OM605 rasselt nur bei bestimmter Drehzahl
?Hallo zusammen,
leider habe ich das Problem, dass mein C 250 D mit dem 113PS Motörschen bei ca. 900-1200 Umdrehung ein schepperndes Geräusch von sich gibt.
Meines Erachtens liegt es am defekten Kettenspanner(hoffentlich).
Ich habe beriets den neuen Kettenspanner besorgt, bin mir aber nicht sicher wie der eingebaut wird?
Motorstellung? Kettenspanner zerlegen? Mit Ölbefüllen?
Hat vielleicht einer von euch WIS Auszug bzgl. Einbau-Ausbau?
VG
camur66
9 Antworten
Hallo Oekorenner,
danke fuer dein Beitrag. Ich würde zuerst mit dem Kettenspanner anfangen. Bin mir wie gesagt nicht sicher wie man es fachgerecht einbaut.
Gibt es seitens MB bestimmte vorgaben?
LG
Mein C180 rasselt seit 27 Jahren im niedrigen Drehzahlbereich. Wie ich hier erfahren habe, liegt das an einem (intakten) Nockenwellenversteller. Nur für den Fall, dass du den noch nicht in Betracht gezogen hast.
Hallo,
zum Ausbau des Kettenspanners den Motor auf Zünd-OT 1. Zylinder stellen.
Das heißt Markierung OT an Kurbelwelle und gleichzeitig Nockenwellen so, dass beide Ventile erster Zylinder zu sind.
Auf dem Zahnrad der Einlassnockenwelle gibt es einen Körnerpunkt, den man durch den Öleinfülldeckel sehen kann, dieser zeigt den Zünd-OT erster Zylinder.
Ich würde aber noch mit dem eingebauten Kettenspanner den Ventildeckel abbauen und mir die Steuerzeiten ansehen
Auf den Nockenwellenzahnrädern sind Markierungen, die müssten sich bei Zünd-OT Zyl 1 innen auf halber Höhe gegenüberstehen.
Beide Nockenwellen und Lagerböcke haben von oben sichtbare Markierungen, die müssen fluchten.
Die Einlassnockenwelle kann in dieser Stellung mit einem Haltestift von hinten durch den Nockenwellenlagerbock fixiert werden, das entsprechende Loch sollte in dieser Stellung auch passen. Eine Abweichung vom OT der Kurbelwelle zeigt, ob die Steuerkette gelängt ist. Mit einem eingesetzten Fixierstift siehst Du die Kettenlängung in Grad Kurbelwinkel. Aber immer nur Kurbelwelle vorwärts drehen, sonst ergibt das Blödsinn, die ziehende Seite der Kette muss stramm sein.
Wenn der Zylinderkopfdeckel für die Kontrolle der Stellung der Nockenwelle abgenommen ist kannst Du auch gleich das Nockenwellenrad auf Verschleiß begutachten. Wenn z. B. die Kette bereits stark gelängt ist lässt sie sich bei eingebautem Kettenspanner oben mittig vom Kettenrad ein Stück abheben weil die Kettenteilung nicht mehr stimmt.
Vergleichswerte sind hier allerdings schwer anzugeben.
Mit einer Lampe kann auch der sichtbare Teil der Spannschienen begutachtet werden.
Vor dem Einbau muss der neue Kettenspanner mit Motoröl gefüllt werden damit das Öl schon beim ersten Start den Spanner dämpft.
Dazu stellt man ihn in eine passende Dose, füllt diese bis über den Bund am Sechskant des Spanners mit Öl und drückt ihn im Öl stehend langsam bis zum Anschlag zusammen. Das geht sehr gut unter einer Standbohrmaschine, eine Schraubzwinge schafft das auch. Nach 7 bis 10 Hüben sollte der Spanner sich gefüllt haben, dann lässt er sich nur noch ganz langsam und mit viel Kraft zusammendrücken. So ist er einbaufertig.
Kettenspanner an Zylinderkopf 80Nm
Ähnliche Themen
Zitat:
@philly82 schrieb am 2. Februar 2022 um 13:09:56 Uhr:
Mein C180 rasselt seit 27 Jahren im niedrigen Drehzahlbereich. Wie ich hier erfahren habe, liegt das an einem (intakten) Nockenwellenversteller. Nur für den Fall, dass du den noch nicht in Betracht gezogen hast.
