Parkstreifen ist "plötzlich" Gehweg oder ähnliches?
Hallo,
seit Jahren parke ich - ca. 6-12 mal - in meiner nächsten Kleinstadt, an der Ortsausfahrtsstraße. Von hier aus bin ich in 5 Minuten in der Innenstadt und in ca. 10 Minuten bei meinem Hausarzt.
Die Parkstelle ist ein breiter geteerter Gehweg. ich parke mein Auto auf dem Gehweg, neben dem Bordstein, sodaß neben dem Auto bequem ein Kinderwagen durchpasst.
Neben dem Boardstein auf der Straße ist schon viele Jahre ein Fahrradstreifen (weiße Markierung, Fahrradsymbol).
Heute dort geparkt, als ich zurückkam hing ein Zettel vom Ordnungsamt am Scheibenwischer, ich hätte eine Ordnungswidrigkeit begangen.
Ich soll von eine Kontaktaufnahme absehen.
Zunächst habe ich nach Parkverbotsschilder gesucht. Keine gefunden. Auch keine anderen Verbotshinweise.
Danach habe ich gesehen, daß jetzt auf dem Gehweg Symbole/Aufmalungen angebracht sind.
Ich habe jetzt im Netz nach solch einen Symbol gesucht, aber das dort angebrachte habe ich nicht gefunden.
Es geht in die Richtung des Verkehrszeichens "Spielende Kinder" allerdings ohne Ball und ein sehr breites Symbol mit beiden Beinen auf dem Boden.
Auf dem "Parkstreifen" parkten bisher ca. 7 - 10 Fahrzeuge, da ist das Symbol drei mal angebracht.
Kennt sich hier jemand aus, hätte der Gehweg deutlicher gekennzeichnet sein müssen/werden ?
Danke
+
Gruß Hajooo
129 Antworten
Es ist richtig so, Autos haben auf dem Gehweg nix zu suchen. Ich weiß nicht wie oft wir mit unserem Zwillingskinderwagen runter auf die Straße mussten, weil wieder jemand meinte, 50cm Restgehweg seien doch genug.
Übrigens sind es nicht die SUV, die das Problem waren, sondern allem voran die Firmenlieferwagen, welche mit nach Hause genommen wurden. Bevorzugt dann noch die mit dem langen Radstand.
Das ganze ist doch ein hausgemachtes Problem. Jahrzehnte lang war das Auto das Fortbewegungsmittel und diesem wurde auch in den Städten Vorrang eingeräumt. Auf einmal findet dann ein Umdenken in der Politik statt und die Bevölkerung soll das dann so einfach mit machen. Das funktioniert aber nicht so einfach. Man kann nicht einfach so sein leben umstellen weil es der Politik so gefällt. In Hamburg sind sie da zum Beispiel ganz groß drin was den Autoverkehr angeht. Erst hatte der Autoverkehr Vorrang und jetzt auf einmal wird er verteufelt und alle sollen auf den ÖPNV umsteigen. Gleichzeitig haben sie Umland und in den Randbereichen der Stadt auch noch die Park and Ride Parkplätze kostenpflichtig gemacht. So durfte man sich nicht nur die teure Fahrkarte kaufen sondern auch noch Geld dafür bezahlen sein Auto los zu werden. Gleichzeitig fehlen weiterhin die Alternativen. Sobald man einen Fuß aus der Stadt setzt war es das mit dem tollen ÖPNV. Kumpel von mir fährt jeden Tag aus den Randbereichen der Stadt aufs Land zur Arbeit. Wie soll er da hin kommen? Fliegen, beamen? Da ist nichts sonst. Das selbe hatte ich auch schon. Mit dem Auto habe ich 45 Minuten pro Tour gebraucht. Mit dem ÖPNV 1,5 - 2 Stunden wenn er überhaupt fährt. Die Leute die das alle betrifft können sich ja gerne mal alle Arbeitslos melden. Dann können wir hier zu machen. Denkt aber keiner dran.
Back to the Topic: Einfach bezahlen. Fürs nächste Mal weißt du es besser und suchst dir eine anderen Ort zum parken. Erlaubt war es noch nie. Toleriert wird es wahrscheinlich schon ewig.
