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Pleuellager 1.9TDI BLS vorsorglich tauschen?

VW Touran 1 (1T)

Hallo,
werde in 20.000tkm meinen Zahnriemenkit wechsel.
Jetzt habe ich mitbekommen, dass der BLS Motor öfter Pleuellagerschäden hat uns spiele mit dem Gedanken die Lagerschalen vorsorglich zu tauschen.
Weiß jemand ob das im eingabautem Zustand mit abgenommener Ölwanne machbar ist?
Gruß Letler

Beste Antwort im Thema

Hier mal eine grober Erfahrungsbericht:
Die Anleitung entspringt lediglich meiner taufrischen Erfahrung und Recherche, ich gebe keinerlei Garantie oder Gewähr auf irgendeine Richtigkeit der hier gemachten Angaben oder Teilenummern. Nutzung auf eigene Gefahr! Bei Verbesserungsvorschlägen bitte PM an mich um den Tread nicht unnötig aufzublähen – ich werde – sofern als richtig erachtet umgehend ändern/nachbessern.

Werkzeug außer der Norm:

- Silikonpinsel
- 11er Vielzahnnuss
- Drehmomentschlüssel (15Nm für die Ölwannenschrauben, 30 Nm für die Pleuelschrauben und 45Nm für die Getriebeschrauben der Ölwanne).
- Ggf. Drehwinkelmesser für die Pleuelschrauben 35Nm vorspannen und 90° weiterdrehen (alternativ kann man die Schrauben auch markieren – 90° (viertel Umdrehung) sollte man auch so hinkriegen).

Verbrauchsmaterial:

- Hitzefeste Silikondichtmasse für die Ölwanne.
- Packung Küchenrollen
- Geeignetes Motoröl
- Einige Dosen Bremsenreiniger
- Topfschwämme (nur die abrassive grüne Seite) oder Poliervlies zur Dichtungsrestentfernung der Ölwanne).
- Pleuelschrauben (Teilenummer BLS Motor: 045105425)
- Ggf. Ölpumpenschraube (Teilenummer BLS Motor: N 90365901)

Der Haupt-Akt:

1. Überblick verschaffen, z.B. hier die Explosionszeichnungen und Teilenummern ansehen: https://volkswagen.7zap.com/de/rdw/

2. Motor warm fahren.

3. Batterie abklemmen (minus Pol sicher verstauen).

4. Glühkerzen rausschrauben (10er Lang-Nuß) um keine Kompression zu haben (Motor lässt sich nachher leichter von Hand an Kurbelwelle drehen (19er Ringmaulschlüssel gekröpft).

5. Plastik-Radhausschale rechts/- und Unterfahrschutz demontieren (ein paar Torxschrauben).

6. Öl ablassen, am besten gleich Filter mit wechseln.

7. Ölwanne demontieren (mehrere 10er Schrauben ringsherum) und drei oder vier größere Sechskantschrauben zu Getriebe hin lösen/rausschrauben. Bei paar der getriebeseitig angebrachten 10er Schrauben ist es erforderlich das Schwungrad an der Kurbelwelle mittels o.g. Ringschlüssel so zu drehen, dass die Aussparungen frei werden und die Schrauben gelöst werden können. Anschließend die mit Dichtmasse fixierte Ölwanne mittels Gummihammer losklopfen und abnehmen.

8. Dichtungsreste an Ölwanne und Motorblock entfernen – ggf. Poliervlies oder grüne Seite vom Topfspül-Schwamm verwenden (-;

9. Plastik-Ölschwallblech demontieren/entnehmen (eine einzige 10er Schraube - selbsterklärend). Ölpumpe muss NICHT zwingend demontiert werden (hab`s ohne Demontage gemacht, ist aber auch fummeliger). Wenn demontiert wird, muss die Schraube (N 90365901) am Kettenrad gelöst und erneuert werden und m.W. die Steuerzeiten vom Zahnriemen neu gecheckt werden. Bin mir aber nicht sicher…

10. Die Kurbelwelle so drehen, dass Kolben links und rechts (1 & 4) unten stehen und Einbauposition der Lagerdeckel „UNBEDINGT“ markieren, es handelt sich um „gecrackte“ Pleuel. Auf dem Lagerdeckel sind unten i.d.R. zwei Nummern eingelasert (bei mir war überall die längere Zahlereihe auf der Zahnriemenseite, s. beigef. Foto).

