Problem mit neuen Reifen (Unwucht oder unrund)
Hallo,
ich habe eine Mercedes S-Klasse V222, Bj. 2016 mit 105tkm gekauft. Darauf waren 18 Zoll Sommerreifen, die aber schon ziemlich schlecht waren (10 Jahre alt und laut). Das Auto fuhr aber sauber und ruhig damit.
Ich habe gebrauchte 20 Zoll Mercedes Felgen und neue Hankook Winterreifen gekauft und montieren lassen. Leider läuft das Auto jetzt viel zu unruhig. Hankook hatte ich als Sommerreifen schon auf einem CLS C218 und war damit eigentlich zufrieden.
Beim Auswuchten war ich dabei und die Maschine zeigte überall 0 an. Sie funktioniert jedoch "nur" in 5g Schritten.
Max. sind glaube ich an einem Rad 70g Gewichte drauf, die anderen haben weniger. Ich müsste nochmal genau schauen, aber eigentlich dürfte das noch in Rahmen sein.
Ich könnte jetzt erst mal woanders nochmal auswuchten und ggf. matchen lassen. Ich habe aber das Gefühl, dass die Reifen einfach unrund laufen. Ich spüre nämlich schon ab 60km/h, dass das Auto unruhig fährt. Außerdem wird das Abrollgeräusch immer lauter und es hört sich halt so an, wie wenn man ständig über etwas drüberfährt.
Soll gleich beim Händler oder beim Hersteller reklamieren? Prüfen lassen will ich das eigentlich trotzdem selber. Denn kann ja sein, ich schicke die Reifen zurück und Händler/Hersteller sagt alles ok ohne es beweisen zu können.
Aber was braucht man denn dazu um einen Reifen prüfen zu können?
Einen Händler mit Hunter Maschine ausfindig machen wäre auch eine Möglichkeit, aber eigentlich sehe ich das bei neuen Reifen nicht ein.
Die Felgen muss natürlich auch auf Rundlauf prüfen um das ausschließen zu können.
Bin für jeden Rat dankbar!
70 Antworten
Bei mir sind es 245/40 R20 und 275/35 R20. Dein Reifenquerschnitt ist über ein cm dicker, da macht sich das ein unrunder Reifen ohnehin weniger bemerkbar.
Also ich fahre ja nicht viel, im Winter max. 4000km, da wir noch ein 2. Auto haben. Aber heute haben mich die Reifen wieder echt genervt und ich werde sie reklamieren.
Habe davor bereits bei RSU, wo ich die Reifen bestellt habe, wegen einer Reklamation angefragt.
Ich soll ein Reklamationsformular ausfüllen und die Reifen würden abgeholt werden. Die Bearbeitung kann bis zu 10 Wochen dauern. Sollte die Prüfung für mich negativ ausfallen, werden mir 50 Euro in Rechnung gestellt.
Obwohl ich angemerkt habe, dass mir erneut Kosten für Demontage und Montage entstehen und ich diese erstattet haben möchte, kein Wort dazu von RSU.
Sind jetzt eigentlich Rechtsfragen, aber vielleicht hat ja jemand Ahnung davon.
1. sehe ich nicht ein, 10 Wochen zu warten. Mich interessiert eigentlich auch nicht, was der Hersteller sagt, schließlich habe ich einen Vertrag mit RSU und nicht mit Hankook abgeschlossen.
2. Sollte ich doch das Recht haben Kosten, die aufgrund des Mangels entstehen erstattet zu bekommen.
Oder wie seht ihr das?
Natürlich prüft der Verkäufer, ob Deine Beanstandung gerechtfertigt ist und leitet die Ware dafür weiter zum Hersteller, mit dem ja ebenfalls ein Vertragsverhältnis besteht und der es als Einziger leisten kann.
Dass dabei bis zu 10 Wochen ins Land gehen können, ist traurige Praxis.
Zu 2) Du hast nach meiner Rechtsauffassung keinerlei Anspruch auf die Erstattung von Dienstleistungen, die Du selbst (ohne Rücksprache) beauftragt hast.
PS: die Bearbeitung Deiner Reklamation wird vom Reifenhersteller übrigens ohne Berechnung abgewickelt. den Beitrag von 50,- € verleibt sich demnach Dein Verkäufer ein.
Ich habe die Reifen in der Zwischenzeit reklamiert und zurückgeschickt. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Auf Rückfrage bei RSU wurde mir gesagt, dass mir bei erfolgreicher Reklamation auch die Montage- und Demontagekosten erstattet werden. Ich bin mal gespannt was dabei rauskommt.
Kann mir hier vielleicht noch jemand erklären, warum bei den Werkstätten die Reifen zum Teil so viel teuer sind wie online? Versuchen sie damit wirklich höheren Gewinn zu erzielen oder gibt es da noch andere Gründe? Habe nun ein Angebot für Conti TS 830 vorliegen. Da kostet mich der Satz bei der Werkstatt ca. 250€ mehr wie wenn ich sie online bestellen würde.
EDIT: Außerdem ist der TS830 ja schon ein sehr altes Modell.
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Zitat:
@Tomekk S. schrieb am 17. Oktober 2024 um 07:29:33 Uhr:
Kann mir hier vielleicht noch jemand erklären, warum bei den Werkstätten die Reifen zum Teil so viel teuer sind wie online? ...
