Qual der Wahl: GTD oder GTI ?
Liebe Community,
also zunächst mal möchte ich mich vorstellen, ich heisse Christian bin 28 und komm aus dem Ruhrgebiet. Für mich steht nur ein Neukauf an und ich schwanke sehr zwischen dem GTD und dem GTI. Ich hab mich schon kreuz und quer durch alte Beiträge gelesen, aber hab doch ein paar Fragen die ich gerne an die Community loswerden möchte.
Mein Fahrprofil: 20.000-23.000 km/Jahr, überwiegend Langstrecke/Autobahn, max Streckenlänge so 150km. MO-FR ist Komfortmodus bzw. Cruisen angesagt. SA-SO: Spaßmodus
Dass der GTI mehr Fun bedeutet ist mir klar 🙂) Und von der Seite her wäre der GTI auch mein Favorit 🙂)
Ich frage mich aber wie es mit dem Komfort aussieht:
- Unterscheidet sich das Geräuschniveau von GTD und GTI bei Tempo 120/130 auf der Bahn ? Welcher der beiden eignet sich besser zum gemütlich cruisen (Mo-FR Modus) (Eco Modus usw. vorausgesetzt) ?
Der GTI hat ja bis zu 40ps mehr=lauter im Betrieb ? (performance Version) , der GTD mit dem Diesel wohl den raueren Motor.
- Gibt es, abgesehen vom Verbrauch, etwas dass den GTD zum besseren Autobahncruiser ("Mo-Fr-Modus"😉 macht ?
- Gibt es in der Community Jemanden, der auch oft und viel mit GTD/GTI unterwegs ist und etwas zu deren komfortqualitäten sagen möchte ?
Ich danke euch schonmal sehr im Voraus !
Beste Grüße,
Christian
Ps. Stimmt es, dass der GTD den besseren Werterhalt hat ?
Beste Antwort im Thema
Ich habe insgesamt 8 Jahre (jeweils 4) nen 170 PS Golf V TDI und danach nen gechippten 6er GTI mit 260PS gefahren. Die Fahrzeugnutzung entsprach etwa genau dem, was der Themenstarter so vorgibt. Sprich Mo-Frei tgl cruisen zum Arbeitsplatz und am Wochenende Fun. Die Jahresfahrleistung lag mit beiden Autos zwischen 20 und 25tsd km (identischer Arbeitsweg: 92km einfach, davon ca 85km Autobahn, Nutzung einer Fahrgemeinschaft im tgl Wechsel). Mein Fazit nach diesen beiden Fahrzeugen fällt so dermaßen pro GTI aus, das ich mir geschworen habe nie wieder nen TDI haben zu wollen.
Warum?: Auf der Bahn beim tgl cruisen war der GTI erstaunlich sparsam (6-7 Liter/100km bei max 120km/h mit Tempomat). Der TDI lag bei vglb Fahrweise nur etwa 1 Liter drunter (5-6). Der Gesamtdurchschnittsverbrauch über die jeweilige Gesamtfahrleistung lag beim TDI bei etwa 6.8 Liter und beim GTI um 8.5 Liter je 100km. Der einzige Makel des GTI war der deutlich höhere Maximalverbrauch bei Bleifussfahrweise (aber okay er hatte auch 90PS mehr Leistung). Am Ende hat aber die Verbrauchsdifferenz keine 2 Liter über die Langzeitbetrachtung betragen. In der Vollkostenrechnung (und nur darauf kommt es an) hat der GTI etwa 60/70 Euro mehr pro Monat gekostet. Und das war es mir Wert GTI zu fahren😉
Was Komfort und Geräuschniveau angeht. Nun du vergleichst zwei Golf 7 miteinander ... und nix anderes. Beide mit dezentem Sportfahrwerk und durchaus ruhiger Innenraumkulisse. Ich würde da bei keinem Kandidaten einen Vorteil ggü dem jeweils anderen sehen.
