Poröse Reifen vom TÜV nicht bemängelt
Hallo,
kürzlich wurden bei der HU zwar Mängel an Domlager und Traggelenk festgestellt, im Bericht stand jedoch kein Hinweis bzw. Mangel hinsichtlich der Reifen.
Nun beauftragte ich eine andere Werkstatt mit der Reparatur der Mängel im Bericht. Der Meister ist nach Rücksprache mit "seinem" TÜV-Prüfer der Ansicht, dass mein Auto mit diesen porösen Reifen von ihm keine Plakette bekommt.
Fürs erste brachte ich meine Winterreifen vorbei, die sehen noch besser aus.
Was sagt Ihr zu den Reifen? Die seitlichen Risse direkt über der Felge sind mehr oder weniger umlaufend.
Bei regennasser Fahrbahn sind marginal Veränderungen bei der Haftung in den Kurven und beim Anfahren am Berg feststellbar.
Vielen Dank!
Beste Antwort im Thema
Der Reifen ist 9 Jahre alt, zeigt deutliche Auflösungserscheinungen und hier will einer einen Freibrief, ob er mit der tickenden Zeitbombe weiterfahren darf?
Fahr ruhig.
Wenn du bei Regen auf der Landstraße dann in den Acker fliegst oder am Stauende die Karre nicht rechtzeitig abgebremst bekommst, kommt die Erkenntnis nur leider zu spät ein paar hundert Euro an der falschen Stelle gespart zu haben. Hoffentlich sind dann nicht auch Personenschäden zu beklagen.
Viel Glück!
39 Antworten
Mir hatte ein Kumpel mal 2 Reifen gezeigt und wollte meine Meinung. Die sind dem auf der BAB abgeflogen. erst der eine und 20km spaeter der naechste. Da hatte es richtig die Laufflaeche abgehoben. Die Reifen an sich machten keinen schlechten Eindruck. Meine Meinung ,,Materialfehler``. Sein Reifenhaendler hat wohl schon von weitem gessagt ,,uebers Datum`` als er die Dinger rein schleppte. Allerdings waren seine 11 Jahre alt. Sowas kann dumm auisgehen 😉Von daher wie im ersten Post von mir ,,runter die Dinger!`` Egal was andere sagen. Auch auf Kurzstrecke bei 70 in der Kurve kann er kommen
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 25. Juni 2018 um 13:36:40 Uhr:
..gute Haftung braucht man auch auf Kurzstrecke. ... 😁
Mein Bridgestone Potenza hatte nach 8 Jahren mehr Grip als ein neuer Barum.
Neu hat mehr Grip ist leider zu pauschal.
Zitat:
@cementario2 schrieb am 25. Juni 2018 um 14:26:14 Uhr:
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 25. Juni 2018 um 13:36:40 Uhr:
..gute Haftung braucht man auch auf Kurzstrecke. ... 😁Mein Bridgestone Potenza hatte nach 8 Jahren mehr Grip als ein neuer Barum.
Neu hat mehr Grip ist leider zu pauschal.
Du solltest mehr in Reifen investieren. 😁
Zitat:
@cementario2 schrieb am 25. Juni 2018 um 14:26:14 Uhr:
Zitat:
@Mosel-Manfred schrieb am 25. Juni 2018 um 13:36:40 Uhr:
..gute Haftung braucht man auch auf Kurzstrecke. ... 😁Mein Bridgestone Potenza hatte nach 8 Jahren mehr Grip als ein neuer Barum.
Neu hat mehr Grip ist leider zu pauschal.
Das halte ich für ein Märchen!!😁
Zumindest wenn deine Reifen auch gefahren wurden 😛
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Jeder Prüfer sieht das anders. Hatte schon mal einen geringen Mangel (oder Hinweis, weiß ich nicht mehr), dass die Reifen "Ozonrisse" aufweisen würden und ausgetauscht werden sollten. Bei der nächsten HU war dann mit den selben Reifen wieder alles in Ordnung.
Auch das Alter spielt für die Rissbildung nur eine untergeordnete Rolle. Ich habe an einem Wagen Reifen aus 2016, die haben an der Seitenwand in der Nähe der Felge schon leichte Risse. Der Wagen wird aber auch kaum bewegt und steht immer draußen.
Hallo,
der Riss in der Flanke auf Bild 9 gefällt mir garnicht.
Die Lauffläche ist meist dick und gut mit Stahlfäden verstärkt, aber die Flanken sind kritischer und eher ungeschützt. Dort kann sich der Reifen leicht zerlegen, wenn er altersbedingt brüchig ist. Wenn mal der Reifendruck nicht optimal ist, braucht es nicht mehr viel zum Reifenplatzer.
