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OBD-Einsteigerfrage

Themenstarteram 11. März 2013 um 21:48

Hallo Diagnose-Freaks!

Trage mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken mir eine OBD zuzulegen.

Habe schon einige Sachen gelesen und hab die SuFu benutzt,bin aber mehr und mehr verwirrt worden und dadurch nicht wirklich schlauer.

In der Familie kreiseln ein 99er Golf 4 und ein 96er Cordoba umher.

Nach meiner optischen(unwissenden)Einschätzung besitzen beide den gleichen Stecker zur OBD????

Im Netz wird allerdings jede Menge Zeug angeboten,was das Im eigentlichen bringt weiss ich nicht,da giebts bestimmt auch Streichhölzer die nicht brennen,sollte man so etwas suchen...

Eigentlicher Anspon dazu ist nun der Seat,dessen WfS nicht mehr will,und der Stress ,das Auto 10 km in die Werkstatt zu tragen,mir langsam echt zuviel wird...

FRAGE:Giebt es ein Kompaktgerät oder Kabel mit Software,oder Kabel+Software wo einzeln zu erwerben um den Gang zur Fachwerkstatt umgehen zu können,wenn so etwas meistens grad am Wochenende passiert?

Sollte wenn möglich für beide Fahrzeugtypen verwendbar sein,weil der Golf ja auch nicht mackenfrei ist...

Ich wäre für alle noch so kleine Hilfe dankbar,aber bitte denkt daran,OBD für Dummies......bin kein IT-Profi....

MfG!

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6 Antworten

Für die Anschaffung musst du nochmal unterscheiden: Reines OBD (OBD2, OBD-II, EOBD) ist nur ein Mindeststandard, den alle Hersteller von Gesetzes wegen unterstützen müssen. Damit kannst du eine genau definierte Liste abgasrelevanter Fehler aus Motorsteuergerät und Getriebe auslesen, die bei allen Autos gleich sind. Darum sind die OBD-Geräte aus dem Baumarkt auch so billig - die müssen nicht soviel können.

Mit einem echten Diagnosegerät möchtest du alle Steuergeräte im Auto sehen, marken- und modellspezifische Einstellungen vornehmen, Fehler sehen und löschen können usw. Dazu sagt man oft auch OBD, weil's halt über den gleichen Stecker im Auto geht --> ist eigentlich falsch, aber halt bequem.

Bei deinem Gerätepark bietet sich eine VAG-spezifische Lösung an. Damit hast du VW, Audi, Seat und Skoda abgedeckt.

Der Klassiker ist da auf jeden Fall VCDS. Da hast du ausser der geführten Fehlersuche und GeKo (siehe unten) so ziemlich alles dabei, was der Freundliche auch kann. Vertriebspartner für Deutschland findest du hier.

Dazu musst du zwei Sachen wissen:

1. VCDS ist ein Profitool und kostet auch entsprechend. Für den Leistungsumfang ist der Preis immer noch sehr gut, aber du musst halt ein bisschen mehr Kohle in die Hand nehmen als für eine Noname-OBD-Dose aus dem Baumarkt. Dafür hast du einen Weltklassesupport und unbeschränkte Updates für neue Autos dabei.

2. VCDS solltest du nur über die offiziellen Vertriebspartner bestellen. Auf eBay findest du zig Angebote für Diagnosekabel und -software aus China um die 20-30 Euro, die in der Regel raubkopierte VCDS sind. Das klingt verlockend, aber lass die Finger davon. Abgesehen davon dass das illegal ist und einer Firma von der Grösse wie Ross-Tech auch echt schaden kann, haben die Dinger eine Ausfallquote von ungelogen über 90%. Ausserdem fehlen dem Chinaklon Support und Updates für neue Fahrzeuge - und grade Support ist bei sowas extrem wichtig, wenn man mal irgendwo nicht weiter weiss.

(Ausserdem, aber das ist nur ein Gerücht, werden Besitzer eines Chinaklons angeblich innert Jahresfrist beim Kacken vom Blitz getroffen.)