Der Spritzversteller am Om 601 eines Sprinter 902 machte Geräusche (Laufleistung >400.000km).
Das Geräusch wäre aber mit "Rasseln" nicht zutreffend beschrieben, sehr lautes Klapper oder Schlagen traf es eher.
Der Spritzversteller arbeitet mit zwei Gewichten, die durch Fliehkraft auf einer geschliffenen Bahn nach außen gedrückt werden und dadurch die beiden Gehäuseteile gegeneinander verdrehen.
Ab mittleren Drehzahlen liegt der Versteller am Früh-Anschlag (auf dem Bild ist die Verfärbung durch Vergütung erkennbar). Zwei Federn drücken den Spritzversteller zurück an einen Spät-Anschlagpunkt, dieser wird durch den Umfang der Gewichte realisiert.
Bei meinem Exemplar hatten sich die Federn etwas in die beiderseitigen Federaufnahmen eingearbeitet, dabei selbst etwas Material verloren und der Spritzversteller war dadurch aktuell nicht mehr ausreichend vorgespannt. (erstes Bild ist nicht meiner, Zähne sehr verschlissen).
Am ausgebauten Spritzversteller konnten die Gehäuseteile mit der Hand gegeneinander verdreht werden und das schlagende Geräusch wurde erzeugt.
Die Einzelteile des Spritzverstellers haben eine erhebliche Masse und dadurch wird bei Schlägen dann auch erheblich Energie freigesetzt. Die häufigen kräftigen Schläge bringen sicher Verschleiß am Spritzversteller selbst und an der Steuerkette.
Der erzeugte Krach ist alarmierend und ich glaube nicht, das man damit bedenkenlos viele Kilometer fahren würde.
Ich habe aus einem vergüteten Bolzen zwei Federbeilagen gedreht. Da diese Beilagen mit einem Stiftende in die Feder greifen können die unterlegten Federn nicht von der Fliehkraft aus den Führungen gedrückt werden (nur Beilagscheiben wäre hier zu gefährlich).
Gruß
Pendlerrad
Hallo,
bevor Du den Kettenspanner tauschst, würde ich folgendes testen:
Motor anlassen, Motorhaube öffnen. Lege die Hand auf den Dämpfer
der Riemenspanneinrichtung. Nun den Motor auf 1800-2000 Upm bringen
(am Gaszug). Nun loslassen. Der Motor tourt ab.
Falls bei der aufgelegten Hand dabei Vibrationen zu
spüren sind, gibt es einmal die Möglichkeit, daß das obere Befestigungsauge
des Riemendämpfers ausgeschlagen ist, zum anderen kommte der Hebel der
Spannvorrichtung infrage, der Spiel im Befestigungsauge hat. Diese Geräusche
kommen zwischen 900 und 1300 Touren. Ausschließen kannst Du das auch, wenn Du
kurzzeitig den Riemen abnimmst, den Motor laufen läßt und den Umdrehungsbereich
durchläufst ( 900-1500 Touren).
Allzeit Gute Fahrt !
Vielen Dank für die ausführliche Antworten.
Dann versuche ich am besten zuerst die vorgewchlagene Methode von @54sunray.
Also, kurzer Zwischenstand… ich habe den Riemenspanner(dämpfer) gelöst und gas gegeben. Siehe da der Geräusch ist weg. Der Dämpfer wurde aber vom Vorbesitzer erst letztes Jahr getauscht?! Das wegen hatte ich es als Fehlerquelle ausgeschlossen. Danke für eure Hilfe!
Hallo,
ok, das ist ja schon mal was. Nun, glauben wir mal dem Vorbesitzer, daß der Dämpfer getauscht
wurde. Dann liegt die Ursache am Hebel der Spanneinrichtung. Dort gibt es zentral ein
Befestigungsauge, das mit Sintermetallblech ausgekleidet ist. Dort ergibt sich Spiel und
der Hebel muß neu. Besonders bei höherer Laufleistung kommt das vor.
Den Dämpfer kann man auch mit der Hand prüfen, wenn man die obere Schraube rausnimmt.
Dämpft es noch gut beim Drücken und Ziehen, kann der Dämpfer bleiben.
Weiter geht's.
Allzeit Gute Fahrt!