Genauso etwas hatte ich mal mit 8 Jahre alten Winterreifen, trotz korrektem Luftdruck. Da riss dann die Flanke einfach auf.
Mein Rat: Runter mit den alten Teilen
Gruss
Servus,
Also warum pauschal das Alter eines Reifens bei einer Hauptuntersuchung nicht bemängelt wird ist schnell und einfach beantwortet, weil es keine rechtliche Grundlage dafür gibt. Nirgends in der StVZO steht, dass ein Reifen nicht älter als X Jahre sein darf. Bei Alterungserscheinungen gibt es eine "Richtlinie zur Überprüfung von Luftreifen" die sagt: keine Alterungsrisse tiefer als 1 mm und keine durchgehenden Alterungsrisse komplett um den gesamten Reifenumfang. Das wars, mehr ist es nicht.
Natürlich kommen noch Beschädigungen, Verschleiß, Ausführung und so weiter dazu, was noch angeschaut wird, aber nichts was sonst mit dem Alter zu tun hätte. Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich würde mir manchmal eine Altersgrenze wünschen, weil einem da schlecht wird wenn man mit manchen Motorrädern eine Überprüfungsfahrt macht und einem das Vorderrad bei einer mäßigen Verzögerung stehen bleibt, weil der einfach schon 15 Jahre alt ist. Hat der Reifen jedoch keine Risse oder ähnliches, darf man ihn einfach nicht bemängeln, dafür fehlt die rechtliche Grundlage.
Man hat natürlich schon die Möglichkeit das nach seinem Ermessen zu bemängeln, aber man kann sich wahrscheinlich vorstellen, auf wie viel Gegenliebe das bei der Kundschaft stoßen wird, demnach wird man dann auch nach einigen "Kundenrückmeldungen" auch gerne mal von oben ausgebremst. So ist das nun mal. Ich persönlich gebe bei jedem Reifen älter als 6 Jahre den Hinweis, auch auf dem Prüfbericht, dass man das Alter der Reifen beachten soll. Aber ist halt auch nicht mehr als ein Hinweis. Mehr als an die Vernunft zu appellieren kann man da dann auch nicht machen. Der Rest regelt sich dann über natürliche Auslese, hoffentlich ohne Kollateralschäden.
Wenn du mich nach deinen Reifen fragen würdest und ich mir Bild acht und neun von denen so ansehe, würde ich dir auch neue Reifen ans Herz legen. Am Gummi sollte man nicht knausern, es ist das Einzige was dich auf der Straße hält. Vielen hier sollte ja Paul Walker ein geläufiger Name sein, es kursieren auch ein paar wenige Berichte über das Alter der Reifen von dem Carrera GT mit dem er verunglückt ist. Nur das wurde medial leider nicht besonders breit getreten, wäre aber sicherheitstechnisch durchaus gut gewesen, wenn man mal mehr erwähnt hätte, dass der Koffer nicht gerade auf dem neuesten Satz Reifen stand. Wobei man bei solchen Berichten auch immer vorsichtig sein muss, was den Wahrheitsgehalt angeht.
Ich fahre auf meinem Offroad Anhänger die gleichen Räder wie auf dem Zugfahrzeug. Witzig ist m. E., dass ich für den Anhänger die Tempo 100 Zulassung verlieren würde, wenn ich diese nicht nach 6 Jahren erneuere. Auf dem 3 Tonnen Zugfahrzeug dürfte ich aber weiterhin mit 210 km/h legal unterwegs sein. Ich könnte sogar die alten Reifen vom Anhänger noch auf dem Zugfahrzeug „aufbrauchen“. Das ist inkonsequent, gefährlich und nicht durchdacht. M. E. sollte es auch eine Altersgrenze für Fahrzeugreifen geben.
OpenAirFan
Wo wir Grad bei uralt-reifen-stories sind, kann ich auch noch einen zum besten geben.
Als ich mir meinen w202 kaufte, kam der Nachbar vom Nebenhaus und sagte "hab davon noch ne Kofferraumwanne und 2 alte aber fast ungefahrene reifen davon, kannste haben".
Gesagt getan, musste auf die Hinterachse eh dringend andere reifen machen.
Beide reifen 9 Jahre alt, lagen gut im Heizungsraum, fehlte fast kein Profil, kein risse und waren Michelin. Also rauf damit.