11. Jetzt die Pleuelschrauben (nur eine nach dem anderen wechseln (so könnt Ihr nix vertauschen), ich würde an der Ölpumpe beginnen) stufenweise lösen und Lagerdeckel inklusive Lagerschale entnehmen (nicht fallen lassen). Als erstes solltet Ihr nachschauen, ob der Lagerzapfen noch in Ordnung ist und keine Riefen etc. aufweist, andernfalls könnt ihr m.E. gleich wieder alles zusammenbauen, da in diesem Fall die Kurbelwelle neu eingeschliffen werden muss und ein Lagerschalentausch unsinnig ist.

12. Nun kann der Kolben von Hand an der Pleuelstange etwas nach oben geschoben und zur Seite geschwenkt werden um auch die obere Lagerschale zu entnehmen (Achtung, keinesfalls mit dem Schraubenzieher oder hartem Gegenstand ran gehen, ein auch nur geringes Verkratzen jedweder Bauteile kann zu schwerwiegenden Schäden führen, bei mir konnte ich sie mit den Fingernägeln lösen – zur Not muss eben die Freundin oder Stück Plastik ran).

13. Jetzt alles mit Bremsenreiniger säubern (auch Neuteile) und die neue Lagerschale oben einsetzen und lediglich die Innenseite (Lauffläche) sowie Lagerzapfen mit dem Silikonpinsel gut einölen (angeblich könnte ein Einölen der Außenseite der Lagerschalen das Lagerspiel verfälschen (Ölfilmdicke) und die Flächenpressung und somit die Verdrehsicherheit dieser vermindern). Hierbei sollte man darauf achten, dass die durchs „cracken“ (brechen) entstandene Fläche der Pleuel/Pleueldeckel ebenfalls ölfrei und „absolut“ sauber bleibt (keinesfalls mit einem Tuch abwischen), auch hier würde ein Fussel auf der zerklüfteten 100 passgenauen Oberfläche negative Auswirkungen haben können. Zum Schluss das Pleuel wieder auf den Lagerzapfen aufsetzen und optisch den richtigen Sitz der Lagerschalen prüfen.

14. Neue Lagerschale nach gleichem Schema in Pleuellagerdeckel einsetzen und in umgekehrter Reihenfolge alles zusammenschrauben (erst 35Nm, dann 90°, Gewinde nicht einölen).

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Die Ölverdünnung kann man relativ sicher dadurch feststellen das der Ölstand ansteigt.
Außerdem riecht das Öl dann auch ein wenig nach Kraftstoff.
Hat dein Fahrzeug eine Standheizung?
Wenn ist dies auch ein Vorteil da laut meiner Recherche diese Fahrzeuge kaum betroffen sind.
Mich würde deine Geschichte auch sehr interessieren da ich auch schon überlege die Pleuellager tauschen zu lassen da das die einzige große Bombe an dem BLS ist. Sonst scheint der Motor ja sehr haltbar zu sein.

Nein, habe keine Standheizung. Wüsste auch nicht was die mit dem Problem zu tun haben soll...
Bin heute fertig geworden, Motor läuft!
Bei knapp 200€ Material kosten (Öl, Dichtmasse, Pleuellager, Pleuelschrauben, Bremsenreiniger) war die ganze Sache auch noch überschaubar, auch wenn die Lager noch relativ gut waren.
Die kupferfarbenen Laufspuren an den Flanken waren laut Fachlektüre normal. Aber lieber so 200€ ausgeben als anders!
Ich habe mal mit dem Motorenbauer aus der YouTube Reportage (https://www.motor-talk.de/videos.html?...) telefoniert und habe gefragt was der „vorsorgliche“ Tausch der Pleuellager bei ihm kosten würde. Er meine so ca. 200-300€ (ohne Gewähr), er war gerade unterwegs und konnte keine verbindliche Auskunft geben. Das wäre ein „absoluter KNALLER PREIS“ für den ich - würde ich in der Nähe wohnen - keinen Finger krumm machen täte.
Anbei ein Foto der alten Lagerschalen.
@hasi, wo kommst du denn her?

Hallo
herzlichen Glückwunsch zu der Top Arbeit.
Ich wohne bei Stuttgart der Motoreninstandsetzer ist 350 km weg.
Die Lager sehen ja noch super aus.
Welcher Lagerlieferant war das ?
Ich glaube die hatten 2 verschiedene Lieferanten wovon einer schlechter war.
War die Arbeit gut machbar?
Ist da noch der erste Zahnriemen drauf?
Wenn ja ist dort das größere Risiko, bitte schnellsten wechseln sonst war die Arbeit für die Katz!
mfG

Ich habe mir jetzt mal die Bilder von dem Caddy Schaden angeschaut dort sieht man keine Bronze Zwischenschicht durchschimmern.
Diese unterscheidet sich von Deinen Lagern. Ich hoffe Du hast wieder den selben Lieferanten verbaut sonst hast Du nachher Äpfel gegen Birnen getauscht, das wäre sehr ärgerlich..