Zitat:
@8848 schrieb am 6. Mai 2024 um 23:58:07 Uhr:
Zitat:
@SuedschwedeV70 schrieb am 5. Mai 2024 um 19:34:33 Uhr:
Der Anteil ich sag mal großer Autos zb SUV ist in den letzten Jahren gestiegen.Du meinst also, SUV = groß? Klar, 8 Meter lang, 2,5 Meter breit, 3 Meter hoch und 10 Tonnen schwer, inkl. Smart als Schlüsselanhänger...
Mein SUV ist 4,165 Meter lang. Gibt es Autos mit anderen Karosserieformen, die länger sind?
Das war ein bsp. um zu verdeutlichen das die Form der Autos sich in den letzten Jahten verändert hat.
Warum Du jetzt daraus so seinen Überspizten Polemischen Satz machst, erschließt sich mir nicht.
Versteh nicht warum Du dich angegriffen fühlst.
Weiter im Text habe Ich den Golf als vergleich genommen wie der sich in den letzten Jahren verändert hat.
Der Anteil der Bauform SUV ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen, das diese Form nun mal per se größer als ein Kleinwagen ala Smart ist leuchtet doch ein ,oder ?
Ich fahre im Ruhrgebiet eigentlich alles mit dem Auto wo ich hin muss, ÖPNV lehne ich ab.
Trotzdem bekomme ich es hin, ordentlich zu parken, ohne Gehwege zu benutzen. Ab und an zahl ich halt in der Stadt ein Parkhaus oder lauf 100 Meter. Das klappt selbst in Berlin oder Hamburg wenn man denn will.
Ne Bekannte von uns kann zB ihre Tochter nicht aus der Schule abholen, da sie auf den Rollstuhl angewiesen ist und die 600 Meter so zugeparkt sind das sie einfach nicht durchkommt. Da stellt sich die Frage was wichtiger ist, direkt vor der Tür parken oder auf andere Rücksicht nehmen.
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Das Thema "Augenmaß bei der Ahndung von Gehwegparkern" hat zugegeben viele Seiten. Neben Leuten, die wirklich aufs Auto angewiesen sind, gibt es gerade in Innenstädten auch viele Autos die tatsächlich nur 1-2 Mal pro Woche genutzt werden. In einigen Wohnstraßen stehen diverse Campingbullis, die so gut wie nie bewegt werden. Jeder hat mehr oder weniger seine Berechtigung. Dass das in engen Wohnstraßen mit Reihenbebauung zu Konflikten führt ist klar. Das eigene Grundstück grenzt mit 9m an die Straße, die Bewohner verfügen aber über 3 Fahrzeuge die vor dem eigenen Haus gar nicht stehen können.
Gleichzeitig muss man das Thema aber auch aus der Warte von Menschen sehen, die den Gehweg benutzen möchten bzw. müssen. Wo man mit dem Kinderwagen vielleicht noch gerade so auf die Straße ausweichen kann, wird es für Rollstuhl-/Rollatornutzer schon unmöglich über den Kantstein oder zwischen den Fahrzeugen hindurchzukommen. Der Falschparker hat vielleicht genug Platz gelassen, damit ein Rollstuhl passieren kann. Was passiert aber, wenn Müllabfuhr ist und die Gehwege mit Mülltonnen weiter eingeengt werden. Geparkte Fahrräder sind ein ähnliches Problem. Radfahrer können ihr Rad im öffentlichen Raum nur auf dem Gehweg abstellen. Natürlich sollte man an einer Engstelle des Gehwegs mit Falschparker kein Fahrrad parken, aber wer nimmt denn beim Parken des Autos auf dem Gehweg Rücksicht, wenn am Zaun schon ein Fahrrad steht?
Für die oben genannten Gehwegnutzer sind das auf jeden Fall unnötige Hindernisse und Gefährdungen bzw. Umstände, die die Mobilität erheblich einschränken. Glaubt mir, ich spreche da als ehemaliger Zivi in der Schwerstbehindertenbetreuung aus Erfahrung. Selbst wenn man nun versucht ist zu sagen, dass man als Rollstuhlfahrer nicht in so eine Gegend ziehen sollte, muss man sich aber auch fragen, warum man mit Auto in eine Gegend zieht, in der man sein Auto nicht legal parken kann. Übrigens muss ein Rollstuhlfahrer selber gar nicht in so einem Viertel wohnen. Vielleicht arbeitet er dort oder möchte dort jemanden besuchen. Dazu hat er jedes Recht und auch das Recht die vorhandenen Wege möglichst uneingeschränkt nutzen zu können.