Paar Tage später fuhren wir ins Ruhrgebiet. Auf dem Rückweg hab ich dann aufgedreht und auf einmal fing's an der Hinterachse ganz fürchterlich zu wummern an. Mir war sofort klar: reifen.
Angehalten, Reserverad drauf. Der Reifen hatte ne Beule, also Höhenschlag auf der Lauffläche bekommen, bei 180!
Bei der Weiterfahrt ging das wummern direkt weiter. Der andere reifen hatte genau das selbe.... 😰
Seitdem kann man mich mit abgehangenen reifen jagen! 😉
Reifen im Heizungskeller zu lagern ist wirklich nicht gut, die Reifen altern auch über die zu hohe Lagertemperatur (und über ev. vorhandene Heizöldämpfe).
Ich halte das jetzt auch nicht für allzu dramatisch. Meine Sommerreifen (6-7 Jahre alt) sehen ähnlich aus und haften zumindest im trockenen noch ganz ordentlich, das habe ich erst letztes Wochenende auf einer Pässetour herausgefunden. Sollte das Auto bei mir bleiben, gibts nächsten Frühling trotzdem was neues 🙂
Auf einem Kurzstrecken-Alltagsauto würde ich die aber wohl auch noch ein bisschen weiterfahren...
Mäkeln mal wieder (fast) alle hier an der DOT-Zahl und dem (aber nur marginal laut TE) nachlassenden Nässegrip rum, aber bei Trockenheit könnte es genau andersrum laufen, da könnten die älteren Reifen evtl. sogar besser sein als neue (sagt immerhin ein Conti-Experte) !
https://www.motor-talk.de/.../reifenalter-t3286261.html?...
Solang man bissl im Hinterkopf behält und beachtet, mit was man unterwegs ist, wären daher für mich die (m.E. noch geringfügigen) Risse auch noch kein Problem.
Ich seh's also auch so wie der 1. TÜV-Prüfer (ok, einen "beachten"-Hinweis kann man ja geben)
Der Reifen ist 9 Jahre alt, zeigt deutliche Auflösungserscheinungen und hier will einer einen Freibrief, ob er mit der tickenden Zeitbombe weiterfahren darf?
Fahr ruhig.
Wenn du bei Regen auf der Landstraße dann in den Acker fliegst oder am Stauende die Karre nicht rechtzeitig abgebremst bekommst, kommt die Erkenntnis nur leider zu spät ein paar hundert Euro an der falschen Stelle gespart zu haben. Hoffentlich sind dann nicht auch Personenschäden zu beklagen.
Viel Glück!
Zitat:
@Sentenced7 schrieb am 25. Juni 2018 um 22:34:16 Uhr:
Der Reifen ist 9 Jahre alt, zeigt deutliche Auflösungserscheinungen und hier will einer einen Freibrief, ob er mit der tickenden Zeitbombe weiterfahren darf?Fahr ruhig.
Wenn du bei Regen auf der Landstraße dann in den Acker fliegst oder am Stauende die Karre nicht rechtzeitig abgebremst bekommst, kommt die Erkenntnis nur leider zu spät ein paar hundert Euro an der falschen Stelle gespart zu haben. Hoffentlich sind dann nicht auch Personenschäden zu beklagen.
Viel Glück!
1×Danke
Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen!
AUCH und erst recht nicht bei Kurzstrecke, wo es auch besonders innerorts wegen Personen /Fußgänger / Radfahrer ohne Knautschzone auf jedem Zentimeter Bremsweg ankommt
Zitat:
@OO--II--OO schrieb am 25. Juni 2018 um 22:25:11 Uhr:
bei Trockenheit könnte es genau andersrum laufen, da könnten die älteren Reifen evtl. sogar besser sein als neue
Ja abgefahrene Reifen können durchaus bessere Eigenschaften bei trockener Straße haben. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Hauptprofilrillen mit zunehmenden Verschleiß schmaler werden und Nebenprofilrillen weg sind. Dann hat man eine größere Kontaktfläche als bei einem nicht abgefahrenen Reifen, was wiederum zu einer Erhöhung des Haftreibungskoeffizenten führen kann, da Verzahnungseffekte dann besser greifen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Gummimischung auch noch so gut ist, wie sie einmal war, was wohl eher nicht der Fall sein wird, wenn der Reifen bereits eine poröse Oberfläche zeigt, wie auf den Bildern.
Außerdem ist bei einem Abnutzungsgrad wie eben beschrieben die Fähigkeit des Reifens, Wasser zu verdrängen, wesentlich beeinträchtigt, was zu einer verschlechterten Nasshaftung und zu einer höheren Gefahr von Aquaplaning führt.