Problem W108 280 SE Benzin im Motoröl und das nicht wenig!

Mercedes S-Klasse W108/W109

Hallo zusammen,

ich habe mir vor ein paar Monaten einen W108 gekauft. Leider habe ich derzeit ein Problem, da der Wagen etwa vier Jahre lang gestanden ist, bevor ich ihn übernommen habe.

Das größte Problem, das plötzlich aufgetreten ist: Es gelangt Benzin ins Motoröl – etwa ein Liter (1cm über max am Messstab), allein durch Leerlaufbetrieb. Natürlich habe ich das Öl gewechselt. Seitdem lief der Motor insgesamt etwa eine halbe Stunde im Leerlauf, während ich die Gestänge, Zündung und Leerlaufdrehzahl eingestellt habe, da der Vorbesitzer an der Drosselklappe und den Luftschrauben herumgefummelt hatte.

Demnächst werde ich eine Kompressionsprüfung durchführen und hoffe auf positive Ergebnisse. Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte? Neben undichten Einspritzventilen (die ja nicht gerade günstig sind und die ich nur ersetzen möchte, wenn es wirklich nötig ist), könnte es vielleicht an der Kaltstartdüse oder am Fettzugmagneten liegen, der das Gemisch im kalten Zustand regelt? Oder ist möglicherweise einfach das Leerlaufgemisch insgesamt zu fett eingestellt?

Die Zündung sollte inzwischen korrekt eingestellt sein (neue Kontakte, Kondensator, Zündkerzen usw.), daher vermute ich das Problem eher im Bereich der Gemischaufbereitung, lasse mich da aber auch gerne eines besseren belehren.

Ich wäre für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße,
Leo

25 Antworten

Hallo Bernd,

Danke für deine Einschätzung. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es die originalen Kerzenstecker sind, ich schicke dir aber auf jeden Fall einmal ein Foto. Mal ein bisschen flotter fahren würde ich sehr gerne, da das Auto aber erst die Einzeltypisierung durchlaufen muss kann ich damit nur die Einfahrt rauf und runter fahre ??.

Leider habe ich gerade keine besseren Fotos, kann morgen aber welche machen. Würde auch gerne ein Video vom Motorlauf schicken, kann aber leider irgendwie keines hochladen.

Mit freundlichen Grüßen

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Scheinen originale Stecker zu sein. Dann sollten es B7ES statt BP7ES Zündkerzen sein (ohne Entstörung.) Du hast den „frühen“ Motor (bis ca.05/69) mit den alten Brenntäumen. Dann düeftest Du eine R24 Pumpe drinhaben. Nach der kannst Du suchen im Web. Viel Erfolg!

Dies hier wäre korrekt als Beispiel für einen Ersatz!

https://www.ebay.de/itm/167354050099?mkcid=16&mkevt=1&mkrid=707-127634-2357-0&ssspo=YzcuVV4kT8W&sssrc=4429486&ssuid=IW3YNaZDTR2&var=&widget_ver=artemis&media=MORE

Danke! Mal sehen was Koller und schwemmer für die Instandsetzung verlangen. Bin 18 und daher ein wenig gebunden was große Ausgaben betrifft. Habe mir gedacht wenn es schon viel kostet soll es perfekt sein, daher würde ich es lieber bei der Firma machen lassen.

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Hallo Leo,

das ist eine weise Entscheidung. Gebraucht kann man aber auch mit Glück schon für 500€ eine bekommen. Schauen wir mal was Koller sagt. Die verbauten Kerzenstecker gibt es ohne Vorwideratand und zumindest mit 1KOhm, evtl. auch mit 5 KOhm. Die Entstörung an der Kerze und der Widerstand im Stecker sollten in Summe nicht über 5KOhm haben. Einfach mal eine Zündleitung messen, dann weist Du Bescheid.

Hallo Bernd,

Ich werde es nochmal mit dem durchmessen versuchen, ich habe es gestern schon versucht und ehrlich gesagt keine Ahnung warum es nicht funktioniert hat, ist ja eigentlich recht simpel. Vielleicht hat das Voltmeter mittlerweile auch schon einen Fehler.