Die Frage ist nicht ernst gemeint oder? Warum kostet die Schraube bei Amazon weniger als bei Raiffeisen um die Ecke? Die Menschen in der Werkstatt müssen bezahlt werden und der Chef muß auch Butter im Kühlschrank haben. Der Werkstattteilemensch kauft 5 Sätze Reifen für Preis X während der Onlinehändler sich einen Container davon in die Ecke stellt...
Am 16. September unternahm ich bereits den Versuch, diesen Sachverhalt zu erklären. Leider ohne Erfolg.
Die Frage war schon ernst gemeint, weil ich die genauen Abläufe einer Reifenbestellung von einem Online Händler im Vergleich zu einer Werkstatt nicht kenne.
Das kann man jetzt finde ich auch nicht 1 zu 1 mit anderen Produkten vergleichen.
Ich bestelle z.B. online einen Reifen für 200€. Der online Shop verdient an dem Reifen so viel, dass er damit seinen Mitarbeiter bezahlen kann, der den Reifen bestellt bzw. dafür sorgt, dass dieser zu mir kommt. Einen ähnlichen Aufwand hat die Werkstatt doch auch. Dort kommt dann noch die Dienstleistung der Montage dazu.
Hab jetzt übrigens bei der Werkstatt mit Hunter neue Bridgestone Reifen gekauft. Die neuen Reifen werden gleich gehuntert.
Die Stückzahlen und Margen eines Online-Hökers mit denen eines Händlers am Ort, sind selbstverständlich nicht vergleichbar. Bei einer erheblich geringeren Gewinnspanne ist das Umsatzvolumen eines Versenders zigfach größer die Paar Gummis die der Handel vor Ort verkauft.
Der Online - Fritze hat vielleicht noch nicht mal ein eigenes Lager, sondern bestellt die Reifen direkt beim Hersteller, der die auch verschickt (und eine andere Absenderadresse ins Versandetikett einzufügen, ist ein Kinderspiel).
Und der hat mit dem Hersteller vielleicht auch einen Vertrag über sagen wir mal 10.000 Reifen/Jahr (um eine fiktive Zahl als Beispiel zu nennen).
Hat der Versandhändler ein eigenes Lager, muß es kein repräsentativer Bau sein, sondern kann eine alte, schmuddelige Halle sein im finstersten Winkel von Ober-Hintertupfingen.
An Personal braucht er vielleicht zwei oder drei angelernte Aushilfskräfte, die den LKW abladen, die Reifen einlagern, wieder aus dem Lager holen und versandfertig machen.
Wichtig ist nur, daß a) eine einigermaßen flotte Internetverbindung besteht, b) ein PC und eine E-Shop-Software und c) daß Speditionen und Paketdienste das Gebäude problemlos anfahren können.
Die Werkstatt sollte ein einigermaßen ansprechendes Gebäude in einigermaßen guter Lage haben (das kostet), braucht Maschinen und Werkzeug (kostet und hält auch nicht ewig), braucht Fachpersonal (kostet), braucht eine Kasse nebst Bargeld und ein Kartenzahlungs-Gerät (kostet auch alles - Gebühren für das Terminal, der Aufwand für das Bargeld, Kosten für Sicherheitsdienst, der das Geld bringt und holt).
Dann bezieht der seine Reifen vielleicht nicht direkt vom Hersteller, sondern von einem Großhändler - der auch verdienen will.
Selbst wenn direkt vom Hersteller gekauft wird - wer bekommt bessere Preise: die Werkstatt mit vielleicht 1.000 Reifen/Jahr oder der Online-Händler mit 10.000 Reifen/Jahr?!?
Die ganzen Kosten müssen natürlich bei der Berechnung des Verkaufspreises einkalkuliert werden - und daß die kleine Werkstatt auch Gewinn machen will, dürfte klar sein.
Das Geschriebene gilt übrigens auch generell für Online-Shop vs. stationärer Handel.
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 30. September 2024 um 15:35:39 Uhr:
Wenn es keinen pauschalen Grenzwert gibt, woran macht der Mechaniker dann „nicht gut“ fest?
Den Grenzwert gibt der Autohersteller vor. BMW erlaubt bis zu 80 N Radialkraftschwankungen, Mercedes dagegen nur 65 N.
Mittlerweile gehören die entsprechenden Maschinen von Hunter in den Werksniederlassungen von Audi, BMW, Mercedes und Porsche zur Grundausstattung.
Hab mal irgendwo gelesen, dass Frau Piëch sich über das schüttelnde Lenkrad in ihrem Cayenne beschwert haben soll, daraufhin hat Ferdi sich der Sache angenommen und Hunter eine enorme Absatzsteigerung beschert.
So, meine Reklamation war zum Glück erfolgreich. Das Geld für die Reifen habe ich zurückbekommen. Jetzt geht es noch um die Werkstattkosten. Am Telefon wurde mir gesagt, die würde man mir auch erstatten, bislang habe ich aber noch nichts bekommen.
Mit den neuen Bridgestone LM005 fährt sich das Auto nun endlich normal, auch wenn ein Reifen hier nach Hunter Bewertung im gelben Bereich ist. Vor dem Huntern war er bei 110N (rot).
Hie alle Werte auf der Hunter:
VL: 20N
VR: 40N
HL: 15N
HR: 85N