Off Topic: Hilfsbereitschaft

Volvo

Oh Mann, muss wieder runterkommen (bin im Moment etwas emotional), darum schreibe ich jetzt hier in Motortalk, hat zwar nichts mit Volvo zu tun, jedoch mit dem Autofahren:

Komme gerade aus dem Fitnessstudio welches ich dreimal die Woche besuche. Fahre aus der Ausfahrt als linksabbieger und diese mündet in eine stark befahrenen Hauptstraße, welche an einem Gefälle liegt. Als linksabbieger gehts bergauf.

Bevor ich auf die Hauptstraße abbiegen konnte fährt ein japanischer Kleinwagen älteren Baujahres vor mir. Aus dem Wagen kam schwarzer qualm und er ruckelte. Ich konnte (weil der Wagen ja Vorfahrt hatte) mich hinter ihm einordnen. Nach ca. 20 Meter war ende Gelände, nichts ging mehr und der Wagen blieb stehen. Die Straße ist an dieser Einmündung einspurig, also blockierte er den Verkehr. Aus dem Wagen stiegen ein junger Mann (ich glaube türkischer Herkunft), eine junge Frau und zwei kleine Kinder. Die Frau und die Kinder gehen von der Fahrbahn weg auf den Bürgersteig. Der junge Mann versuchte mit dem Auto klarzukommen, es war aber klar da ging nichts mehr, eine braune Flüssigkeit (Öl mit Wasser?) lief unten aus dem Wagen und das Ding qualmte jämmerlich.

Ich machte die Warnblinkanlage an und blockierte die nachkommenden Verkehr, ging zu dem Fahrer und fragte ob ich helfen könne. Es war klar, der Wagen mußte ca. 150m bergauf an den Straßenrand geschoben werden, für einen alleine, ein sinnlosen unterfangen. Also begannen wir zu schieben.

Aber jetzt kommts:

Hinter mir war ein Hupkonzert erster Güte. Männer und Frauen meines Alters (mitte 40) aber auch jüngere saßen in ihren Kisten und hatte nichts besseres zu tun als Hupen. Zwei stiegen dann aus, und brüllten: "Fahr die Rostlaube weg".
Der junge Mann war zu aufgeregt und war am schieben, ich sagte "Geht nicht, helf mit schieben anstatt hier rumzubrüllen, dann gehts schneller". Die beiden gingen wieder zurück ins Auto und hupten weiter. 🙁

So viel Egoismus und Ignoranz habe ich noch nie gesehen. Ich habe kurz vorher tonnenweise gestemmt und war ausgepowert, aber in so einer Situation ist es doch selbstverständlich zu helfen.

Oh Mann, armes Deutschland. 🙁

104 Antworten

wie jetzt

noch nie gehört das beide haende beim fahren, ausser man will schalten.... am lenkrad bleiben muessen 😁

da is dann kein platz mehr zum grüssen

greetz
matthias

Ja nee, Eeierfanta, ich meinte jetzt mehr, dass Du hier einen Zusammenhang zwischen der Nationalität der Betroffenen und dem assigen Verhalten der Menge zusammengestellt hast! DAS fand ich überzogen! Ansonsten geb ich Dir ja Recht, dass die meisten sich da dämlich aufgeführt haben! Aber diese Leute wird es immer geben... wer würde sonst die ganzen Klingeltöne runterladen und in Talkshows gehen?

Ach ja: Die meisten Autofahrer sind sehr nett! Außer ein Volvo Kombi, der auf der A 7 (Ri. Kempten) mit Fernlicht auf mich sehr dicht aufgefahren ist!

Das war das erste Mal, dass ich mich zu einer kleinen Racheaktion hinreißen ließ! Hab dann die Nebelleuchte angemacht & bin erst weg, als der sein Fernlicht ausgemacht hat!

Stopp. Nein, wenn das so rübergekommen ist, ist das falsch.

Ich selber erst mitbekommen, dass der Typ wohl türkischer Nationalität war, als ich mit ihm geredet habe. Er hatte diese "Du kummst hier net rein"-Aussprache, sah aber überhaupt nicht Südländisch aus, vielleicht habe ich mich ja auch getäuscht.

Auch die Frau und die Kinder die im Wagen saßen sahen nicht aus als ob sie Türken wären. Vielleicht waren es auch gar keine, habe das doch nur vermutet und auch so ursprünglich geschrieben.

Will nämlich hier nicht unterstellen, dass die anderen nur deshalb nicht geholfen haben, weil das Türken waren, also quasi rassistische Motive, das wäre falsch.

Mir gings nur um den Egoismus und die Intoleranz die sich hier offen zeigte.