Um den Preis etwas abzufangen, codieren einige VCDS-User gegen kleines Geld anderen Leute Sachen, oder verkaufen das Interface später weiter. Der Werterhalt eines originalen VCDS ist sehr gut.

Eine etwas günstigere Alternative ist CarPort. Da kaufst du das Interface deiner Wahl und die Software separat.

Dann kommt's noch darauf an, welche Protokolle dein System unterstützen soll. Die alten VAG-Autos (bis etwa 2005, mit vielen Ausnahmen) benutzen zur Kommunikation die sogenannte K-Leitung. Neuere Autos tun das über den CAN-Bus. Dazwischen gibt's noch ein paar Exoten. Am besten ist natürlich ein Interface, das alle Protokolle spricht. Da kommt's ganz darauf an, welche Autos du damit anzapfen willst.

Jetzt kommt das grosse Aber: Bei Problemen mit der WFS wirst du wahrscheinlich einen Login-Code fürs Steuergerät brauchen, den nur der Freundliche bekommt und auch nicht weitergeben kann - nicht "nicht weitergeben will", sondern "nicht weitergeben kann", weil der Code direkt von VAG versteckt ans Steuergerät geschickt wird. Das Ganze nennt sich GeKo (Geheimnis- und Komponentenschutz).

Um selbst an der WFS zu basteln, brauchst du etwas wie VAGdashCAN. Damit kannst du Login-Codes aus verschiedenen Steuergeräten auslesen und auch Tachojustierungen usw. durchführen. Das Ganze funktioniert aber nicht mit allen Autos aus dem VAG-Park, also zuerst schauen ob deins dabei ist.

Hallo Schotterheinz,

klar gibt es solche Geräte, bleibt nur die Frage, ob das persönliche Now How ausreichend ist um die WFS wieder in den griff zu bekommen.

OBD (EOBD) ist ja ein weit dehnbarer Begriff. Klassisch gesehen geht es dabei um die abgasrelevanten Daten aus der Motorsteuerung. Das komplette elektronische Spielfeld ist jedoch markenspezifisch und damit eine andere Hausnummer. An CARPORT, VCDS oder VAS geht bezüglich der WFS kaum ein weg vorbei. An Fahrzeugen ab Bauzeitraum um etwa 2005 wird für die WFS seitens des Herstellers, aus Sicherheitsgründen, nicht mal mehr der erforderliche Login- Code mitgeliefert, sodass der Auftritt beim Markenhändler unumgänglich wird.

Für den vorgenannten Bauzeitraum reicht ein HEX-USB Interface:

http://www.vcdspro.de/produkte/hex-usb-nur-kkl/

für um die 300 €.

Kommt dann die nächste Fahrzeuggeneration (Golf V Plattform) zum tragen, wäre als Mindestausstattung ein MICRO-CAN USB (nur CAN)

zum tragen, für wiederum 300 €:

http://www.pci-tuning.de/.../product_info.php?...

oder halt direkt die Version, die beides kann, für schlappe 400 €:

http://www.vcdspro.de/produkte/vcdspro-basiskit/

Gruß

 

Themenstarteram 12. März 2013 um 22:14

Moin Nick The Greek,Moin Golfschlosser!

Ich dank euch erstmal für die vielen Tipps und Links,aber da muss ich mich erstmal durch alles durchwurschteln...

Hab eure Post´s gelesen,aber muss das alles noch verarbeiten und für mich auswerten.

Werde den Seat doch nun in Richtung Werkstatt geben,also morgen mal vorsprechen,da die Flinte Sonntag abend wieder startklar da stehen muss und ich jetzt nicht mit meiner Unwissenheit die Zeit unsinnig totschlagen und rumexperimentieren kann.

Um euch zu beruhigen,ja ich hatte mal so ein Baumarkt OBD Teil in der Hand,aber für die 40 Eus zeigt der eben nur die Fehler an dann is schluss,mehr geht da nicht.

