Ölwechsel - Intervall einhalten oder nicht? Eure Meinung dazu?
Moinsen!
Ich wurde vor einigen Tagen von meinem Dicken darauf hingewiesen, dass er mal wieder zum ASSYST in die Werft möchte. Knapp 2000 KM sind es noch bis dahin. Neben den ganzen überteuerten Kleinigkeiten die dort gemacht werden möchten, will er natürlich auch einen Ölwechsel.
Jetzt habe ich einen Beitrag im Netz gefunden, in dem mehrere "Fachleute" der Meinung sind, Ölwechsel sei eigentlich gar nicht nötig - wenn dann nur der Filter, so habe ich das verstanden. Und der vorgeschriebene Intervall eigentlich nur von Herstellern vorgeschrieben wird, um an den Kunden fleißig Öl zu verkaufen.
https://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0&spfreload=10
Ich bin kein Fachmann und kann es daher nicht beurteilen. Mich würde eure Meinung und/oder Erfahrung dazu sehr interessieren.
Lasst ihr brav euer Öl wechseln?
Kann man den KI selbst zurücksetzen ohne in der Werkstatt Ölwechsel gemacht zu haben?
Vielen Dank schon mal und ölige Grüße vom Herrn Bubberz ;-)
Beste Antwort im Thema
Ich verstehe eines nicht: Die Kosten eines ordentlichen Ölwechsels mit bestem Öl und teurem Vliesfilter liegen in der Größenordnung einer Tankfüllung, unter 100 Euro. Wo ist hier der Gewinn durch falsche Sparsamkeit (EDIT) an der Qualität (/EDIT)? Schließlich erspart man sich die Kosten ja nicht zur Gänze sondern kann sie maximal halbieren, wenn man das Intervall verdoppelt!? (EDIT) Bestenfalls (/EDIT) 50 Euro im Jahr sind spürbar viel? Na dann sollte man aber rasch jedes Auto abstoßen.
Und zur Ausgangsfrage:
Natürlich geht ein durchschnittlich bewegtes Automobil nicht kaputt, wenn man das Motoröl nicht pünktlich wechselt. Warum auch? Die Wartungsvorschriften enthalten jede Menge Sicherheitspolster, damit nicht jeder vierte Besitzer mit sehr anspruchsvollem Nutzungsprofil mit Motorschaden strandet.
Motoröle werden nicht schlagartig schlecht und der Durchschnittsnutzer lastet seinen Motor kaum so aus, dass die Extrempunkte der Belastbarkeit auch nur annähernd erreicht werden.
Dazu kommt, dass Mercedes den Motoren relativ große Ölvoluminas gönnt (das ist einer der Unterschiede zu den Motoren aus dem VW-Konzern), was die relative Belastung reduziert. Ein gesunder Motor verbrennt auch durchaus einen halben bis ganzen Liter Öl auf 10.000 km, durch das gern praktizierte Nachfüllen erfährt altes Öl durchaus eine spürbare Verjüngung -- der ASSYST-Wartungsrechner im KI erkennt das sprunghafte Anteigen des Ölvolumens und schreibt hier Laufstrecke gut.
Erfahrungen mit einer (teil-)mineralischen Ölqualität wie zB 10W-40 oder 15W-40 lassen sich überhaupt nicht mit einer vollsynthetischen wie den gängigen 0W-40-Ölen übertragen. Einfache Mehrbereichsöle vernetzen über die Nutzungsdauer, HC-Öle verlieren hingegen an Viskosität, Syntheseöle sind wiederum fast stabil.
Diese "modernen" Öle altern im Sinn der Schmierfähigkeit nur sehr wenig. Was hier aufgebraucht wird, das ist die Additivierung (Dispergenzien ausgelastet, Puffersubstanzen aufgebraucht etc.). Hier setzen diese Filtersysteme mit Lebensdauerbefüllung und Feinfilter an, wo mit per Konzentrat nachgefüllten Additiven und Erängzung des permanenten kleinen Ölverbrauchs des Motors eine ausreichende Qualität garantiert werden kann -- im LKW-Bereich mit den großen Ölvoluminas und hohen Laufleistungen gang und gäbe, im PKW-Bereich unwirtschaftlich (Additive und Filterpatrone zu teuer).
Die Verwendung billigerer, einfacher Öle mit Papierfilter ist generell ein Schuss ins Knie. Das Wartungsintervall ist zu verkürzen, die Neigung zu Ablagerungen im Motor ist größer, der Treibstoffverbrauch in der Kaltlaufphase ist ebenso wie der Lagerverschleiß beim Motorstart höher und die Ersparnis pro Ölwechsel recht gering, über die Jahre zahlt man so mehr als andersrum -- ohne jeden Vorteil.