Mit den besten Grüßen

Hallo nochmals,

ich habe inzwischen weitere Informationen zur gesamten Angelegenheit. Das Kaltstartventil ist defekt und spritzt dauerhaft Benzin ein. Zudem ist die Einspritzpumpe über den gesamten Bereich hinweg viel zu mager eingestellt. Dadurch läuft der Motor im Leerlauf – bedingt durch das defekte Kaltstartventil – viel zu fett, während er unter Last zu mager läuft.

Auch das Kugeldruckventil von Zyl. 1 sowie der Rollenhebel an der Einspritzpumpe zeigen deutlichen Verschleiß. Keine der Einspritzdüsen erreicht die geforderten Sollwerte hinsichtlich Öffnungsdruck und Sprühbild – lediglich bei drei von sechs Düsen ist das Sprühbild in Ordnung.

Daher muss die Einspritzpumpe vollständig neu eingestellt und das Kaltstartventil überholt werden. Außerdem werde ich sämtliche Einspritzdüsen durch neue ersetzen müssen.

Was mich allerdings weiterhin verwundert: Trotz der genannten Probleme konnte keine eindeutige Ursache für das Benzin im Motoröl gefunden werden, das hatte ich vor allem an der ESP erwartet. Zur Erinnerung: In nur etwa einer Stunde Laufzeit – überwiegend im Stand – ist der Ölstand um rund einen Liter gestiegen (ca. 1 cm über dem Maximum am Messstab).

Ich bin nun doch etwas ratlos, insbesondere wenn die Ursache nicht an der Pumpe liegt. Ich hatte vermutet, dass durch die gemeinsame Schmierung da etwas schiefgelaufen ist. Kann so eine Menge Benzin wirklich an den Kolbenringen vorbei?

Vielen Dank im Voraus für hilfreiche Tipps!

Das ist durchaus möglich. Ich habe im Jahre 1991 bei meinem damaligen 1981er Golf GTI 1,6 einen brandneuen Austauschmotor von VW verbaut. Dabei ist mir der Stecker vom Warmlaufregler kaputt gegangen, dieses hatte ich aber nicht gemerkt. Infolge dessen ist der Motor ständig in der Warmlaufphase gelaufen, also wesentlich zu fett.
Ich wunderte mich natürlich über den exorbitanten Verbrauch von 20 !! Liter auf 100 Kilometern. Als ich den Ölstand kontrolliert habe, hatte ich deutlich über 1 Liter zu viel im Motor und das Öl roch fürchterlich nach Sprit.

Darauf wurde der Stecker erneuert, der Motor lief so wie er sollte, das Öl inkl. Filter habe ich gewechselt und alles war gut.
Da der Motor Deines Autos vermutlich schon einige Kilometer auf dem Buckel hat, ist das mehr als wahrscheinlich, das der Kraftstoff an den Kolbenringen vorbei in die Ölwanne gespült wird. Das Öl sollte zügig gewechselt werden, da der Kraftstoff das Öl an den Zylinderwänden abspült, das heißt, der Verschleiß steigt stark an.

Viele Grüße

Danke bothi,

Dann werde ich das ganze so versuchen, mir repartiertem KV, neuen Düsen und eingestellter esp.

Hoffentlich wird es dann funktionieren 👍🏻

Hallo Leo,

wenigstens passt doch die Analyse. Das ist alles bei den mech. Einspritzern nicht unüblich. Selbst bei strengem Winterbetrieb kann der Ölstand durch Sprit aus der Anfettung beim Kaltstarr merklich ansteigen. Wichtig ist dann am Ende eine saubere Abgasmessung in Leerlauf und Teillast und ein Öl/Filterwechsel.

Viel Erfolg bei der Fehlerbehebung!

108 Grüße

Bernd.

Danke
Werde nach dem Einbau noch mal Bescheid geben

Beste Grüße
Leo

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