Bei 350Km Entfernung würde ich fast mal dort anrufen und ggf. nen Angebot machen lassen. Sollte in paar Stunden erledigt sein, das machen die ja jeden Tag.
Ich habe Lagerschalen von Glyco (Oberseite gesputtert) verbaut. Ich denke nach mittlerweile 10 Jahren haben die die Hersteller behoben und die fehlerhaften Lagerschalen aus dem Programm genommen (-;
Ich weiß nicht welcher Zulieferer bei mir verbaut war, ich mal ein Foto dran. Vielleicht kann ja jemand was sagen?!?
Wenn man handwerklich geschickt ist, ist die Arbeit zu machen, wenn auch nicht !ganz" leicht...

Hier mal eine grober Erfahrungsbericht:
Die Anleitung entspringt lediglich meiner taufrischen Erfahrung und Recherche, ich gebe keinerlei Garantie oder Gewähr auf irgendeine Richtigkeit der hier gemachten Angaben oder Teilenummern. Nutzung auf eigene Gefahr! Bei Verbesserungsvorschlägen bitte PM an mich um den Tread nicht unnötig aufzublähen – ich werde – sofern als richtig erachtet umgehend ändern/nachbessern.

Werkzeug außer der Norm:

- Silikonpinsel
- 11er Vielzahnnuss
- Drehmomentschlüssel (15Nm für die Ölwannenschrauben, 30 Nm für die Pleuelschrauben und 45Nm für die Getriebeschrauben der Ölwanne).
- Ggf. Drehwinkelmesser für die Pleuelschrauben 35Nm vorspannen und 90° weiterdrehen (alternativ kann man die Schrauben auch markieren – 90° (viertel Umdrehung) sollte man auch so hinkriegen).

Verbrauchsmaterial:

- Hitzefeste Silikondichtmasse für die Ölwanne.
- Packung Küchenrollen
- Geeignetes Motoröl
- Einige Dosen Bremsenreiniger
- Topfschwämme (nur die abrassive grüne Seite) oder Poliervlies zur Dichtungsrestentfernung der Ölwanne).
- Pleuelschrauben (Teilenummer BLS Motor: 045105425)
- Ggf. Ölpumpenschraube (Teilenummer BLS Motor: N 90365901)

Der Haupt-Akt:

1. Überblick verschaffen, z.B. hier die Explosionszeichnungen und Teilenummern ansehen: https://volkswagen.7zap.com/de/rdw/

2. Motor warm fahren.

3. Batterie abklemmen (minus Pol sicher verstauen).

4. Glühkerzen rausschrauben (10er Lang-Nuß) um keine Kompression zu haben (Motor lässt sich nachher leichter von Hand an Kurbelwelle drehen (19er Ringmaulschlüssel gekröpft).

5. Plastik-Radhausschale rechts/- und Unterfahrschutz demontieren (ein paar Torxschrauben).

6. Öl ablassen, am besten gleich Filter mit wechseln.

7. Ölwanne demontieren (mehrere 10er Schrauben ringsherum) und drei oder vier größere Sechskantschrauben zu Getriebe hin lösen/rausschrauben. Bei paar der getriebeseitig angebrachten 10er Schrauben ist es erforderlich das Schwungrad an der Kurbelwelle mittels o.g. Ringschlüssel so zu drehen, dass die Aussparungen frei werden und die Schrauben gelöst werden können. Anschließend die mit Dichtmasse fixierte Ölwanne mittels Gummihammer losklopfen und abnehmen.

