Preiswert Porsche fahren: Ein paar Tipps.
Moin,
das Fazit einmal vorweggenommen: Kaufpreis und Unterhalt eines Porsche unterscheiden sich nur geringfügig von dem finanziellen Aufwand, der für einen BMW, Mercedes oder Audi zu betreiben ist. Wenn man den zu erwartenden Restwert berücksichtigt, kann Porsche fahren sogar preiswerter sein.
Für diejenigen, die gerne einen Porsche hätten, sich aber wegen der Kosten scheuen, einen zu kaufen, habe ich ein paar Infos zusammengetragen. Ich selbst fahre sehr gerne Porsche, gehöre aber nicht zu dem Personenkreis, der sich mal eben einen GT3 RS als Viertwagen leisten kann. Vielmehr ist für mich der Kauf eines neuen Porsche mit viel Sparen und noch mehr Vorfreude verbunden. Leasing eines Porsche halte ich angesichts der im Wettbewerbs-Vergleich hohen Raten für wenig attraktiv, speziell, wenn der Wagen länger gehalten wird.
Gebraucht habe ich einmal einen 993 vom PZ Freiburg mit weniger als 30 tkm erworben, Vorbesitzerin eine ältere Dame. Nach 6 Monaten: Kapitaler Motorschaden, Kosten CHF 33k. Porsche hat den Schaden anstandslos übernommen, aber man stelle sich nur vor, das Ereignis wäre 12 Monate später eingetreten. Die Geschichte ging gut aus, der 993 fand nach 5 Jahren einen neuen Liebhaber, der mir den Abschied mit CHF 20k über meinem Kaufpreis leicht machte.
Deshalb habe ich für mich entschieden: Lieber eine Nummer kleiner, aber neu. Diesmal ein Macan S mit 260 kw. Tipp: Kein vorkonfiguriertes Fahrzeug aus dem Porsche Zentrum nehmen, sondern selbst konfigurieren. Natürlich ist das Porsche-Logo auf der Kopfstütze cool, aber ich habe keine Augen im Hinterkopf. Alcantara Dach-Himmel hatte ich zweimal, der Mehrwert war für mich nicht bezifferbar. Die 440 PS aus dem Macan turbo sind natürlich bärig, aber die 354 PS des Macan S sind voll ausreichend, genauso wie das Standard-Fahrwerk, das mit den 14-Wege Sitzen serienmäßige Teilleder, das Serien-LED-Licht sowie die serienmäßig verbauten Lautsprecher. Wer will, kann für ca. € 10k schicke Felgen, super Sitze, ein Panorama-Dach, Rückfahrkamera und ein paar kleinere Extras dazu konfigurieren.
So zusammengestellt, kostet ein Macan S nach Abzug von 7% Nachlass ca. € 70k brutto, durchaus vergleichbar mit einem GLC 43 AMG oder X3 M40i.
Laufende Kosten:
Ein Macan S verbraucht in etwa so viel Benzin wie seine Wettbewerber, in meinem Fall zwischen 10 und 11 Liter/100 km.
Versicherung Haftpflicht und VK: Bei Porsche € 1450.- p.a., zum Jahresende zur wgv gewechselt, jetzt € 678.- p.a.
Ein Punkt allerdings ist schwer zu umschiffen: Die Original Porsche Winterräder kosten ähnlich viel wie ein Twingo mit Tageszulassung. Alternativen: eBay, PZ um leicht gebrauchte Räder anfragen, Reifenhändler mit anderen Felgen.
Kundendienst ist weder bei MB noch bei BMW günstiger.
Zusammengefasst: Kaufpreis und Unterhalt liegen auf dem Niveau vergleichbarer Wettbewerber, der Restwert liegt nach meiner Erfahrung (total 72 PKW, davon 8xDB, 7xAudi, 13xBMW) bei Porsche höher. Die schlechtesten Restwerte erzielte ich seltsamerweise mit meinen diversen Mercedes, was aber durchaus an mir liegen kann.
Viel Spaß beim Fahren,
Philipp
Beste Antwort im Thema
Moin,
das Fazit einmal vorweggenommen: Kaufpreis und Unterhalt eines Porsche unterscheiden sich nur geringfügig von dem finanziellen Aufwand, der für einen BMW, Mercedes oder Audi zu betreiben ist. Wenn man den zu erwartenden Restwert berücksichtigt, kann Porsche fahren sogar preiswerter sein.
Für diejenigen, die gerne einen Porsche hätten, sich aber wegen der Kosten scheuen, einen zu kaufen, habe ich ein paar Infos zusammengetragen. Ich selbst fahre sehr gerne Porsche, gehöre aber nicht zu dem Personenkreis, der sich mal eben einen GT3 RS als Viertwagen leisten kann. Vielmehr ist für mich der Kauf eines neuen Porsche mit viel Sparen und noch mehr Vorfreude verbunden. Leasing eines Porsche halte ich angesichts der im Wettbewerbs-Vergleich hohen Raten für wenig attraktiv, speziell, wenn der Wagen länger gehalten wird.
