Querlenker Lager wechseln
Hi,
hatte heute nen Escort von nem Bekannten auf meiner kleinen Hebebühne.
Da wollten wir die 4 Lager (2 auf jeder Seite) der Querlenker tauschen.
Also Traggelenk und Querlenker gelöst... war total nervenaufreibend, weil natürlich bei der alten Karre alles total festgegammelt war. Naja, jedenfalls mussten wir dann feststellen, dass wir die eingepressten Lager auch im Schraubstock und mit erhitzen nicht aus dem Querlenker rausbekamen. 🙁
Hat jemand von euch Tipps, wie das am besten geht...??
Problem ist, dass auf der Rückseite des Lagersitzes so ein Falz rumgeht, so dass man die Buchse nicht richtig rauspressen kann. Einpressen sollte leichter gehen, oder?
Macht sowas die Werkstatt? Wenn ja, wie teuer ungefähr?
Wenn mal das Traggelenk hin ist, muss man dann ganzen Querlenker tauschen? (Traggelenk ist eingenietet)
Danke für alle Tipps!
BTW: Beim fahren über holpriges Gelände hört man ein echt seltsames Klappern. Kann das von den Lagern im Querlenker kommen? Andere Ideen?
Grüße,
Johnny
33 Antworten
Hallo,
also ich habe schon einige male die Querlenkerbüchsen erneuert.
Jedoch habe ich eine Werkstattpresse.
Dass man beim Escort nur die großen Büchsen erneuern darf,
stimmt.
Aber selbst Ford Werkstätten machen auch die kleinen, also erneuern 4 Stück.
Beim Fiesta 3 darf man laut Ford alle 4 Büchsen erneuern.
Und der Querlenker sieht eigentlich nicht viel anders aus als beim Escort.
Wenn die Büchsen sauber eingepresst sind kann überhaupt nichts schiefgehen.
Also ich mache es so:
nachdem ich die Querlenker ausgebaut habe, spanne ich die großen Büchsen, welche ja außen einen Rand haben in den Schraubstock ein und drücke dabei den Rand der Büchse zusammen.
Aber darauf achten, dass wirklich nur der Rand der Büchse und nicht noch die Passung am Querlenker mit eingespannt wird!
Dann mache ich das selbe nochmal, aber um 90° versetzt.
Jetzt sieht der Rand dann eigentlich wie ein Quadrat aus, und auch innen hat sich die Büchse schon ein wenig vom Rand abgehoben. Hier kann man dann gleich mal Rostlöser hinsprühen.
Dieses absichtliche Verformen der Büchse soll verhindern, dass beim Auspressen nicht nur der Gummi alleine, sondern auch der Metallrand der Büchse gleich mit ausgepresst wird.
Ansonsten würde nur der Gummi alleine rauskommen.
Jetzt kann man die Büchse z.b. mit einer Nuss auspressen.
Natürlich muss noch ein Rohr unter den Querlenker gelegt werden, wo dann die Büchse hineinfällt.
Wenn die Büchse draußen ist, dann den Sitz der Büchse am Querlenker leicht mit Schleifpapier sauber machen.
Zum Einpressen der neuen Büchse verwendet man am besten eine Nuss mit der entsprechenden Größe.
Es gibt keine bestimmte Einbaulage der neuen Büchsen.
Diese müssen nur ganz eingepresst werden.
Bei den kleinen Büchsen würde ich den Rand mit einem Meißel umbördeln um die Büchse rauszubekommen.
Allerdings ist die ganze Arbeit ohne Presse eine wirkliche Anstrengung.
Es geht auch mit dem Schraubstock, aber da darf man seine Zeit nicht rechnen.
Und noch dazu ist man dann körperlich fix und fertig, so ist es mir ohne Presse jedenfalls gegangen.
Kannst es mal ja so probieren!
@jebo76 + Fordfuchs: Das sind mal die Antworten, die ich hier hören wollte! Dickes Lob an euch zwei! Praktische Tipps, wie man scheinbar unlösbare Probleme doch machen kann 😉
@fordfuchs: Wie meinst Du das mit "den Rand der kleinen Büchse umbördeln" ?? Quasi die gleiche "Technik" wie bei der großen, die Du ja im Schraubstock "eckig" formst, nur dass man das bei der kleinen besser mit Hammer und Meisel macht oder meinst Du da was anderes?
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von johnny-g
[B@fordfuchs: Wie meinst Du das mit "den Rand der kleinen Büchse umbördeln" ?? Quasi die gleiche "Technik" wie bei der großen, die Du ja im Schraubstock "eckig" formst, nur dass man das bei der kleinen besser mit Hammer und Meisel macht oder meinst Du da was anderes?Grüße
Hallo,
ja genau, so meinte ich das mit der kleinen Büchse.
Die große Büchse hat ja außen einen Rand, da der Rand ja zugänglich ist kann man ja den mit dem Schraubstock pressen.
Anders bei der kleineren Büchse.
Hier ist die Büchse eigentlich eben mit dem Querlenker eingepresst.
Du kannst bei der kleinen Büchse praktisch nichts mit dem Schraubstock verformen, weil sie ja eben mit dem Querlenker ist. Wenn Du Glück hast geht die kleine Büchse auch ohne rummeißeln raus. Denn man kommt an diese Büchse so gut wie nicht ran.
Hier noch ein Bild von der großen Büchse, die dann jetzt zum Auspressen wäre!
Gruß
Stefan
Es gibt da mehrere Möglichkeiten, diese ist auch gut. Nur sollte man zum Einpressen der Neuteile wirklich eine Presse nutzen, und nicht den Schraubstock!