Bei der Diskussion um den Werterhalt würde ich aktuell dem GTI die besseren Chancen zugestehen. Warum?: Die Verkaufszahlen in DEU bzw der EU von Dieselmotoren sind seit dem Abgasskandal stark rückläufig. Viele Verbraucher sind verunsichert über über mgl Fahrverbote, der Zukunftssicherheit des Dieselmotors, künftigen schärferen Abgasnormen etc. Zwar könnte auch der Benziner negative Folgen zu spüren bekommen, dennoch dürfte dessen zukünftiges Potential weniger stark eingeengt gesehen werden.
68 Antworten
Mit 120 Mo-Fr zu cruisen ist für mich kein Problem. Bisher bin treibt mich ein 1.2TSI an und der wird auch sehr durstig, wenn ich es schneller haben möchte.
Für mich ist ein großer Spargat interessanter, als der Mittelweg. Also einerseits langsames Cruisen mit viel Komfort und andererseits ein wirklich sportliches Auto.
Der GTI scheint mir eher diese große Spreitzung zu bieten als der GTD. Denk mal, bei letzterem muss man sich Mo-Fr nicht so stark zurückhalten, hat aber am WE weniger Sportlichkeit zu erwarten.
Ich stehe auch vor so einer Entscheidung. Mein Fahrprofil täglich 110km davon 70km Autobahn und 40km Stadt und Landstraße. Jährlich komme ich auf ca 30000km. Bin zur Zeit echt ratlos. Gefahren bin ich beide schon...
Meint ihr der Benziner hält genauso lange wie ein der Diesel?
Was war denn dein Eindruck vom Langstreckenkomfort/Cruisingeigenschaften der beiden ? Beide gleichwertig ?
Ich fande sowohl den GTD als auch den GTI komfortabel. Klar kann man mit dem GTI noch sportlicher unterwegs sein als mit dem GTD. Aber jeder empfindet es ja anders. Ich tendiere wohl eher zum GTD, da auch "sportlich" gefahren werden kann und der Verbrauch nicht dermaßen hoch ist im Gegensatz zum GTI. Ich bin mit dem GTI nicht unter 7 Liter gekommen.
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Zitat:
@BrumBrumToeff schrieb am 19. Januar 2017 um 17:14:51 Uhr:
Mit 120 Mo-Fr zu cruisen ist für mich kein Problem. Bisher bin treibt mich ein 1.2TSI an und der wird auch sehr durstig, wenn ich es schneller haben möchte.Für mich ist ein großer Spargat interessanter, als der Mittelweg. Also einerseits langsames Cruisen mit viel Komfort und andererseits ein wirklich sportliches Auto.
Der GTI scheint mir eher diese große Spreitzung zu bieten als der GTD. Denk mal, bei letzterem muss man sich Mo-Fr nicht so stark zurückhalten, hat aber am WE weniger Sportlichkeit zu erwarten.
Genau das war und ist auch immer meine Rechtfertigung ein leistungsstarkes Auto zu fahren. Mein aktueller Golf .:R kommt zwar nicht ganz an die Verbrauchswerte des Golf 6 GTI heran (wegen des Allrad), aber rund 7.5 Liter beim dahincruisen mit 120km/h sind okay, wenn ich dafür ein Auto mit 300PS fahren kann. Die Variante 2 Autos zu fahren ( einen sparsamen Diesel für die Arbeitswege und einen sportlichen Benziner fürs Wochenende) ist schließlich noch teurer😉
Auf die Art und Weise würde ich aktuell sogar einen fetten V8 Benziner ins Kalkül ziehen. Meine Jahresfahrleistung beträgt nur noch 12tsd km. Ein Chevrolet Camaro SS mit 6.2 Liter V8 ist bei konsequent Tempo 120 auch kein extremer Säufer, hat aber bei Bedarf 455PS für den Spass😁
Den Spagat kriegt kein TDI hin (zumindest kein bezahlbarer)😉
Zitat:
@henne155 schrieb am 19. Januar 2017 um 18:33:56 Uhr:
Ich stehe auch vor so einer Entscheidung. Mein Fahrprofil täglich 110km davon 70km Autobahn und 40km Stadt und Landstraße. Jährlich komme ich auf ca 30000km. Bin zur Zeit echt ratlos. Gefahren bin ich beide schon...