Also ich hatte den Eindruck, daß es Jürgen definitiv nicht um Türke hin oder her geht und ging! Er hat sich deshalb so geärgert, weil es für ihn selbstverständlich war zu helfen und die anderen das nicht so gesehen haben!
Diese dachten: "Ach da ist schon einer der hilft, dann muß ich nicht auch noch aussteigen" (mit meinen Sonntagsklamotten an) Oder sie dachten:
"Soll er sich doch selber helfen" - *tuuuuuut*

Jürgen, du würdest mit Sicherheit auch nicht weggucken, wenn einer im See um Hilfe ruft und am Ertrinken ist! Denn wenn einer wegen so einer
abgetanen "Lapalie" zur Stelle ist, der hilft auch in
anderen wirklichen, ernsten Notfällen - und dafür spende ich dir hiermit Applaus! Denn was für den einen als Selbstverständlichkeit gesehen wird, empfinden einige noch lange nicht für notwendig und selbstverständlich Hilfe zu leisten! 🙁

Gruß
funky moose

auch eine aus deinem Jahrgang! 😉

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Also beim besten Willen, einen Hang zum Rassismus war nun wirklich nicht herauszulesen gewesen. Deshalb sollte man diesen Zweig der Diskussion lieber schnell wieder verlassen, bevor es noch ein Ast wird.

OT vom OT 😉:
@ funky moose
Du änderst Deine Signatur ja beinahe täglich. Erinnert mich an einen Kalender, den meine Eltern früher mal hatten, da stand auch auf jedem Kalenderblatt ein anderer Spruch! Hast Du auch so ein Exemplar ? Ansonsten hängt's wohl mit Deinem generellen Mitteilungsbedürfnis zusammen, oder? 😁

Zitat:

Original geschrieben von cayos
Also beim besten Willen, einen Hang zum Rassismus

war nun wirklich nicht herauszulesen gewesen. Deshalb sollte man diesen Zweig der Diskussion lieber schnell wieder verlassen, bevor es noch ein Ast wird.

OT vom OT 😉:
@ funky moose
Du änderst Deine Signatur ja beinahe täglich. Erinnert mich an einen Kalender, den meine Eltern früher mal hatten, da stand auch auf jedem Kalenderblatt ein anderer Spruch! Hast Du auch so ein Exemplar ? Ansonsten hängt's wohl mit Deinem generellen Mitteilungsbedürfnis zusammen, oder? 😁

Cayos: Siehe deinen Post oben!!!

Gruß
funky moose

Nachtrag an cayos: Danke für deine aufklärende PN!
🙂

@Eierfanta jetzt weiß ich warum Du so heist😉
Eiweißdrink mit kurzkettigen Kohlehydraten😁😁😁

Würdest Du Eiernudel heißen hättest Du bestimmt noch genug Reserven gehabt daß Hinderniss schneller aus dem Weg zu räumen😉

Gruß Martin der auch immer gerne hilft....

Haltet euch fest!

Meine Frau hat mich gerade auf der Arbeit angerufen und mir mitgeteilt, dass gerade die Polizei bei uns war. Es läge eine Anzeige wegen "Nötigung" gegen mich vor, die aufgrund eines unberechtigten"Haltens" auf einer einspurigen Hauptverkehrsstraße gegen mich angezeigt wurde. Sie wollten dazu meine Stellungnahme einholen?

Ich brech zusammen. 🙁

Mehr Informationen habe ich leider nicht, meine Frau war ganz aufgeregt und hat gefragt "was ich jetzt wieder gemacht hätte". 😁

Fahre nach der Arbeit mal auf dem Polizeirevier vorbei und schildere den Vorfall aus meiner Sicht.

Verwette die Eier meines kastrierten Rüden darauf, dass einer der beiden Dauerhuper, die zu faul waren zu helfen, mich angezeigt hat. 🙁

Also jetzt dreh mal schön den Spieß um!
Dauerhuppen ist auch Nötigung oder??
Und unterlassene Hilfeleistung!!!

Gruß Martin (der jetzt wieder überlegt warum Du Eierfanta heist....doch wegen deinen Hunden😁?)

Gruß Martin

Ich glaub's nicht... Hoffentlich hast Du noch irgendwelche Datan von dem. dem Du geholfen hast, damit er Deine Aussage bezeugen kann... 🙁

Es wird echt immer besser. Heute morgen auf dem Weg von Wuppertal nach Essen habe ich drei Leute in Lücken gelassen, bzw. von der Tanke auf die Strasse, weil dahinter eh alles Stand. Glaubt ihr, da hätte sich mal einer bedankt?

Zum Thema Fernlicht: Es gibt Leute, die anscheinend nicht merken, dass sie es an haben. Habe auch mal auf der BAB einen überholt, der hat erst nach mehrmaligem an und aus der Nebelschlussleuchte gemerkt, was ich ihm sagen will. Wobei mich das heute nicht mehr so nervt wie bei meinen vorherigen Fahrzeugen, abblendbarer Innenspiegel sei Dank... 😁
Lustig sind auch die Leute, die sich im Auto nicht auskennen, die erst die Lichthupe betätigen, dass man denkt "Was will der jetzt schon wieder", und sofort anschliessend die Scheibenwaschanlage betätigen... Wohl den falschen Hebel erwischt.. Aber ich schweife ab.

Gruss,
Dirk
Der auch hilft, wenn genug Leute in der Nähe sind. Auf einsamen Landstrassen fahr ich schon mal eher vorbei...

... wenn ich sowas lese, könnt' ich Amok laufen ...