Beim Golfi will ich schon noch paar TÜV-Zyklen miterleben,deshalb würde ich schon so eine Anschaffung im Auge behalten.

Geht es mit euren Empfehlungen auch wärend der Fahrt Aufzeichnungen zu machen im Rahmen der Diagnose,oder ist dann Schlepptopp und Steuergeräte-Beerdigung angesagt?Frage nur wiel der 4er manchmal sein Schabernack mit mir treibt,aber die Werkstatt nix im Fehlerspeicher findet...

Wäre fein wenn ihr dazu noch ne Angabe machen könntet,und danke nochmal.

MfG!

 

Zitat:

Original geschrieben von Schotterheinz

 

Beim Golfi will ich schon noch paar TÜV-Zyklen miterleben,deshalb würde ich schon so eine Anschaffung im Auge behalten.

Geht es mit euren Empfehlungen auch wärend der Fahrt Aufzeichnungen zu machen im Rahmen der Diagnose,oder ist dann Schlepptopp und Steuergeräte-Beerdigung angesagt?Frage nur wiel der 4er manchmal sein Schabernack mit mir treibt,aber die Werkstatt nix im Fehlerspeicher findet...

Mit VCDS geht da auf jeden Fall, also Meßwertblöcke mitloggen.

Zitat:

Geht es mit euren Empfehlungen auch wärend der Fahrt Aufzeichnungen zu machen im Rahmen der Diagnose,oder ist dann Schlepptopp und Steuergeräte-Beerdigung angesagt?

VCDS kann das auf jeden Fall. Da kannst du die Werte grafisch darstellen lassen oder mit wenig Arbeit ins Excel importieren. Das Originalkabel ist auch gut gegen alle möglichen elektrischen Probleme im Auto geschützt.

(Einziger kritischer Punkt sind Billignetzteile für den Zigarettenanzünder. Bei schlecht gebauten Netzteilen hast du eine Spannungsdifferenz zwischen Fahrzeugmasse und Laptopmasse. Wenn du die beiden dann über USB-Port, Diagnosekabel und OBD-Steckdose kurzschliesst, rumpelt's. Workaround: Gutes Netzteil oder den Laptop im Auto im Akkubetrieb halten. Davor wird dich Ross-Tech aber auch nochmal ausdrücklich warnen.)

Faustregel: Mit VCDS kannst du eigentlich nicht viel falsch machen. Der Support ist Weltklasse und die inbegriffenen kostenlosen Updates maches es zukunftssicher. Für deinen Fuhrpark müsste das HEX-Interface für 299,- reichen. Ich persönlich würde allerdings das HEX+CAN empfehlen - mit 399,- das teuerste Kabel, dafür hast du damit (und ggf. mit einem 2x2-Adapter für alte Autos) alle diagnosefähigen VAG-Fahrzeuge zwischen 1991 und absehbarer Zukunft lückenlos abgedeckt und kannst bei vielen anderen Marken noch die normalen OBD-Sachen machen.

Hier kannst du auch nochmal sehen, welches VCDS-Kabel mit welchen Autos kann.

Themenstarteram 13. März 2013 um 22:06

Moin....

Ich dank euch beiden erstmal wieder für eure Antworten und Tipps.

Wenn im Stand nix im Fehlerspeicher auszulesen ist,könnte das mitloggen bei Fahrt natürlich bei der Fehlersuche echt helfen.

Allerdings ist die Anschaffung noch ganz viel+mehrere Überstunden entfernt,und die 100 Euro-Differenz-Frage,ob der Golf noch einige Folgeplaketten bekommt,oder ein jüngeres Auto demnächst anstehen wird.

Meine klappbare EDV ist auch schon im Rentenalter,zumindest was den Accu angeht,wäre dann noch ne saubere el. Versorgung unumgänglich....

Aber bis dahin kann ich mich ja erstmal mit euren Links schlaumachen.

Der Seat ist erstmal in die Werkstatt geschleppt,um schnell das WFS-Problem zu beheben,der muss Sonntag abend wieder kullern.

MfG!

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