Oldtimer / Youngtimer als Erstwagen ?
Hallo Liebe Community ich bin 18 und mache demnächst meinen Führerschein und kenne mich kaum mit Autos aus eigentlich 0 aber ich fand schon immer Oldtimer besonders die Ami Autos alias Muscle Cars total "schön" mich haben so neuwagen nie angesprochen und wollte einfachmal erfahrene Leute fragen was die nachteile sind oder vorteile wenn ich mir als erstauto einen Old/Youngtimer zulege wie zb.
-Chevrolet Impala SS 327cui V8
-Ford Mustang 302 1967
-Chevrolet Camaro 1969
besonders angetan bin ich vom -Chevrolet Chevelle Malibu 1968
auch wissen möchte ich anschaffungskosten oder andere vorschläge ähnlicher Autos. ich bin bereit alles zu lernen was zu so einer anschaffung nötig ist vom meinem Budget bin ich noch nicht sicher da ich momentan nicht viel geld zur verfügung habe aber der kauf des autos kann noch 1 jahr warten aber bis dahin möchte ich alle nötigen infos sammeln.
mfg. Nick
Beste Antwort im Thema
Moin,
Zuerst einmal eine gute Nachricht - klar kann man mit diesen Autos auch heute und sogar im Alltag fahren. Das geht. Insofern ist deine Idee nicht komplett daneben.
Kommen wir zum ersten Nachteil. Soziale Akzeptanz - wenn du mit so einem Auto ankommst hält man dich für einen Bekloppten mit zuviel Geld, selbst wenn das nicht der Realität entspricht. Im Kopf deiner Mitmenschen ist so ein Auto in jeder Hinsicht teuer, es verbraucht viel, es kostet viel, es muss viel Repariert werden und es ist eh nix für einen jungen Menschen. Sowas kann einem Probleme bereiten, die dir vielleicht nicht so bewusst sind und teilweise nicht mal deinen Mitmenschen wirklich bewusst sind, obwohl sie diese Verursachen. Ich spreche da durchaus aus Erfahrung, denn meine Wahl von Mercedes W126, 124, Fiat X1/9 oder Porsche 924 hatte entsprechende Folgen und dumme Kommentare als Folge. Meistens sind das zwar Vorurteile, aber mit Objektiven Fakten mag sich diesbezüglich eh niemand beschäftigen.
Ein weiterer Punkt mit dem du dich auseinander setzen musst ist die Anschaffung eines solchen Fahrzeugs. Grade die stärkeren Modelle, tatsächliche Muscle Cars und Fahrzeuge in gutem Zustand sind - eventuell mit Ausnahme des Chevys - ziemlich teuer, sie sind ähnlich wie viele Porsche und höher positionierte Mercedes vergleichbarer Baujahre mittlerweile Spekulations- und Anlageobjekte. Das heißt, günstig gibt es fast nur noch unattraktive Motorisierungen, Kernschrott (wobei der sich manchmal sehr gut tarnt), sehr unoriginale Fahrzeuge z.T. Mit zweifelhaften Modifikationen und Fahrzeuge mit z.T. schwerwiegenden aber versteckten Problemen. Der Rest ist meist ziemlich teuer, die Zeiten in denen man einen klassischen Mustang in verlebten, aber technisch guten Zustand unter 20.000€ finden konnte sind normalerweise vorbei, sowas wird heute eher überteuert als sogenannter Survivor oder Scheunenfund verkauft.
Dann sollte dir bewusst sein, dass du für den Kauf ein gutes Wissen über die Fahrzeuge brauchst - sonst wirst du beim eher kleinen Angebot fast zwangsläufig Schrott kaufen und viel Geld anschließend investieren müssen. Keine Ahnung zu haben und Oldtimer fahren zu wollen bedeutet entweder viel Geld zu haben, damit einen das nicht kratzt oder sehr stark aufs Glück zu bauen. Und KnowHow heißt hierbei nicht nur zu technischen Details sondern auch bzgl. Betrugsprävention. Du musst z.B. erkennen, ob der Motor überhaupt ins Auto gehört und der Richtige ist - da die US Hersteller ihrer Technik sehr lange die Treue hielten, kann sich in einem 67er 6-Zylinder Mustang auch mal ein 78er V8 Motor befinden. Wenn das Zulassungsfähig ist, halbe Miete drin, aber solche Swaps senken den Fahrzeugart ab und das musst Du erkennen können. Und natürlich musst du erkennen, ob dir jemand ein verunfalltes, gestohlenes oder sonst wie zweifelhaftes Auto verkaufen will - denn der Oldie- und speziell der US Markt ist mittlerweile eher EU weit und die Historie von Fahrzeugen deshalb schwer zu verfolgen.
Der nächste Punkt ist - wenn du keine Ahnung hast, dann bist du Werkstätten ausgeliefert und du kannst eine schlechte auch nicht von einer guten unterscheiden. Das geht im einfachsten Fall nur ins Geld, weil unnötig Teile gewechselt werden, z.B. ein Verteiler obwohl es vielleicht nur die Kappe getan hätte. Im Worst Case reparieren die ein Auto auf Dauer auch kaputt. Du musst wenigsten in der Lage sein zu beurteilen, ob das was die Werkstatt da macht oder machen will sinnvoll ist. Ansonsten sind wir wieder beim Fall - oder du musst entsprechend viel Geld haben.
Ein weiterer etwas unangenehmer Punkt ist, dass an einem alten Auto nunmal Dinge verschleißen und einfach mal kaputt gehen. Ein Kettenspanner, der 45 Jahre seinen Dienst erledigt hat, kann zu Recht im 46 Jahr sagen - ich geh jetzt in Rente, such dir nen neuen. Zwar gibt es die meisten Teile für nicht allzu exotische US Oldies relativ problemlos, aber es ist nicht einem Ausflug zu ATU erledigt. Einiges gibt es bei Spezialisten in DE, anderes bei Spezialisten irgendwo in Europa und anderes in den USA. Wo auch immer es das gibt - mit 1-4 Wochen Lieferzeit kann man da schonmal rechnen, läuft es blöd auch mal mit 8 oder 12, unangenehm wird dies dann, wenn das Auto deshalb nicht gefahren werden kann. Wie löst du dann deine Mobilitätsanforderungen - sprich kommst zur Arbeit usw.?! Darüber solltest du nachgedacht haben und im Idealfall eine Lösung besitzen.
Der letzte Punkt des Tages ist das Fahren ... Dir sollte bewusst sein, dass diese Fahrzeuge kaum Korrosionsschutz besitzen, was da ist kam nachträglich und das hat den Nachteil sich über die Jahre zu verpieseln. D.h. muss regelmäßig neu gemacht werden, es zieht Karosseriearbeiten nach sich und macht die Autos im Winter Korrosionsanfällig - zieht Kosten nach sich, viele Menschen Stufen den Wert eines im Alltag permanent genutzten Oldtimers niedriger ein, als den des kaum gefahrenen Garagenrennwagens. Und die Autos fahren sich anders - sie sind störriger, weniger komfortabel, haben weniger Fahrwerksreserven und auch weniger aktive wie passive Sicherheit. Du bist das Fahren mit hohem und breitem Grenzbereich gewohnt, eine Absicherung durch Traktionskontrolle, ESP und ABS - abgesehen vielleicht von einem Differential zur Traktionsverbesserung gibt es das alles nicht - das Fahrennist also sehr deutlich anders. Das Dumme dabei - das merkt man erst dann, wenn das Problem mal Eintritt - und dann kann es schnell zu spät sein und selbst wenn du heute sagst, Ach was soll mir denn passieren ... Ich Cruise ja nur rum damit. Die Frage ist, wie sieht das Samstags Abends mit Freunden im Auto aus, wenn man an der dritten Ampel von nem Polo GTI geärgert wird. Dann ist man vielleicht doch mal mit 70 unterwegs und hat dann einen sehr viel längeren Bremsweg als man dies gewohnt ist und schwubs ist was passiert.
Ansonsten ... Wenn man das alles organisiert, sich dahinter klemmt, was lernt ... Dann funktioniert so ein Auto wie jedes andere auch.
