Pfusch in Mercedes Werksniederlassungs-Werkstatt

Mercedes E-Klasse W124

Hallo,

bei einem ''Versuch", die schwer zugängliche Glühkerze an Zylinder Nr. 5 meines E 250 Diesel zu wechseln, und zwar entgegen der Reparaturvorschrift, also ohne die zwingend erforderliche vorherige Demontage der Ansaugbrücke und des Ölfiltergehäuses, hat der angeblich gute Mechaniker prompt die Glühkerze abgeschert. Jetzt soll ich die Kosten des Ab- und Anbaus des Zylinderkopfes und die Gewindereparatur bezahlen.
Leider gibt es bei der hiesigen Mercedes Niederlassung kein Spezialwerkzeug mehr und man vergibt die Motorreparaturen, wohl älterer Mercedes, an eine Fremdfirma. Merkwürdigerweise sind Mercedes-Mechaniker und der Inhaber der außerhäusigen Werkstatt miteinander sehr gut bekannt. Ich habe mittlerweile den Inhaber der Fremdfirma ausfindig gemacht und mich mit ihm ausgetauscht. Verblüffender Weise haben besagter Mercedes Mechaniker und der Inhaber der Fremdfirma italienische Namen und auch italienische Wurzeln. - Zufall? Aber das soll um Gottes willen nichts heißen!

Wer kennt ähnliche Fälle?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre eventuelle Feedbacks im Voraus.

Mit freundlichem Gruß
Bugattist

Beste Antwort im Thema

Anhand der Schilderung des TE würde ich den Ausbau(versuch) als nicht fachgerecht bezeichnen, somit dürfte die Werkstatt haften. Einem Meister sollte auch bekannt sein, dass beim Ausdrehen von Glühkerzen das Bruchdrehmoment niemals überschritten werden darf. Wie man richtig an sowas rangeht, und mit Reibahle und GK-Fett Problemen vorbeugt, steht zB hier ab S. 15/Tipps für die Werkstatt beschrieben. Ich empfehle dem TE sich nochmals bei der Geschäftsleitung um kostenlose Nachbesserung zu bemühen und sich ggf. einen Rechtsanwalt zu nehmen.

84 weitere Antworten
84 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von 3litercoupè


was soll man da schreiben....??

rechtlich kenne ich mich da wohl am wenigsten aus... aber.. menschlich tät ich es vorher immer ankündigen...ich tät den motor aber auch immer betriebswarm fahren....würde mir nachdem ich rostlöser verwendet habe und ein kälte spray...die kerze abreißen... würde das der kunde bezahlen müssen...denn sonst würde jede werkstatt irgentwann pleite gehen...selbst wenn der bohrversuch scheitert.... und man nen neuen kopf braucht...klar ist das doof für den kunden...

man sollte aber alles tun um das zu verhindern... zur not stunden warten und rostlöser und wärme in verbindung mit kältespray nutzen... ich habe noch nie eine kerze abgerissen... und schon ein paar davon gewechselt...wenn man nun jedoch kein fett beim einsetzen nimmt... oder sie gar zu fest reindreht... sind das ebenfalls faktoren die sowas später unter umständen erschweren... alles in allem ärgerlich... aber nicht immer vermeidbar....

wenn soetwas mutwillig oder aus dummheit passiert sollte das die werkstatt bezahlen.. passiert es weil es nicht anders geht.. selbstverständlich der kunde....es ist aber nun schwierig.. soetwas nachzuweisen...

ehrlichkeit und aufrichtigkeit sind tugenden die im ipadzeitalter abhandengekommen sind...

Genau da kann ich nun uneingeschränkt zustimmen. Nur so wie der Themenstarter schreibt, hat sich der Mechaniker bei weitem nicht so viel Mühe gemacht. Und deshalb bin ich der Meinung, das jemand anders die Kerze raus bekommen hätte und die Werkstatt das zu verantworten hat, weil die zusätzlich nciht aufgeklärt hat.

Zitat:

Original geschrieben von Wolv O.


Ich würde den Meister mal mit der angehängten Service-Information vom 4.6.07 konfrontieren.

Was nützt ihm diese Schrift jetzt?

Das besagt nur, dass er wegen der abgerissenen Kerze keinen ganz neuen Kopf braucht, sondern dass die Kerze ausgebohrt werden kann. Ist die Kerze vom 5. Pott abgerissen muss trotzdem der Kopf ausgebaut werden. Ginge theoretisch auch bei ausgebautem Ölfiltergehäuse, die Arbeit würde ich aber verweigern weil das Risiko der Zerstörung des Zylinderkopfes zu groß ist.

Ich würde jetzt einfach in den sauren Apfel beißen und den Kopf runter machen lassen. Die neue Kopfdichtung aus Metall hält viel besser als die alte Variante, und man kann bei der Gelegenheit mal die Ventile ausbauen und reinigen. Die Einlassventile sind wegen der AGR in der Regel derart heftig verkokt und die Sitze leicht undicht, dass das Abschleifen der Ventilschäfte und Einschleifen der Sitze ein sattes Leistungsplus bringt. Die Einlassventile von Zylinder 4 und 5 würde ich ganz austauschen, weil die bei den Saugervarianten von OM605 und 606 durch Überhitzung gerne abreissen. Bei der Gelegenheit sind wegen der geringen Ersatzteilkosten neue Ventilfedern auch nicht schlecht.

Was da drin steht, hab ich diesem Beitrag schon wenigstens 3x erklärt, trotzdem kommt hier morgen wieder einer an der da was ganz anderes raus liest...

Recht haste, Kopf ab, Dichtung neu, und einmal schön machen, fährt die Karre selbst mit toten ESD wie n ganz neues Auto, wenn man da mal die Ölkohle rausholt...

Ich selber hab auch noch nie ne Kerze abgerissen, das ist nicht nur ne Sorgfaltssache, sondern auch ne Werkzeugsache 😉

Meist sind aber schon von irgendwelchen pfosten wenigstens 2 Stück kaputt gemacht worden... Raus bekommen hab ich sie bisher alle...

Zitat:

Original geschrieben von Mark-86


Ich selber hab auch noch nie ne Kerze abgerissen, das ist nicht nur ne Sorgfaltssache, sondern auch ne Werkzeugsache 😉

Meist sind aber schon von irgendwelchen pfosten wenigstens 2 Stück kaputt gemacht worden... Raus bekommen hab ich sie bisher alle...

So hört sich das jetzt schon wieder ganz anders an. Anfangs hast du argumentiert, die wäre schon "defekt" und es macht keinen Unterschied ob abgerissen und ganz.

Ähnliche Themen

Die Aussage des Mechanikers Kopf muss runter 2000 € ... sagt eigentlich schon: Abzocke .. er sollte wissen das es noch andere Möglichkeiten gibt.

wenn Du da in der richtigen Werkstatt gelandet bist dann berechnen die die teure Kopf runter Aktion und machen was ganz anderes ...

Hatte am Anfang schon auf einen Link hingewiesen, da mir das beim E250D (schöne lange GK) auch schon passiert war:

"Wenn doch einmal eine GK abgerissen ist, gibts es doch eine Möglichkeit diese rauszubekommen ohne den Zylinderkopf zu demontieren. Das ist aber etwas für erfahrene Schrauber und das Risiko liegt bei jedem sebst, Haftung wird nicht übernommen.


Zuerst zieht man mit einer Zange die Hülse (für GK-Stecker) ab. Danach läßt sich der abgerissene Teil entfernen.


Nun sieht man die festsitzende GK und in der Mitte den Stahlstift. Diesen sollte man mit einer Gripzange (Festellzange) packen, dann rechts-links drehen und dabei ziehen. Dieser reißt dann oberhalb der Glühspitze ab. Die Glühspitze bleibt an der GK.

Nun sieht man die GK-Hülle mit ca. 5mm Loch in der Mitte. Das Loch ca. 1,5 cm tief mit einem 6,8mm Bohrer erweitern.

In das Loch eine 8er Vielzahnnuß (für große Knarre) vorsichtig einschlagen. Dabei genau auf die Achse der Glühkerze achten.


Im Idealfall läßt sich die GK jetzt herausdrehen.

Sollte eine GK mal hinter dem Gewinde abgerissen sein, dann wieder das Loch ca. 2,5cm (bis zu 3,5cm) tief mit einem 6,8mm Bohrer erweitern. Nun mit einen 8er Gewindebohrer ein Gewinde hineinschneiden. Eine 8er Gewindestange eingeschraubt, auf dieser ein Stück Schlagrohr quer (mit Loch für Gewindestange) angebracht. noch 2 Muttern auf die Gewindestange, als Anschagpunkt.

Nun kann man mit vorsichtigen Schlägen die GK Stück für Stück herausschlagen.

 

Die Ursache für festsitzende GK ist meistens nicht das Gewinde, sondern der Bereich davor (zur Spitze hin), in dem sich teerähnliche Verharzungen abgelagert haben. Die GK ist sozusagen "festgeklebt".

Das entsteht eigentlich nur dann, wenn die GK nicht richtig eingeschraubt war oder alte Ablagerungen dies verhinderten.

Denn eigentlich soll der konische Teil der GK (direkt hinter der Glühspitze) , den GK - Führungskanal abdichten und somit Ablagerungen in diesem Teil verhindern.

Balistol hat sich dabei sehr bewährt, es löst die Ablagerungen und ich habe es zwischendurch auch immer wieder an die GK-Reste gesprüht um diese leichter herauszubekommen.

Falls mal eine normale GK sich zwar bis zum Gewindeende herausdrehen läßt, dann aber trotzdem noch fest sitzt, kann man mit viel Balistol und viel Hin und Her mit einer Gripzange diese dann noch lösen.

Für besonders schwere Fälle, kann man dabei den Motor laufen lassen. Der Kompressionsdruck hilft dabei die GK herauszudrücken. Die GK sollte aber fest mit einer Grippzange gesichert sein, da sie ansonsten wie ein Geschoß davonfliegt.

Für alle Arbeiten an den GK ist es ratsam und notwendig den Motor warmlaufen zu lassen und evtl. auch zwischendurch wieder auf Temperatur zu bringen.


Ein KFZ-Meister gab mir noch den Tip, bevor man die GK austauscht, sollte man die Tankfüllung Diesel mit ca. 5-10 liter Benzin verdünnen und den Tank erstmal fast leerfahren, damit sich ein Teil der Ablagerungen schon im Vorfeld lösen können.

Am 5. Zylinder (Winschutzscheibe) muß das Ölfiltergehäuse vorher demontiert werden.

Bei mir hat das Ganze gut geklappt und da ich so ne Menge Geld gespart hab, wollt ich es euch nicht vorenthalten."

Das ist die "Heimwerker Version" - da es auch noch teures Spezialwerkzeug dafür gibt, sollte eigentlich jede "echte" Werstatt wissen das der Kopf nicht gleich runter muss - aber man kann es ja versuchen den Kunden richtig über den Tisch zu ziehen...

Die werden bei MB mit Sicherheit, wenn sie den Kopf abbauen auf die Rechnung schreiben, auch den Kopf abbauen.
Wenn eine Woche später die Kopfdichtung fliegt, sind die sonst in der Gewährleistung und dann ist das mal schlecht, weil wenn dann auf der ZKD Produktionsdatum 1994 drauf steht, gibt das so unter Umständen so viel Ärger, das traut sich heute keiner mehr.

Bei MB werden die das wohl nicht machen - hatte mir den ganzen Salat nicht nochmal durchgelesen - war von einer freien Werkstatt ausgegangen ...

Bei mir wurde die GK des 5. Ausgebohrt. Hat einiges gekostet, geht aber.

Gruss

Wido

Zitat:

Original geschrieben von Tobulus



Zitat:

Original geschrieben von Wolv O.


Ich würde den Meister mal mit der angehängten Service-Information vom 4.6.07 konfrontieren.
Was nützt ihm diese Schrift jetzt?

Diese Schrift besagt, das es bei MB ein Sonderwerkzeug zum Ausbohren etc. abgerissener GK gibt, welches für zehn verschiedene Motoren, verbaut in zehn verschiedenen Baureihen, bis hin zur BR211 Verwendung findet.

Der Meister hingegen hat behauptet, die Arbeiten ausser Haus geben zu müssen, weil das Werkzeug nicht mehr vorhanden wäre, und das in einer Werksniederlassung.

Na und?
Werksniederlassung hin oder her, wenn sie das Werkzeug nie bestellt haben, haben sie es nicht.
Vieleicht haben sie zu Lebzeiten immer neue Köpfe montiert oder die eben abgebaut und weggegeben.

Nur weil einer nen blauen Kittel an hat, wo n Stern drauf ist und n Gesellen oder Meisterbrief hat, muss er noch lange kein grades Loch in nen Kopf bohren können, geschweige denn den richtigen Winkel treffen können und die richtige Tiefe und den richtigen Durchmesser wissen.
Manche können das als Bäcker, manche können das nicht ob wohl sie KFZ Meister sind. Gemeinsam haben beide Berufe es übrigens, dass sowas in beiden nicht verlangt wird.

Ali & Mohamet KFZ Handel kann kaufen Werkzeug und dann hat Ali & Mohamet KFZ Handel bessere Werkzeug als Mercedes-Benz.

Deine Antwort
Ähnliche Themen