Gebraucht habe ich einmal einen 993 vom PZ Freiburg mit weniger als 30 tkm erworben, Vorbesitzerin eine ältere Dame. Nach 6 Monaten: Kapitaler Motorschaden, Kosten CHF 33k. Porsche hat den Schaden anstandslos übernommen, aber man stelle sich nur vor, das Ereignis wäre 12 Monate später eingetreten. Die Geschichte ging gut aus, der 993 fand nach 5 Jahren einen neuen Liebhaber, der mir den Abschied mit CHF 20k über meinem Kaufpreis leicht machte.
Deshalb habe ich für mich entschieden: Lieber eine Nummer kleiner, aber neu. Diesmal ein Macan S mit 260 kw. Tipp: Kein vorkonfiguriertes Fahrzeug aus dem Porsche Zentrum nehmen, sondern selbst konfigurieren. Natürlich ist das Porsche-Logo auf der Kopfstütze cool, aber ich habe keine Augen im Hinterkopf. Alcantara Dach-Himmel hatte ich zweimal, der Mehrwert war für mich nicht bezifferbar. Die 440 PS aus dem Macan turbo sind natürlich bärig, aber die 354 PS des Macan S sind voll ausreichend, genauso wie das Standard-Fahrwerk, das mit den 14-Wege Sitzen serienmäßige Teilleder, das Serien-LED-Licht sowie die serienmäßig verbauten Lautsprecher. Wer will, kann für ca. € 10k schicke Felgen, super Sitze, ein Panorama-Dach, Rückfahrkamera und ein paar kleinere Extras dazu konfigurieren.
So zusammengestellt, kostet ein Macan S nach Abzug von 7% Nachlass ca. € 70k brutto, durchaus vergleichbar mit einem GLC 43 AMG oder X3 M40i.
Laufende Kosten:
Ein Macan S verbraucht in etwa so viel Benzin wie seine Wettbewerber, in meinem Fall zwischen 10 und 11 Liter/100 km.
Versicherung Haftpflicht und VK: Bei Porsche € 1450.- p.a., zum Jahresende zur wgv gewechselt, jetzt € 678.- p.a.
Ein Punkt allerdings ist schwer zu umschiffen: Die Original Porsche Winterräder kosten ähnlich viel wie ein Twingo mit Tageszulassung. Alternativen: eBay, PZ um leicht gebrauchte Räder anfragen, Reifenhändler mit anderen Felgen.
Kundendienst ist weder bei MB noch bei BMW günstiger.
Zusammengefasst: Kaufpreis und Unterhalt liegen auf dem Niveau vergleichbarer Wettbewerber, der Restwert liegt nach meiner Erfahrung (total 72 PKW, davon 8xDB, 7xAudi, 13xBMW) bei Porsche höher. Die schlechtesten Restwerte erzielte ich seltsamerweise mit meinen diversen Mercedes, was aber durchaus an mir liegen kann.
Viel Spaß beim Fahren,
Philipp
14 Antworten
"Kaufpreis und Unterhalt eines Porsche unterscheiden sich nur geringfügig von dem finanziellen Aufwand, der für einen BMW, Mercedes oder Audi zu betreiben ist"
Ja, die Aussage trage ich im Grundsatz mit.
Cheers
Aha. Ich erkenne zwei Kernaussagen.
1. Konfigurier dein Auto selber und verzichte auf unnützen Krempel. Unterschreibe ich!
2. Ein Porsche kostet unterm Strich nicht mehr als ein vergleichbarer Wettbewerber. Keine große Überraschung.
Warum ein ellenlanger Beitrag über solche Binsenweisheiten innerhalb eines Tages schon zehn „Danke“ gekriegt hat, erschließt sich mir allerdings nicht. Vielleicht der Geist der Weihnacht? Und wieso man ein seelenloses Wegwerf-SUV wie einen Macan in einem Atemzug mit dem Sportwagenklassiker 993 nennt, noch viel weniger. Vielleicht vernebelt der große Name „Porsche“ da die Wahrnehmung? Glückwunsch an die Marketingleute aus Zuffenhausen! Bei der Wertsteigerung, die der 993 im konkreten Fall offenbar realisiert hat, wäre wohl auch die Motorrevision noch drin gewesen. Vergleichbares wird man bei einem Macan nie erleben, behaupte ich mal so.
Meine persönliche Alternative: den 993 behalten, regelmäßig bewegen, vernünftig warten und sich daran erfreuen. Und für den Alltag gerne nen Macan, wenn’s finanziell drin ist. Wenn nicht, kann man auch mit wesentlich günstigeren Autos sehr angenehm leben, ohne übermäßigen Verzicht zu üben.
Und wem nutzt Dein durch und durch negativer Post etwas, Cupar Libre?
