Porsche 996 Motor hängt - Fehlersuche
Hallo,
beim Porsche 996 Carrera 4 3.6L 320 PS meines Vaters hängt der Motor fest. Er ist im Leerlauf ausgegangen, als gerade versucht wurde ein "pling"-Geräusch zu lokalisieren, ich war nicht dabei.
Mir geht es
erst einmal ausschließlich um die genaue Fehleranalyse, wie und ob man ihn dann repariert müsste mein Vater dann entscheiden.
Ein paar Dinge habe ich schon angeschaut.
- Zündspulen und Zündkerzen ausgebaut, Zylinder und Ventile endoskopiert, ob da was aufgesetzt hat oder ein Kolben klemmt (sieht alles noch sehr gut aus, dass ein Ventil aufgesetzt hat würde ich ausschließen)
- Luftfilter ausgebaut, Keilriemen abgenommen und geschaut ob eins der Nebenaggregate hängt (ist nicht der Fall)
Meine Vermutung ist, dass es die Steuerkette ist, bei der sich eine Gleitschiene verabschiedet hat. Insbesondere die Gleitschiene bei der Nockenwellenverstellung an Bank 1 habe ich in verdacht.
Nun die Frage: Kann ich da irgendwas aufschrauben, ohne den Motor auszubauen, um mit der Endoskopkamera die Steuerkette zu inspizieren?
Könnt ihr z.B. auf den angehängten Bildern eine Stelle lokalisieren wo ich was aufschrauben könnte um einen guten Blick zu erhalten?
Danke!
13 Antworten
Soweit mir bekannt muss der Motor dafür raus.
Erstmal Fehlerspeicher auslesen (lassen). Alles andere ist Rätselraten o. Kristallkugellesen...
Zitat:
@rico67at schrieb am 28. August 2022 um 22:56:10 Uhr:
Erstmal Fehlerspeicher auslesen (lassen). Alles andere ist Rätselraten o. Kristallkugellesen...
Das hab ich schon gemacht, da steht nichts drin außer den Nockenwellenverstellung an Bank 1, was mich dazu gebracht hat zu vermuten, dass vielleicht dort die Gleitschiene so weit runtergeschliffen war, dass das auch zum Problem wurde.
Mir geht es jetzt hauptsächlich darum die Vermutung zu bestätigen ohne den Motor auszubauen.
Zitat:
@AlbertKreis schrieb am 28. August 2022 um 22:54:44 Uhr:
Soweit mir bekannt muss der Motor dafür raus.
Keine Öffnung über die man irgendwie vorne im Bereich der Kette einigermaßen gut ein Endoskop reinschieben kann?
Der Antrieb der Nockenwellen links ist auf der Schwungradseite. Die Nockenwellen rechts werden über eine Zwischenwelle von der Riemenscheibenseite angetrieben. Würde man den Kettenspanner ausbauen, kommt man nur hinter die Gleitschiene, welche dann auch die Kette verdeckt. Einzige Möglichkeit könnte der Nockenwellensensor sein. Oder gleich den Ventildeckel abbauen. Kerzen sind ja schon ausgebaut.
Andereseits, wenn der Motor fest ist, muß er sowieso ausgebaut und zerlegt werden.
Ähnliche Themen
1. Laufleistung des Motors
2. Lässt sich der Motor von Hand durchdrehen oder ist er fest?
Greetz
Zitat:
@Pilot69 schrieb am 29. August 2022 um 07:34:39 Uhr:
1. Laufleistung des Motors
2. Lässt sich der Motor von Hand durchdrehen oder ist er fest?Greetz
Das ist nicht der erste Motor, der müsste jetzt eine Laufleistung von 150.000km haben.
Der Motor ist fest. Als ich den Keilriemen von hinten ausgehängt hatte, um zu schauen ob es nicht was einfacheres ist (Lichtmaschine, Klima) das hängt, konnte ich direkt am Motor ansetzen und der lässt sich nicht drehen.
Wäre es die Kette, läßt sich der Motor minimal drehen, bis das Spiel der Kette auf dem Zahnrad auf der anderen Seite anliegt. Außerdem könnte man testen, ob sich die Kurbelwelle axial verschieben läßt. Hat aber normal nur zirka 0,1 mm Spiel. Am Besten mit der Meßuhr prüfen. Dann weiß man daß die KW Lager frei sind.
Aber eigentlich egal. Wenn er fest ist muß er so oder so ausgebaut werden. Egal welcher Schaden dafür verantwortlich ist. Beim Zerlegen läßt sich ein Schaden, wie Motor fest, eindeutig finden. Bei 150000km und dem Schadensbild ist eine Komplettrevision angesagt. Mit nur eine Gleitschiene ersetzen ist da keine dauerhafte Lösung oder überhaupt die Lösung zu erzielen. Deshalb ist es egal, was genau die Ursache ist. Also warum weiter suchen???