Meint ihr der Benziner hält genauso lange wie ein der Diesel?
Klar, warum nicht? Jedenfalls solange du auf Chiptuning verzichtest.
Getriebe, ZMS und Kupplung dürften sogar etwas länger halten, weil es prinzipiell die fast gleichen Komponenten sind und der GTI nicht nur etwas weniger Drehmoment abgibt, sondern als Benziner prinzipiell auch weniger heftige Drehungleichförmigkeiten. Viel Reserve in Sachen Kupplung haben aber beide nicht, das nur nebenbei.
Ich finde ebenfalls, dass der GTI eine beeindruckende "Spreizung" bietet, er ist unglaublich universell, sozusagen das Schweizer Taschenmesser unter den Autos. Der GTD kann das leider in dieser Ausprägung nicht.
😉
Was ist eigentlich der Grund, dass die Verbrauchsschere zwischen GTD und GTI bei Last so weit auseindergeht ? Das gilt ja wohl für generell für Benziner vs Diesel. Weiss das vielleicht jemand mit entsprechendem technischen Hintergrundwissen ?
Ps. Der GTI Performance und GTD bekommen ja ein 7 Gang DGS (trocken ?).
Diesel hat pro Volumen bzw Gewicht eine höhere Energiedichte als Benzin. Um eine bestimmte Geschwindigkeit (zbsp 120) zu fahren bzw zu halten, benötigt ein PKW Motor irgendwo um 20kW ... also recht wenig von der Maximalleistung die ein GTI bzw GTD so hat. Entsprechend niedrig ist der Energiebedarf beider Motoren, wobei der Benziner aufgrund der niedrigeren Energiedichte immer mehr verbraucht als der Diesel (Liter Kraftstoff). Bei steigender Geschwindigkeit, steigt auch der Leistungs/Energiebedarf des Motors (m.E.bei doppelter Geschwindigkeit etwa die achtfache Leistung) Sprich für 240 km\h gut und gerne 160kW. Und mit diesem deutlich höheren Leistungsbedarf steigt der Verbrauch und auch die Verbrennungstemperatur im Motor. Dabei ist noch zu beachten, das ein Ottomotor wesentlich höhere Abgastemperaturen hat als ein Diesel und einen nicht unbeträchtlichen Teil des eingespritzten Kraftstoffs aufwendet, um eine innerzylindrische Kühlung durch Verdampfung zu erzielen. Die Motorkühlung bei hoher Belastung ist insofern notwendig, um Schäden vom Motor abzuwenden (Schmelze, bzw Verbrennen von Metall-> C-Gerüst).
Ebenso sollte man den Akustik Komfort nicht vergessen, insbesondere beim Kaltstart und an der Ampel !!
Zum Einen ist wie Tom schon sagt der Energiegehalt von Dieselkraftstoff höher. Hinzu kommt der höhere Wirkungsgrad des Dieselmotors, u.a. bedingt durch die höhere Verdichtung, das niedrigere Drehzahlniveau und auch die geringeren Drosselverluste durch die fehlende Drosselklappe.
Ok, das erkärt vor allem den generellen Verbrauchsvorteil, weniger den größer werdenden Vorteil zu höheren Lasten hin. Da sind es zum einen wieder - wie von Tom erwähnt - die etwas geringeren Abgastemperaturen, die man aber relativieren muss. Die Verbrennungstemperaturen liegen nämlich nicht niedriger, das sind zwei Paar Schuhe. Außerdem reagiert ein (beim den Dieseln üblicher) VTG-Lader empfindlicher auf hohe Abgastemperaturen. Aber es gibt noch einen anderen Aspekt: Ein Diesel ist qualitätsgeregelt**. Während ein Benziner immer das gleiche Verhältnis von Benzin zu Luft (Sauerstoff) benötigt (Lambda = 1), und je nach Last immer von beidem proportional mehr zugeführt wird (Quantitätsregelung), schaufelt der Lader eines Dieselmotors immer soviel Luft in den Motor wie möglich. Je nach Gaspedalstellung wird nur unterschiedlich viel Kraftstoff eingespritzt. Natürlich hat das Grenzen, denn viel Luft/Sauerstoff senkt zwar die Rußbildung, lässt aber gleichzeitig zuviel an Stickoxiden entstehen. Wie auch immer, der Diesel kann deutlich magerer laufen, und das gerade auch bei hohen Lasten.