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@Cupra Libre:
Erst mal vielen Dank! Ich hatte keine Ahnung, dass der Artikel 10 "Danke" bekommen hat. Deinen Tipp, den 993 zu behalten und für den Alltag einen Macan zu nutzen, habe ich fast 1:1 umgesetzt, nur in einer anderen Konstellation.
Aber darum ging es mir in meinem Post nicht: Ich wollte denjenigen, die sich einen Porsche (auch Cayman oder Boxster) kaufen wollen, ein paar Hinweise geben, wie die Eintrittsschwelle abgesenkt werden kann. Auch in der Hoffnung, dass andere Forum-Nutzer weitere nützliche Hinweise posten.
Deine Meinung, dass der Macan ein "seelenloses Wegwerf-SUV" ist, teile ich nicht. Für mich als Familienvater ist er ein gelungener Kompromiss zwischen ausreichend Platz für die Familie, sportlichem Fahrverhalten und gelungenem Design.
Weiterhin gute Fahrt,
Philipp
Der Macan ist ein aufgebrezelter Audi, aber das ist in meinen Augen gelungen. Ein stabiler Wert ist hier wohl nicht zu erwarten, ich hab meinen jetzt schon mal als ‚finanzielle Katastrophe‘ eingestuft, um mir jegliche Illusion zu nehmen. Wer rechnen muss kauft sich so ein Auto besser nicht, da ist ein alter Benz C- oder E-Klasse viel besser. Für meinen SLK (C-Klasse-Technik) gibt es mittlerweile so günstige Ersatzteile im Aftermarket, da braucht man nicht mehr Twingo fahren. Vom Macan erwarte ich eher finanzielle Disaster, zumal der Wagen bei mir nicht als herausgeputzte Dekoration herumsteht, sondern ca. 60000km pro Jahr gefahren wird.
Das wird noch spannend in den nächsten Jahren. Als Rentner kauf ich mir vielleicht lieber einen alten Opel Kapitän und halte den am Laufen, da kann man alles selber machen und ist nicht so auf Fachwerkstätten mit Spezialsoftware angewiesen, um Fehler zu finden und zu beheben.
Und Bentley, AMG und so Zeugs ist mir zum Glück sowas von egal …
Zitat von Pipi Langstrumpf „... Widewidewitt ... ich mache mir die Welt so wie sie mir gefällt ...“.
Zitat:
@SteffenVariant schrieb am 28. Dezember 2019 um 18:57:31 Uhr:
Zitat von Pipi Langstrumpf „... Widewidewitt ... ich mache mir die Welt so wie sie mir gefällt ...“.
Ja, und? 😕
Pippi ist kein Name
Und auch kein Getränk
Und mancher muss schon rennen
wenn er nur an Pipi denkt
Liebling lass uns tanzen …
Das kann man auch in einem preiswerten Porsche hören … ;-)
Was sollen solche unnützen Beiträge?
Ist ein Porsche nur gut wenn er sündhaft teuer ist?
xkman (Themenstarter) hat doch nur seine Sicht der Dinge kundgetan.
Ich würde noch hinzufügen, dass man sich definitiv auch gebrauchte Fahrzeuge ansehen sollte. Natürlich ist es toll, einen Neuwagen selbst abholen zu dürfen, aber wenn's darum geht, Geld zu sparen, würde ich mir immer leicht gebrauchte 1-3 Jahre alte Fahrzeuge ansehen.
Gerade die Sportwagen von Porsche haben zu so einem Zeitpunkt oft nur wenige Kilometer auf der Uhr und trotzdem schon einen ordentlichen Wertverfall hinter sich.
Yeroh's Beitrag finde ich hilfreich: Speziell, wenn das Fahrzeug durch eine Porsche Approved Garantie abgesichert ist. Damit mag der Traumwagen zwar etwas mehr kosten als von Privat, dafür eliminiert der Käufer Risiken. Billig wird Porsche fahren m. E. sowieso nie, preiswert schon eher.
Vielen Dank KPH für den ‚nützlichen‘ Beitrag.
Die ‚Porsche Approved Garantie‘ hätte ich wohl auch bekommen, hab mich jedoch dagegen entschieden, um ‚preiswerter‘ Porsche fahren zu können. Das wird jetzt spannend: Erreiche ich die 200 000km ohne größeren Schaden, habe ich die erste Runde gewonnen, denn danach gibt es kein ‚approved‘ mehr. Geht vorher das Getriebe oder der Motor kaputt, wäre die Garantie mit den Inspektionen im PZ günstiger gewesen.
Man kann einen Porsche weniger teuer (günstig geht leider nicht) fahren, indem man ihn nicht tritt wie ein Geisteskranker und indem man ihn selbst wartet, ohne dabei einen Fehler zu machen.
Kann oder will man nichts selbst machen, bleibt nur die Hoffnung, dass die Werkstatt keinen Fehler macht und kein Material vorzeitig aufgibt.
Was das Ding am Ende gekostet hat weiß man immer erst wenn der Karren wieder weg ist. Vorher muss man halt schauen, wie man sich wohler fühlt, mit oder ohne Garantie.