Von meinem Ford Händler gabs auch noch son Kleber dazu.
Habe in meinen Querlenkern vor einiger Zeit Uniball Gelenke eingebaut.
MFG S.
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Hast du ein Schweißgerät oder eine Möglichkeit zum Schweißen?
mfg ste1303
Zitat:
Original geschrieben von ste1303
Hast du ein Schweißgerät oder eine Möglichkeit zum Schweißen?
mfg ste1303
Hallo,
@ste1303
jetzt wirds langsam intressant!
Was möchtest Du bitteschön mit einem Schweißgerät an den Querlenkern machen?
Würde mich jetzt wirklich intressieren?
Zwischen den Bund der Büchse eine Metallstrebe schweißen. Somit hast Du eine bessere Anlagefläche und kannst sie dann von der anderen Seite herauspressen. Bei der großen Büchse mit der Falz klappt es genauso.
mfg ste1303
Zitat:
Original geschrieben von ste1303
Zwischen den Bund der Büchse eine Metallstrebe schweißen. Somit hast Du eine bessere Anlagefläche und kannst sie dann von der anderen Seite herauspressen. Bei der großen Büchse mit der Falz klappt es genauso.
mfg ste1303
Hallo ste1303,
kannst Du mal eventuell ein Bild posten, wie das Aussehen soll?
Gruß
Stefan
HAllo ste1303,
das ist mal ne gute Lösung!! Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen 🙁
Ja, Schweißgerät habe ich ich - ich werds so machen - klingt echt gut. Ich verwende bisher das Schweißgerät viel zu selten als "Montagehilfe" 🙂 Danke für den guten Tipp!
@fordfuchs:
Ich hab mal ein Bild angehängt, das verdeutlicht, wie das ganze funktioniert!
Hallo,
die Idee mit dem Anschweißen ist prinziepell nicht schlecht.
Aber meiner Meinung nach ist der Arbeitsaufwand zu groß.
Und auch das Anschweißen des Metallkörpers muss gekonnt sein damit es auch klappt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies hält, denn die Büchsen sind schon wirklich sehr fest im Querlenker.
Und man drückt bei dieser Methode eigentlich nur in der Mitte der Büchse, obwohl die Büchse ja nur außen am Rand fest ist und genau hier sollte ja der Pressdruck hinkommen.
Da wird es sicherlich (sofern das Metallteil fest genug angeschweißt ist) das Eisen durchbiegen und spätestens dann ist der Metallkörper durch die starke Biegung wieder lose und muss wieder angeschweißt werden!
Diese Methode, so kann ich mir vorstellen funktioniert ganz gut bei den VW Querlenkern.
Denn hier sind die Büchsen bei weiten nicht so fest eingepresst wie bei sämtlichen Ford Modellen.
Zudem richt es auch sicherlich stark nach verbrannten Gummi.
Aber trotzdem keine blöde Idee! 😛
Gruß
Stefan
Ehrlich gesagt wäre mir der Aufwand mit Schraubstock oder Meisel zu groß. Habe erst Freitag bei einem Escort bei beiden Querlenkern alle vier Büchsen nach dieser Methode gewechselt. Zeitaufwand ca. 1 Stunde für beide Seiten(inklusive Aus/Einbau). Natürlich alles auf einer Hebebühne. Es sollten allerdings keine neuen Büchsen von febi verwendet werden. Diese sind nach ca. einem Jahr wieder platt. Manche Büchsen sitzen aber auch nicht wirklich im Querlenker, so daß diese vor dem Ausbau schon halb herausgerutscht sind.
mfg ste1303
Zitat:
Original geschrieben von ste1303
Es sollten allerdings keine neuen Büchsen von febi verwendet werden. Diese sind nach ca. einem Jahr wieder platt.
mfg ste1303
Hallo,
die von Febi habe ich schon ein paar mal eingebaut.
Dass diese nicht besonders lange halten ist mir auch aufgefallen.
Bei meinem Bruder seinen Fiesta ist der ganze Gummi im Metallring auf einmal locker geworden, so dass der Querlenker am Achsrahmen gescheuert hat.
Die Büchse war ca. 1,5 Jahre und fachmännisch eingebaut worden.
Na ja, recht viel länger halten die bei Ford original Teilen auch nicht, so meine Erfahrung.
Die ganze Vorderachskonstruktion ist beim Escort und Fiesta absoluter Müll!
Alles zu schwach ausgelegt.
Wenn ich jetzt da meinen Focus anschaue- dazwischen liegen wirklich Welten.
Bei meinem zweiten Bruder seinen 99 er Focus sind immer noch die ersten Querlenker eingebaut und es wurde daran noch nie was erneuert!
Und das bei 140000 km Laufleistung!
So sollte es sein! 😛
Gruß
Stefan
@johnny-g
schreib mal wie Du es gemacht hast.
mfg ste1303
Hi ste1303, ist ja nicht mein Auto und ich habe im Moment auch keine Zeit es zu machen. Aber wenn ichs gemacht habe, werde ich es hier posten. Werde auf jeden Fall erstmal das mit dem schweißen probieren, scheint mir die einfachste und schnellste Lösung zu sein.
Grüße
Nimm ne Bormaschine, bohr in das Gummi ein paar Löcher bis man es herausschneiden, o.ä. kann.
dann nimmst du einen Pressluftmeisel und meiselst den äußeren Ring raus.
Für die Arbeit habe ich in ner kleinen KFZ-werkstatt 5€ pro Querlenker bezahlt