Ölverdünnung ist bei durchschnittlich genutzten Autos kein Argument. Benzin dampft bei längeren Fahrten wieder aus, bei den Dieseln dieser Baujahre ohne regenerativen Dieselpartikelfilter gibt es nur sehr geringfügige Einschwemmungen an Kraftstoff, auch hier dampfen die mineralischen Teile großteils wieder aus, nur die viel kleineren RME-Anteile verbleiben hartnäckig im Motoröl.
Die Zeiten, wo ein vorzeitiger jährlicher Ölwechsel angesagt war, sind mit vollsynthetischen Ölen wirklich vorbei. Das sind Legenden aus vergangenen Zeiten. Im Sinn der Ressourcenschonung ist dies auch abzulehnen, denn die Produktion eines Liters Motoröl verschlingt doch einiges an Ausgangsstoffen.
Der ASSYST-Rechner zeigt das schon so an, wie es sein soll, wenn die Startlaufstrecke richtig einprogrammiert ist.
26 Antworten
Guten Morgen Bubberz,
ich bin zwar auch kein Tribologe, aber ich würde mit einiger Entschiedenheit sagen, dass das völliger Humbug ist.
Wo soll man jetzt anfangen...?
Gerade beim V6-Motor ist ein frühzeitiger Wechsel mit gutem Öl eine wichtige Maßnahme. Möglicherweise hast Du "Verkokung" schon mal gehört. Deswegen gebe ich auch nichts auf den Herstellerintervall mehr, sondern wechsele alle 10.000 km. Du kannst ja auch mal austriabenz nach dem Öl in dem alten Voyager fragen, denn er mal verarztet hat 😉.
Das Öl wird im Laufe der Zeit verdünnt durch Wasser und Benzin, je nach Fahrprofil und Motor mehr oder weniger. Das setzt die Schmierfähigkeit herab.
Das Öl wird thermisch stark belastet, je nach Fahrprofil und Motor mehr oder weniger, wodurch einige Additive unwirksam werden und das Öl auch etwas verkohlen kann (siehe Nachbarthread zum Ölwechsel von gideon mit Bildern von Walter)
Das Öl nimmt Partikel auf, die im Betrieb abgerieben werden, wodurch wiederum die Schmierfähigkeit herabgesetzt wird.
Frisches Öl enthält Additive, die reinigen - zum Beispiel Rückstände von der vorherigen Ölbefüllung, die sich im Laufe des Fahrbetriebs absetzen. Frisches Öl ist daher essentiell für einen sauberen Motor.
Im übrigen: Ölwechsel kostet doch nichts. Folglich kann man nur verlieren, wenn man hier versucht zu sparen!
Viele Grüße
ES
Unbedingt Ölwechsel jährlich.
Am Besten mit Mobil 1 0 W - 40
Sparen kann man woanders......
....Heute mein erster Arbeitstag, mag noch nicht so recht.....
😎
Die Service Intervalle sind nicht Grundlos angegeben. Je nach Fahrweise verändert sich das Öl.
Um vorzubeugen und auch in Zukunft was von seinem Wagen zu haben würde ich dies machen.
Es ist schließlich kein Hexenwerk und wenn du ein bißchen Schraubererfahrung hast, ... selbst machen.
Spart Zeit u Geld
Zu diesem Thema gibt es tausende Meinungen, ich wechsele das Öl alle 15000km im w124 und w210 Vormopf. Allerdings haben die beide LPG und deshalb ist Ölverdünnung da kein Thema. Es gibt ja Leute die wechseln das Öl nie, mein Schwager ist so einer der nur nachkippt wenn die Öllampe bei Kurvenfahrt flackert.
Erstaunlicherweise ist ihm noch nie ein Motor verreckt...ich allerdings könnte bei dieser Vorgehensweise nicht ruhig schlafen...wer hat denn nun recht???
Ähnliche Themen
Dieses Thema ist so ausgelutscht, dass der Kaugummi nicht nur keinen Geschmack mehr hat, sondern schon nicht mehr vorhanden ist.
Gefühlt Millionen von Diskussionen, 1000 Argumente, 2000 Meinungen, alle Diskussionen enden ohne klares Resümee. Wer da lesen will, kann das Jahrelang tun und wird am Ende auch nicht schlauer sein.
Das waren meine 2 Pfennige dazu. 😉
MEin Opa ist auch der Meinung, dass man bei modernen Öl nur alle 40tkm wechseln braucht ,eigentlcih gar nicht, filter wechsel genügt....
Der Beitrag von El Sibiru sagt eigentlcih alles... Ich wechsel auch eher zu früh als zu spät und normalerweise alle 10-15tkm.
Die Frage nach dem richtigen Öl ist eine ganz andere...
ABER WAS MICH INTERESSIERT:
Gibt es wirklcih Unterschiede bei den Herstellern von Öl? Da sind ja teilweise riesige Preisunterschiede...
Ich nehme eigentlcih immer ein Mittelmaß (Mobil) nicht zu teuer aber auch nicht billig...
Habe aber auch mal gehört das 10w40 10w40 ist egal welcher Name draufsteht... Was meint ihr???