LG Kester
18 Antworten
Je nach Schadstoffeinstufung kann sowas aber auch teuer werden.
Ein 3,8 Liter V6-Motor ist ja prinzipiell noch klein für die Verhältnisse, kann aber bei ca. 25 € pro 100 ccm auch 950 Euro Kfz-Steuer im Jahr kosten, je nach Schadstoffeinstufung. Selbst bei rd. 15,70 € pro 100 ccm werden es rd. 600 € im Jahr.
Und es gibt ja noch größere Blöcke mit 5,7 Liter, die hauen dann richtig rein, das soll man nicht unterschätzen.
Maßgeblich ist die Schadstoffeinstufung in den Papieren, und wenn da bei der Einfuhr geschlampt wurde, steht Schadstoffklasse Null drin für höchsten Steuersatz, habe ich selbst schon erlebt bei meinem eigenen Wagen.
Natürlich wird das teuer, wenn der TE schon sagt dass er 18 ist (Versicherung!), keine Ahnung von Autos hat (Reparaturen) und allgemein wenig Geld hat. Da kann man ihm doch nur von den großen Motoren und allgemein von Amischlitten abraten (wenn man einen Ford Fiesta nicht als solchen betrachtet).
Moin,
Nun - das was man sich leisten kann hängt ja nicht nur von den Kosten, die ein Auto erzeugt ab, sondern auch vom Einkommen. Schaut man genau hin, kann sich ein Azubi im Friseurhandwerk vermutlich gar kein Auto ohne Hilfe leisten und ein Azubi zum mathematisch-technischen Assistenten direkt nen 3er BMW. Den Faktor kennen wir hier ja gar nicht. Und der eine sagt dazu ... Es ist OK wenn 60% des Einkommens für das Auto draufgehen, der nächsten kotzt ab, wenn es 20% sind. Das muss man halt ausrechnen und idealerweise sehr nüchtern entscheiden.
Was aber unterm Strich immer ne doofe Idee ist, Auto kaufen, bei irgendeinem Grund feststellen kann ich mir nicht leisten und es dann im Worst Case mit Wartungsstau oder Defekt verkaufen - dann bekommt man kaum was von seinem Geld zurück und muss von schmerzlich weniger Geld dann einen Ersatz beschaffen und 1000-2000€ die man dann schnell verloren hat, können auch bei Vernunftsautos sehr viel ausmachen.
LG Kester
LG Kester
ich werf mal opelz & fords der 70er & frühen 80er in den raum
grad diese fahrzeuge waren damals leicht amerikanisch angehaucht,sahen mitunter oft aus,wie zu heiss gewaschene strassenkreuzer 😁
komfort & performance sind natürlich einige hausnummern kleiner,dafür kosten & aufwände aber auch 🙂
aussehen könnte das z.b. wie ein opel ascona,rekord,commodore,diplomat (gabs sogar mit chevy small block),ford consul ,taunus oder granada
ford hatte in den 90ern nochmal die anwandlung,amerikanisches design in form des des grossen scorpios auf uns loszulassen,allerdings mit mässige erfolg
überseeoptik in miniaturformat gab es auch von vielen japanern,dazu auch einige mehr oder weniger brauchbare extras,motoren sind halt meist aber auch wieder viel kleiner
bekanntestes auto dieser zeit dürfte noch die celica sein,auch in amerika schon sehr lang keine unbekannte mehr
http://i.auto-bild.de/.../...dellhistorie-729x486-98a3460ba3634f21.jpg
is natürlich alles weit weg von deinen ideen,aber wenn du selbst noch nicht viel erfahrungen mit so oldies hast,vielleicht doch einen blick wert
klar is ein brabbelnder V8 klasse,manch einer freut sich aber auch schon über das schnurren seines V4 motors im taunus & is schon selig
fakt is aber auch,dass selbst die von mir erwähnten autos mittlerweile recht selten sind,selten verschenkt werden & noch seltener einfach so zum herrunter schrubben gedacht sind
aber gut,so ein hobby is zum teil auch eine glaubensfrage,ich habe da noch paar jahre mit meinen autos zeit dafür 🙂