westerwälder Motorradmuseum.

https://www.bmw-ausstellung.de/

Liebe Schraubergemeinde, hier ein Update nachdem ich mit den Fachleuten von BMW Stark in Lehrte gesprochen habe.

Sie meinten das es zwar die beschriebene Unterscheidung der Ölspezifikation nach Fahrgestellnummern im Handbuch während der Bauzeit der BMW R50 gab, diese aber heute nicht mehr relevant sind. Man könnte die genannten mineralischen Öle verwenden, die Werkstatt Stark verwendet jedoch bei der R50 von Baujahr 1955 bis 1968/69:

Motoröl: 10W40 oder 20W40

Getriebe, Schwinge und Endantrieb: 75W90 oder 80W90

Wichtig bleibt die Wechselintervalle nicht zu überschreiten, da die R26 und R50 noch keinen effektiven Ölfilter besitzen sondern nur das Sieb im Pumpensumpf welches bei spätestens jedem 4. Ölwechsel gereinigt werden sollte.

Ich werde dies nun genauso umsetzen, da ich gute Werkstatterfahrungen mit der Firma Stark habe, die bei Reparaturen die ich nicht selbst machen kann oder will, meine R26 (1956), meine R50 (1959) und meine R60/5 (1972), in Wartung haben.

Bikergruß Heinrich

Motor nicht optimal, aber geht, Getriebe je nach Baujahr und der verwendeten Buntmetalle nicht. Nicht vom Hörensagen, sondern - schmerzliche - eigene Erfahrung, Bj 56. Viel Glück.

re

Zitat:

@remanuel schrieb am 27. November 2024 um 23:12:02 Uhr:


Motor nicht optimal, aber geht, Getriebe je nach Baujahr und der verwendeten Buntmetalle nicht. Nicht vom Hörensagen, sondern - schmerzliche - eigene Erfahrung, Bj 56. Viel Glück.

re

Danke für die Rückmeldung Manuel. Was würdest Du einsetzen und was waren Deine schmerzlichen Erfahrungen? Bikergruß Heinrich

Hypoidöle sind per Definition Öle die für schrägverzahnte Getriebe taugen, weil sie den höheren Drücken länger standhalten. Die greifen Buntmetalle meines Wissens nicht an, könnten eventuell Dichtungen aus den damals verwendeten Materialien (Gummi, Kunststoff?) zum Aushärten bringen und damit eventuell undicht werden lassen. Abhilfe wäre ein Tausch der Dichtungen. Das ist vielleicht schon geschehen, denn Hypoidöle gibt es schon seit Ewigkeiten.

Vielleicht ist ein kleines Risiko damit verbunden, das würde ich persönlich in Kauf nehmen. Muss jeder selbst wissen...

Was sind Ewigkeiten?
Ich habe (Viertakt-)Motorräder aus den 50er Jahren gefahren, deren Hersteller eine Sorte Oel für den Motor als auch die Getriebe empfohlen haben, unterschieden evtl. noch nach Sommer- oder Winteroel.

Spezifikationen sind wirklich eine Erscheinung der technischen "Neuzeit". Offensichtlich hat man sich da mit Blick auf den Rennsport gewisse Parallelen zum allgemeinen Motorverkehr erdacht. Und dabei neben neuen Produkten neue Einnahmequellen geschaffen.

Grüße
Sven

Hypoidöle nach GL5 sind Öle für Bogenverzahnungen wie Klingelnberg oder Gleasonverzahnung.Findet man so in Differenzialen.Schrägverzahnungen benötigen nur Öle nach GL4, da die Druckbelastung geringer ist.
GL5 Öle sind zinkbasiert, greifen damit z.B. Messing an.

Zitat:

@micha23mori schrieb am 28. November 2024 um 14:51:30 Uhr:


.
GL5 Öle sind zinkbasiert, greifen damit z.B. Messing an.

Wusste ich nicht, danke. Stellt sich die Frage, ist da Messing im Getriebe und wenn, wie weit wird das Messing von den vermutlich geringen Mengen an Zink Atomen angegriffen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen