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Petition gegen ABS-Pflicht

Themenstarteram 8. Juli 2011 um 10:11

Um der Beleuchtung kontroverser Themen von allen Seiten noch etwas Raum zu geben, hier ein neues Thema:

Petition gegen ABS-Pflicht bei Neumotorrädern

Ja, finde ich gut.

Nicht, dass ich ein Motorrad ohne ABS fahren würde, aber welchen Sinn macht es, alle Neumotorräder pflichtweise mit ABS auszustatten? Der Markt wird das schon so regeln, dass bei allen Motorrädern, wo es Sinn macht, auch ABS verfügbar sein wird.

Um Missverständnisse zu vermeiden die Kernaussage der Initiatoren:

---------

es gibt tatsächlich motorradfahrer, die ohne diese unterstützenden systeme motorrad fahren. möchten.

denen es dabei nicht darum geht, zu behaupten, die käuflichen abs-systeme zum beispiel seien technisch unzureichend.

& auch nicht um den vergleich der bremswege, wie sie mit oder ohne abs zu erreichen sind. nicht darum, ob unter günstigen bedingungen ein abs-frei gebremstes motorrad früher zum stehen kommt. oder darum, dass eine elektronisch tastende bremse bei bremsungen mit reibwertsprüngen, womöglich noch auf nasskalter fahrbahn, das wohl effektivere system ist.

so wie auch zugestanden wird, dass eine traktionskontrolle die motorenleistung mit hoher effizienz an das übertragungsvermögen des reifens anzupassen in der lage ist. auch hier interessiert nicht der vergleich mehr oder minder aufwendiger & systeme. ohne belang ist, dass vereinzelt fahrer auf höchstem (rennsportniveau) ohne einsatz eines solchen systems schneller aus der kurve kommen.

um all das geht es nicht.

sondern darum, selbstbestimmt auf die schnauze zu fallen zu dürfen.

dinge wie die bauart des motors, der unter einem wummert, brabbelt oder kreischt, der treff mit den kumpels, das ungepflegte benzingespräch, der wind, der einem um die nase weht – all dies ist an manchen tagen schön wichtig, aber letztendlich aufs ganze gesehen, doch nur beiwerk.

ein bestandteil des motorradfahrens ist die sportliche auseinandersetzung mit dem motorrad, seiner fahrdynamik, den physikalischen möglichkeiten, den begrenztheiten. der auseinandersetzung mit den eigenen fähigkeiten, ihrer entwicklung.

sie zu trainieren, sie ehrgeizig zu verbessern, darum geht es. ob auf der landstrasse oder dem rundkurs. wo auch immer.

den gasgriff feinfühlig zu bedienen, mit stützgas in die kurve zu gehen, noch in schräglage früh das gas aufzuziehen, den schmalen grat der reifenhaftung zu kontrollieren - das ist es doch, was einen gutteil des reizes am schnellen motorradfahren ausmacht.

in diesem sinne ist der einsatz einer traktionskontrolle zutiefst unsportlich.

& wenn es um den vergleich mit anderen geht, sogar unritterlich.

& auch das bremsen, zugegebenermassen keine immer ganz leichte übung, lässt sich durchaus trainieren.

es ist ein hoher anspruch, den man als fahrer zu erfüllen hat. um so grösser die befriedigung, wenn man es beherrscht. auch in der not.

um auch das klipp & klar zu sagen: es geht nicht um die behauptung, fähiger zu sein als ein elektronisch geregeltes system. auch nicht darum, den fahrerischen überflieger zum mimen.

sondern darum, die eigenen unzulänglichkeiten auszuhalten, sie im rahmen der persönlichen machbarkeiten zu verbessern.

(...)

--------------

Hier schließt sich ein bischen der Kreis zur Helmpflicht...;)

Beste Antwort im Thema

Um dieser dussligen Diskussion pro/kontra ABS und ich bin so ein geiles Tier auf der Bremse, das ABS brems ich locker aus den Boden zu entziehen, mal ein paar Überlegungen.

A) es steht außer Frage - die sicherste Methode, gefährliche Bremsmanöver zu umgehen ist die vorausschauende Fahrweise. Da sagt ja auch niemand was dagegen, ist einfach so.

B) Optimale Bremsmanöver ohne ABS und ohne Schnauze-Fall gelingen nur sehr geübten Bremsern unter optimalen Bedingungen. Bei suboptimalen Bedingungen oder wechselnden Bedingungen liegen selbst GP-Profis oft genug auf dem Nuschel.

C) Optimale Bremsmanöver gelingen jedem Dödel mit ABS, wenn er zuvor einige Male bewusst volle Lotte in den Bremshebel gelangt hat, um den Regelbereich je kennengelernt zu haben. Dann traut er es sich nämlich auch im Gefahrenfall.

 

Und genau hier liegt der Vorteil des ABS. Dem eiligen Biker (und auch dem nicht eiligen, StVO-konformen und vorausschauendem Warnwesten-Träger) die Sicherheit zu geben, im Notfall ohne Gedanken an Überbremsung und Bodenkontakt blind und voll in die Eisen langen zu können und somit Bremsweg zu gewinnen. Dass konzeptbedingt das eine Bike mit ABS unter optimalen Bedingunen dem ohne ABS nur wenig überlegen ist, ist völlig normal. Ein frontlastiger SSP mit Überschlagsgefahr hat hier gegen ein Tourenschiff mit vielleicht 55% Fahrzeuggewicht auf dem Heck einfach schlechtere Karten, da weniger Anpressdruck auf dem Vorderrad. Daher sind die Bremswegunterschiede unterschiedlicher Bikes völlig irrelevant bezüglich der Effektivitätsbeurteilung des ABS.

 

Noch nicht überzeugt, weil ja ach so einTier auf der Bremse?

Gut, also Messwerte!

Aktuelle Ausgabe Motorrad, Alpenmasters, Top-Tester Schwers an der Bremse. Bremsmessung bergab am Stilfser Joch mit Reibwertsprüngen, Verzögerung von 75km/h auf 25 km/h. Einziges Bike ohne ABS (GSR750) benötigt 29,0 Meter. Schlechteste ABS-Maschine (Z1000SX) 27,4 Meter (Problem Stoppie-Neigung, nicht etwa Vorderrad-Überbremsung, somit leicht beherrschbare Komplikation gegenüber dem Vorderrad-Rutscher). Bestes Bike (Aprilia Dorsoduro/BMW K1600GT) 24,3 Meter.

 

Gut bemerkt, ich hab ja vorhin von unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten geschwätzt, also immer noch nicht überzeugt?

Besagter Toptester erreicht nach mehreren Bremsungen mit der BMW K1300 S, einem Bike für Gewaltbremsungen wie geschaffen, einen Bremsweg 100 auf 0 von 36,7 Metern - fantastisch. Dann aber Bremsung mit aktiviertem ABS aus dem Stand 36,5 Meter. Wie gesagt - Profi, optimale Bedingungen, mehrere "Tastversuche".

Übrigens, weil wir bei Messungen waren. Die BMW S1000RR schaft in allen Messungen der Motorrad einen Bremsweg von 41-42 Metern, hat die Motorad-News vielleicht im Regen getestet? Da stehen für das SSP-Bike 48,8 Meter auf der Uhr (Quelle Motorrad 22/2010).

 

Übrigens, meine Bikes haben KEIN ABS. Ob ich unter Optimal-Bedingungen den Wert der S1000RR aus den Regenmessungen schaffe, wage ich echt zu bezweifeln.

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137 Antworten
am 8. Juli 2011 um 10:15

Mönsch Lew ... du buddelst des nur immer aus das sich die Leut hier die Köpf einschlagen, gell? :D

am 8. Juli 2011 um 10:33

Nix da.. wenn schon denn schon.

 

Bremsenverbot für alle.

 

Die Dinger heißen schließlich Fahrzeug und nicht Anhaltzeug.

 

Kauft ja auch keiner um damit rumnzustehen..

 

..oder....

 

naja, Harleyfahrer vielleicht... *Kopfkratz

am 8. Juli 2011 um 10:39

Wie war das noch mit dem Spruch :confused::rolleyes:  "Wer bremst, verliert" :D Fragt sich nur, was man verliert :rolleyes: hmmmmm......

am 8. Juli 2011 um 12:00

Hätte er sich nicht ne etwas weniger unglückliche Url für die Homepage aussuchen können...

Am besten finde ich die BMW-Variante mit dem deaktivierbaren ABS. (Geht aber auch nur bei der Dakar und jetzt bei der S1000, oder?) Das wäre mal ein schönes Gesetz, Anbieterpflicht zur Option auf eine Modellvariante, bei der sich alle elektronischen Assistenzsysteme im Betrieb deaktivieren lassen. Und zwar einzeln und radweise! (Seit ich 18 bin, kann ich ja nicht mehr mit rutschendem Hinterrad anhalten. *sniff*)

ich fordere eine leistungsbegrenzung auf 34 ps. reicht vollkommen und damit hätte der höher-schneller-weiter-zwang ein ende.

ausserdem wäre eine anschnallpflicht angebracht.

Was ich gerne hätte wäre eine "selbstverpflichtung der Hersteller" für alle Modelle ein OPTIONALES ABS anzubieten und es doch dem Kunden zu überlassen ob er eins will oder nicht bzw. ob er es für dieses oder jenes Modell als sinnvoll erachtet oder nicht.

Es nervt wenn manche Motorräder NUR mit ABS kommen und bei anderen wird gesagt das sei ein Sportgerät und deshalb gibts keins weil das ja eh keiner will...

Damit wäre allen geholfen und es bräucht auch keine Gesetze... Aber auch Selbstverpflichtung bei Herstellern ist so eine Sache. Gabs da seit der 250 km/h abregelung bei PKW überhaupt noch eine? Gäb bestimmt wieder genug Hersteller die dabei nicht mitmachen, z.B. weil sie ja fast nur Sportgeräte herstellen und natürlich selbst am besten Wissen was ihre Kundschaft will (nach Österreich schiel).

am 8. Juli 2011 um 14:05

@slv rider

Bitte Ironie Tags dran machen, gibt Leute, die sowas ernst nehmen.

@Marodeur

Klingt grundlegend gut. Aber mit den 250km/h nennst du ja sofort das beste Gegenbeispiel, was für Scheiß dabei raus kommen kann, wenn sich Hersteller selbstverpflichten. Darunter muss ich ja auch grade leiden, bis eine Lösung für dieses Problem gefunden wurde.

Bei dir stell ich mir die Frage warum sie bei 250 gedrosselt haben. Bei ihren Fireblades machens das ja auch nicht und die Konkurrenz aus Japan in diesem Sektor (ZZR1400) machts auch nicht (ok, grad nochmal geschaut, die begrenzen bei 298 ^^)

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur

Was ich gerne hätte wäre eine "selbstverpflichtung der Hersteller" für alle Modelle ein OPTIONALES ABS anzubieten und es doch dem Kunden zu überlassen ob er eins will oder nicht bzw. ob er es für dieses oder jenes Modell als sinnvoll erachtet oder nicht.

Und dies staatlich subventioniert: Wenn der Kunde eine Maschine mit ABS wählt, dann zahlt ihm das der Staat oder zumindest einen ordentlichen Zuschuss.

Dafür wäre ich - und meine es ernst.

Wenn Partikelminderungssysteme gefördert werden weil man »der Umwelt etwas Gutes tut«, wieso dann nicht auch aktive Sicherheitseinrichtungen fördern?

Dort würde ich Steuergelder jedenfalls sinnvoller investiert sehen (in ABS) als in irgendwelchen mit Steuergeldern finanzierten Denkmälern welche ich mir sowieso nie anschauen kann da sie sonstwo in der Pampa stehen.

Beispiel Yamaha (UVP von der Website:

XJ6 € 6.495,-

XJ6 mit ABS € 6.895,-

400 Euro vom Staat, dafür evtl. mehrere 1000 Euro weniger Belastung für die (gesetzlichen) Krankenkrassen. Schließlich soll doch der ABS-Zwang zur Senkung der Unfallzahlen beitragen?

Grüße, Martin

Kurz und knapp:

So lange man ohne ABS einen kürzeren Bremsweg wie mit ABS realisieren kann, so lange kann ABS auch nicht zur Pflicht werden. Und noch geht das!

Gruß

Frank

am 8. Juli 2011 um 15:42

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA

So lange man ohne ABS einen kürzeren Bremsweg wie mit ABS realisieren kann, so lange kann ABS auch nicht zur Pflicht werden. Und noch geht das!

Du darfst nicht immer 20 Jahre alte ABS-Systeme zum Vergleich her nehmen.

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur

Bei dir stell ich mir die Frage warum sie bei 250 gedrosselt haben. Bei ihren Fireblades machens das ja auch nicht und die Konkurrenz aus Japan in diesem Sektor (ZZR1400) machts auch nicht (ok, grad nochmal geschaut, die begrenzen bei 298 ^^)

Die Frage hab ich an Honda in nem halbstündigen Telephongespräch auch gestellt. Ausdrückliche Antwort vom deutschen Testfahrer: Der Sicherheit wegen und ehe es vom Staat zwangsverordnet wird lieber so, außerdem könne man ja ohnehin nirgends schneller fahren. Da kannste nur noch mit'm Kopf schütteln.

@ Wraithrider

Und Du solltest a.) Bremsen lernen und b.) auch mal ein Motorrad ohne ABS fahren, bevor Du hier überhaupt mitredest! :rolleyes:

Gruß

Frank

Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider

Du darfst nicht immer 20 Jahre alte ABS-Systeme zum Vergleich her nehmen.

Brauch er ja auch nicht.

BMW S1000RR ABS vs. KTM Super Duke ohne ABS ;)

http://www.gaskrank.tv/tv/werkstatt/bremsvergleich-12528.htm

Der kleine Fiat ohne ABS kommt auch schneller zum Stehen als mein T4 mit ABS... Hat der Fiat jetzt was gewonnen?

Ich glaube nicht - schließlich hat er keinen »Stoppie« gemacht. :)

Zurück zum Ernst der Lage. Man kann das Video auch anders auslegen: Während man mit ABS noch um das Hindernis herumfahren könnte würde man mit der Duke auf dem Vorderrad rollend ohne Möglichkeit zur Korrektur reinfahren.

Grüße, Martin

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