Genau so.
Zitat:
@lenny77 schrieb am 7. Mai 2024 um 14:24:18 Uhr:
Wo man mit dem Kinderwagen vielleicht noch gerade so auf die Straße ausweichen kann,...
...und sich dann dort von Autofahrern anpöbeln lassen muss weil man es als Fußgänger wagt, deren Hoheitsgebiet zu nutzen.
Aber interessant, wie immer wieder das Gehwegparken gerechtfertigt wird ("wo sollen denn die armen Stadtbewohner ihr Auto lassen"😉. Aber wehe ein Radfahrer wagt es, trotz vorhandenem, aber dank Schlaglöchern und Baumwurzeln kaum benutzbaren, Radweg auf der Straße zu fahren. Dann ist im Nachbarthread aber mal wieder der Teufel los.
Wo es keine Parkplätze gibt kann es halt auch keine Autos geben. Entweder man mietet sich in ein Parkhaus ein, steigt auf andere Mobilitätsformen um oder sucht sich ein Zuhause mit Parkplatz.
Den Gehweg mit dem eigenen Auto zu blockieren, dafür gibt es kein Recht.
Stimmt schon. Aber problematisch, wenn Parkplätze nachträglich abgeschafft werden. Wenn es von Anfang an keine gibt, wie in manchen Neubaugebieten zB in Freiburg, dann kann man sich als Hauskäufer oder Mieter darauf einstellen. Das ist fair. Alles andere nicht.
Richtig. Und in den engen Straßen mit Altbauten, die sogar den WK 1 überlebt haben, war sowas einfach nicht vorgesehen.
Ist keine wirkliche Antwort, aber man kann auch ein bisschen um Verständnis werben.
Wenn ich mir ein neues Haus bauen/ eine neue Eigentumswohnung kaufen kann,ist meistens schon die Stellfläche oder TG in der Planung enthalten. Viele finden den Altbaucharme mit hohen Decken geil, da gibt's meistens nix in der Nähe. Und ja - viele Stellen auch um auf Fahrrad, ÖPNV oder CS. Wandel braucht halt seine Zeit.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 7. Mai 2024 um 18:36:11 Uhr:
Stimmt schon. Aber problematisch, wenn Parkplätze nachträglich abgeschafft werden. Wenn es von Anfang an keine gibt, wie in manchen Neubaugebieten zB in Freiburg, dann kann man sich als Hauskäufer oder Mieter darauf einstellen. Das ist fair. Alles andere nicht.
So wie im Falle des TE. Da waren nie Parkplätze. Das Falschparken wurde nur jahrelang nicht geahndet.
Bislang war das an den geduldeten Stellen halt immer ein Kompromiss. Heutzutage, wo alles eingeklagt und verklagt wird, tut sich das kein Stadtoberer diese Verantwortung mehr an. Da wird nach Vorschrift verfahren und fertig.
Ich finde halt befremdlich, wie hier immer extrem polarisiert wird. So etwas wie vermittelnden gesunden Menschenverstand scheint es nicht mehr zu geben.
Klar - man soll keine Gehwege zuparken. Da gibt es sicher extrem rücksichtslose und egomane Zeitgenossen. Andererseits gibt es auch genug Bewohner innerstädtischer Gebiete, denen man nun aus politischen Opportunitätserwägungen die Parkplätze nimmt - teilweise ältere Leute und Familien, die nicht einfach einen anderen Parkplatz finden oder deswegen umziehen können. Ein Auto ist für fast alle Bundesbürger immer noch ein teurer Investitionsgegenstand, der halt untergebracht werden muss. Radikale Ideologie ist da nicht unbedingt angesagt.
1980 lt. KBA 23 Millionen zugelassene PKW
60.680. 636 im Januar 2024
Und wieviel % Fläche zum Parken kam in der Zeit dazu?