8. Dichtungsreste an Ölwanne und Motorblock entfernen – ggf. Poliervlies oder grüne Seite vom Topfspül-Schwamm verwenden (-;

9. Plastik-Ölschwallblech demontieren/entnehmen (eine einzige 10er Schraube - selbsterklärend). Ölpumpe muss NICHT zwingend demontiert werden (hab`s ohne Demontage gemacht, ist aber auch fummeliger). Wenn demontiert wird, muss die Schraube (N 90365901) am Kettenrad gelöst und erneuert werden und m.W. die Steuerzeiten vom Zahnriemen neu gecheckt werden. Bin mir aber nicht sicher…

10. Die Kurbelwelle so drehen, dass Kolben links und rechts (1 & 4) unten stehen und Einbauposition der Lagerdeckel „UNBEDINGT“ markieren, es handelt sich um „gecrackte“ Pleuel. Auf dem Lagerdeckel sind unten i.d.R. zwei Nummern eingelasert (bei mir war überall die längere Zahlereihe auf der Zahnriemenseite, s. beigef. Foto).

11. Jetzt die Pleuelschrauben (nur eine nach dem anderen wechseln (so könnt Ihr nix vertauschen), ich würde an der Ölpumpe beginnen) stufenweise lösen und Lagerdeckel inklusive Lagerschale entnehmen (nicht fallen lassen). Als erstes solltet Ihr nachschauen, ob der Lagerzapfen noch in Ordnung ist und keine Riefen etc. aufweist, andernfalls könnt ihr m.E. gleich wieder alles zusammenbauen, da in diesem Fall die Kurbelwelle neu eingeschliffen werden muss und ein Lagerschalentausch unsinnig ist.

12. Nun kann der Kolben von Hand an der Pleuelstange etwas nach oben geschoben und zur Seite geschwenkt werden um auch die obere Lagerschale zu entnehmen (Achtung, keinesfalls mit dem Schraubenzieher oder hartem Gegenstand ran gehen, ein auch nur geringes Verkratzen jedweder Bauteile kann zu schwerwiegenden Schäden führen, bei mir konnte ich sie mit den Fingernägeln lösen – zur Not muss eben die Freundin oder Stück Plastik ran).

13. Jetzt alles mit Bremsenreiniger säubern (auch Neuteile) und die neue Lagerschale oben einsetzen und lediglich die Innenseite (Lauffläche) sowie Lagerzapfen mit dem Silikonpinsel gut einölen (angeblich könnte ein Einölen der Außenseite der Lagerschalen das Lagerspiel verfälschen (Ölfilmdicke) und die Flächenpressung und somit die Verdrehsicherheit dieser vermindern). Hierbei sollte man darauf achten, dass die durchs „cracken“ (brechen) entstandene Fläche der Pleuel/Pleueldeckel ebenfalls ölfrei und „absolut“ sauber bleibt (keinesfalls mit einem Tuch abwischen), auch hier würde ein Fussel auf der zerklüfteten 100 passgenauen Oberfläche negative Auswirkungen haben können. Zum Schluss das Pleuel wieder auf den Lagerzapfen aufsetzen und optisch den richtigen Sitz der Lagerschalen prüfen.

14. Neue Lagerschale nach gleichem Schema in Pleuellagerdeckel einsetzen und in umgekehrter Reihenfolge alles zusammenschrauben (erst 35Nm, dann 90°, Gewinde nicht einölen).

Eine Super Anleitung so etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Mal sehen wann ich die Geschichte angehe.

Weiss jemand, ab welchem Bauzeitraum diese Probleme nicht mehr auftauchen?

Die hatten alle, wenn dann wurden die Probleme erst bei den neuen Motoren behoben die man nach einem Motorschaden eingebaut hat.

Ich hab mal was von 2008 gelesen, da doll es gehäuft vorgekommen sein.
Am besten mal aufmachen und den Pleuel Deckel (Zylinder 4) aufmachen und die obere lagerschale anschauen. Die soll wohl am ehesten kaputt gehen.

Ich habe keinen Touran, aber schaue mich gerade um. Habe einen von 01/2009 im Auge, kann also 2008 gebaut sein. MKB weiss ich (noch) nicht, hat aber 105Ps

Was haltet ihr von dem rein von der Beschreibung?
Dieses Angebot habe ich bei mobile.de gefunden:
https://m.mobile.de/.../details.html?...
Volkswagen Touran 1.9 TDI DPF United BlueMotion |1.Hand|
Erstzulassung: 01/2009
Kilometer: 85.040 km
Kraftstoffart: Diesel
Preis: 8.790 €

soweit ich weiß gabs mit DPF 1.9 nur noch den BLS. Preis ist nicht so billig aber wenig km wenn die stimmen.

Hat das Fzg. nachweislich so wenig KM ?
Motor könnte wenn nur Kurzstrecke gefahren deutlich höheren Verschleiss aufweisen und eher das Pleuellagerproblem bekommen.

Naja er ist vom Händler. War noch nicht dort.

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