Verdammt nochmal! Kann denn der vernünftige Teil der Menschheit nix mehr gegen solche Arschlöcher unternehmen?

Meinem Paps hat die Polizei eine Mitschuld bei folgendem Unfall angerechnet:

Er fuhr am Kindergarten vorbei, es standen Kinder auf dem Gehweg, es war Kiga-Ende! Er fuhr im Schritttempo, zog beim Vorrüberfahren nach links um im Bogen an den Kindern und Eltern vorbeizufahren, da manche den Gehweg verlassen hatten und auf der engen Fahrbahn standen. Plötzlich kam von rechts, die Sicht beeinträchtigt durch Büsche und Bäume, die Straße liegt abschüssig, ein Auto angebraust. Ohne eine Bremsspur zu hinterlassen, mit überhöhter Geschwindikeit prallte er frontal auf das Fahrzeug meines Vaters. Als die Polizei vor Ort die Spuren aufzeichnete, kam heraus, daß der Unfallverursacher einfach abgebogen ist, ohne seine überhöhte (mehr als 50) Geschwindigkeit zu drosseln!

Vor Gericht wurde meinem Vater eine Mitschuld angekreidet, weil er angeblich zu weit links gefahren ist und das strafwidrig sei. Er hätte an den Personen und den Kindern auf seiner Fahrbahn vorbeifahren sollen und nicht ihretwegen einen Bogen machen! 🙁
Dank des guten Anwalts wurde aber die Mitschuld abgewiesen!

Gruß
funky moose

Nötigung? Mitnichten!

Hallo Eierfanta,

Dein Handeln war hundertprozent richtig, lange nicht jeder hätte hier mit angepackt (wie z.B. die hupenden Kleingeister).

Zum Thema Nötigung eine kurze Anmerkung aus der Sicht des Praktikers:

(Zitat)

StGB § 240 Nötigung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1.   eine andere Person zu einer sexuellen Handlung nötigt,
2.   eine Schwangere zum Schwangerschaftsabbruch nötigt oder
3.   seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht

(Ende Zitat)

Ich denke, daß Du Dir in der Sache keine Sorgen zu machen brauchst. denn Dein Handeln war zwar objektiv verkehrsbehindernd (Halten auf der "engen" Straße), aber nicht dazu angelegt, andere zu einer Duldung (nämlich das Anhalten) zu bewegen. Ferner bist Du ja nach Abs. 2 gerechtfertigt, denn Dein Handeln war ja in der Zweck/Mittel-Relation (Hilfleistung für einen anderen) völlig OK.

Warum also kommt die Polizei? Weil sie eine Strafanzeige vorliegen hat. Sie ist also verpflichtet, die belastenden und entlastenden Fakten zu ermitteln. Ich gehe davon aus, daß Sie nach einer Erklärung Deinerseits das Verfahren nach § 170 Abs. 2 StPO mangels Tatverdacht einstellt, je nach dem, was der Anzeigeerstatter so alles erzählt hat (muss ja nicht alles stimmen....). Ich persönlich äußere mich auch in Sachen, die nach meiner Auffassung völlig eindeutig sind, immer erst, nachdem ich Akteneinsacht hatte. Kann allerdings nur der Anwalt beantragen, und ohne Rechtsschutz entstehen Kosten, die später keiner ersetzt.

Allerdings würde ich auch einen riesen Hals kriegen, wenn mir einer einen Strick daraus dreht, daß ich eine gebotene Hilfeleistung erbringe.

Halt uns mal auf dem Laufenden.

Gruß, Hagen

Hallo,

Fakt: auch ich hätte angehalten und geholfen, denn nur so rollt der Verkehr schnell wieder flüssig.

Tatsache ist aber leider, dass die Hilfsbereitschaft gen null sinkt, dafür aber die Motzerei ins Unermessliche. Selbst wenn ganz offensichtliche Tatbestände vorliegen.

Mir ist nämlich etwas ähnliches passiert wie Jürgen. Ich helfe schieben und hinten regt sich die Meute auf, anstatt selber mit anzupacken.

Noch ein Beispiel:
- jeder Wohnwagenfahrer weiss, dass ein vollbeladenes Exemplar zu 3 oder 4 einiger massen gut zu bewegen ist. Aber allein mit mama und Papa auf Kies oder Rasen wird es schwierig. Nun gut. Dieses Jahr in Schweden, wir sthen kaum: Hilfe kommt angelaufen, SUPER!!!! 1 Woche später, mein neuer Nachbar kommt, ich gehe und helfe (ist eine Selbst verständlichkeit für mich), allerdings kein weiterer...... Und selbt diejenigen Nachbarn, mit dem man gestern einen getrunken hat, schauen einem zu und lächeln......

Die Anzeige ist der Hohn.....

Jürgen

@ Mod. Jürgen

Hier greift der alte Camperspruch aus den 60-Jahren:

"Lieber Gott schütz uns vor Sturm und Wind -
und Camper, die keine Camper sind"

Richtige Camper nehmen es als Selbstverständlichkeit Unbeholfenen zu helfen! 🙂

Gruß
funky moose

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