Übrigens ist der Volllastverbrauch der Benziner heute schon einiges geringer als noch zu Zeiten der (ausschließlichen) Saugrohreinspritzung. Direkteinspritzung kühlt, senkt die Klopfneigung und macht höhere Verdichtungen möglich (wohlgemerkt, ich spreche nicht von frühen FSI mit NOx-Speicherkat). Bei den aktuellen EA888 3G (wie in den aktuellen GTI und R) kommt noch die Abgaskühlung durch den in den Kopf integrierten Krümmer hinzu, die dem Abgaslader das Leben erleichtert, und so auch weniger Volllastanreicherung nötig macht. Das allein bringt bei Vollgas über 10 % weniger Verbrauch verglichen mit den Vorgängermotoren im Golf VI.
** http://www.kfz-tech.de/Biblio/Benzinmotor/VerglBenzDies.htm
Akustikkomfort ist ein gutes Stichwort. Gerade im Stadtverkehr hört man den Diesel raus, weniger auf der Autobahn. Auf der Autobahn stört auch das begrenzte Drehzahlband nicht weiter, in der Stadt und auf bergigen Landstraßen hingegen schon.
.
Zitat:
@The Bruce schrieb am 21. Januar 2017 um 15:10:41 Uhr:
[...]
Auf der Autobahn stört auch das begrenzte Drehzahlband nicht weiter, in der Stadt und auf bergigen Landstraßen hingegen schon.
Und auf der NoS erst... 😁
Für den Rest der Erläuterungen besten Dank. Wie üblich kaum schlagbar. 🙂
Ich habe jetzt den GTI PP (vor Facelift) noch ein bisschen testen können. Für Jemanden der bisher nur 100ps Autos kennt, schon eine echte Erfahrung. Die Qualität des Innenraums und das Handling haben mich echt umgehauen. Wirklich ein sehr gutes, rundes Auto.
Zwei Fragen habe ich noch an die Experten unter euch:
1. Ist Comfort schon die "leiseste" Stufe die es gibt, oder kann man Ihn softwareseitig noch leiser machen, falls man das wünscht (Stichwort Motorgeräusch-Aktuator).
2. Mein Testwagen hatte erst 2000km. Ich fand das DSG beim Anfahren etwas ruppig. Wird das noch weicher mit der Zeit ? Vermute beim geplanten 7Gang DSG wird alles noch etwas besser (ist ja jetzt schon sehr gut).
1. Ja, es geht noch leiser (wahlweise abklemmen oder umcodieren, evtl. auch im Menü).
2. Kann ich nicht sagen. Ich fand das DQ250 in diversen Konzernmodellen nie ruppig, hab es im CS aber auch nicht drin.
Dann ist das Sound-Helferlein in allen Einstellungen (Comfort, Eco, Sport) immer aktiv, nur unterschiedlich laut ?
Weißt du ungefähr um wieviel Prozent er sich noch leiser machen lässt, wenn man das will 🙂?
Im Alltag auf der Autobahn fand ich ihn etwas brummig (vor allem unter 2000rpm), wenns mal Berg auf geht. Bekommt man das Brummen weg, wenn man den Soundgenerator kastriert ?
Du kannst Ihn einfach abschalten lassen dann ist ruhe! Dann hört man halt den echten Motor ist Geschmack Sache ganz ohne war mir dann auch nichts!