El Sibiriu ist leidgeprüft - er ist knapp am Motorschaden vorbeigeschrammt! Daher wundert mich seine Empfehlung nicht, alle 10 000 km das Öl zu wechseln. Diese Meinung wird auch von erfahrenen Praktikern geteilt, besonders in der Frage : "Longlife - Öl : Ja oder nein?".
Ich sehe das für meinen Motor etwas anders, da dieser ja dafür bekannt ist, auch lange Laufleistungen problemlos mit mineralischem Öl absolvieren zu können. Ölwechsel hat natürlich auch etwas mit den konstruktiven Eigenheiten des jeweiligen Motors zu tun. Ich lasse mein Öl alle 22-23 000 km nach Service - Anzeige wechseln , allerdings fahre ich auch ein sehr hochwertiges Öl nach 229,5 ( Mobil 1 0w40 Turbodiesel). Mobil 1 0w40 fahre ich übrigens vom ersten Km dieses Fahrzeugs an. Bei 291 000 km musste der ZK meines Motors abgebaut werden, da mehrere Glühkerzen abgebrochen waren. Dabei wurde deutlich, dass der Motor sauber war, sodass diese Intervalle bei meinem Motor
völlig ausreichen.
Bei meinem neuen Yeti werde ich anders vorgehen - das Longlife Öl fliegt raus und Mobil1 0w40 New Life kommt rein. Gewechselt wird alle 10 000 km.
Pico: Dein Opa hat leider Unrecht, wie die zahlreichen Motorschäden z.B. von VW-Motoren unter Longlife-Ölen belegen. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Ölen der gleichen Viskositätsklasse in Abhängigkeit von den enthaltenen Additiven. Das beste Öl für moderne Motoren ist Moibil 1 0w40 New Life.
also zu später öl wechsel ist der tooooooooooottttttttt für jeden motor::::
ausser bei russichen schleppern....
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 7. Januar 2015 um 11:18:36 Uhr:
(...)
Abhängigkeit von den enthaltenen Additiven. Das beste Öl für moderne Motoren ist Moibil 1 0w40 New Life.
Genau das benutze ich 🙂 🙂 -auch weil ich auch oft Kurzstrecke habe.
Hey, Begeisterung bricht aus! :-)
Ich dacht´s mir schon, dass diese Diskussion hier so ähnlich schon mal statt gefunden haben muss. Hab aber mit der SUFU nichts konkretes gefunden.... von daher.
Ich persönlich hätte auch ein mehr als schlechtes Gefühl, die Wechseleintervalle so massiv zu überziehen, wie es in dem Film gezeigt wird oder gar ganz ausfallen zu lassen. Aber diese These mit der Dauerfüllung war mir neu.
Werde jetzt auch nicht panisch beim Freundlichen sturmklingeln und nach neuem Öl betteln, aber in den nächsten 3000 - 6000 KM werde ich mich der Sache mal annehmen. Soviel Toleranz wird bei meinem Streckenprofil drin sein.
Danke für Eure Meinungen!
P.S. Fahre übrigens auf Empfehlung auch das 0w40 von Mobil1.
Wenn man nicht gerade über zwei linke Pfoten und/oder zehn Daumen verfügt, ist das mit dem Ölwechsel ganz fix selbst erledigt... einfacher als bei Daimler geht ja kaum. Sage selbst ich als schrauberisch sehr mässig talentierter Schreibtischtäter 😉
Zitat:
@timmi74 schrieb am 7. Januar 2015 um 11:59:05 Uhr:
Wenn man nicht gerade über zwei linke Pfoten und/oder zehn Daumen verfügt, ist das mit dem Ölwechsel ganz fix selbst erledigt... einfacher als bei Daimler geht ja kaum. Sage selbst ich als schrauberisch sehr mässig talentierter Schreibtischtäter 😉
Erst mal sorry für die späte Reaktion!
Bin mir irgendwie nicht sicher, ob ich mir die Mühe machen will, das Öl samt Filter selbst zu wechseln.
Evtl. probier ich auch mal McOil aus - natürlich bring ich mein Öl selbst mit, wenn´s geht. Ich glaube, die verlangen für den Wechsel einen mittleren zweistelligen Eurobetrag und dann isses erledigt und hab saubere Pfoten und keinen Geschisse mit der Altölentsorgung, In der Grube rumkrabbeln etc.
Ansonsten: Ich habe einen neuen Luftfilter bestellt. Den werd ich einfach ersetzen und dann ist das wichtigste vom Service erledigt. Anfang des Jahres (vor ca. 15.000 km) wurde ja erst ein großer mit Benzinpumpe und -Filter, Brems- und Kühlflüssigkeit, Getriebespülung etc. gemacht). Sonst geht alles. Da würde mir nichts einfallen, wofür ich den Freundlichen noch bemühen müsste - zumindest nichts überlebenswichtiges. Euch vielleicht?
Es grüßt der bubberz