Schöne Sch...! Wenn der Motor fest ist ist das weitere Vorgehen ohnehin klar, der Motor muss raus. Dann kann man immer noch in die Brennräume schauen um zu entscheiden, ob es sich lohnt, das Kurbelgehäuse zu öffnen.
Greetz
Brennräume sind schon inpiziert. Laut Aussage sieht das i.O. aus. Bleibt Pleullager, Kurbelwellenlager, Zwischenwelle, Kettentrieb, Nockenwellen und Ventiltrieb. Egal was es ist. Bei 150.000 km und Motor fest läuft das auf ein komplette Revision raus.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 29. August 2022 um 08:35:33 Uhr:
Wäre es die Kette, läßt sich der Motor minimal drehen, bis das Spiel der Kette auf dem Zahnrad auf der anderen Seite anliegt. Außerdem könnte man testen, ob sich die Kurbelwelle axial verschieben läßt. Hat aber normal nur zirka 0,1 mm Spiel. Am Besten mit der Meßuhr prüfen. Dann weiß man daß die KW Lager frei sind.
Aber eigentlich egal. Wenn er fest ist muß er so oder so ausgebaut werden. Egal welcher Schaden dafür verantwortlich ist. Beim Zerlegen läßt sich ein Schaden, wie Motor fest, eindeutig finden. Bei 150000km und dem Schadensbild ist eine Komplettrevision angesagt. Mit nur eine Gleitschiene ersetzen ist da keine dauerhafte Lösung oder überhaupt die Lösung zu erzielen. Deshalb ist es egal, was genau die Ursache ist. Also warum weiter suchen???
Das der Motor durch das Getriebe blockiert wird wäre allerdings auch noch möglich
Dann läßt er sich aufgrund der Torsionsfedern in der Kupplung bzw. Zweimassenschwungrad trotzdem ein Stück drehen, bis die Feder genug Gegenkraft aufgebaut hat.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 29. August 2022 um 08:35:33 Uhr:
Wäre es die Kette, läßt sich der Motor minimal drehen, bis das Spiel der Kette auf dem Zahnrad auf der anderen Seite anliegt. Außerdem könnte man testen, ob sich die Kurbelwelle axial verschieben läßt. Hat aber normal nur zirka 0,1 mm Spiel. Am Besten mit der Meßuhr prüfen. Dann weiß man daß die KW Lager frei sind.
Aber eigentlich egal. Wenn er fest ist muß er so oder so ausgebaut werden. Egal welcher Schaden dafür verantwortlich ist. Beim Zerlegen läßt sich ein Schaden, wie Motor fest, eindeutig finden. Bei 150000km und dem Schadensbild ist eine Komplettrevision angesagt. Mit nur eine Gleitschiene ersetzen ist da keine dauerhafte Lösung oder überhaupt die Lösung zu erzielen. Deshalb ist es egal, was genau die Ursache ist. Also warum weiter suchen???
Dass zur Reparatur der Motor ausgebaut werden muss, ist klar. Aber ich möchte ja den Schaden analysieren, damit mein Vater entscheiden kann ob er das Auto defekt verkauft, und falls er es reparieren lässt wo (bei einer Gleitschiene würde ich es eher zum bekannten Schrauber in der Nähe bringen, bei einer Komplettrevision nicht).
Eine Meßuhr hätte ich, bringt es was wenn ich hinten am Keilriemenantrieb messe?
Zitat:
@markoa8 schrieb am 29. August 2022 um 19:09:02 Uhr:
Das der Motor durch das Getriebe blockiert wird wäre allerdings auch noch möglich
Das Auto lässt sich mit getretener Kupplung bzw. wenn kein Gang eingelegt ist problemlos umherschieben und der Motor ist auch fest wenn man die Kupplung tritt. Und es ist im Leerlauf, also ausgekuppelt, ausgegangen. Das Getriebe kann also definitiv ausgeschlossen werden.
Wenn die Gleitschiene kaputt gegangen ist und der Motor jetzt klemmt, dann ist die Kette defekt. Um die zu wechseln muß der ganze Motor auseinander. Bei Kurbelwellenlager und Pleullager auch. Klemmt die Nockenwelle, ist ein Lager defekt. Durch die erhöhte Antriebsleistung vor dem Defekt, ist die Kette überlastet, also Motor komplett zerlegen. Ist ein Hydrostössel gebrochen und noch ein Weile mitgelaufen. Wo sind alle Späne??
Also Motor komplett zerlegen.
Und der hat 150000km. Kw Lager?? Sehen nach 150000km eigentlich immer nicht 100% aus, also ersetzen. Egal was man in die Finger bekommt, am Schluß kommt da eine komplette Motorrevision oder ein zusammengepfuschter Motor mit wahrscheinlich geringer Lebendauer raus.